Erlebtes Leben!
Ein wunderschöner Novembertag neigte sich seinem Ende zu. Die Wege des Waldes waren feucht und aufgeweicht. Braungelbes Laub sank fast unhörbar von den Bäumen hernieder. Bevor die Natur sich in diesem Herbst zur Ruhe begab, zeigte sie sich noch einmal in aller Farbenpracht, um dann in den Nebelschwaden unaufhaltsam den Weg alles Irdischen zu gehen.
Wladimir, der grauhaarige Forstmann, durchwanderte wie so oft das große Waldrevier, um nach dem Rechten zu sehen. Da waren noch Bäume zu markieren, die im Winter gefällt werden sollten, eine kleine Brücke aus Birkenstämmen musste ebenfalls erneuert werden.
»Sei vorsichtig«, hatte sein Weib morgens noch gemahnt,
»der grosse Braunbär soll wieder im Revier sein! Achte drauf, dass Du ihm nicht zu nahe kommst! Gott behüte dich, mein lieber Mann.«
Wladimir hatte nur gelacht. »Lass bloss deinen Gott aus dem Spiel! Du weisst, dass ich mit dem seit meiner Kindheit nichts zu schaffen habe. Ich bin Atheist, verstehst du? Atheist!«
Seine Frau bekreuzigte sich. »Mann, rede nicht so lästerlich! Du versündigst dich.«
Wladimir lachte noch weiter, als er schon auf dem Weg durch den Wald war, schüttelte immer wieder seinen Kopf über das fromme Gerede seiner Frau. Kurz vor der kleinen Brücke über den Bach hörte er ein Geräusch und dann einen kräftigen Brummton! Und dann - dort stand er: ein schwarzbrauner Bär, übermannsgroß und breit wie drei Baumstämme!
In Wladimir kam nun doch eine gewaltige Angst hoch, weglaufen war nicht möglich, der Bär war schneller als er, das wusste er. Und sich ihm entgegenstellen, ganz ohne Waffen, das war ein Wahnsinnsunterfangen, für das er nicht mehr jung genug war. Wladimir fiel auf die Knie und rief laut:
»Gott, wo bist du jetzt? Nun hilf mir doch! Ich brauche dich doch!«
Der Bär blieb plötzlich wie erstarrt stehen, das Wasser des breiten Baches hörte auf zu fließen und alle Wolken am Himmel hörten auf zu wandern. Dann hörte Wladimir eine Stimme, gewaltig, wie aus grosser Höhe rufen:
»Du hast mich zeit deines Lebens geleugnet, du hast immer gesagt, dass es mich gar nicht gibt und geben kann, alles auf der Welt sei durch Zufall entstanden und physikalisch zu erklären! Warum - so frage ich dich - warum sollte ich dir jetzt helfen?«
»Ach Gott, bitte, so gebiete doch wenigstens diesem Bären, dass er gläubig wird, das wäre auch schon eine Hilfe!«
Und sogleich wanderten die Wolken weiter, floss der Bach wieder in seinem Bett und der riesige Bär erwachte aus seiner Erstarrung. Wladimir rieb sich die Augen, er glaubte nicht, was er sah: Der Bär fiel plötzlich auf die Knie, faltete seine Tatzen zum Gebet und Wladimir hörte, wie der Riese vor ihm betete:
Lieber Gott , ich danke dir für die Gabe, die du mir bereitet hast ...!
~©by H.C.G.Lux~
Wladimir, der grauhaarige Forstmann, durchwanderte wie so oft das große Waldrevier, um nach dem Rechten zu sehen. Da waren noch Bäume zu markieren, die im Winter gefällt werden sollten, eine kleine Brücke aus Birkenstämmen musste ebenfalls erneuert werden.
»Sei vorsichtig«, hatte sein Weib morgens noch gemahnt,
»der grosse Braunbär soll wieder im Revier sein! Achte drauf, dass Du ihm nicht zu nahe kommst! Gott behüte dich, mein lieber Mann.«
Wladimir hatte nur gelacht. »Lass bloss deinen Gott aus dem Spiel! Du weisst, dass ich mit dem seit meiner Kindheit nichts zu schaffen habe. Ich bin Atheist, verstehst du? Atheist!«
Seine Frau bekreuzigte sich. »Mann, rede nicht so lästerlich! Du versündigst dich.«
Wladimir lachte noch weiter, als er schon auf dem Weg durch den Wald war, schüttelte immer wieder seinen Kopf über das fromme Gerede seiner Frau. Kurz vor der kleinen Brücke über den Bach hörte er ein Geräusch und dann einen kräftigen Brummton! Und dann - dort stand er: ein schwarzbrauner Bär, übermannsgroß und breit wie drei Baumstämme!
In Wladimir kam nun doch eine gewaltige Angst hoch, weglaufen war nicht möglich, der Bär war schneller als er, das wusste er. Und sich ihm entgegenstellen, ganz ohne Waffen, das war ein Wahnsinnsunterfangen, für das er nicht mehr jung genug war. Wladimir fiel auf die Knie und rief laut:
»Gott, wo bist du jetzt? Nun hilf mir doch! Ich brauche dich doch!«
»Du hast mich zeit deines Lebens geleugnet, du hast immer gesagt, dass es mich gar nicht gibt und geben kann, alles auf der Welt sei durch Zufall entstanden und physikalisch zu erklären! Warum - so frage ich dich - warum sollte ich dir jetzt helfen?«
»Ach Gott, bitte, so gebiete doch wenigstens diesem Bären, dass er gläubig wird, das wäre auch schon eine Hilfe!«
Und sogleich wanderten die Wolken weiter, floss der Bach wieder in seinem Bett und der riesige Bär erwachte aus seiner Erstarrung.
Lieber Gott , ich danke dir für die Gabe, die du mir bereitet hast ...!
~©by H.C.G.Lux~
Puh, lieber Horst! Da hast Du eine Geschichte erzählt, die einem tatsächlich den Atheismus wieder austreiben könnte.
Ich muss gestehen, so ganz sicher bin ich nicht dem Glauben der katholischen Kirche verbunden, obwohl meine Familie es anfangs schon sehr genau damit nahm, uns Kinder im christlichen Glauben zu erziehen.
Aber wie es so kommt, es gab so manche Stolperstellen, die den Wankelmut hervorriefen. Nicht von ungefähr trug ein kath. Pfarrer, der sich absolut nicht glaubensgetreu verhielt, ein weiterer Kaplan, der weder junge Frauen noch Kinder in Ruhe lassen konnte, sowie die Geldgier in unserer Gemeinde in den 1980er Jahren dazu bei, sich noch mehr Fragen zu stellen.
Dazu das dicke Buch von Uta Reinke-Heinemann "Eunuchen für das Himmelreich" sowie der zunehmende Mitgliederschwund aufgrund vieler aufgedeckter Untaten (nicht nur der kath. Kirche) in den vergangenen Jahrzehnten - wie soll man da fest im Glauben verharren???
Dennoch herzlichen Gruß von Uschi