Der traumhafte Tauern-Radweg, Fortsetzung 2. Tag


2. Tag Von Mittersill nach Leogang ca. 60 km

Nach einem kräftigen Frühstück ging es los. Der Himmel war bedeckt und es war Regen angesagt. Da wir alle gut ausgerüstet waren, konnte das unsere gute Laune kaum trüben. Um 9.30 Uhr saßen wir auf den Rädern. Nach 10 km – Stuhlfelden – hier befindet sich die älteste Kirche des Salzburger Landes, „Maria auf dem Stein“, der im Äußeren gotische im Kern romanische Bau, ist die älteste und kunsthistorisch bedeutendste Kirche, der Hochaltar, der einzig Marmoraltar im Pinzgau. Wir konnten den Messner dafür gewinnen uns an diesem Vormittag durch die mit kunsthistorischen Schätzen reich gespickte Kirche zu führen. Man merkte ihm seine Liebe und Begeisterung für diese Kirche an und der Funke sprühte auf uns über. Als wir die Kirche verließen hingen die Wolken schon tief über dem Großvenediger.


Der Radweg schlängelt sich nun durch das weite Tal des Pinzgaus. Die Orte kleben an den Wiesenhängen. Dahinter die schneebedeckten Berge der Hohen Tauern. Wir gelangen nach Piesendorf. Hier erbaute der Schmiedemeister Sebastian Perfeller von 1867-83 eine chinesische Ansiedlung ohne je da gewesen zu sein. Um 1900 brannte die Stadt ab. Im Gemeindehaus kann man die Chinesenstadt als Modell besichtigen.

Wir kommen nach Kaprun, der Skiort, der es im Jahr 2000 zu trauriger Berühmtheit gebracht hat, mit der Brandkatastrophe der Gletscherbahn aufs Kitzsteinhorn. Von den 162 Wintersportlern, die sich auf dem Weg zu dem herrlichen Skiparadies befanden, kamen 150 ums Leben. Die Teilnehmer hatten das Unglück noch deutlich vor Augen, und es war noch eine ganze Weile Gesprächsthema.

Wir radeln unter der Seil- und Gletscherbahn hindurch, wo es sommers wie winters im Erlebnispark quirlig zu geht, lassen den Ort hinter uns und erreichen einen Trinkwasserbrunnen unterhalb der altehrwürdigen Burg Kaprun, die ihren Ursprung im 12. Jh. hat. Hier wird nun Kraftnahrung in Form von Müsliriegeln verteilt und wir entschließen nun endgültig die Regenkleidung komplett anzulegen. Die grauen Wolken haben sich zu Regenschauer verwandelt.





Trotz Regen erkennen wir schon von Weitem, traumhaft eingebettet im Tal den Zeller See mit dem Touristenort Zell am See und freuen uns auf ein kräftiges Mittagessen im Metzgerwirt, einem typischen Restaurant in Alpenromantik. Einige Radler haben noch nicht genug Frischluft getankt und setzen sich auf die Terrasse unter die Regenschirme, die anderen machen ihre Pause im gemütlichen Gastraum.

In Zell am See trennt sich der Tauern-Radweg. Ein Weg führt über St. Johann, Bischofshofen, Hallein nach Salzburg. Hier gibt es zwar viele berühmte Orte zu sehen, jedoch müssen die Radler einen großen Teil des Wegs mit den Autofahrern teilen. Bei so einer großen Gruppe ist das nicht ungefährlich. Und so biegen wir ab und folgen dem Saalachtal-Radweg – ruhiger und eingebettet in ein immer enger werdendes Tal von bizarrer Schönheit.

Wir verlassen den Metzgerwirt, der Regen hat aufgehört und steuern auf den Wallfahrtsort Maria Alm zu. Der spitze Turm der gleichnamigen Kirche ist schon von Weitem sichtbar - mit seinen 84m der höchste im Salzburger Land. Eine engagierte Kirchenführerin gibt uns tiefe Einblicke in die Geschichte der Kirche, des Ortes und dessen gegenwärtige 100%ige Einnahmequelle, dem Tourismus.
Wir unterstützen den Tourismus gerne, in dem wir im Moserwirt herrliche Topfenpalatschinken, Marillenknödel, Gernknödel etc. zu uns nehmen.






Hier entscheiden sich nun 5 Teilnehmer mit dem Sepp, unserem Busfahrer, der immer in der Nähe ist, nach Leogang zu fahren, unseren Übernachtungsort. Vor allem da von den 2 Steigungen, die wir auf der ganzen, sonst völlig ebenen Tour erleben, eine vor uns liegt.

Die anderen flott auf den Sattel gesetzt und die etwa 200 m lange Steigung beginnt. Die E-Bikler schalten einen Gang höher und sind gleich oben. Manch ein Tourenradler schiebt, aber 200 m kann man überwinden. Außerdem befinden sich Gentlemen in der Gruppe, die das Rad einer Dame einfach mit links nach oben ziehen.
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Mit toller Aussicht fahren wir nach Saalfelden, wursteln uns durch die pulsierende Stadt und sind schon wieder auf einem herrlich, völlig autofreien Radlerweg, entlang des Flüsschens Urschlau, eingebettet in die Wiesen- und Felderlandschaft, vorbei an blumengeschmückten Höfen. Und dann ist auch schon unser Ziel erreicht, der Bäckerwirt in Leogang. Das reichhaltige Abendessen haben wir uns verdient. Eigentlich war eine Schnapsverköstigung beim hiesigen Obstbauern geplant. Da aber Gerd seine Ziehharmonika dabei hatte, blieben wir einfach in der urigen Gaststube sitzen und ließen den spannenden Tag mit Musik und Gesang ausklingen.

Wer wissen möchte, wies weiter geht: Der 3. Tag, von Leogang nach Bad Reichenhall, folgt morgen, oder unter www.radtattouri.de.
radtattouri



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