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Kommentare (15)

Lisan

Lieber Syrdal, man hat schon morgens beim Aufstehen ein mulmiges Gefühl und die Befürchtung, dass heute wieder Nachrichten kommen, die dir die Laune verderben. Ich hoffe es für meine Nachkommen, dass es vielleicht so ist, dass wir Alten es immer zu tragisch sehen. Wie es schon seit Menschengedenken die Alten immer prophezeien, dass das Ende kommt. Und ich hoffe, dass es nicht der Fall sein wird, dass das Leben weiterhin bestehen wird, mit Höhen und Tiefen, mit Freud und Leid, wie es schon immer der Fall war. 
Liebe Grüße von Lisa

Syrdal

@Lisan

Liebe Lisa, das "mulmige Gefühl am Moregn" kann ich sehr gut nachvollziehen, aber möge sich dennoch deine optimistische Hoffnung erfüllen…

...wünscht ebenso mit sonnigen Grüßen
Syrdal  

Lerge

Was im - und sogar noch nach - dem letzten Krieg geschah, kann man nicht vergessen und kaum beschreiben.

Hier drunter der Ausschnitt eines Briefes einer nahen Verwandten, die beim Einzug der Russen 8 tote Familienmitglieder begraben mußte, weil der Schwiegersohn alle jüngeren Familienmitglieder erschossen und sich dann selber umgebracht hatte in der Hoffnung, daß eine alte Frau überleben könnte.

Johanna-Brief.jpg


Viel schlimmer kann ich mir selbst die Zukunft kaum vorstellen.
Deshalb vertraue ich nicht auf meine eigene Widerstandskraft und hoffe, daß Kinder und Enkel sich auch einem "höheren Schutz"  anvertrauen.
Das wage ich hier mal zu äußern.
Lerge

 

Syrdal

@Lerge

Was für ein Schicksal! – Aber die von dir abschließend bezeichnete Hoffnung möchte ich gerne unterstreichen. Ob jedoch Kinder und Enkel sich noch dem „höheren Schutz“ anvertrauen…? Derzeit sieht es eher nicht danach aus…

...überlegt
Syrdal  

Marlen13

Treffender hätte man es nicht beschreiben können.
Wünsche ein  schönes Wochenende, liebe Grüße Marlen 

Syrdal

@Marlen13

Danke!
...und auch dir wünscht ein schönes und vor allem auf allen Straßen und überall friedliches Wochenende
Syrdal 

U. Petri

Ja, lieber Syrdal,
es sieht so aus, als ob Du recht haben könntest.

Jedoch gilt das Wort immer noch: die Hoffnung stirbt zuletzt.

Und was wolltest Du unseren Enkeln auch sagen: 
findet Euch damit ab, ab jetzt geht es nur noch dem Ende zu,
da kann man nichts machten.
Vor allem: keine Kinder in diese Welt setzen, das kann man nicht verantworten?


Nein, auch in den schlimmsten Zeiten haben die Menschen Mut und
Zähigkeit bewiesen.
Auch den neuen Herausforderungen werden sie begegnen. 💚💚💚

Und wird einst doch alles zu Ende sein,
so ist das dann vielleicht auch am Besten so.

Das hofft
Ursula
 

Syrdal

@U. Petri

Liebe Ursula, diese acht Zeilen unter der Überschrift „Beginn“ sind zunächst und vor allem lediglich eine mir selbst gegebene und für mich formulierte, allerdings schmerzhafte Situationserkenntnis. Was unsere Nachkommen – Kinder, Enkel, Urenkel – daraus eventuell entnehmen, möge ihnen zur Sensibilisierung, zum Nachdenken und in diesen vielfach verrückten Zeiten zum kraftvoll-richtigen Handeln gereichen.
Unter dieser Prämisse will ich mich durchaus auch des in jeglicher Situation als hohlen Strohhalm genutzten Sprichwortes „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ bedienen, füge aber mit fester Stimme an „allein mir fehlt der Glaube“, denn ich sehe wenig „Mut und Zähigkeit“…

Wohl denn! Klammern wir uns im rauen Wind des Zeitgeschehens gemeinsam fest an schwankend-brüchige Halme und rufen laut in des Sturmes Dröhnen „Hoffnung“!
Ob es hilft... wer weiß, aber 
mit dabei ist
Syrdal
 

werderanerin

In diesen Zeiten kann man schon schwere Gedanken bekommen, wenn man das tägliche Getöns der Politiker so hört/liest. Dadurch kommen wir keinen Schritt voran, bleiben in ewigen Diskussionen stecken , verheddern uns immer mehr, werden unglaubwürdig.

Der Wunsch nach dem 2. WK "Nie wieder Krieg" spielt keine Rolle mehr, lieber Syrdal, Despoten werden immer das machen, was ihnen "beliebt", Menschen spielen keine Rolle, das sehen wir ja nicht nur im Urkrainekrieg..., auch die anderen, vielen, kleinen Kriege, die anderswo seit Jahrzehnten auf der Welt toben, zeigen ja ganz deutlich, Macht zu besitzen, heißt auch, sich andere untertan zu machen. Die Mittel sind völlig egal !

Letztlich geht es, wie immer schon , nur um Geld, Macht und Bodenschätze. Da hat sich nie etwas geändert und wird es auch zukünftig nicht.

Was hatten damals Marx und Engels in ihren Schriften niedergelegt "Ziel ist der Kommunismus, in dem es allen besser gehen wird, alle sind gleich".
Man hätte damals schon schallend lachen können, wie naiv musste man sein.

