Gab es 1924 eine Belastungsprobe Radeberger Brücken durch Elefanten?
In der Geschichte des Aprilscherzes gekramt
Regional haben wir den eindeutigsten Beweis, dass der Aprilscherz eine Rolle spielte mit der Annonce „April-Witzkarten, sehr spaßhafte Sachen, sowie dergleichen in Werthzettelform, empfiehlt, Gustav Willner.“ Diese Annonce erschien im März 1867 in der Radeberger Zeitung „Das Echo“ gleich mehrfach. Man sandte sich die Postkarten zu, an den Frühling erinnernd, und das ganze dabei scherzhaft herübergebracht. Es musste sich erst die industrielle Fertigung solcher Witzkarten durchsetzen um eine Wirkung zu erzielen. .
Die 1867 gehandelte Aprilwitzkarte soll die Frage „Welcher Mann hat nur die Arbeit erfunden?“ getragen haben. Zudem trug die Karte die vorgefertigten Zeilen, demnach der Adressat in ein Gasthaus der Stadt gelockt werden sollte, um dort die Antwort auf die Frage zu finden. Was gewiss Neugier auslöste und manchen „April – Narr“ hervorbrachte. Diese Bezeichnung war in unserer Gegend allgemein bekannt und ist auch zum Beispiel in Grimms Deutschem Wörterbuch von 1854 benannt. Der Begriff ist älter und zielt auf Glaubensvorstellungen unserer Vorfahren nach der Einführung der Reformation. Offensichtlich ließ die Bindung zur Kirche im traditionellen Alltagsgeschehen nach und so wurde die Geschichte kolportiert, demnach der Teufel am 1. April gläubige Seelen fängt.
Diese Meinung ist aus dem Urchristentum überkommen, am 1. April tritt der Teufel seinen Weg in die Hölle an. Und wer sich im 17. Jahrhundert am Monatsersten zum „April-Narr“ macht oder sich so verhält, hat beim Teufel keine Chance. Eine durchaus psychologisch gut in Szene gesetzte Angelegenheit in einer Zeit, die durch das Fasten und die Leidensgeschichte Jesus Christus im vorösterlichen Verständnis eine Rolle spielte. Immerhin waren hierfür vierzig Tage angesetzt und da konnte man einen Tag Jux und Tollerei durchaus verkraften.
Eine andere Geschichte will wissen, der Brauch rund um den 1. April könnte aber auch auf einen besonderen Münztag aus dem Jahr 1530 zurückzuführen sein. Diese Darstellung zählt zumindest mit zu den gängigsten. Damals fand in Augsburg der Reichstag statt. Dort soll ein bestimmter Tag festgelegt worden sein, um das Münzwesen zu ordnen. Als Datum für diesen Tag x wurde der 1. April gehandelt. Als der Münztag dann aber nicht an diesem Tag stattfand, wurden die Spekulanten verspottet und der 1. April zum Feiertag der Narren.
Mit der Verbreitung der Zeitungen wurde dann der „Aprilscherz“ salonfähig. Man dachte sich Sinniges oder Unsinniges aus, leider sind frühere Belege aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert eher selten zu finden. Aus den Aufzeichnungen von Curt Reuter habe ich erfahren, dass Radeberg 1924 einen „gewichtigen“ Aprilscherz hatte. Von einem Zirkus wären drei Elefanten nach Radeberg gebracht worden. Diese sollten an den unterschiedlichsten kleineren Brücken über die Röder Belastungsproben am 1. April durchführen. Obwohl keine Brücke genau benannt zu sein scheint, versammelte sich an vier derartigen Brücken im Stadtbereich ein größeres Publikum. Zum Narren gehalten ging man dann mittels Umtrunk in einer naheliegenden Schänke zur Tagesordnung über.
haweger
Regional haben wir den eindeutigsten Beweis, dass der Aprilscherz eine Rolle spielte mit der Annonce „April-Witzkarten, sehr spaßhafte Sachen, sowie dergleichen in Werthzettelform, empfiehlt, Gustav Willner.“ Diese Annonce erschien im März 1867 in der Radeberger Zeitung „Das Echo“ gleich mehrfach. Man sandte sich die Postkarten zu, an den Frühling erinnernd, und das ganze dabei scherzhaft herübergebracht. Es musste sich erst die industrielle Fertigung solcher Witzkarten durchsetzen um eine Wirkung zu erzielen. .
Die 1867 gehandelte Aprilwitzkarte soll die Frage „Welcher Mann hat nur die Arbeit erfunden?“ getragen haben. Zudem trug die Karte die vorgefertigten Zeilen, demnach der Adressat in ein Gasthaus der Stadt gelockt werden sollte, um dort die Antwort auf die Frage zu finden. Was gewiss Neugier auslöste und manchen „April – Narr“ hervorbrachte. Diese Bezeichnung war in unserer Gegend allgemein bekannt und ist auch zum Beispiel in Grimms Deutschem Wörterbuch von 1854 benannt. Der Begriff ist älter und zielt auf Glaubensvorstellungen unserer Vorfahren nach der Einführung der Reformation. Offensichtlich ließ die Bindung zur Kirche im traditionellen Alltagsgeschehen nach und so wurde die Geschichte kolportiert, demnach der Teufel am 1. April gläubige Seelen fängt.
Diese Meinung ist aus dem Urchristentum überkommen, am 1. April tritt der Teufel seinen Weg in die Hölle an. Und wer sich im 17. Jahrhundert am Monatsersten zum „April-Narr“ macht oder sich so verhält, hat beim Teufel keine Chance. Eine durchaus psychologisch gut in Szene gesetzte Angelegenheit in einer Zeit, die durch das Fasten und die Leidensgeschichte Jesus Christus im vorösterlichen Verständnis eine Rolle spielte. Immerhin waren hierfür vierzig Tage angesetzt und da konnte man einen Tag Jux und Tollerei durchaus verkraften.
Eine andere Geschichte will wissen, der Brauch rund um den 1. April könnte aber auch auf einen besonderen Münztag aus dem Jahr 1530 zurückzuführen sein. Diese Darstellung zählt zumindest mit zu den gängigsten. Damals fand in Augsburg der Reichstag statt. Dort soll ein bestimmter Tag festgelegt worden sein, um das Münzwesen zu ordnen. Als Datum für diesen Tag x wurde der 1. April gehandelt. Als der Münztag dann aber nicht an diesem Tag stattfand, wurden die Spekulanten verspottet und der 1. April zum Feiertag der Narren.
Mit der Verbreitung der Zeitungen wurde dann der „Aprilscherz“ salonfähig. Man dachte sich Sinniges oder Unsinniges aus, leider sind frühere Belege aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert eher selten zu finden. Aus den Aufzeichnungen von Curt Reuter habe ich erfahren, dass Radeberg 1924 einen „gewichtigen“ Aprilscherz hatte. Von einem Zirkus wären drei Elefanten nach Radeberg gebracht worden. Diese sollten an den unterschiedlichsten kleineren Brücken über die Röder Belastungsproben am 1. April durchführen. Obwohl keine Brücke genau benannt zu sein scheint, versammelte sich an vier derartigen Brücken im Stadtbereich ein größeres Publikum. Zum Narren gehalten ging man dann mittels Umtrunk in einer naheliegenden Schänke zur Tagesordnung über.
haweger
Kommentare (0)