Beide wollten wir Musiker werden...........


mein Kinderfreund und ich.
Im Eßzimmer stand ein Klavier und eine Bratsche hing an der Wand.
Wofür, für wen - natürlich nur für uns.
Wir wagten uns hinein, klappten den Deckel auf, holten die Bratsche von der Wand und überlegten noch, wer nun was spielen sollte.
Zumindest kannte ich die Tastatur vom Akkordeon.
Wir fingen an mit "Hänschen klein..".
Nach etlichen Versuchen klappte das bei mir mit dem Klavier so einigermaßen und Hanne fing zu kratzen an.
Die Katastrophe war perfekt und so spielten wir ganz selbstvergessen alles durcheinander. Hauptsache es kamen Töne raus. Dann wechselten wir die Instrumente, ich zeigte ihm, in welcher Reihenfolge er die Tasten drücken mußte, ich nahm die Bratsche und verbog mir Hals und Hände, bis ich das Ding auf meinen Schoß stellte und anfing, das Gerät zu streiche(l)n...........
Dann hoppste der Bogen wieder auf den Saiten und Hanne hämmerte wie verrückt auf den Tasten rum.
Einstimmig stellten wir fest, die Dinger sind verstimmt.
Die Geige mußte nachgestimmt werden----------ich drehte an dem Kegeln rum, ganz vorsichtig mit Bedacht und Hanne griff nach dem Instrument: gib mal her.
Die Tür ging auf, Hanne drehte vor Schreck und es machte "plong".
Die Saite war gerissen und Vater stand in der Tür und hatte uns beide ganz schnell am Kragen.
Das verhieß ein Donnerwetter, doch er lachte nur und sagte: lauft los und fangt die Katzen wieder ein, die sind nämlich alle weggelaufen. Und das nächste Mal laufen wir davon.
Kleinlaut schlichen wir von dannen, klauten aus dem Keller noch ein paar Äpfel und kletterten auf unserem Lieblingsbaum.
Und machten uns Gedanken, wie wir wohl Musiker werden könnten........
Im Prinzip sitzen wir dort noch heute....aus dieser Karriere wurde nichts.

Liebe musikalische Grüße
Euer Moni-Finchen

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Kommentare (5)

finchen ich wurde zwar musikalisch eingeschätzt, bin auch zu einer Musikschule gegangen, aber die Mundharmonika war mein liebstes Instrument. Und wie hier schon jemand schrieb, auf dem Kamm blasen. Die einfachste Übung überhaupt - nur singen kann ich nicht.
Das fand ich immer schade, denn, dann hätte ich die Hände frei gehabt. Ein Traum von mir, war die Oboe mit diesem herrlichen tiefen, genußvollen Klang.
Ich war ein Theater-Kind durch meine Omama, die dort beschäftigt war.
Ich glaube, ich muß eine Geschichte vom Orchestergraben schreiben, die herrlichste Form von Musik.
Ganz liebe Saiten-Grüße
Dein Moni-Finchen
ehemaliges Mitglied entdecke ich heute an Dir, mein liebes Moni-Finchen!
Klavier geht ja noch, aber Bratsche! Oh, ich kann mir das Katzenkonzert gut vorstellen.

Habe ich doch früher (so im Alter ab 10) immer Freundinnen und Freunde gesucht, die ein Instrument zu Hause hatten. Dadurch habe ich schon früh Klavierspielen gelernt, denn bei mir zu Hause gab es nur eine Geige. Dafür bekam ich dann auch Unterricht.

Mit einer Klassenkameradin spielte ich immer zusammen im Duett, aber mehr interessierte mich das Klavier. Ich glaube, sie hat es aber nicht mit der Geige probiert.

Später lieh ich mir in der Schule eine Bratsche, die später zu meinem Lieblingsinstrument wurde - aber nur im Streichquartett! Da muss man nicht so viel üben wie als erster Geiger, und man bekommt musikalisch alles mit.

Du merkst schon, ich wollte Musikerin werden und bin es dann auch geworden. Von Schulfreunden lieh ich mir auch ein Cello und ein Akkordeon aus, dann "organisierte" ich mir noch etliche Flöten, eine Laute, Gitarre, Ukulele, ein Banjo und eine Okarina.

Von der Klarinette träumte ich immer, aber jetzt haben wir eine. Mein Mann hatte nämlich auch immer davon geträumt. Er wollte auch Musiker werden, aber das ging damals nicht ... Und zum 50. Geburtstag bekam ich dann endlich mein erträumtes Saxophon - vielleicht kann ich zum 60. ein Ständchen darauf spielen? Denn in den letzten Jahren war wenig Zeit für Musik.

Danke, dass Du mich mit Deinem Blog an die musikalischen Nachmittage bei Schulfreunden vor fast 50 Jahren erinnert hast!

Liebe Grüße
Deine Beate
nixe44 an Dir entdeckt man so einige Talente.
Ein Musikinstrument kann ich leider nicht spielen, dafür fehlte in meiner Kindheit das Geld. Gesungen wurde bei jeder Gelegenheit.

Bei meinen Kindern habe ich Wert darauf gelegt, daß sie das Spielen eines Musikinstrumentes ihrer Wahl erlernen.
Es war Voraussetzung für die Ausführung des Berufes als Kindergärtnerin.

Ich liebe heute noch Hausmusik und bedaure sehr, daß ich kein Instrument spielen kann.
Hab mich schon auf dem Kamm ausprobiert, ich kann ihm nicht die richtigen Töne entlocken.
Hallo Moni-finchen mach weiter so, ich grüße Dich
Moni-nixe
finchen .. mich hat höchstens ein Frosch geküßt. Über eine "Stimme" verfüge ich überhaupt nicht. Das einzige A, was ich quaken kann, das findet dann beim HNO-Arzt statt.
Im Chor der Schule durfte ich immer die dritte Stimme brummen und die Notenblätter umschlagen, da ich gut Noten lesen konnte. Vor dem Akkordeon besaß ich schon eine doppelseitige Mundharmonika und darin lag mein Glück. Und spielen konnte ich gut darauf und deshalb bekam ich auch ein Akkordeon. Nicht nur der Bäume wegen.
Aber schön war es doch, auf einem Baum zu sitzen und Mundharmonika zu spielen oder einen Triller von einem Vogel nachzumachen.
Du siehst, einer kann nicht alles können - mich stört es nicht.
Ganz liebe "Flöten-Töne" an Dich
Dein Moni-Finchen
Traute Das ist eine Geschichte aus dem Goldkästchen Deiner Erinnerungen.
Einfach süß und noch pädagogisch wertvoll.
Symbolisch sitze ich auch noch auf meinen Lieblingsbaum und warte
auf den Kuss der Muse für die Instrumente der Musik.
Ich habe eine passable Altstimme gehabt, aber außer diesem
biologisch gewachsenen Instrument, war mit mir kein Blumentopf
zu gewinnen.
Eine Zuhörerin und Genießerin der dar gebrachten Künste, war ich allemal.
Mit ganz freundlichen Grüßen,
Traute

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