Endingen am Kaiserstuhl
Diese zauberhafte kleine Stadt mit den Stadtteilen Amoltern und Kiechlinsbergen liegt nördlich am Rande des Kaiserstuhl und ist immer wieder sehenswert.
Die höchste Erhebung ist der Katharinenberg, auf dessen Gipfel die Katharinen Kapelle steht,
welche auch von den Schelinger Matten bei einer Wanderung über den Badberg gut zu sehen ist.
Endingen verfügt über eine historische Altstadt, die zum Bummeln, Träumen und Verweilen bei einem guten Schoppen und der bekannten badischen Küche einlädt.
Die Menschen sind offen, gemütlich sympathisch - eben südbadisch. (Wobei das aber keine Wertung gegenüber den Nordbadener ist!)
Die deutsche Weinprinzessin Nathalie Henninger, 21 Jahre jung, ist geboren in Endingen-Königsschaffshausen und ein Jahr als Repräsentantin des Deutschen Weines unterwegs.
Die erste Weinkönigen wurde übrigens 1949 gekrönt.
Zielsetzung ist natürlich die Bekanntmachung der Deutschen Weine, Marketing und das Amt wird zum Sprungbrett für Karrieren.
Endingen hat eine bewegte Geschichte aufzuweisen.
862 erstmalig urkundlich erwähnt, gehörte es Jahrhunderte den Herren von Endingen.
Es ging dann an die Herren von Üsenberg über, welche die Stadtrechte verliehen.
Die Stadt ging dann an die Habsburger über, wurde also Vorderösterreich zugeordnet.
Auch war sie kurzfristig eine freie Reichsstadt.
In meinem Clip werden wir die Schilder an einer Kellerstiege über Hexenwahn und Hexenverfolgung sehen.
Dort wurde in den Gewölben die Geschichte der Hexenprozesse vorgetragen, wie ich von einer Freundin weiß, die eine solche Vorführung einmal erlebt hat.
Dort fand 1751 der letzte Hexenprozess statt, ebenso die Verbrennung der Anna Schnidenwind auf dem Marktplatz.
Was mir gefällt ist, dass dieses Kapitel nicht versteckt wird, sondern deutlich darauf aufmerksam gemacht wird, dass eben solches grauenhafte Unrecht im Namen des Glaubens stattgefunden hat.
Der Kaiserstuhl war eine sehr arme Gegend. Den jetzigen Wohlstand brachte die Gründung der Winzergenossenschaften.
Diese Armut war der Grund, dass viele Bürger ihre Heimat verließen und auswanderten.
Es ist belegt, dass 358 Bürger 1843 nach Venezuela auswanderten. Die Gruppe setzte sich zusammen aus Bürgen der verschiedenen Gemeinden, also nicht nur aus Endingen, sondern auch aus Forchheim, Oberbergen und Whyl.
Es gibt eine Gedenktafel, deren Text in Sandstein gemeißelt wurde.
Er ist nur sehr schwer zu lesen, da er schon reichlich verwittert ist nach den Jahrhunderten.
Ich zeige Euch Bilder vom Bummel bis zur Pfarrkirche St. Peter und später einige von St. Martin.
Ich habe ein Video gefunden, das uns in den Glockenturm hinaufführt und wir die 8/8 Glocken hören können.
Wer mag, klicke an.
St. Peter - Glockengeläut
Von den ehemals vier Stadttoren ist nur noch das Königsschaffhausener Tor erhalten, das kurz das Torli genannt wird.
Hier haben die Jokili, die Endinger Narrenzunft, ihren Stammsitz.
Sie verpflichteten sich nach dem Krieg zum Wiederaufbau.
Die Narrenzunft 1782 wurde in Endingen 1929 neu gegründet - die davor liegende Geschichte der Zunft wird jetzt erforscht.
Die Zunft geht auf einen Schalknarren aus der Barockzeit zurück.
Endingen ist eine der Hochburgen der alemannischen Fasnet.
Endinger Jokili
In meinem Clip sehen wir 2 Wandbilder der Jokkeli mit Trommeln und Schweinsblasen, und später noch 2 alte Fotografien der damaligen Gründungsmitglieder links vom Königsschaffhauser Tor.
Diese waren hinter den Fensterscheiben und dort noch einmal hinter Glas, auf dass die Spiegelung fällt. Trotzdem sind die Bilder noch recht gut anzuschauen.
Und am Tor selbst haben wir den Jokkeli mit der Narrenkaffen in Sandstein gefunden.
Aber nun auf, ich hoffe, Ihr habt Freude beim Betrachten der Bilder.
Meli
Endingen am Kaiserstuhl
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