Als ich noch jung war


Als ich noch jung war


Als ich noch jung war -
glaubte ich, ich könnte helfen,
unsere kaputte Welt
noch zu verändern.

Ich kämpfte gegen Pershings,
Atomwaffen und AKWs,
schrieb Transparente,
sang Protestsongs überall.

Ich war der Meinung
recht zu handeln,
ließ mich dafür verprügeln
von der Staatsmacht in den Camps.

An jedem neuen Tag
war ich voll Zuversicht,
sang damals mit Joan Baez:
»We shall overcome some day«-

Wie habe ich mich doch getäuscht,
denn nichts hat sich seitdem geändert ...


©by H.C.G.Lux


Anzeige

Kommentare (6)

ehemaliges Mitglied

lieber Pan,
viele waren für Veränderungen aktiv und haben einiges bewirkt. Kannst du dir vorstellen, wo wir ohne den Einsatz von dir und vielen Anderen jetzt wären? Das alles war und ist wichtig, notwendig und wertvoll.
Aber die große Wesensveränderung der Menschheit als Ganzes, die wir als Junge erhofft und gewünscht haben blieb aus. Das zieht sich durch die Jahrtausende, durch alle Regionen und alle Generationen.
Doch längst sind Jüngere und Junge in unsere Fußstapfen getreten, mit den gleichen/ähnlichen Hoffnungen. Sie engagieren sich für unseren Planeten und alles, was darauf lebt. Auch sie werden einiges erreichen, und dabei zahlreiche Hindernisse überwinden müssen.

Die Herausforderungen werden nie enden, sobald das "we shall overcome" gelungen ist, steht schon die nächste Hürde bereit. Such is live! Wir wissen es zur Genüge, oder?

Herzliche Grüße
WurzelFluegel


 

Pan

@WurzelFluegel
Ich stimme Dir da voll zu! Jede Zeit hat ihre Hürden. Und ob unsere Jugend, wenn sie in unserem Alter ist, noch genau so denkt - wer weiß es?

Die Hoffnung, die Atomwaffen abzuschaffen, aber im Übrigen weiterzumachen wie bisher, ist die Hoffnung, den Wecker aus dem Fenster zu werfen und eine Stunde weiterzuschlafen, während das Haus schon brennt.
(Carl Friedrich Freiherr von Weizsäcker )

Beste Grüße
​​​​​​​Pan

Syrdal


Ob Luther sein hoffnungsbewusstes Wort vom Apfelbäumchen auch heute noch mit fester Überzeugung sagen würde, ist wohl sehr zu bezweifeln…

...meint
Syrdal

Winterrose

Das Leben auf diesem Planet stirbt still und leise, sowohl an Land, als auch in den Meeren. Am Amazonas wird der Regenwald abgefackelt. Das zerstört nicht nur das Ökosystem, sondern auch viele Tier- und Pflanzenarten, fast die Hälfte aller auf dem Land lebenden Tier- und Pflanzenarten.
Es tut in der Seele weh, dieses Drama mit anzusehen. Dafür sollten junge Menschen heute auf die Straße gehen, denn dort wird deren Zukunft kaputtgemacht – des Profites wegen !

Ich kann mich an die Zeit erinnern, als Insekten während einer Fahrt auf der Autobahn, massenweise gegen die Windschutzscheibe flogen und dort kleben blieben. Das ist schon seit Jahren nicht mehr der Fall und verdeutlicht, wie schlimm es um das Insektensterben steht.
Ich denke, diese kaputte Welt ist nicht mehr zu retten. Das stille Sterben des Planeten ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Er wird sich erst nach den Menschen wieder erholen.

Ein schönes Wochenende, lieber Pan, und herzliche Grüße von
Laura, die den Glauben an die Menschheit schon lange verloren hat.

Manfred36

Dass sich gar nichts seit deiner Jugend verändert hat, kann man nicht sagen, nur muss man an der Bewusstseinsveränderung weiterarbeiten. Wir haben keine Pershings mehr (über sie wurde die Sportstätte des FCK gebaut), kein Giftgaslager, nur noch ein Atomwaffenlager, den Atomkraftausstieg, bindende Maßnahmen gegen Klimaveränderung und Umweltvergiftund und vieles mehr. Es ist bei Weitem nicht genug, da stimme ich dir zu.

Pan

@Manfred36
Natürlich - die Weltlage, die verändert sich täglich. Die Einstellung des Menschen jedoch nie, seit Jahrtausenden ist der Mensch des Menschen Feind. Da helfen auch die verbrämten Ausnahmen wenig. Leider …


Anzeige