Da kann man schon mal ausrasten
Es ist Samstag der 13. 11. 21, irgendwie fühle ich mich wie im Krieg. Seit heute morgen ca 9 Uhr geht hier kein Strom mehr. Jetzt setzt bald die Dämmerung ein und ich bin gespannt ob ich den Abend bei romantischem Kerzenschein verbringen darf. Es ist in den Dörfern hier in Bulgarien manchmal echt schlimm was Energie und Wasserversorgung angeht. Meine Freundin hat heute zum Beispiel kein Wasser. Ich habe meine Waschmaschine laufen gehabt und nun wartet die Wäsche, dass es weiter geht. Bin froh, dass ich Einen Gaskocher habe, zusätzlich zu meinem Cerankochfeld. Frieren brauchte ich auch nicht, denn der Kamin macht ja nun schön warm. Und doch geht es einem echt auf den Senkel. Ja den Luxus, den man in DE hat, den haben wir hier nun mal nicht.
Habe heute viel gelesen, denn ich habe mir ein neues Buch gekauft. Nachdem mich die rote Gießkanne ausgebremst hat im Traum, versuche ich nun mal den Träumen etwas mehr auf die Spur zu kommen. Hatte auch noch Glück, war ein Reste Buch und hat nur 3,95€ gekostet und der Versand war gratis. Ich denke die Firma hat nichts mehr daran verdient, im Gegenteil noch drauf gelegt. Soll aber nun nicht mein Problem sein. Titel des Buches : Träume, Wie die Seele zu uns spricht. Klingt ganz gut, ist ein Taschenbuch mit 188 Seiten und ich bin fest am schmöckern. Psychologische Traumdeutung. Für die die es interessiert. Die letzte Zeit habe ich sehr intensive Träume und frage mich oft was will mir das sagen. So habe ich vor ein paar Tagen geträumt, ich habe einen wunderschönen roten Trägerrock und mein Vater hat ihn mir von Hand bestickt. Dass mein Vater den bestickt hat, ist eigentlich nicht ungewöhnlich, denn er und ich haben mal zusammen, da war ich noch Schülerin einen ganz großen Wandbehang gestickt, der lange in unserem Wohnzimmer über der Couch hing.
Heute hab ich Hundefutter gekocht, das heißt, Tscherno mag gerne Nudel mit Ei, mir hab ich noch einen Salat dazu gemacht und gut war es. Ehrlich geteilt und brüderlich beschissen wie man so schön sagt. Gestern habe ich den Feigenbaum gestutzt. Ok ja, ist ja kein Baum, ist ja ein Busch. Dann sind da noch so ein paar Lianen-gewächse im Garten, auch die sind zurück geschnitten. Leider wurden die Reben auch nur geköpft und nicht richtig aus der Erde geholt mit einer Rebenzange. Das Ergebniss sie wuchern über Sommer, aber es ist nichts gescheites mehr. Wenn man jetzt versuchen würde das mit der Rebenzange raus zu machen, denke ich, dass die Mauer zum Nachbarn umkippen würde. Denn Reben die so alt sind, schätzungsweise 40 bis 50 Jahre haben Wurzeln bis 7 Meter. Ok man muß es so nehmen wie es ist. Mehr kann ich da auch nicht machen.
Der Teufel steckt im Detail. Was ich nicht wußte, aber nun weiß, ich habe gesehen, die Straßenlaternen gehen an, ich laufe um die Ecke, Mimi schaut fern. Und die Minka ist ganz erstaunt warum ich bei ihr schaue wo Strom ist. Jetzt was machen? Eine Straße weiter wohnt die Virginia, die kann deutsch. Also auf zu ihr. Ich sage ihr was los ist. Sie holt einen Schlüssel, den man hier für die Sicherungskästen hat, damit man den auf machen kann. Virgina macht auf und ja die Sicherung ist raus. Manchmal kann man sich echt in den Hintern beißen. Woher soll ich wissen, dass man so einen Schlüssel hat. Hat die Verkäuferin vom Haus wohl nicht ab gegeben. Dann stehst da und wunderst Dich. Die Sicherungskästen hängen an der Straße, damit dort der Strom abgelesen werden kann.
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