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THEMA: Pflegemißstände in Altenheimen nehmen zu !!!!!!
12 Antwort(en).
Graugans
begann die Diskussion am 11.10.04 (19:56) :
Hallo Forumsfreunde,
wenn man alt und hilflos geworden ist, landet man in Heimen. Heute wurde im Fernsehen wieder von sehr vielen Pflege- mißständen in den Heimen berichtet. Liegegeschwüre, Einsatz von großen Mengen an Psycho- pharmaka, Schläge, unsichtbare Fixierungen unter der Bettdecke oder im Rollstuhl, reduzierte Körperreinigung (nur Gesichtswaschungen und Haarekämmen) , schlechte Ernährung durch Wassersuppen mit Haferflocken, usw.,usw., usw.. Persönlich wurde mir von einer Altenpflegerin berichtet, daß Beschwerden bei der Aufsichtsbehörde nichts bringen, weil der Heimleitung sofort der Grund der angeordneten Begehung mitgeteilt wird. Mißsände werden so nicht aufgedeckt! Alte Menschen haben nicht mehr die Kraft sich entsprechend wehren zu können. Die nächsten Heimbewohner sind wir! Die Heimaufsichtsbehörden kontrollieren kaum und wenn, dann arbeiten sie sehr schlecht. Da muß wirklich was getan werden !!!!!!!!
Viele Grüße Graugans
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mart
antwortete am 11.10.04 (20:08):
Ich erinnere dich nur an dein eigenes Wort "Klotz am Bein".
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ortie
antwortete am 12.10.04 (07:07):
Ja -, und wenn man jemandem ein "Klotz am Bein" ist, sollte man sich fragen, ob man nicht selber die Schuld daran trägt.
Zur rechten Zeit vorgesorgen, kann manchen Angehörigen die Arbeitsunwilligkeit und Versorgung des "Klotzes" ersparen.
Ich habe mir mein eventuelles Heim bereits jetzt ausgesucht - und die Adresse in mein "Patiententestament" geschrieben.
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wanda
antwortete am 12.10.04 (08:57):
@ortie, allzuviel Vorsorge widerstrebt mir - es mag auch sein, dass ich da was verdränge. Einmal, weil ich weiß, dass sehr viele Menschen bis zum Tod allein leben und das Leben meistern. Und dann auch deshalb, weil mein Sohn mit Schwiegertochter an der Ostsee, mir angeboten haben, dorthin zu ziehen. Alles wäre verfrüht, vor Abhängigkeit graut mir ..... und außerdem kann man sich nicht gegen alles absichern. Also, warte ich ab.........
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schorsch
antwortete am 12.10.04 (09:21):
Es gibts sie zwar noch, die Verwandten, die ihre alte Mutter oder Tante bei sich aufnehmen. Aber auch sie müssen sich irgendwann mit dem Gedanken befassen, dass es nicht mehr zumutbar ist. Dann wird vielleicht Muttchen oder Tantchen in einer Gegend in ein Heim abgeschoben, wo sie total fremd ist....
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ortie
antwortete am 12.10.04 (10:06):
" ... Dann wird vielleicht Muttchen oder Tantchen in einer Gegend in ein Heim abgeschoben, wo sie total fremd ist...." (Schorsch)
Wie recht Du hast. Gerade erst aus der Nachbarschaft gehört: Muttchen wird nähergeholt (von Fehmarn ins Ruhrgebiet) und ins Heim gesteckt. Nun verfällt Muttchen sehr schnell in geistig-seelische Apathie. ------------------------------------- an wanda, solcherart selbstbetriebene Vorsorge hat eben den Vorteil, daß man Eventualitäten ohne Angst abwarten kann.
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mart
antwortete am 12.10.04 (11:26):
Ortie,
Wieso kannst du sicher sein, daß Muttchen nicht auch in ihrer Heimat im Pflegeheim (wo offensichtlich keine Angehörigen in der Nähe wohnen) sehr schnell verfallen wäre.
Es wäre etwas anderes, wenn Muttchen noch weggehen könnte, - aber meiner Erfahrung nach kommt (geht) man dann doch eher noch nicht in ein Heim.
Wenn jemand, ein geistig noch mehr oder weniger vitaler Mensch, in ein Heim kommt, kannst du den Verfall mit sehr großer Sicherheit prognostizieren und dabei zusehen, gleich wo dieses Heim im Verhältnis zum Wohnort steht.
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ortie
antwortete am 12.10.04 (13:33):
Dieses betreffende Muttchen wollte gar nicht aus der See-Luft auf Fehmarn und seiner Wohung mit 2 Balkons wegziehen. Die Familie, die "ihr" Muttchen allerdings nicht selbst betreuen konnte/wollte, hat das Muttchen beschwatzt (wahrscheinlich, um nicht mehr die "weiten" Fahrten zu haben), - und so zog das Muttchen in ein balkon-loses Altersheim in der herrlichen Luft des Ruhrgebiets - und wurde dann erst zum Pflegefall.
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mart
antwortete am 12.10.04 (21:59):
Ich möchte hier nicht urteilen und verurteilen, da ich einfach die näheren Umstände nicht kenne.
Da ich praktisch alles, was du hier beschrieben hast, selbst erlebt habe, kann ich mich auch in die Familie und ihre Motive eindenken.
Du solltest nicht über die "weite" Fahrt spotten - ich fuhr 3 Jahre lang wöchentlich bis 14 tägig über 600 km, um die "Fern"betreuung durchzuführen - neben Beruf und Familie.
Daher kann ich verstehen, wenn Angehörige ihre Mutter lieber in der Nähe haben wollen.
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ortie
antwortete am 13.10.04 (06:57):
Ruhrgebiet - Fehmarn wäre für mich keine große Entfernung.
Das Dumme an diesem Fall ist nur: vorher hatte die Familie ein gesundes, munteres, fröhliches Muttchen mit Unternehmungsgeist. Was hat sie jetzt: ein Muttchen, das nicht einmal mehr den Kopf hebt, wenn jemand von der Familie es besuchen kommt. Freunde können nicht mehr mit ihr telefonieren.
Hätte man es vielleicht anders lösen können?
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Lisa
antwortete am 13.10.04 (09:55):
Hallo ortie, dann hilf mir bei ner Lösung, Mutter ca300km entfernt, dement, Pflegestufe 1. Bei unangemeldeten Besuchen Leistungen des Pflegedienstes nur mit großem Willen erkennbar. Möchte gemeinsam mit meiner Schwester und der Schwester meiner Mutter sie "beschwatzen" in ein von uns besuchtes und gewähltes Pflegeheim zu ziehen. Erhoffen für unsere Mutter und uns mehr Kontakte und natürlich das Alles gut wird. Lisa
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ortie
antwortete am 13.10.04 (10:24):
Da ist ein Unterschied, Lisa, zwischen dem aus meiner Nachbarschaft geschilderten "Fall" und Deiner Situation.
Wenn Euere Mutter bereits dement ist, dann "beschwatzt" sie ruhig. Es wird ihr in Euerer Nähe keinesfalls schlechter gehen als jetzt. Denke ich.
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rolf
antwortete am 13.10.04 (12:03):
Fehmarn - Ruhrgebiet, es ist doch nicht nur die Entfernung, es ist doch die gesamte Umstellung. Ich kann es verstehen, ich habe im Ruhrgebiet gewohnt, wohne jetzt in SH, und habe auch einige Wochen auf Fehmarn gearbeuitet und in der Woche gewohnt.
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