Lieber Syrdal..., auch wenn die Zeiten dunkel scheinen, Deutschland als Motor fast am ausgehen ist.., ich behalte mir meinen Optimismus.

Nicht meinetwegen, ich möchte, dass meine Enkel auch noch ein schönes und hoffentlich friedliches Leben führen können.

Kristine

Syrdal

@werderanerin  

Liebe Kristine, deinen Kommentar möchte mit all seinen trefflichen Wahrheiten ohne Widerrede stehen lassen… gehe aber gerne mit, mir den Optimismus für ein lebenswertes Leben unserer Kinder, Enkel und Urenkel zu erhalten und wünsche dir und uns allen ein der allseitigen Friedensliebe gestundetes Wochenende

Syrdal

Pan

Lieber Syrdal -
wie sagte doch einst Nobby Blüm so treffend:
Mitunter geht man mit unter.

Grüße von mir -
Horst
😕

Syrdal

@Pan

Sehr zutreffend… leider mehr als zutreffend!

...bestätigt – noch zum Gruß fähig
Syrdal  

Christine62laechel


Das muss doch immer noch nicht der Fall sein, lieber Syrdal. Und wenn... Ja, man hatte es leicht philosophieren, dass alles einfach seinen Anfang und sein Ende hat, solange nur theoretisch. Wird das, wer weiß, nah - will man damit nicht mehr abgefunden sein. Eines von meinen beliebten Gedichten in meiner Muttersprache beginnt etwa mit den Worten:

Der Abend muss mal kommen, du meine Seele, da hilft nichts;
du schaust mich an mit Lächeln, und willst es nicht glauben?
Doch er kommt; langsam zwar, ohne Eile,
heiter, süß, unter vergoldeten Strohhalmen.

Merkwürdig ist, dass der Titel des Gedichts lautet: "Der Anfang eines Märchens".

Mit Grüßen
Christine

Syrdal

@Christine62laechel

Liebe Christine, nur zu gerne wünschte ich, dass all das, was ich in den acht Zeilen zum Ausdruck gebracht habe, lediglich ein Märchen wäre. Es könnte mein Herz mit heiterem Licht erfreuen! Doch bei nüchterner Betrachtung des gegenwärtigen Geschehens in unserer Welt komme ich nicht umhin mit deutlichem Erschrecken zu erkennen, was sich derzeit rundum entwickelt.
Wir Älteren, die die Schrecken des fürchterlichen Krieges noch bewusst miterlebt haben, waren überaus froh, wenigstens irgendwie überlebt zu haben. Dann kamen die „schlechten Jahre“, die viele der jüngeren Leute sich heute nicht im mindestens vorstellen können. Zigtausende Vertriebene, Flüchtlinge, Ausgebombte… dazu unbändiger Hunger, Wohnungsnot, mangelnde medizinische Versorgung, so gut wie keine Einkünfte, Renten weit unter 100 Mark usw. usw. Aber wir alle haben ausnahmslos schwer gearbeitet, Trümmer beseitigt, aufgebaut und das Leben mühsam wieder in Gang gebracht. Dies alles in der Hoffnung, „nie wieder Krieg“ (– so der einst laute Ruf allenthalben –) erleben zu müssen. Und es sah ja bei allem Mangel und doch dann auch langsam sichtbaren Fortschritten lange Zeit auch recht friedlich aus, wofür wir sehr, sehr dankbar sind. – Jetzt aber sind die Medien reißerisch tönend voll von" Aufrüstung", „Waffenlieferungen“, "Panzer- und Munitionproduktion" und überhaupt unverhohlener Kriegsrhetorik. „Wir müssen kriegstauglich werden“, heißt es in dicken Lettern der Presse und unüberhörbar am Rednerpult im Bundestag. So wird das ganze Volk indoktriniert, auf Krieg "eingestimmt", aber selbstverständlich nicht gefragt!
Aber, liebe Christine, hat der II. Weltkrieg Millionen Tote und unvorstellbare Zerstörung gebracht, wird das gegenüber dem, was die Welt beim Einsatz der „modernen“ Waffen erleiden wird, eine fast unwichtige Episode sein. In einem neuen Weltkrieg bleibt nichts, absolut nichts übrig, auch nicht die Kriegstreiber und nicht einmal die KI.

Dass ein solches Armageddon unserem derzeit noch wunderbaren und einmalig schönem „Blauen Planet“ erspart bleibt, wünscht sich und der ganzen vernunftbegabten Menschheit
Syrdal 

Christine62laechel

@Syrdal  

Ich habe seit gestern nachgedacht, und ich glaube, da benötigt mein Kommentar doch noch eine Ergänzung. Er bezieht sich nur und ausschliesslich darauf, was auch im Plauderstübchen neulich erwähnt war: dass sich sowohl die Menschheit als Ganzes, als auch ein jeder einzelne Mensch langsam damit abfinden müsste, dass ihre/seine Existenz mal ein Ende haben wird. Ob jetzt bald, das weiß natürlich keiner. Es gibt kein besseres Beispiel für die Ambivalenz, als unser Verhältnis zum Tod: solange entfernt, nicht realistisch, kann man dazu eben sogar scherzen. Wenn aber mal näher...

Der Titel des von mir zitierten Gedichts von Leopold Staff kommt, genauer gesagt, vom den Ende des Gedichts, in dem der Dichter den Tod zum Abend vergleicht. Und die letzten Worte bedeuten ungefähr: damit dieser Abend schön ist, müssen wir auch schön leben. Und wenn mich der Charon in sein Boot einladen wird, damit ich dann denken kann: ich war einmal...


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