"Glück auf " Erinnerung und Gegenwart !


Heute ist der 13.10.2010.Ein Tag, der meine Erinnerung
an meine Jugend und die Zeit in Oberschlesien so nah gebracht hat.
Ein Tag der Erlösung für viele die mit den Bergarbeitern in Chile gezittert haben.
Menschen die noch nie eine Grube besucht haben, die noch nie einen Bergarbeiter der aus der Schicht Untertage aus dem Schacht gekommen ist gesehen haben, können es sich nicht vorstellen. Jede Schicht könnte doch die letzte sein. Bergarbeit, Untertage ist eine der schwersten und gefährlichsten Arbeiten die man im Leben finden kann.
Von Kindheit an war ich geprägt mit der Grubenarbeit. In meiner Familie waren überwiegend Bergleute die Untertage gearbeitet haben. So haben sie ihr Brot verdient. Königshütte hatte damals 3 große Gruben. Auch mein Vater und mein Mann waren Untertage tätig. Diese Jahre werden nicht vergessen sein. Wenn mein Vater zur Arbeit sollte, egal zur welcher Schicht er gegangen ist, haben meine Mutter und 4 Kinder uns mit einen Kuss verabschiedet und immer wieder den Spruch gesagt „Glück auf“. Als ich dann verheiratet war und mein Mann in die Schicht musste habe ich es weiter so getan, wie schon meine Mutter und Großmutter.

Im Jahre 1954 war ein Tag in Königshütte der für immer im Gedächtnis sein wird ,als 70 Bergarbeiter in der Grube Barbara an einer Gasexplosion getötet worden und viele wurden verletzt. Mein Mann war damals sehr jung und er wurde zur Rettungsaktion als Helfer mitgenommen.
Es sind so viele Jahre vergangen, es waren noch viele solche Unglücke in den Gruben der Welt. Diese aber in Königshütte war eine der größten in Oberschlesien und so nah mit meiner Familie verbunden.
Ich habe noch vor meine Augen als ich nach vielen Stunden der Rettungsaktion meinen Mann wieder gesehen habe. Der starre Blick und die Angst in seinen Augen. Er konnte nicht sprechen, er schluchzte bis er die Worte sagte, die mich bis heute noch berühren .Ich habe sie alle gesehen und half sie zu tragen. Sie waren Tod. Er war so jung und konnte es nicht begreifen, das die Menschen von denen er viele kannte, so jung die Welt verlassen mussten.
Die Worte Glück Auf, die sind heute wieder in meinem Herzen.
Eine gute Nachricht ging heute in die Welt. 33 Kumpels wurden und werden noch zurzeit gerettet. Ich sah die Bilder im Fernsehen, die Mütter, die Frauen mit ihren Kindern. Das Bangen der letzten Tage.
Es ist nach langer Zeit eine der freudigen Nachrichten nach den Katastrophen der letzten Zeit.

Ich bin mit meinen Gedanken bei allen Bergarbeitern der Welt.
Nicht jeder Mensch kann sich eine Arbeit aussuchen die Gute und zuverlässige Zukunft geben kann. Es werden immer Menschen die an die, schwere Grubenarbeit angewiesen sein werden solange man auf das schwarze Gold der Erde nicht verzichten wird.
Ich grüße Alle mit den Worten “ Glück auf“
Tilli





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Kommentare (18)

