Fußballenkel und Fußballoma - Karla Kolumna mit Oma-Brille?

Autor: ehemaliges Mitglied



Fußballenkel und Fußballoma - Karla Kolumna mit Oma-Brille?
Meine beiden Enkel sind Yannik, 12 Jahre alt und Lenny 9 Jahre alt. Sie spielen beide schon seit einigen Jahren Fußball.
Yannik spielt bei den D1-Junioren und ist 2000 geboren.

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Yannik hatte lange Haare, was ich schön fand. Jetzt hat er kurze Haare, meine Tochter freut es.

Lenny spielt bei den E2-Junioren und ist im Jahre 2003 geboren.

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Samstags sind dann in der Regel die Spiele. Heimspiele sind ganz gut, da kann ich dann beide Enkel spielen sehen, weil sie nacheinander spielen.
Bei Auswärtsspielen fällt es mir schwer, mich zu entscheiden welches Spiel ich mir ansehe.
Die Entscheidung steht nicht mehr an, denn ich begleite meinen Enkel Yannik mit seiner Mannschaft nicht nur als zuschauende Oma. Seit dem die Saison 2012/2013 begonnen hat, schreibe ich für die Homepage des Vereins Spielberichte. Auch Fotos mache ich bei Auswärtsspielen.


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Mit den Fotos habe ich so meine Probleme. Der Spielfluss ist so schnell und wenn ich dann auf den Auslöser drücke, dann sind die Spieler schon wieder aus dem Bild. Da muss ich echt an mir arbeiten. Ja, ich habe auch noch ein kleines Büchlein und einen Stift in der Hand und dann auch noch die Kamera. Bisschen viel, habe ich festgestellt.
Da habe ich dann Probleme zu koordinieren. Festgestellt habe ich auch, dass ich nicht mehr gut gucken kann und mehr oder weniger als Blindschleiche mein Fußballdasein verbringe.
Meinen Enkel, der auch blond ist, wie mehrere andere auch, erkenne ich nur an seinen Schuhen, die eine pinkfarbene Ferse haben.

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Auch die anderen beiden Jungen, die im Sturm sind, kann ich ganz schlecht unterscheiden, wenn sie weiter weg sind. Da frage ich sicherheitshalber nach, wer denn jetzt das Tor geschossen hat, auch geht mir das alles zu schnell.
Sonst habe ich keine Probleme. (lach)
Wenn ich mit meinem Notizblock und dem Bleistift in der Hand und mit der Digi bewaffnet
über den Platz gehe, sagt immer ein Vater eines Spielers immer zu mir und zu den anderen: " Da kommt Karla Kolumna"
Dann muss ich immer lachen und bin richtig vergnügt und motiviert.


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Mein neuer Job füllt mich ganz schön aus. Ich muss mich konzentrieren, mache mir Notizen,
muss ganz schön aufpassen, dass mir nichts durch die Latten geht. Es ist auch schon passiert, dass ich gerade eine guten Spielzug in Stichworten aufgeschrieben habe und dann ein Tor fiel. Das habe ich dann leider nicht gesehen und musste wieder mal fragen, wer der Torschütze war.

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Letzten Samstag wollte ich die Fotos in der zweiten Spielhälfte machen, aber es hat geregnet.
Ich habe dann am Spielfeldrand beim Trainer gestanden, mein Block war schon nass und ich natürlich auch. Meine Regenjacke passt ja nicht mehr, geht nicht mehr zu, seitdem die Schneider nachts meine Jacke enger genäht haben. Oder waren es die Heinzelmännchen aus Köln. Deren Hilfe könnte ich gebrauchen, sie müssten dann tolle Fotos machen.
Als es dann in Strömen regnete bin ich dann zur Trainerbank gegangen. Da saß ich dann im Trocknen, konnte aber nichts sehen. Die Auswechselspieler mussten dann Rede und Antwort stehen.
Da kann ich nur sagen wie gut, dass ich meine Winterjacke angezogen habe. Sie hat zwar keine Kapuze, deshalb habe ich eine Wollmütze auf. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, dann brauche ich was auf die Ohren.
Auf dem Fußballplatz stecke ich dann die Wollmütze in die Jackentasche. Als ich sie dann wegen des Regens aufsetzen wollte, war sie verschwunden. Ich hatte sie verloren. Zum Glück lag sie noch in Nähe des Bratwurststandes, natürlich auf dem Boden. Ganz weiß ist sie ja nicht, sondern beige.
Glück gehabt, es war nichts zu sehen, ob meine Wollmütze mit Füßen getreten wurde.

