die Wasserflasche..........


in der Handtasche drin.
Schon richtig durchgeschüttelt vom Fahren und Laufen, doch noch immer ungeöffnet.
Legte meine Jacke auf den Metall-Praxisstuhl, der mir am Po zu kalt erschien und knallte meine Tasche auf den Schoß zurück.
Normalerweise stehen Wasserspender in den Gängen zur Selbstbedienung bereit. Doch hier nicht und ich hatte ganz einfach Durst und meine Kehle war schon ausgetrocknet.
Ach wie gut, daß ich Wasser dabei hatte.
Ich zog die Flasche aus der Tasche und sah ganz viele begierliche Blicke.
Die anderen Patienten schienen auch Durst zu haben und einer sprach mich an, woher ich denn die Flasche habe?
Ja, von zu Hause mitgebracht - aha.
Jetzt war es mir fast peinlich dieses Ding zu öffnen, ich mußte ja aus der Flasche trinken. Anbieten konnte ich davon nichts.
Ich steckte sie in die Tasche zurück, ganz verlegen ob dieses Wassermangels hier.
Soll ich auf's Klo gehen und dort einen Schluck aus der Flasche zu nehmen? Das ist doch blöde, sagte ich mir - griff wieder zur Flasche.
"Kann man hier auch Wasser aus der Leitung trinken?" fragte eine Frau.
Ich zuckte mit den Schultern - woher sollte ich das auch wissen- und erklärte ihr, daß ich niemals Leitungswasser trinke, auch zu Hause nicht.
Ein anderer Herr stand auf und erklärte: mein Name ist Müller, ich gehe mal zur Toilette, sollte ich aufgerufen werden, sagen sie bitte Bescheid wo ich bin. Alles klar!
Meine Tasche mit der Wasserflasche wanderte wieder auf den freien Nebensitz.......
Herr Müller kam sichtlich erleichtert zurück und die Fragefrau wurde aufgerufen. Jetzt aber los, die Flasche raus mit Schwung und den Schraubverschluß öffnen......doch Herr Müller griff zu: ich mache sie ihnen schon auf.
Es war mir sehr genehm, da ich mit Schraubverschlüssen meine Schwierigkeiten habe. Dankbar erfreut, überließ ich die Arbeit ihm.
Es machte zisch und plopp und eine Fontäne ergoß sich nicht nur über Herrn Müller, sondern auch über mich.
"was eine Kraft doch in einer 0,5 Liter Flasche stecken kann?"
waren Müllers Worte.
Ich lief, so schnell ich konnte, sofort zum Klo und holte Händehandtücher und jeder tupfte sich ab. Die anliegenden Stühle wurden auch trockengelegt und Herr Müller schien zufrieden zu sein.
Den letzten Rest aus der Flasche, den trank ich mit Hochgenuß und hörte mir die feixenden Kommentare von den restlichen Patienten an.
Das Wartezimmer wurde zum Lachkabinett, die Ärztin kam, rief den nächsten Patienten auf, schaute verwundert in die Runde und fragte nach.
"Hier ist 'ne Flasche explodiert": antwortete Müller sofort.
Mit Fragezeichen in den Augen wanderte sie wieder ab.
Herr Müller wurde vor mir aufgerufen - und die Flasche war absolut leer,
doch so ein Wasserspender-Kolloß begegnete mir auf dem Rückweg und ich füllte meine Flasche wieder auf.
Bis nach Hause hatte ich ausgesorgt.
mit nicht verdursteten Grüßen
euer Moni-Finchen



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Kommentare (2)

finchen das Lachen ist auf beiden Seiten. Was hätte ich auch anders machen können? Die Hose hat sich auch durch die lange Wartezeit von alleine getrocknet und ich ging nicht wie vollgepieselt aus dem Haus.
Lieben Dank und
liebe Grüße
vom Moni-Finchen
alisika geht was daneben, gibt es keine Rotweinflecken und lachen ist gesund

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