tilli Ich sage von Herzen Danke für dein Kommentar.
Als ich heute die Nachrichten hörte, das wieder 20 Bergleute in China ihr Leben verloren haben,da kommt die Frage immer wieder, WARUM!
Ja, es ist eine Arbeit die niemals eine Garantie gibt,ob die Schicht gut zu Ende geht.
Auch die Seeleute am deinen geliebten Meer, wissen nicht ob sie in einen Sturm ihr Leben verlieren.Bergleute, Seeleute, das sind die Berufe, die man in Ehre halten wird.
Ich grüße dich Tilli
piggi spielt auch mein Mann als Norddeutscher auf dem Akkordeon und wir schauen uns jährlich die große Bergmannparade aus Annaberg Bucholz/Erzgebirge im Fernsehen an. Vorort konnten wir einmal an einer Besichtigung im Stollen teilnehmen, diese Erinnerungen prägen schon und sind unvergesslich.
Wenn es dann zu diesen schrecklichen Grubenunglücken kommt, kann man nur beten und hoffen.
Das Deine Erinnerungen bei jedem Unglück wieder in den Vordergrund tritt, ist nur zu verständlich. Danke, dass Du uns Deine traurigen Erinnerungen mitgeteilt hast, somit können wir Dir vielleicht ein wenig helfen Dein Erlebtes aufzuarbeiten und sei es nur mit ein paar tröstenden Worten.
Liebe Grüße
Birgit
tilli Ich danke dir für dein Kommentar.
Ja, das Fernsehen macht uns es möglich, das wir alles zu sehen bekommen.Gutes und viel mehr Schlechtes.So ist so ein Ereignis eine sehr große Freude.
Ich grüße Tilli
koala Ich hatte gestern eine PC-Pause und habe erst heute mit grossem Interesse Deine Geschichte gelesen, sowie auch die einzelnen Kommentare der STlern.
Durch die Zeitverschiebung hatte ich bei uns abends nur die erste Rettung gesehen. Die Freude und Erleichterung, die ich am naechsten Tag nach der geglueckten Rettung empfunden hatte, war unbeschreiblich.
Und mit mir haben viele andere Menschen so empfunden.
Danke fuer Deine Geschichte.
Herzlich
Anita/Australien
hijona Die Rettung dieser Bergleute ist doch ein kleines Wunder.
Gut dass sowas auch heute noch geschieht.
Alles Glück der Welt für die Leute.
tilli Ja, nicht immer kann man schreiben.So bin ich glücklich,denn wenn
ich es noch tue und meine wahre Geschichten werden gelesen,bringt mir das große Freude. Danke für dein Kommentar
Grüße Otti.
ehemaliges Mitglied ich kann dich gut verstehen, wenn dieses Ereignis die Erinnerungen in dir wachruft. Du bist ja aufs Engste mit den Bergleuten verbunden. Diese deinen persönlichen Erinnerungen werden unauslöschlich sein. Schön, dass du wieder schreiben kannst.

Liebe Grüße
Gerd
tilli Alle Menschen die heute die Nachrichten gesehen haben, sind sehr glücklich über diese wunderbare Rettung der Bergleute.
Es ist so schön zu sehen wie die ganze Welt zugeschaut hat.Freude und Dank
zu spüren ist doch was sehr schönes.
Ich danke Euch für Eure Kommentare,ich werde sie in Ehre behalten, denn sie
sind für meine Familie und mich ein Verständnis für meine persönliche Gefühle.
Ich danke Euch und grüße Tilli
marlenchen glück auf auch aus dem norden,
ich freue mich, dass du diese zeilen geschrieben hast,
auch mein mann un dich haben den werdegang der bergarbeiter in chile verfolgt!
dank dir liebe tilli,
wünsche noch einen schönen abend,
es grüßt marlenchen
indeed ich finde es ganz großartig, dass du deine Gedanken hier in den ST gesetzt hast. Aufgrund deines Lebenslaufes kann ich verstehen, dass du in einem anderen besonderen Bezug zu den Bergungsarbeiten in Chile stehst, als vom Bergbau unbeteiligte Bürger. Ich denke, so wird es allen ergehen, die eine enge Verbindung zu Bergleuten haben.

Ich habe die Rettungsaktion natürlich verfolgt und sie ist ja noch nicht beendet. Ich bewundere diese Menschen, die so lange unten ausgeharrt haben. Ich bewundere aber auch die Retter, die in so kurzer Zeit zu ihnen vordringen konnten und sie jetzt aus ihrem dunklen Gefängnis erlösen. Wenn man dann die bewegten Menschen sieht, kann man sich einer Rührung gar nicht entziehen. Man freut sich riesig mit ihnen.Ich hoffe, dass alles bis zum Ende alles gut ausgeht.

Dir danke ich, liebe Tilli, dass du so spontan geschrieben hast. Du hast bestimmt vielen aus der Seele geschrieben.

Herzliche Grüße
Ingrid

ehemaliges Mitglied für diesen bewegenden Blog, den ich gelesen habe, während im Fernsehen die Bilder von der Rettung der Berlgeleute gesendet wurden. Eine große Freude, ein Wunder, dass diese Menschen überlebt haben. Ich war noch nie untertage, obwohl wir viele Jahre am Rande des Ruhrpotts gelebt haben, aber ich kannte dort viele, deren Männer oder Söhne untertage arbeiteten.

Glück auf, der Steiger kommt - das wurde oft gesungen dort am Niederrhein, wo ich gewohnt habe.

