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THEMA: Trennung im Alter
17 Antwort(en).
peterpan
begann die Diskussion am 13.10.04 (17:36) :
Meine Eltern haben sich nach 38 Jahren Ehe getrennt, ich bin 36 und suche im Seniorentreff Input von erfahrenen Menschen, die ähnliches erlebt haben. Mein Vater hat eine neue Liebe gefunden, die Ehe war schon lange nicht mehr glücklich, trotzdem steht meine Mutter vor den Trümmern ihres Lebens und kommt aus dem Selbstmitleid nicht heraus. Nun hat sie auch noch angefangen zu trinken und ich weiß überhaupt nicht mehr, wie ich ihr helfen kann. Sie ist wenig selbstbewußt und schafft es einfach nicht, ihre Wut in positive Energien umzuleiten. Wer hat ähnliches erlebt und kann mir/ihr zeigen, daß es auch anders geht?
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Kuckuk
antwortete am 13.10.04 (19:46):
peterpan, dann braucht sie Dich doppelt. hast Du wenigstens den Vater zusammengestaucht?. Wie soll die arme Frau jezt noch positive Energien entwickeln. Hat sie einen guten Freundeskreis, vieleicht lernt sie Bridge spielen. Irgendwie braucht sie Ablenkung und darf sich nicht vergraben. Ich wünsche ihr alles Gute und dem Vater, daß er am eigenen Leib erfährt was er ihr angetan hat.
Kuckuk
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ueberhaupt
antwortete am 13.10.04 (20:20):
Versuch', Deine Mutter in eine "Selbsthilfegruppe nach Trennungen" zu bringen. Wenn sie Glück hat, trifft sie es dort gut; dann hilft es wahrscheinlich. Nochwas: Vater zusammenstauchen ist siche nicht das Mittel de Wahl, wenn die Ehe "schon lange nicht mehr glücklich war". Warum? Weil ich denke und wünsche, daß Dir beide Elternteile auch zukünftig am Herzen liegen.
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Sonnenblume
antwortete am 13.10.04 (21:21):
Lieber PeterPan,
manchmal ist ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende besser. Natürlich leidet deine Mutter. Da ist soviel Zukunftsangst, gekränkte Eitelkeit, Angst vor der Einsamkeit und schließlich das Gefühl versagt zu haben und nichts wert zu sein dabei. Mit der Zeit wird es aber besser und deine Mutter wird auch wieder schöne Momente erleben können. Wichtig ist dabei, dass sie unter Menschen geht,Abwechslung sucht, hinaus aus den 4 Wänden geht. Anfangs muss man/frau sich oft dazu zwingen, aber es funktioniert. Nur nicht aufgeben ist die Devise, das Leben geht weiter, auch ohne Partner. Ich spreche aus Erfahrung!!! Ich wünsche ihr und dir alles Gute und viel Glück,Sonnenblume
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Graugans
antwortete am 14.10.04 (08:33):
Hallo Forumsfreunde,
wenn Langverheiratete sich trennen, liegt meistens ein langer Leidensweg hinter ihnen. Die älteren Kinder haben bezüglich der Entscheidung Ihrer Eltern kein Mitspracherecht mehr, denn sie sind volljährig. Die meisten Kinder halten sich nicht daran, weil sie eine riesige Angst um ihr Erbe haben. Familienbeziehungen zerbrechen oft an dem egoistischen Verhalten der älteren Kinder. Meistens vertreten sie die Meinung, daß ihre Eltern auch die letzten Jahre hätten so weiter leben müssen.
Viele Grüße Graugans
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schorsch
antwortete am 14.10.04 (09:16):
Ich kenne ein paar Frauen, die in jungen Jahren ihren Ehemann durch Unfall oder Herzschlag verloren haben. Jahre danach darauf angesprochen, wie es ihnen denn heute gehe, kam meist etwas verschämt die Antwort: "Es ist mit noch nie so gut gegangen im Leben, wie nach dem Tode meines Mannes...."
Ich denke, so könnte es auch oben erwähnter Mutter gehen, wenn sie mal den ersten Schock über das verlassen-worden-sein überwunden hat.
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wanda
antwortete am 14.10.04 (09:42):
versuch erst einmal für Dich ein intaktes Elternbild zu erhalten - also nicht etwa zusammenstauchen !!
Vielleicht wäre eine Kur mit allem Drum und Dran im Moment für Deine Mutter das Beste, ansonsten ist schon alles gesagt worden.
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Sofia204
antwortete am 14.10.04 (12:55):
Die Verlassene sitzt im Passiven, der Verlasser ist aktiv, auch nicht die evtl. Rachegeister will man als Klotz am Bein haben. Deshalb soll die Verlassene ein neues 'Programm' auflegen, und nicht unbefriedigt der Vergangenheit nachweinen.