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Ja, ich und die Bratwurst, die muss ich dann auch immer essen. Ich gehe schon mit dem Vorsatz zum Fußballplatz und denke schon die ganze Woche an die Bratwurst, die ich dann essen werde.
Leider gibt es bei unseren Heimspielen keine Bratwurst mehr, was mich sehr fassungslos macht.
Auch die Homepage, die gefällt mir schon lange nicht mehr. Da sind des öfteren falsche Spielzeiten
angegeben oder andere Gegner. Das habe ich schon einmal beim Trainer meines kleinen Enkels bemängelt, dass ich zum Spiel kam und das Spiel war schon zu Ende.
Also musste ich mal meinen Unmut Luft machen. Tolle Homepage hat ja der Verein, gut gestaltet,
aber nur tote Hose. Als ich das alles der Geschäftsführerin und dem Jugendleiter sagte, bekam ich zur Antwort, man/frau hätte genug anderes zu tun.
Meine Tochter war nicht begeistert, dass ich so einen Aufstand machte.
Und so habe ich vor dem Spiel mit Trainer Klaus gesprochen, dass ich gleich ein Mannschaftsfoto machen werde. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die älteren Spielmanschaften benachteiligt wurden. So ist dann entstanden, dass ich ab sofort die Spielberichte schreibe.
Mit dem Erfolg, dass andere Mannschaften jetzt auch Spielberichte schreiben.

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Nach dem Spiel befrage ich immer einige Zuschauer, Spieler, und Trainer. Auch die Eltern und die Trainer der gegnerischen Mannschaft sind vor mir nicht sicher.
Manche Eltern drücken sich dann, sie wollen nicht mit mir sprechen. Ich möchte nicht nur die Herren der Schöpfung befragen, sondern auch die Damen. Eine sagte, sie habe während des Regens nichts mitbekommen und ich solle ihren Mann fragen.
Ich frage auch nicht immer jede Woche die gleichen Personen. Da habe ich Glück, mein Gedächtnis funktioniert noch. Da brauche ich nichts aufzuschreiben, wen ich wann befragt habe, das habe ich alles im Griff.

Manche Spieler sagen zu mir, sie wüssten nicht, was sie jetzt sagen sollen. Dann helfe ich ihnen ein bisschen und frage gezielt. Wenn sie dann antworten, dann meine ich; "Na siehste, kannst ja doch".
Einige Jungen sind sprachlich gut drauf, sie formulieren gut und können gut das Wesentliche des Spiels erfassen und wiedergeben.

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Von unserer gegnerischen Mannschaft kommt auch oft positive Resonanz wegen meiner Spielberichte.
Sie schreiben dann eine Mail an den Jugendleiter, dass der Spielbericht gut und objektiv geschrieben ist.
Darauf lege ich großen Wert, denn Sachlichkeit und Objektivität haben bei mir oberste Priorität.
Da lasse ich dann die Oma-Brille in der Schublade. Es fällt mir auch nicht schwer.

Warum tue ich mir das alles an?
Weil ich begeistert bin wie mein Enkel Fußball spielt, weil ich ihn gerne spielen sehe. Weil ich in diesem Verein und auf der HP etwas bewegt habe. Seitdem ich Spielberichte schreibe, ziehen einige von den anderen Mannschaften nach.
Ich erstelle für meinen Enkel eine Mappe über ein ganzes Jahr - Fußball aus Omas Perspektive.
Und nächstes Jahr mache ich das Gleiche in Grün für meinen kleinen Enkel.

Homepage des FC Marl

Was mir so am Rande aufgefallen ist.
Bei meinen 12jährigen Enkel Yannik bin ich die einzige Oma, die immer zum Fußballspiel kommt.
Ab und zu kommt mal eine andere Oma. Das war es dann auch schon gewesen. Ich finde, keine gute Bilanz bei neun Spielern plus vier Auswechselspieler.

Bei meinem kleinen Enkel Lenny, 9Jahre ist die Bilanz besser. Da sind drei Großeltern ständig beim
Spiel dabei.

Ich freue mich jedes mal, wenn wieder Fußball ist.
Jetzt am Samstag, 06.Okt. 2012 ist ein Freundschaftsspiel und am Sonntag geht es zum Turnier nach Herne.
Da muss ich dann schon um 8.30 Uhr startklar sein. Ist sehr schwer, aber zu schaffen.

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