Danke, liebe Tilli, und hoffentlich bist Du jetzt wieder öfter hier im ST!
Liebe Grüße
Deine Beate
Traute es liegt am Fuße des Erzgebirges. Hier waren die Uranabbauer und die Silberbergwerke und in Freiberg die Hochschule für den Bergbau. Obwohl ich Preußin bin geht mein Herz auf wenn die Gebirgler singen, Glück auf, der Steiger kommt.Sie haben hier die Lichterengel und die Schwibbogen und die Nussknacker, all die Erzgebirgische Schnitzereien für die Weihnachtszeit.
Wir in =Ostpreußen hatten im Advent unseren einfachen Adventskranz und zur Weihnacht den "Tannenbaum".
Aber ich habe mich im laufe der Zeit den Gebräuchen angepasst,und das haben sie verdient die freundlichen Sachsen.
Also von mir nochmal allen Bergleuten ein Glück auf!
Sagt Traute, mit lieben Grüßen für Tilli
tilli Vielen Dank für Eure Kommentare.Ich war längere Zeit nicht im ST.Jetzt habe ich wieder meinen Computer eingeschaltet bekommen.Lange Zeit konnte ich nicht schreiben. Es war wieder eine Blokade.Als ich heute die Nachrichten um 10,00 Uhr gesehen habe, mußte ich diesen kurzen Blog schreiben. Es war für mich wie ein Blitz.Die Erinnerung an meine Kindheit,Ehe und immer die Angst um die Nächsten.Das ist heute ein großer Tag nicht bloß für die Familien in Chile.Es ist ein Tag, wo man wirklich diese Ereignisse wie ein Wunder empfindet.Ich war bloß einmal unter der Erde, als man einen Schacht für Touristen erlaubte zu besuchen.Das passierte aber bloß einmal pro Jahr zum 04.12.Fest der Bergleute Ich konnte es nicht fassen,das man so arbeiten kann. Dann wurde in mir ganz still. Am diesen Tag, wo ich es mit eigenen Augen gesehen habe, wurde mir noch mehr bewußt, was mein Vater und meine Mann im ihren Leben geleistet haben. Ich liebte meinen Mann,aber nach diesen Besuch habe ich ihn mit anderen Augen gesehen.Ich habe ihn bewundert. 25 Jahre hat mein Mann Untertage gearbeitet, bis sein Herz es nicht mehr konnte.Mit 48 Jahre wurde er Frührentner.Viele Bergleute bekammen eine Staulunge, oder sie wurden Herzkrank.
Diese Untertage nehmen den Menschen viele Jahre des Lebens.Darum, werde ich immer für diese Menschen eine große Ehre empfinden.

Ich grüße Euch herzlich mit vielen Dank fürs lesen.
Tilli
ehemaliges Mitglied Wir alle sind erfreut und ergriffen von der Rettung dieser Bergleute.
Daß du dich aus der Erinnerung heraus, besonders mit ihnen verbunden fühlst, ist sehr verständlich.
Sicher werden viele Menschen tief berührt sein, die zu diesem Beruf eine Verbindung haben.
Danke, daß du uns deine Gedanken mitgeteilt hast.

Herzlichst
Alwite
anjeli Auch ich weiß, wovon du schreibst.

Mein Papa war auch ein Kumpel. Er war 40 Jahre unter Tage und mußte sehr schwer arbeiten.
Zum Glück ist nie ein großes Unglück passiert.

Leider ist die Sicherheit für die Minenarbeiter nicht auf dem gleichen Stand wie bei uns.

Liebe Tilli, dein Mann hat das Grauen gesehen und war traumatisiert. Dieses Erlebnis hat
euer Leben geprägt.

Immer, wenn es Grubenunglücke gibt, gehen meine Gedanken zu Lengende. Das Wunder von
Lengende ist vor 47 Jahren passiert und immer noch präsent.

anjeli
henryk ...dass Du unsere schwere Arbeit , die Bergarbeiter , so gut und gerecht beschreiben hast.....Du kennst gut,was die Bilder uns zeigen.....Henrykhenryk(henryk)


henryk(henryk)


henryk(henryk)


omasigi ganz lieb von Dir Tilli,
dass Du diesen Blog geschrieben hast. Dadurch, dass Du selbst das Leben solcher
schwerst arbeitenden Bergarbeiter kennst, weist Du was diese Rettung fuer die
Familien bedeutet.
Ich bewundere auch das ausharren und hoffen der Kumpels aufdie Rettung.
Ueber positive Ereignisse sollte viel mehr geschrieben werden.
Ich danke Dir einfach fuer das Geschriebene.
Wuensche Dir einen guten Tag.
gruessle
Sigrid
ehemaliges Mitglied ich habe das heute nacht mir life angeschaut....

Und ich bin für die Menschen sehr froh die nach so vielen Dunklen Stunden, wieder an das licht gekommen sind, und das man diese Menschen nicht aufgegeben hat.

ich sage auch mal Glück auf..

an alle die diese Arbeit machen um ihre Familien zu ernähren...ihnen einen besonderen dank, für die vielen Dunklen jahre ihrer Arbeit in grosser tiefer in Staub und Hitze
und auch die Angst die man jeden tag haben muß, die Ehefrauen und ihre Kinder die kaum einschätzen wie schwer diese Arbeit doch ist...


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