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carla
antwortete am 14.10.04 (14:30):
Ich sehe das ähnlich wei Sofia: schlimm am Verlassenwerden ist, daß der andere die Initiative ergriffen hat und man selbst erst einmal da sitzt und wahrscheinlich voller Wut und Haß darüber nachdenkt, daß man diesen Schritt auch schon oft überlegt hat, ihn aber nicht getan hat.
Dazu kommt ,daß eine Frau mit ca. 60 es viel schwerer hat, wieder einen Partner zu finden als ein Mann mit ca. 60. Meistens kann er auch finanziell mehr bieten als die Frau - was die Sache erleichtert.
Wenn Deine Mutter es schafft, mit sich selbst ehrlich zu sein und sich zuzugestehen, daß es längst Zeit war, sich zu trennen, wird es ihr langsam auch wieder besser gehen. Was spricht dagegen, sich therapeutische Hilfe zu suchen?
"Wo man singt, da laß dich ruhig nieder" - ich würde mir einen Chor suchen, um durch Singen zu entspannen und gleichzeitig neue Menschen kennenzulernen.
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jako
antwortete am 14.10.04 (21:09):
In meinem Fall waren es meine Kinder, die mir sehr energisch nahegelegt haben, sofort zu reagieren und mir neue Ziele zu setzen. Sie hatten recht, denn alles zurückschauen nützt einem gar nichts. So musste ich mir mit 58 einen Job suchen und lernen, auf meinen eigenen Beinen zu stehen. Es war ein Sprung ins kalte Wasser. Eine schmerzvolle Erfahrung aber ungemein nützlich.
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schorsch
antwortete am 15.10.04 (09:47):
Man kann die Sache so sehen: Er hat mich verlassen, weil er in mir einen Klotz an seinem Bein sah...
....man kann es aber auch so sehen: Endlich hat sich der Klotz von meinem Bein gelöst.....
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Lisabeth
antwortete am 15.10.04 (11:24):
Lieber Peterpan vor einigen Jahren ist mir dasselbe passiert wie Deiner Mutter. Ich weiss wie verletzt man da ist. Ich glaube auch ,dass therapeutische Hilfe das "Loslassen" sehr unterstützen kann. Hass und Zorn helfen nicht - sondern eher die ehrliche und faire Überlegung ,dass der ander Partner nun eben einen anderen Weg -ohne mich- gehen will. Ich bin mit meinem geschiedenen Mann ,nach den vielen gemeinsamen Jahren verbunden geblieben. Und ich bin froh darüber und das nicht nur wegen der Kinder . Versuch für beide Eltern im Moment Verständis zu haben -und beide zu behalten! Alles Gute Lisabeth"
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Ruth
antwortete am 18.10.04 (11:23):
Kein Witz. Letztes Jahr ließ sich in meinem Bekanntenkreis ein Ehepaar scheiden, d.h. besser gesagt die Frau ließ. Sie war 70, er 73. Der Mann, eine absolut energische, alles dominierende Persönlichkeit, fiel in kein Loch, sondern ist weiterhin Hans Dampf in allen Gassen. Auf die Frage "warum denn jetzt noch?" antwortete die Frau nur: "Genug ist genug" und dann tat sie all das, was ihr der über fünf Jahrzehnte herrschende Geliebte verboten hatte. U.a. begann sie mit Reitunterricht, kaufte sich ein Klavier und ein neues Bett.
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Graugans
antwortete am 18.10.04 (12:37):
Hallo Ruth,
ich finde das super!
Gruß Graugans
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Lisabeth
antwortete am 18.10.04 (13:36):
Hallo Ruth eine tolle Geschichte und ein toller Satz GENUG IST GENUG WENN MAN DAS NUR FRÜH GENUG ERKENNEN WÜRDE UND AUCH DANNACH HANDELN - WÄRE MANCHE TRENNUNG WENIGER DRAMATISCH UND LEIDVOLL Liebe Grüsse Lisabeth
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wanda
antwortete am 18.10.04 (21:49):
endlich mal jemand, der mit 70 noch total gesund zu sein scheint, nach all den vielen Klagen hier, tut das gut !
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ortie
antwortete am 19.10.04 (07:05):
Als einen allerletzten "Triumph" - falls nötig, wenn man gedemütigt wurde - sehe ich: wenn man dem Partner sagt, man wolle geschieden werden, dann aber dem Partner den Scheidungsantrag bei Gericht überläßt.
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Ruth
antwortete am 19.10.04 (20:48):
Ortie, da hätte meine Bekannte wohl lange warten können! Und das wäre für diese Frau sowieso nicht in Frage gekommen, dazu war ihr "Freiheitsdrang" viel zu stark geworden.
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