Es ist Abend.
Die 5.  Violinsonate von Beethoven  begleitet meine Gedanken bei einem  Glas Wein. Rose und eiskalt, ja so liebe ich es. Die Luft ist warm, fast schwül und die Dämmerung versucht den Tag zu verdrängen. Ich mag  es, wenn die Dunkelheit immer mehr an Stärke gewinnt, bis ich endlich eine Kerze anzünden kann und die Flamme mich mystisch vereinnahmt.

Eine innere Zufriedenheit breitet sich in mir aus. Viele Probleme der letzten Wochen sind überstanden und geklärt. Den Staatanwalt muss ich unbedingt noch wegen Rolands Todesursache  anrufen, obwohl es für mich nicht mehr wichtig ist.

Für meinen Vater aber schon. Er sucht immer noch nach Schuldigen.

Möge Rollis  Seele ohne seinen männlichen  Egoismus im weiten Universum  seinen Frieden und Vergebung finden.
Vergebung ! Welch ein Wort. Ich dachte nie, dass ich es kann. Und kirchlich bin ich auch nicht. Aber, ich habe meinem Bruder vergeben.

Es befreit, dieses Vergeben und es macht irgendwie den Weg frei für das Leben, das gleich morgen beginnt oder schon vorhin, je nach dem.  

Vivit ..... die Lebendige

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Kommentare (1)

ehemaliges Mitglied

Tiefes Empfinden, tiefer Frieden.
Das spüre ich beim Lesen deiner Geschichte. 
Danke dass ich daran teilhaben durfte.

Agathe 


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