Das Brett und die Nägel
Zwei Häuser mit mehreren Etage, eines war von 1930 ( Neubau ) eines von
1920 ( Altbau). Sie waren durch eine dicke Mauer getrennt. und die Bewohner
mochten sich nicht. Die Mauer war breit und Lang und die Kinder spielten gern
da drauf.
Wenn die Kinder des Alt- auf die Kinder des Neubaus trafen, gabs oft Beulen
oder blaue Flecken. Ich mied sie tunlichst. Mein Bruder, der Wolfi mitsamt
den anderen Jungs allerdings nicht.
Wir hatten nun schon einen Stiefvater, er kam aus russischer Gefangenschaft,
er hatte in Stalingrad gekämpft. Meine Mutter und er fanden schließlich
zueinander. Wir dürften ihn "Papa" nennen, ja und er war ein guter Papa,
geprägt durch den grausamen 2. Weltkrieg.
Er liebte seinen Siefsohn Wolfi und mich auch. Er war der Einzigste, der die
Geduld hatte. mich " abzuhören ", wenn ich mal wieder ein kilometer langes
Gedicht auswendig lernen musste. "Geh zu Papa"und er war stolz, er
war streng und ich machte mit Sicherheit keinen Fehler.
Der Wolfi weinte und sagte zu ihm " Papa, die verkloppen mich, die da
draußen."
" Komm mit, Wolfi " und sie gingen beide zur Papas Werkstatt. Dort
nahm er ein Brett und schlug lange Nägel darein. " HAU DRAUF "
Ach mein armer Bruder, er ging mit dem, Brett los und vergrub
es tief in die Erde.
Das hätte der Anfang sein können, für die Neubau und Altbaukinder
Brüder oder Schwestern sein können.
Distel1fin7
Renate
Kommentare (2)
Eine sehr schöne Geschichte, liebe Renate. Es steht fest, dass wildfremde Menschen ganz lieb sein können, im Gegenteil zu eigenen Familienmitglieder. Und dass ein strenger Vater kein böser Vater sein muss. Heutzutage will man alles nur einfach, schwarz-weiss sehen. Und die Dinge sind viel komplizierter. Ich würde sagen, meistens sind sie auch desto schöner und besser.
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Christine 62
Liebe Christine, wenn man heutzutage dazu neigt, nur schwarz weiß
sehen zu wollen. enden die Probleme jedwweder Art nicht.
Besonders Kriege nicht, das schließt ja den Ansatz einer Diplomatie aus,.
Und mein Papa, er tat - was er konnte, ja und er konnte vieles geben,
was verwunderlich war, den der Krieg verändert die jungen Männer,sein
Herz schlug zwar verwundet aber noch
in seiner Brust, Gott hab ihn selig-
Lasst uns den Frieden noch genießen
bittet Distel1fin7 Renate ( er sagte "Nanni" zu m,ir Winzling