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THEMA: Chinesen setzen auf Wasserkraft
12 Antwort(en).
radefeld
begann die Diskussion am 05.11.04 (19:31) :
Erst heute erfuhr ich, dass China bereits 20% seiner Elektroenergie aus Wasserkraft erzeugt. Eigentlich doch prima. Oder? Wenn da nicht Umweltverbände, vor allem der Länder dagegen wären, die einen derartigen Anteil erneuerbarer Energieerzeugung wahrlich NICHT aufzuweisen haben. Sollen die Chinesen nun ihre riesigen Kohlevorräte verfeuern, die Erdatmosphäre damit belasten, oder zusätzliche Atomkraftwerke in Betrieb nehmen? Oder gar ein primitives Entwicklungsland bleiben? Wie hätten sie's den gern?
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jo
antwortete am 05.11.04 (20:02):
Bei Fertigstellung des größten Staudammprojekts der Welt am Jangtse-Fluss 2009 sollen insgesamt 26 Generatoren in Betrieb gehen. Rund eine Million Menschen werden umgesiedelt.
Umwelt- und Entwicklungsorganisationen beklagen massive Menschenrechtsverletzungen. Beschwerden und aufkeimende Proteste würden unterdrückt und Umsiedler würden kaum entschädigt, hieß es.
Weitere Zitate gefällig?
Internet-Tipp: https://www.learn-line.nrw.de/angebote/agenda21/archiv/02/daten/fr020630.htm
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hugo1
antwortete am 05.11.04 (22:03):
hallo jo ,,ja da haben wir mal wieder so ne echte Möglichkeit, die Relationen durch eine Milchmädchenrechnung geradezurücken. Eine Millionen Menschen sollen umgesiedelt,, ,,vielleicht sinds auch 10 Millionen,,wer weiß/erfährt das schon so genau? ,,aber bei ca 1,5 Milliarden Chinesen ist diese eine Milliönchen gerademal ca 0,066% wenn im Bereich GarzweilerII 7.600 Menschen in 18 Ortschaften und Weilern umgesiedelt werden, lt.(Pressemitteilung, 24.08.2003). In Deutschland habe man "300 Ortschaften für die Braunkohle weggebaggert" und dabei 100.000 Menschen umgesiedelt, dann , ja dann wär dies schon erwähnenswerter, denn das bedeutet: weit über 0,1%
In Turkmenistan seien derzeit auch 100.000 Menschen von einer Gas-Pipeline betroffen:: bei 5 Milionen Einwohnern sind das sage und schreibe 2% übrigens sind hiesige Experten der Meinung, das die Auswirkungen für die Menschen momentan zwar durch Heimatverlust beträchtlich sind, jedoch von möglichen zu erwartenden Naturkatastrophen durch die nichtvorhersehbaren Klimaänderungen und tektonischen Auswirkungen dieser Wassermassen noch bei weitem übertroffen werden können. ,dann die Sorgen um die Sedimente ,,davon bewegt der Jangtse über 500 Millionen Tonnen im Jahr,,
aber aus Sicht des technisch interessierten Zuschauers ists für mich fast ein kleines Wunderwerk *g*
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radefeld
antwortete am 06.11.04 (06:00):
Glaubt denn wirklich jemand, dass die chinesischen Wissenschaftler und Ingenieure nicht klug genug waren, auch diese Auswirkungen ins Kalkül zu ziehen. Hier steht doch wieder unsere Besserwisserei im Vordergrund. Und gerade wir Europäer brauchen uns, was die Schonung der Umwelt betrifft, doch nicht so hervorzuheben. Wer verursacht denn durch seinen ungebremsten Energie- und Rohstoffhunger die größten Zerstörungen der Umwelt und die Umsiedlung von Menschen? Natürlich hauptsächlich in ANDEREN, meist ärmeren Landern! Wenn das aber, in einem wohlbedachtem Maße die Chinesen im EIGENEN Land tun (müssen), dann ist da kein guter Faden dran. Dann zählt noch nicht einmal die Verminderung des CO2-Ausstoßes und das viel besungene Kyoto-Protokoll.
