Die Palme
-Ein Märchen aus Algerien-
Ben Sadur, ein reicher Mann, kam auf einer Karawanenreise durch eine Oase. Er war kein guter Mann, der Sadur, er war bösartig in seinem Charakter, er konnte einfach in seinem Leben nichts Gutes und Schönes sehen, ohne den Drang zu verspüren, es zu verderben.
Am Rande der Oase stand eine junge Palme. Sie war wunderschön gewachsen. Das aber ärgerte Ben Sadur. Darum nahm er einen schweren Stein und legte ihn der jungen Palme mitten in die Krone. Mit einem gemeinen Lachen ging er dann später fort.
Die Palme schüttelte und bog sich und versuchte mit allen verzweifelten Mitteln, die Last abzuwerfen. Vergebens. Zu fest saß der Stein in ihrer Krone eingeklemmt. Da krallte sich die Palme fest in den Boden, schickte ihre Wurzeln so tief in die Erde, dass sie die verborgenen Wasseradern in der Oase erreichten, wuchs empor und stemmte dabei mit aller Kraft den schweren Stein hoch und höher, bis die Krone mit den grossen Palmenfächern über jeden Schatten hinausreichte.
Wasser aus der Tiefe und Sonnenglut aus der Höhe halfen dem jungen Baum, trotz seiner schweren Last eine königliche Palme zu werden.
Nach vielen Jahren kam Ben Sadur wieder auf einer Handelsreise in der Oase vorbei. Schadenfroh wollte er den verkrüppelten Baum sehen, den er, wie er meinte, verdorben hatte.
Trotz aller Anstrengung waren seine Bemühungen umsonst. Es war einfach nicht möglich, dieses Krüppelbäumchen zu finden!
Da senkte die stolzeste und höchste aller Palmen ihre Krone, zeigte ihm den Stein und sagte:
»Ich danke dir, Ben Sadur. Deine Last, die du mir aufgeladen hast, hat mich zum stärksten Baum in der Oase gemacht!
© 2021by H.C.G.Lux
Ben Sadur, ein reicher Mann, kam auf einer Karawanenreise durch eine Oase. Er war kein guter Mann, der Sadur, er war bösartig in seinem Charakter, er konnte einfach in seinem Leben nichts Gutes und Schönes sehen, ohne den Drang zu verspüren, es zu verderben.
Am Rande der Oase stand eine junge Palme. Sie war wunderschön gewachsen. Das aber ärgerte Ben Sadur. Darum nahm er einen schweren Stein und legte ihn der jungen Palme mitten in die Krone. Mit einem gemeinen Lachen ging er dann später fort.
Die Palme schüttelte und bog sich und versuchte mit allen verzweifelten Mitteln, die Last abzuwerfen. Vergebens. Zu fest saß der Stein in ihrer Krone eingeklemmt. Da krallte sich die Palme fest in den Boden, schickte ihre Wurzeln so tief in die Erde, dass sie die verborgenen Wasseradern in der Oase erreichten, wuchs empor und stemmte dabei mit aller Kraft den schweren Stein hoch und höher, bis die Krone mit den grossen Palmenfächern über jeden Schatten hinausreichte.
Wasser aus der Tiefe und Sonnenglut aus der Höhe halfen dem jungen Baum, trotz seiner schweren Last eine königliche Palme zu werden.
Nach vielen Jahren kam Ben Sadur wieder auf einer Handelsreise in der Oase vorbei. Schadenfroh wollte er den verkrüppelten Baum sehen, den er, wie er meinte, verdorben hatte.
Trotz aller Anstrengung waren seine Bemühungen umsonst. Es war einfach nicht möglich, dieses Krüppelbäumchen zu finden!
Da senkte die stolzeste und höchste aller Palmen ihre Krone, zeigte ihm den Stein und sagte:
»Ich danke dir, Ben Sadur. Deine Last, die du mir aufgeladen hast, hat mich zum stärksten Baum in der Oase gemacht!
© 2021by H.C.G.Lux
Kommentare (2)
Pan
Tja, liebe Renate,
das Leben ist nun mal keine Geschichte für erfolggewohnte Menschen.
Wenn ich ständig ein Gewicht mit mir herumschleppen muss, kann ich nicht aufrecht gehen!
Mein Gleichnis ist nicht sehr positiv zu sehen, da viele der Typen, die nur schwer beladen daherkommen, sicher nicht so stolz und freudig sein können, es geht dabei um mehr als darum, das Gegenteil davon zu beweisen.
"Du hast nicht laut genug geschrien", sagte einst Franz Kafka in einem seiner Romane.
Man muss nicht immer nur Stolz und gerade daherkommen - man darf auch einmal jammern und klagen, denn das gehört zum Menschsein.
Vielleicht ergeht es der kleinen, krummen Palme viel besser im Leben? wer weiss schon, wie alles ausgeht?
Muss man auch nicht, sagt Dir ~~~
Horst
Das ist ein gutes Beisspiel für das wahre Leben,
lieber Horst :
oftmals wird man stärker und man wächst an den Erschwernissen und auch an den Schikanen. Ist das nicht "ein über sich hinaus wachsen"?
Leider, leider gibt es überall diese "Ben Sadurs" man wird nie erfahren, warum es solche niederträchtigen Geschöpfe gibt.?
Zum Glück gibt es aber viele,viele "Palmen", die sich durch solchen Willmut retten können?
Deshalb gefiel mir diese Geschichte besonders gut
danke und winke winke in den Norden 🙋
herzlichst Renate