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THEMA:   Managementfehler

 21 Antwort(en).

jo begann die Diskussion am 15.10.04 (17:17) :

Im Zusammnhang mit den akuten Krisen bei Karstadt und Opel - hoffentlich nicht auch bald bei VW usw. - werden als Ursachen immer wieder Managementfehler ausgemacht.

Das mag ja durchaus zutreffen, da oder dort oder immer - aber ist es nicht so, daß man halt immer wieder feststellen muß:

Hinterher weiß man es besser? Und wissen es nicht vor allem die besser, die nie vor diese oder irgendwelche anderen gravierenden Entscheidungen gestellt waren?

Fehlentscheidungen werden immer wieder und überall getroffen, in der Politik, bei militärischen Operationen, in der Wirtschaft von Großunternehmen bis zu Familienbetrieben und auch im Privatleben - oder haben die, die das hier lesen, in ihrem Leben immer alles richtig gemacht oder wollen das wenigstens von sich behaupten?

Die Konsequenzen von Fehlentscheidungen haben natürlich unterschiedliches Gewicht, das aber vor allem quantitativ - d.h. ein kleiner Handwerker, dessen Dienste auf einmal nicht mehr benötigt werden, weil seine Arbeit neuerdings von einer Maschine erledigt werden kann, leidet genauso unter dem Verlust seiner Erwerbsquelle wie der Opelarbeiter, der womöglich an die Luft gesetzt wird. Ein Politikum aber ist das Schicksal eines solchen kleinen Mannes nicht. Der Opelarbeiter aber kann sicher sein, daß sein Arbeitsplatzproblem bis zum Bundeskanzler dringt.


kleinella antwortete am 16.10.04 (22:49):

Das ist ein wahres Wort, Jo.
Mein Sohn, der als Mechaniker bei einem Zweirad-Händler arbeitet, bekam per 1.11. die Kündigung, weil saisonal die Geschäfte schlechter gehen. Danach kräht kein Hahn. Ist ja außerdem auch "nur" im Osten.


pilli antwortete am 17.10.04 (08:03):

hat eine herbstliche erkältung deine sinne verwirrt oder watt soll das beispiel kleinella? :-)

auch im westen erfolgen zum 01.11. eines jeden jahres saisonabhängige kündigungen (Bauunternehmen, Landwirtschaftsgärtner, Gaststätten und...und...)

das thema lautet Managementfehler und nicht saisonabhängige kündigungen oder gar "der arme osten", gelle :-)

"Jeder ist seines Glückes Schmied"

watt hindert dich daran, dich weiter westlich wohl zu fühlen und die plünnen (umzugsgut)zu packen?

:-)


Graugans antwortete am 17.10.04 (09:27):

Hallo Forumsbeteiligte,

der Fisch stinkt immer nur am Kopfe!

Warum diese Köpfe für ihr Mißmanagement auch noch mit
fürstlichen Abfindungen belohnt werden, ist nicht
nachvollziehbar.
Das Motto der Unternehmenskultur in diesen Reihen
heißt: "Nur nicht auffallen und möglichst alle Medien
meiden!"
Ein erster Schritt, den Raffkes Einhalt zubieten , wäre
die Offenlegung aller Bezüge der Manager für die
Belegschaft.

Da ist noch ein großes Feld zu beackern!

Viele Grüße
Graugans


schorsch antwortete am 17.10.04 (10:48):

Das grösste Problem heute sind die "Sanierer". Sie versprechen einem Unternehmer, sie würden innert weniger Jahren den Betrieb wieder auf gesunde Füsse stellen. Als 1. Massnahme entlassen sie dann eine Menge Arbeitnehmer. Mit den eingesparten Löhnen wird der Betrieb "saniert". Aber nur kurzfristig. Denn weniger Peronal bedeutet meistens auch weniger Leistung = weniger Produkte, die verkauft werden können.
Einen recht grossen Teil der eingesparten Löhne nimmt aber der "Sanierer". Da er schlau ist, hat er sich eine grosse Abgangsentschädigung ausgehandelt, die er im Falle von vorzeitigem Verlassen des Unternehmens einsacken wird.
Da das Kader des Unternehmens bald einmal merkt, dass die "Sanierung" nur kurzfristig etwas gebracht hat, befördert es den Sanierer weg - und händigt ihm die Abfindung zähneknirschend aus. Der Sanierer verspricht, nichts verlauten zu lassen darüber, wie es um das Unternehmen nun neu bestellt ist - und das Unternehmen hat sowieso kein Interesse daran, dass es die Öffentlichkeit vernimmt. Im Gegenteil wird dem Sanierer ein Super-Zeugnis ausgestellt. Und mit diesem bewaffnet, kann sich der Sanierer getrost zu einem neuen Unternehmen aufmachen, um es in den Ruin zu "sanieren".....


poldipe antwortete am 17.10.04 (12:30):

Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen,was die Offenlegung der Managergehälter bewirken soll.Man liest das,ballt evtl.die Faust in der Tasche und was sonst noch ?


kleinella antwortete am 17.10.04 (22:18):

