Der Anfang in der neuen Heimat.


Der Anfang in der neuen Heimat.
Es kann sich jeder denken das dieses nicht eifach und leicht war und wurde für eine junge Frau ohne Mann aber mit drei Kinder im Alter von 6 1/2--4 1/2 und 1 1/2 Jahren aus einem Fremden Land zwangsweise in ein vom verlorenen Krieg zerstörtes und von fremden Soldaten besetzten Land dort mit offenen Armen empfangen zu werden das ganze Bewegen im Dorf glich oft einem Spiesrutenlaufen hörte man doch immer wieder die Worte "Die Flüchtlinge" obwohl wir dieses ja gar nicht waren wir waren Heimatvertriebene und keine Flüchtlinge diese Titulierung ärgerte mich immer wieder bis zum heutigen Tag und brachte mich oft zur Weißglut doch davon später! Jedoch es gab noch ein anderes Schimpfwort das mich noch viel schneller auf die höchste Palme katapultierte und das war die Zigeuner.
Da wir ja keinerlei Besitz oder Vermögen hatten waren wir total auf fremde Hilfe angewiesen es war eine sehr schwere Zeit nicht nur alleine für uns sondern auch für die Einheimischen denn es war doch das gnze Land zerstört und sie litten selbst unter Hunger und Not und mussten nun das wenige das sie hatten mit uns Fremden teilen so gesehen kann man verstehen dassie nicht besonders Glücklich über unser Kommen waren,denn es waren auch die Zwangseinweisungen in die Wohnungen dieses war für niemanden einfach weder für die Ortsansässigen genau so wenig auch für Uns.
Ja er war sehr schwer der Neubeginn in der Fremde da war das Heimweh und der Tod eines über alles geliebten Partners und Vaters jedoch das Geschehene musste bewältigt werden um uns in die neue Lebensform einfügen zu können.
Was mussten wir nicht alles tun um die kargen Rationen die es auf Lebensmittelkarten gab aufzubessern um die hungerigen Mäuler zu füllen man ging für ein paar Kartoffeln und etwas Milch und Mehl zu den Bauern mit aufs Feld arbeiten,aus Zuckerrüben wurde Sirup gekocht man sammelte Bucheckern um daraus Speiseoil zumachen ja man sammelte auch auf den abgeerteten Feldern bevor sie umgepflügt wurden liegen gebliebene Kartoffeln und Weizenehren.
Aus denen man zuhause dann in mühevoller Handarbeit die Körner löste hatte man Glück und war Fleißig konnte man die Körner in der Mühle für Mehl eintauschen es gehörte nur Disziplin und Ideenreichtum etwas Ehrgeiz und keine Scheu vor harter oder schmutziger Arbeit dazu denn den Begriff "Freizeit" kannten und gab es für uns noch nicht.
Als der Sommer 1946 sich dem Ende zuneigte mußte mein großer Bruder in die Schule gehen ich kam in den Kindergarten und traf dort eine Kinderschullehrerin bei der ich nur 1/2 Jahr war und bis zum heutigen Tag noch Kontackt habe sie ist genau 20 Jahre älter wie ich und bei Ihr gingen auch meine drei Kinder und meine beiden ersten Enkel in die Kinderschule sie wird im nächsten Herbst dann 95 Jahre alt ich hoffe und wünsche Ihr sie schafft es.
Niederhofen den 1 März 2016 Felix1941.

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