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hugo1
antwortete am 06.11.04 (11:31):
hallo radefeld,,,in China ists wohl eher so, das die Umsiedlung von Menschen durch eine politische Entscheidung getragen wird. (übrigens die Entscheidung zum Bau selber natürlich auch ) Die Vorschläge wo gebaut werden kann, wie die Bauart sein sollte, welche Verfahren und Technicken zum Tragen kommen, das wird sicherlich den Wissenschaftlern und Technikern zugetraut und überlassen. ,,und dann gibts nur noch ein gemeinsames Ziel der Politiker und Techniker: so schnell und kostengünstig wie möglich zum Ruhme und zur Ehre der Parteiführung *gg* ,bisher wars meistens so, aber das wird sich allmählich verwässern. Was Du da von Besserwisserei bei den Diskutanten (falls Die damit gemeint haben sollten) erkennen kannst, kann ich nicht nachvollziehen.
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jo
antwortete am 06.11.04 (12:07):
Brasilien - kein kleines Land - deckt schon jetzt mehr als 20% seines Energiebedarfes aus Wasserkraft, Paraguay gar deren 100. Das bisher größte Wasserkraftwerk der Welt Itaipu steht auf der Grenze zwischen diesen beiden Ländern und wird von diesen gemeinsam betrieben und je hälftig genutzt.
Der Raubbau am brasilianischen Urwald geht bekanntlich weiter.
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radefeld
antwortete am 06.11.04 (17:14):
Sicher gibt es noch viele Länder die hohe Anteile, bis 100% gar, ihrer Elektroenergie aus Wasserkraft erzeugen. Ich finde das gut und richtig. Ist sie soch eine halbwegs verlässliche und dauerhaft dargebotene Energie. Mir ging es nur darum, aufzuzeigen, wie unehrlich die verschiedenen Umweltschutzorganisationen damit umgehen. Immer nach dem Motto: Wenn zwei dasselbe tun ist es noch lange nicht das gleiche! Der prozentuale Vergleich der vom Abbau von Energierohstoffen betroffenen Bevölkerungsanteile gefällt mir besonders. Wie viele Bürger der ehem. DDR mussten für die Braunkohle umziehen! Ganz zu schweigen von denen, die wegen des Uran-Bergbaues der WISMUT-AG ihre Häuser verlassen mussten. Da sind damals ganze Städte (z.B. Johanngeorgenstadt/Erzgeb.) umgesiedelt worden. Kritik dazu war nicht erwünscht, diente doch der Uranbergbau zuförderst dem "Weltfrieden"- und erst viel später der Gewinnung von Energierohstoffen. Es wird wohl so bleiben: JEDE Art der Energiegewinnung stößt bei irgend jemand auf Widerstand. Gegen ALLE Kraftwerke: Umweltschützrer nehmen den Strom aus der Steckdose!
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jo
antwortete am 06.11.04 (17:54):
Es ist ein Dilemma und wird es bleiben.
Heute las ich eine Meldung über den Anteil von Biogasen am Primärenergieverbrauch. Dort wurde von 0,15% gesprochen, die einschlägige Statistik - URL unten - für Baden-Württemberg weist für 2002 0,26% aus. Dieser Anteil sei potentiell steigerungsfähig. Der Anteil der Energieerzeugung aus Windkraft beträgt 0,05%, aus Wasserkraft mal grade 1,14%.
Ok, aber man stelle sich vor, diese Anteile würden abenteuerlich verzehnfacht - dann käme man auf 15% Gesamtanteil, 85% blieben für die Energieträger übrig, die wir nicht mögen.
Dazu müsste alles, was vergast und sicher stinkt, auf einen Haufen geschaufelt werden, im Schwarzwald die Bäume durch Windräder ersetzt und das Neckartal von Rottweil bis Heilbronn überflutet werden.
Oder wir suchen uns ein Land mit den Weiten Chinas und eine Regierung mit der Menschenverachtung der chinesischen, dann könnten wir vielleicht in eine energie-gesicherte Zukunft blicken.
Internet-Tipp: https://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/UmweltVerkehr/Landesdaten/re7a02.asp
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wanda
antwortete am 07.11.04 (08:00):
entschuldigt, dass ich mich als Frau und vor allen Dingen ganz unwissenschaftlich hier reindränge. Ich weiß, dass die Chinesen "sechs mal nachmessen, bevor sie schneiden" und halte deshalb alle dort getroffenen Überlegungen für gut und richtig. China ist unheimlich im Kommen und zwar auf fast jedem Gebiet.
