Gruselfund
Gruselfund
Ein Nebelstreif
zieht bleich ins Tal.
Sein Geisterschweif
bewegt sich fahl.
Mich fröstelt zwar,
doch folg ich ihm.
Ist das hier wahr?
Ich starre hin.
Ein Wildschwein klebt
senkrecht am Baum!
Bin ich verwebt
in einen Traum?
Ich starre hin,
das Grauen nagt.
Wo liegt der Sinn?
In einer Jagd?
Was ist geschehn?
Der Nebel treibt -
Muss weiter gehn.
Das Grauen bleibt.
22.12.2020
Kommentare (17)
@2.Rosmarie
Gottlob hat sich der „Gruselfund“ nun doch noch als wohlbedachte Maßnahme eines umsichtigen Försters erwiesen. Möge der veterinäre Untersuchungsbefund negativ ausfallen…
...hofft
Syrdal
Lieber Syrdal ,
herzlichen Dank für deine erleichterten Worte! Es ist wohltuend, dass du dich so in diese Situation hineinversetzen kannst. Mir ist auch ein Stein vom Herzen gefallen.
Liebe Grüße
Rosmarie
Das Wildschwein in seinem Versteck (nur für Schizophrene)
Man weiß ja nie, im Wald voller Gnomen
und passe schön auf, auf jedes Omen.
Hier schien mir's gefährlich, weiter zu gehen.
Blieb zwar für das Foto nur ganz kurz stehen.
Dann ergriff ich aber nach Rückwärts die Flucht.
Es hat nicht weiter nach mir gesucht.
Lieber Manfred,
das ist ein irres Foto! Da sitzt ja ein Riesengnom und lauert auf vorbeigehende Wanderer!
War der von Natur aus so gewachsen oder hatte da jemand mit Fantasie nachgeholfen?
Auf jeden Fall war es sicher klug, lieber den Rückwärtsgang einzulegen. Solch große Gnome mit riesig dickem Bauch können locker einen ganzen Mann verschlucken...
Das war zum Glück bei dem kleinen Schweinchen nicht gegeben... :-)))
Auch dir einen wunderbaren Heiligen Abend heute und liebe Grüße
Rosmarie
Das zu sehen, liebe Rosmarie, tut mir in der Seele weh und macht mich sprachlos.
Mir fehlen die Worte auszudrücken, was ich bei dem Anblick denke und fühle,
Liebe Grüße
Laura
Liebe Laura,
doch, ich kann es ahnen, was du fühlst! Man darf sich gar nicht in das Wildschweinchen hineinversetzen... Andererseits ist es vermutlich ja eines natürlichen Todes gestorben (wie immer eine große Anzahl von Frischlingen). Es hat das Aufgespießtwerden nicht mehr mitbekommen.
Vermutlich hat der Förster - wenn er der Täter war - auch nicht damit gerechnet, dass diesen Weg ein Wanderer entlang kommt, schon gar nicht eine Frau. Ich bin nämlich emotional eher eine Dünnhäutige...
Ich hoffe, ihr nehmt mir nicht übel, dass ich diesen Fund hier kurz vor Weihnachten eingesetzt habe. Aber mich hat das Ganze so mitgenommen, dass ich es irgendwie loswerden musste.
Deshalb danke ich euch allen sehr für eure Anteilnahme!
Auch dir einen rundum schönen Heiligen Abend und liebe Grüße
Rosmarie
Liebe Rosmarie,
das ist ja wirklich ein gruseliges Bild.. Ich muß ganz ehrlich sagen ich mag die Frischlinge- wahrscheinlich ist es ein einjähriges-lebendig lieber..wenn sie im Tiergehege umhergrunzen.....
und wenn ich im Wald unterwegs bin und ihre Spuren in einer Suhle sehe, schaue ich mich immer ein wenig ängstlich um.....nicht dass ich noch auf den mächsten Baum müsste....lach..
(und nicht mehr hinauflkäme...)
Mittlerweile haben ja Wildschweine schon Stadtteile erobert (wie auch die Füchse) weil ihnen der Lebensraum genommen wird......arme Schweine kann ich da nur sagen....
Aber es soll ja auch zuviele geben. Ich könnte kein Jäger sein.... Aber es muss sie auch geben damit der Schaden bei den Bauern nicht zu groß wird....
