Das Ruppiner Wald- und Seengebiet

Nordwestlich von Berlin, im Ortsteil Kampehl von Neustadt/Dosse befindet sich in einer kleinen Wehrkirche die Mumie des Ritters von Kahlbutz. Er ist vor über 300 Jahren gestorben.
Die Mumie ist für Besucher zugänglich und man erfährt dort seine Geschichte:

Der Ritter war nicht nur auf der Jagd nach allerlei Wild, sondern auch nach den hübschen Mädchen in der Umgebung des Rittergutes.
Das hatte zur Folge, dass er neben 11 ehelichen Kindern noch eine stattliche Anzahl Kinder "auf der Wildbahn" hatte.

Im Jahre 1690 soll es so gewesen sein:
Als er es auf die Braut des Schäfers abgesehen hatte und sein "Recht auf die erste Nacht" verlangte, fand er bei dieser kein Gehör und erschlug aus Rache ihren Verlobten, den Schäfer.

Trotz seiner hohen Stellung musste der Ritter wegen dieses Mordes vor Gericht, bestritt die Tat und leistete den Reinigungseid und sagte dazu: "Und sollt‘ ich’s doch gewesen sein, soll nicht verwesen mein Gebein."
Rund 90 Jahre seinem Tod wurde bei Umbauarbeiten der Kirche die Leiche mumifiziert entdeckt.

Unsre Familie ist in dieser Gegend beheimatet, ich bin dort geboren. Noch heute behaupten einige Einheimische, dass der Ritter nachts durch die Gegend spukt.
Schon zur Jugendzeit meiner Mutter kümmerte sich kaum jemand dort um diese Mumie, die unverschlossen zugänglich war und bis in die 1950er Jahre wurde allerlei Unfug damit angestellt. So soll sie mal mit einer Uniform bekleidet und in einem Schilderhäuschen aufgestellt worden sein, ein andres Mal einer Braut zur Hochzeitsnacht ins Bett gelegt.

Die Ursache dieser Mumifizierung zu finden gelang bis heute nicht, trotz zahlreicher Untersuchungen nach mumifizierenden Giften, besonderen Luftverhältnissen in der Gruft usw.
Selbst Virchow und Sauerbruch lösten das Geheimnis nicht und das ist das Besondere an dieser Mumie, ein Naturrätsel bis heute.

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Ritter Kahlbutz zu Kampehl


Seit etlichen Jahren halten nun täglich mehrere Reisebusse mit interessierten Besuchern in Kampehl. Der kleine Ort mit seiner sagenumwobenen und rätselhaften Mumie ist zu einer Touristenattraktion mit Hotel und zahlreichen Gaststätten gewachsen.


In den Landkreis Ostprignitz-Ruppin lädt aber nicht nur die Mumie des Ritters Kahlbutz ein.
Die Fontanestadt Neuruppin bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten, ebenso die alte Bischofsstadt Wittstock/Dosse und Rheinsberg mit Schloss und Naturbühne.
Pferdeliebhaber wissen vom Gestüt in Neustadt/Dosse.

Das gesamte Gebiet Ruppiner Land/Prignitz ist bei Rad- und Wasserwanderern geschätzt und bietet aber auch allen anderen Besuchern mit ausgedehnten Mischwäldern und Feldern, idyllischen Wasserwegen und Seenketten naturnahe Erholung; in einer oft unberührt anmutenden Natur.
Die Hauptstadt Berlin ist leicht zu erreichen.

Ich mag diese Gegend sehr, nicht nur weil ich dort geboren bin, sondern auch wegen der landschaftlichen Eigenheiten und verbringe seit ca. 35 Jahren in jedem Jahr mehrere Wochen dort.

rena

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