Der Bettler

Autor: ehemaliges Mitglied


Der Bettler

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                                                        (Eigenbildnis, aber kein Selbstbildnis)

An der Innenstadt-Ecke sitzt er immer wieder,
verbirgt unter Tuch die klammen Glieder.
Er wird nicht wie Muslimas, in halber Nacht
von den Männern im Auto hierher gebracht.
Hat auch nicht versteinerte Miene wie die.
Er pflegt Mimik und Gestik, er braucht sogar sie.

Er winkt und spricht die Umgebung an,
und wenn man sich ihm zuwendet dann,
erzählt er uns auch von manchen Dingen,
die seiner Beobachtung nicht entgingen.
Besonders alte Frauen, die wählen
ihn aus, um dies und das zu erzählen.

Und wer ihm was „spendet“,
wenn er an ihn sich wendet,
der hängt das nicht an die große Glocke,
geht auch herunter zu ihm in die Hocke,
und nicht wie ein Stenz an ihm vorbei;
obwohl auch das wär ihm einerlei.

Er hat einen günstigen Platz sich genommen,
zu Käufern die aus der Thalia kommen.
Die sind gar oft etwas aufgeklärt
und sehen sein Anliegen nicht verkehrt.
Er spürt mein Wechselgeld in der Tasche
und kennt mich auch schon, eine schlaue Masche.
 

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