Pilli, gen Westen würde ich schon deswegen nie ziehen, weil ich dort womöglich Menschen wie Dir begegnen würde. Außerdem ging es gar nicht um mich persönlich.


wanda antwortete am 18.10.04 (08:19):

aber kleinella, ich bin doch auch noch im Westen :-)))))


uschi antwortete am 20.10.04 (17:12):

Im Osten ist alles platt gemacht wurden. Da hat keiner gefragt ,wie es weiter geht.Fast alle Betriebe wurden von der Treuhand kaputt gemacht .Da hat keiner nach den Mwnschen gefragt und die Arbeitslosigkeit ist auch viel größer.Jetzt kommt auch noch Hartz4 ,wovon sollen denn die Menschen noch etwas kaufen ,wenn das Geld fehlt?


carla antwortete am 21.10.04 (09:03):

Hallo uschi,
Hartz4 ist für alle Arbeitslosen kein Vergnügen, egal ob in Ost oder West. Wovon soll denn Hartz4 bezahlt werden, wenn auch im Westen immer weniger Menschen einen Job haben?
Es ist eine sehr schwierige Zeit, und ich glaube, es bringt gar nichts, nun den "bösen" Westen gegen den "mißhandelten" Osten auszuspielen. Das bringt weder Jobs noch Geld noch Motivation.


Johanna antwortete am 21.10.04 (23:50):

Eigentlich ging es hier ja um Managementfehler...nicht um Arbeitslosigkeit und Hartz IV.
Ich denke, daie Auswirkungen von Managementfehlern kann man gleichsetzen mit dem Begriff "Regierungsfehler"


schorsch antwortete am 22.10.04 (12:10):

Da bin ich aber nicht so ganz einverstanden mit dir, Johanna; denn die eigentliche Macht im Staate sind nicht die Politiker, sondern die Manager.....


Karl antwortete am 23.10.04 (10:13):

Ich muss Schorsch zustimmen. Managementfehler in Firmen und Konzernen haben mit Regierungsfehlern nur insofern zu tun, als auch Regierende, wie wir wissen, Fehler machen können. Konzernchefs sind in ihren Entscheidungen aber autonom und die Regierung kann bestenfalls über Gesetze und Verordnungen gute oder schlechte Rahmenbedingungen schaffen.


juergen1 antwortete am 25.10.04 (00:09):

Wer nen Fehler in nem Betrieb macht lernt das Fliegen.
Wogegen Fehler in "Beamtenkreisen" garnicht erst auffallen :-(


pilli antwortete am 25.10.04 (08:02):

nur dummen bürgern fallen die fehler der "Beamten" nicht auf aber gegen dummheit ist noch kein kraut gewachsen.

:-)


Immanuel antwortete am 25.10.04 (22:13):

Karl's These: "Konzernchefs sind in ihren Entscheidungen autonom, Regierungschefs aber nicht"

Nee, das Gegenteil ist eher richtig. Die Regierung schafft nicht "bestenfalls über Gesetze und Verordnungen gute oder schlechte Rahmenbedingungen", nein, sie kann mit einem Federstrich ganze Volksteile enteignen und dieses Eigentum anderen zuschieben, sie kann per Federstrich das Kapitalvermögen des kleinen Mannes "auf ewig" einziehen und es so zu ihrem Geld machen. Sie kann in reinster Willkür und absoluter Autonomie ihren Willen dem Volk aufzwingen, sie setzt dabei nicht selten auch Manipulation, Lug und Trug ein. Alles das kann ein Manager noch nicht einmal in seinem wildesten Allmachtswahn träumen, das sind für ihn auf ewig unerreichbare Wege. Gott sei Dank.

Es bestehen Zweifel ?

Schon einmal von der Treuhand gehört ? Davon, dass tausende und abertausende und nochmals abertausende von Milliarden (nicht Millionen, nein, Milliarden guter alter Mark) mit einem Federstrich und quasi über Nacht aus Staatseigentum in Privatbesitz befördert wurden. Alles für'n Appl un'n Ei, urplötzlich hatten ganze Landstriche neue Eigner. Weitere Folgekosten natürlich zu zahlen vom Volk also. Was war der wichtigste Hintergrund für Kohl ? Er wollte in seinem Dilettantismus und in seiner unendlichen Ahnungslosigkeit tatsächlich von heute auf morgen "blühende Landschaften" und damit ein für alle mal die CDU als "ewige" politische Macht in den neuen Ländern etablieren. Das Ergebnis kennen wir: die BRD insgesamt ist im tiefsten Tal ihrer Geschichte, von Kohl hausgemachtes Elend einer absolut autonomen (Un-) Tat.

Gleiches gilt für Adenauer schon 1957. Der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte zu vielen Dingen ein sehr pragmatisches Verhältnis, darunter auch zur Marktwirtschaft, deshalb gab es so viele bittere Konflikte mit Erhard. Nicht nur gegen dessen Widerstand setzte er die Rentenreform von 1957 durch. Erhards Argumente gegen Adenauer sind heute wieder brennend aktuell. Die finaziellen Folgen tragen wir alle schwer und es wird noch immer schlimmer werden: die Kassen für Gesundheit und Rente sind ruiniert.