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Gerdest
antwortete am 07.11.04 (09:45):
Wasserkraft ist die sauberste und umweltfreundlichste Energie. Ich wünsche mir, daß überall - auch in Naturschutzgebieten - alles getan wird um diese Kraft zu nutzen. Wer über die "Zerstörung der Natur" jammern möchte, der sollte sich zum Beispiel das Kraftwerk Kaprun in Österreich ansehen. Hier wurde die Natur verändert, aber nicht zerstört.
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hugo1
antwortete am 07.11.04 (17:07):
da haste recht Gerdest,, Wasserkraft ist sauber (auch Sonne und Wind sind nicht schmutzig ) Erdwärme gibts auch reichlich ) usw. Leider ist das Energieangebot oft nicht dort, wo,s die Abnehmer/Verbraucher/Nutzer gibt Erdwärme in Kamtschatka, größte Gezeitentiden in der Beringstrasse, Sonne in der Sahara usw. und besonders wir Deutschen haben trotz unseres relativ großen Wasserangebotes wenig kinetische Energieausbeute. --dort wo die Flüsse eine hohe Fließgeschwindigkeit haben, der Staueffekt durch die große Höhendifferenz also optimal wäre, sind die Wässerchen noch mikrig. --dort wo die Wassermassen reichlich fließen (kurz vor der Mündung) da wälzen sie sich träge dahin wegen fehlender Höhendifferenz. Also ist eine große Wasserkraftausbeute nicht möglich. Ich geb die Hoffnung nicht auf, das eines Tages die Supraleitung ökonomisch günstig nutzbar wird und es daraufhin egal ist wo auf dieser Erde die Stromerzeugung realisiert wird. (müssen sich nur noch die politischen Verhältnisse entspechend einspielen, ansonnsten gibts dann auch wieder kriegerische und durch Macht beeinflusste Aneignungseffekte)
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Gerdest
antwortete am 08.11.04 (10:33):
@ hugo1
Danke für die Zustimmung! Hier in Österreich gibt es Diskussionen über die Windkraftanlagen, welche angeblich Lärm erzeugen sollen (ich konnte mich davon noch nicht überzeugen). Bei Erdwärme habe ich von Problemen mit der Korrosion der unterirdischen Anlagenbauteile gehört. Sonnenenergie wäre mein Wunschtraum, die Sahara wäre groß genug für eine umfassende Energieerzeugung. Ich stelle mir sogar vor, daß in dem durch die Solarpaneele teilweise abgeschatteten Bodenbereich eine vernünftige landwirtschaftliche Nutzung möglich sein könnte.
Alles ist Utopie, solange nicht die politischen Verhältnisse eine wahrhaft menschliche Reife erlangen.
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hugo1
antwortete am 08.11.04 (18:56):
ja Gerdest ich glaub mit Deiner Vorzugsvariante,,,"auf Sonne" zu bauen liegste gar nicht soo falsch. Wenn man davon ausgeht das die Sonne- wenn auch oft indirekt bzw. auf Umwegen oder sehr zeitversetzt- an den meisten derzeitigen ausgedachten Varianten einer Energiegewinnung Verursacher ist. Sie war vor millionen Jahren Sonne: Grundlage für Flora die zu Kohle Gas und Erdöl wurde : Ursache für Verdunstung/Regen und somit sorgt sie für Flüsse u. Wachstum der Biomasse : Grund der Erwärmung der Luft und somit für Wind : Energiequelle für die Hightechnologien Solarmodule, Photovoltaik usw. dann sollten wir wohl -falls es die gäbe- Aktien mit Zielrichtung Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie kaufen und für die Enkel und Urenkel im Safe deponieren..*g* ,,aber noch spielt die zu erwartende Knappheit der derzeitigen Hauptenergieträger nicht mit Bei den Windkraftanlagenherstellern kann man derzeit sein Vermögen auch einbüßen, ,,die Konkurrenz wird allmählich zu groß.
Internet-Tipp: https://www.windmesse.de/anlagen-gross.html
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