Das Olympische Dorf 1936


Das olympische Dorf, heute unter Denkmalschutz stehend, welches vor den Toren Berlins in den Jahren 1934-36 ausschließlich für die männlichen Olympioniken errichtet wurde, war für 14 Tage Unterkunft für über 4.000 junge Männer aus aller Welt (untergebracht in 140 fest gebauten Häusern mit Zentralheizung, Strom und fließend Wasser). Die Frauen, die zahlenmäßig stark in der Minderheit waren, brachte man in einer Schule in der Nähe des Olympiastadions unter. Dieses Olympische Dorf war ein reines Prestigeobjekt und diente der damaligen, noch jungen, Hitler-Diktatur dazu, der Welt zu zeigen, wie großartig und friedfertig man war und die Jugend der Welt zusammen führte. Es war für die damalige Zeit einfach das Komfortabelste, was man sich denken konnte. Der ursprüngliche Name: „Das Dorf des Friedens“ …………. welcher Hohn, wenn man sich in Erinnerung ruft, was später folgte. Noch mal zur Erinnerung: Hitlers Machtergreifung war 1933.

Das Dorf bestand aus einem Empfangsgebäude, einem großen Speisehaus, einem Küchenhaus, dem Hindenburghaus, welches sich am Haupteingang befand , dem Kommandantenhaus, einer Sporthalle, einer Schwimmhalle, einer Sauna sowie einem Ärzte- und Krankenhaus. Das ganze Projekt wurde von der deutschen Wehrmacht geleitet und von ihr betreut.

Als die olympischen Spiele beendet waren, wurden auf dem Gelände eine Infanterieschule und ein Infanterie-Lehrregiment untergebracht. Das Speisehaus der Nationen wurde als Militärhospital, genannt Olympialazarett eingerichtet. Diese Nutzung war bereits beim Entwurf des Gebäudes berücksichtigt worden: Im zweiten und dritten Stock wurden große Terrassen angelegt, auf die der Kranke mitsamt Bett geschoben werden konnte.

Nach Ende des Krieges zog die sowjetische Besatzungsarmee auf dem Gelände ein und nutzte es bis zum Abzug 1992.

Ich würde mich freuen, wenn ihr nicht nur meinen kleinen selbst gebastelten Clip euch ansehen, sondern auch anschließend das Video mit authentischen Aufnahmen aus dieser Zeit betrachten würdet, welches euch den ergänzenden Bezug zu meinen Bildern vermittelt.

loretta




Das Olympische Dorf 1936 und heute


Das Olympische Dorf mit authentischen Aufnahmen von damals

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Kommentare (4)

loretta noch einmal zurück kommend auf deine Frage, die ich vergaß zu beantworten.

Viele der Gebäude stehen nicht mehr, weil das Gelände von den Amerikanern bombardiert wurde. Weiter möchte man nicht den Charakter durch Renovierungen und Restaurierrungen zerstören und es fehlt wohl auch das nötige Geld. Lediglich ein paar der größeren Gebäude, wie zum Beispiel das Schwimmbad werden restauriert. Das Dach wurde neu gedeckt, weil durch eine Kokelei Unbekannter, die hölzerne Dachkonstruktion abbrannte.

Ein Mannschaftshaus wurde restauriert, zeigt auch noch das Originalmobiliar sowie Bildmaterial aus der damaligen Zeit und zwar jenes Haus, in dem der damals 23-jährige US-Amerikaner Jesse Owens untergebracht war. Bei den Olympischen Spielen 1936 gewann er vier Goldmedaillen (100 m, Weitsprung, 200 m, und 4 × 100 m) und war somit der erfolgreichste Athlet dieser Spiele.

Dies noch als kleines Hinteregrundwissen.

loretta
loretta Traute und Anji,
ich danke euch schlicht und ergreifend dafür, dass ihr bereit wart, mir auf den Spuren deutscher Geschichte zu folgen. Für mich sind diese Themen immer wieder interessant.

Grüße zum Abend
loretta

anjeli ich habe mit grossem Interesse deinen Bericht und die Clips verfolgt.

Du hast die Zeitgeschichte toll aufbereitet, die Erinnerung an eine Zeit, die ich nur
vom Hörensagen kenne, mir ins Gedächtnis gerufen.

Diese Zeit, die ich nie erleben möchte, hat durch deinen Clip ein weiteres Puzzle-Stück, der Manipulation, des Verschleierns, der bis ins Detail geplanten Verdummung, ergeben. Nichts, aber auch nichts wurde dem Zufall überlassen.

Einige Bilder deines Clips lassen mich den Verfall der Gebäude sehen, die Zeit ist an
ihnen nicht spurlos vorüber gegangen.
Sind das Bilder aus der Vergangenheit? Oder sieht es wirklich dort so aus.
Es wäre schade!
Ich freue mich, auf weitere zeitgeschichtliche Clips von dir.

anjeli
Traute Hochinteressant!
Und wieder mal zeigt es sich, dass der Mensch beeinflussbar ist.
Muss ja auch sein, sonst wäre er unbelehrbar. Man muss nur acht geben, was für Interessen der vertritt, der beeinflusst.
Die Deutschen sind schon so friedliebend und gastfreundlich wie andere Völker auch.
Nur diese Zeit, in der die Olympiade bei uns stattfand, zeigt, mit welcher Akribie und Raffinesse und mit welcher unverschämten Dreistigkeit nicht nur das eigene Volk, sondern auch die anderen Völker getäuscht wurden.
Das Ziel war Drang nach Macht und unstillbare Gier, nach dem was anderen gehörte.
Danke, auch das sollte man sich von Zeit zu Zeit ins Gedächtnis zurück rufen.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute

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