Auch dieses hausgemachte Elend ist Ergebnis politischer Autonomie und Willkür. Hätte Adenauer nicht autonom entschieden und auf Erhard und alle anderen exoerten gehört, schwämmen heute die Pensionskassen in Milliarden GUTHABEN, auch die kleinsten Renten erreichten € 2000 und an den Börsen gehörten weite Teile der Industrieunternehmen dem deutschen Arbeiter und Angestellten (in Verwaltung seiner Pensionskassen).

Alles das hat Adenauer nicht gewollt, er hatte autonom sich für andere Ziele entschieden und sich damit gegen den Kapitalbesitz in Händen kleiner Leute ausgesprochen. Einem Manager wäre eine solche Entscheidung gegen den Markt niemals möglich gewesen, noch hätte er diese Idee jemals nur angedacht.

Es gibt noch jede weitere Menge ähnlicher "autonomer" Taten und Willkür in der Politik, die einem Manager in der Wirtschaft niemals möglich sein werden. Dieses sei daher nur kurz gesagt zur Korrektur der obigen These.

Es sind also die Regierungschefs autonom in ihrem Tun und Unterlassen, ein Manager muss sich immer marktkonform entscheiden. Fehler bleiben auch da nicht aus, das ist wohl wahr, aber autonom auch gegen den Markt oder das Volk ist immer nur eine Regierung, niemals ein Manager.


Davee antwortete am 26.10.04 (07:36):

jedes denken wird dadurch gefördert das es ab einem gewissen augenblick sich nicht mehr dem erdachten hingeben darf, sondern durch die wirklichkeit hindurch muß.
Wenn sich einige besser informieren würden, wäre ihnen bekannt was es so gibt. So müßten sie nicht auf irgend
welche alten thesen rumreiten die sie ehe nur nachplappern,
wie ihnen der mund gewachsen ist. Nur gut das dagegen schon ein kraut gewachsen ist.


wanda antwortete am 26.10.04 (08:38):

@davee - dein erster Satz ist Spitze, den muss ich mir merken.


Immanuel antwortete am 26.10.04 (19:50):

@davee soll das ein Bonmot sein ?

Der beitrag ist leider meilenweit davon entfernt. Da jeder Bezug unterblieb, ist es auch eine Nullaussage und so informativ wie eine Nebelbank.

Eine "überprüfte Wirklichkeit" hat in der Familie und der Nachbarschaft jeder aufgeweckte Dreikäsehoch voll drauf. Die Definitions- und Unterscheidungssicherheit zwischen Hirngespinst und Wirklichkeit geht ihnen spielend von der Hand, sie wird geradezu souverän von ihnen beherrscht.

Warum diese olle Kamelle hier ins Spiel gebracht wurde, muss allein Dein Geheimnis sein, denn schon ein Dreikäsehoch weiss recht schnell, dass mit Binsenweisheiten und hohlen Phrasen nirgendwo ein Blumentopf zu gewinnen ist.

Wer was zu sagen hat, soll es klar und deutlich sagen. Wer nichts zu sagen hat, soll schweigen. Hugh.


pilli antwortete am 26.10.04 (21:02):

"denn schon ein Dreikäsehoch weiss recht schnell, dass mit Binsenweisheiten und hohlen Phrasen nirgendwo ein Blumentopf zu gewinnen ist."

...

aber ob das auch die mehr als dreikäsehohen diskutanten in den foren wissen?

ich erinnere mich da mal fix an das:

"was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr"

:-)


Karl antwortete am 26.10.04 (21:27):

@ Immanuel,

sehe gerade, dass du mich mit einem Satz wörtlich zitierst, den ich so nicht geschrieben habe:

Karl's These: "Konzernchefs sind in ihren Entscheidungen autonom, Regierungschefs aber nicht"

Die Anführungszeichen sind falsch. Sollte es eine Interpretation sein dessen, was ich gesagt habe, dann stimme ich dem auch nicht zu.


Immanuel antwortete am 27.10.04 (20:36):

@Karl: natürlich ist der Titel kein wörtliches Zitat, das sagt schon das Wort "These", sie ist Auszug deiner Äußerung.

Oder (g***) bestehst du auf Hermeneutik deiner drei Zeilen:

Karl antwortete am 23.10.04 (10:13):

"""Ich muss Schorsch zustimmen. Managementfehler in Firmen und Konzernen haben mit Regierungsfehlern nur insofern zu tun, als auch Regierende, wie wir wissen, Fehler machen können. Konzernchefs sind in ihren Entscheidungen aber autonom und die Regierung kann bestenfalls über Gesetze und Verordnungen gute oder schlechte Rahmenbedingungen schaffen."""

Daraus darf man unmissverständlich verstehen, dass Manager autonom sind, Regierungen aber nicht. Und genau darauf zielte meine Antwort ab. Wenn du es anders sehen möchtest, lass es das Forum gern wissen.