Alles ist geregelt bei uns.....??!!
Danke für Deinen "gruseligen" Beitrag meint kopfschüttelnd
mit liebem Gruß
Angelika
Liebe Angelika,
mir geht es wie dir. Ich mag Wildschweine. Aber in der freien Natur habe ich auch immer ein bisschen Angst vor ihnen. Schließlich können sie - gerade wenn sie sich oder ihre Kinder bedroht fühlen - gefährlich aggressiv werden.
Wenn ich in unübersichtlichem Gelände unterwegs bin, ganz besonders im Frühjahr zur Hauptfrischlingszeit, singe ich oft laut, damit ich von ihnen beizeiten wahr genommen werde.
An sich bin ich gegen jedes Töten von Tieren (und bin doch gelegentlich inkonsequente Fleischesserin), aber mir geht es wie dir: Ich weiß, dass die Wildschweine sehr überhand nehmen (auch wegen der immer wärmer werdenden Winter) und sehe ein, dass es wohl Jäger geben muss. Aber ich bin froh, wenn ich mit der Jagd nicht direkt konfrontiert werde.
Was hier passiert ist, vor allem weshalb, ist mir auch ein großes Rätsel.
Dir auch einen wunderschönen Heiligen Abend und liebe Grüße
Rosmarie
Genau, das habe ich auch gedacht, lieber Syrdal!
"Sachen gibt´s, die gibt´s gar nicht!"
Ich gehe seit vielen Jahren hier in der Grenzregion in den endlosen Wäldern oft auf einsamen Wegen spazieren. Aber so etwas Schreckliches und Unerklärliches habe ich noch nie gesehen.
Ich hoffe, es lässt sich noch aufklären! Ich würde euch dann Bescheid sagen.
Liebe Grüße und einen begnadeten Heiligen Abend heute!
Rosmarie
Nein, liebe Jutta,
das Wildschwein habe ich genauso vorgefunden, wie ich es geschildert habe.
Es war an einem Ast des Baumes aufgespießt. Seine Kehle war bis zu den Vorderbeinen aufgeschnitten, der Bauchraum aber nicht.
Ein bekannter Jäger, den ich voll Schrecken angemailt habe, sagte mir, dass er den Frischling ein paar Tage zuvor tot am Hang hätte liegen sehen. Er hätte dem zuständigen Förster Bescheid gesagt.
Wieso dieses Schwein aber aufgehängt wurde, ist mir schleierhaft.
Die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt, ist, dass der Förster vielleicht schauen will, ob es von einem Luchs oder Wolf geholt wird...
Mir hat es ganz schön gegruselt. Trotzdem bin ich heute noch einmal hin. Es hing immer noch da. 😅
"...es fragt sich nur, wer so etwas macht und zu welchem Zweck ..?"
Liebe Luzie,
genau das ist die Frage, die mich seitdem auch umtreibt.
Spontan dachte ich mehrfach an einen Sadisten. Aber da der Bekannte dem Förster von dem entdeckten toten Frischling berichtet hatte, damit er sich darum kümmern könnte, wird dies der Förster auch getan haben. Wenn zwischenzeitlich ein Sadist das Schweinchen aufgepießt hätte, hätte der Förster es mit Sicherheit entfernt.
Also muss eine Absicht dahinter stecken, vermutlich keine brutale oder gar sadistische. Bloß welche?
Dir lieben Dank und ebensolche Grüße - und einen wunderschönen Heiligen Abend heute!
Rosmarie
Guten Morgen miteinander,
dieser Gruselfund hat sich aufgeklärt. Eben habe ich erfahren, dass der Förster bei dem tot aufgefundenen Frischling wegen der aus dem Osten um sich greifenden Schweinepest aus der Kehle eine Probe entnommen und zur Untersuchung auf Schweinepest eingeschickt hat.
Aus tierseuchenrechtlichen Gründen durfte der Kadaver nicht in die Wildkammer verbracht werden. Also hat er ihn an einen Baum gehängt, damit sich andere Wildschweine nicht daran anstecken könnten.
Das Ergebnis ist allerdings noch nicht bekannt. Aber immerhin ist klar, dass hier kein Sadist am Werk war. Ich fühle mich sehr erleichtert!
Euch allen noch mal ein gesundes neues Jahr!
Rosmarie