Die Sage von den feindlichen Brüder im Tal der Loreley.
Im Tal der Loreley(stahlecker)
Als Stahlecker möchte ich die Sage von den feindlichen Brüder Heinrich und Konrad
erzählen, die beide auf dem langgestreckten Berggrad über Bornhofen jeder eine Burg
besaßen. Ihr Vater Heinrich der Beyer wohnte in der kurfürstlichen Burg zu Boppard
und hatte seinen Söhnen gegenüber vom Rhein die Burg Liebenstein und Burg Sterrenberg bauen lassen.
Im Jahre 1587 starb der Vater und beim Aufteilen des väterlichen Erbes betrogen sie
ihre blinde Schwester Hildegard.
Beim Abmessen der Goldstücke mit einem Scheffel drehten sie das Gefäß herum, sobald die Schwester an die Reihe kam. Ihrer prüfenden Hand schien der Scheffel bis an den Rand gefüllt, während in Wahrheit nur der Boden bedeckt war. Die Blinde ließ mit ihrem Anteil das Kloster zu Füßen der Burgen errichten.
Den Brüdern indes brachte der durch Betrug erlangte Reichtum nur Zwietracht. Sie verfeindeten sich so sehr, dass sie ihre Burgen durch eine Streitmauer voneinander abgrenzten.
Eines Tages, als das reiche Erbe verschleudert war, versuchten sie, sich wieder zu versöhnen. Zu diesem Anlass verabredeten sie einen Jagdausflug für den frühen Morgen. Wer zuerst erwachte, sollte den anderen durch einen Pfeilschuss gegen den Fensterladen wecken. So geschah es. Als aber der Pfeil gerade abgeschossen war, öffnete sich drüben der Fensterladen, und der Schütze musste entsetzt mit ansehen, wie sein Geschoss dem Bruder mitten ins Herz drang. Der unfreiwillige Brudermörder fand keinen Frieden mehr. Er zog ins Heilige Land und starb dort.
Herbert der Stahlecker.
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