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THEMA:   3000 km pro Kuh

 11 Antwort(en).

Lars begann die Diskussion am 02.11.04 (12:41) :

Habe heute einen Artikel gelesen mit einer lustigen Ueberschrift!
In der Schweiz wird an vielen Fronten geforscht und geplant.
So wurde der von Energie Schweiz und sun 21 lancierte Prix Pegasus an den Verein ITZ Innovations-Transfer Zentralschweiz verliehen. Dessen Ziel: Aus Mist und Gülle Treibstoff für Gasfahrzeuge liefern. Mit der jährlichen Gülle einer einzigen Kuh lassen sich theoretisch 3000 Kilometer Auto fahren. Aber auch aus der beim Käsen anfallende Molke oder dem in Kläranlagen produziertem Schlamm wird heute Biogas gewonnen. Weitere Infos:www.sun21.ch www.kompogas.ch


Rosmarie antwortete am 02.11.04 (14:17):

Es wäre auch sinnvoll, das Gas, das die Kühe in reichlicher Menge auspuffen, anderweitig zu verwenden. Denn die großen Rinderherden in Südamerika sind immerhin angeblich mitschuld an den entstehenden Ozonlöchern. Ich meine mich zu erinnern, dass in irgendeinem Versuchsstall (in D) diese Gase zum Heizen verwendet wurden.


Felix antwortete am 03.11.04 (02:52):

Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft alle Energiequellen besser bewirtschaften müssen.
Es sollte keine verwertbaren Abfälle anfallen. Wir werden lernen unseren Lebenraum ... damit meine ich die gesamte Biosphäre ... sorgfältig zu bewahren!

Ansonsten sind unsere Stunden auf diesem Planeten gezählt!


radefeld antwortete am 03.11.04 (06:47):

Genau so ist es.
Übrigens haben die Chinesen schon vor Jahrzehnten Kleinerzeugeranlagen massenhaft hergestellt und benutzt. Da wurde einfach eine Art Käseglocke, natürlich etwas größer, also schon einige Meter im Durchmesser, über die Mist- und Güllegrube gestülpt und das entweichende Gas zu Heiz- und Kochzwecken genutzt. Natürlich noch ungereinigt. Könnte mir vorstellen, dass das ganz schön gestunken haben muss.
Trotzdem: Eine durchaus lohnende Sache ist das schon- wenn die Energiepreise aus fossilen Rohstoffen weiter so steigen.
Die wirkliche Hemmung für die allgemeine Verwendung erneuerbarer Energieen geht doch von den immer noch zu wohlfeilen klassischen Energieträgern aus, und von den Leuten, die eben damit ihren Lebensunterhalt gut und sicher verdienen.


schorsch antwortete am 03.11.04 (09:50):

Wie das von radefels erwähnte Prinzip funktioniert, kann jeder und jede selber nachvollziehen, der/die einen Komposthaufen sein eigen nennen kann: Plastikfolie gut dichtend auf den Kompost. Ein paar Tage ruhen lassen. In der Nacht in der Mitte der Folie ein kleines Loch schneiden. Anzünden! Falls ihr einen "gut erzogenen" Kompost habt, wird nun ein lustiges Flämmchen die Nacht erhellen!


Rosmarie antwortete am 03.11.04 (15:50):

"...Falls ihr einen "gut erzogenen" Kompost habt, wird nun ein lustiges Flämmchen die Nacht erhellen!"

Besonders die Folie wird einen lustiges Flämmchen ergeben. :-)

Weiß jemand, ob die entstehenden Gase auch bei Biokompostanlagen genutzt werden? Bei uns wird der Bioabfall getrennt gesammelt, abgefahren und in einem stinkenden Werk in Mannheim verkompostiert. Die ebenfalls stinkenden Reste werden dann auf den Feldern untergeeggt.

In unserem Ort (30.000 Einwohner) haben wir übrigens eine Biokläranlage, die
funktioniert und überhaupt nicht stinkt.


schorsch antwortete am 03.11.04 (16:56):

Du irrst dich, Rosmarie. Da das Gas erst brennbar wird, wenn es sich mit Luft (Sauerstoff) vermischt, steht die Flamme nicht direkt auf der Folie.

Habt ihr übrigens schon mal bei ruhigem Wassergang im seichten Wasser an einem Seeufer beobachtet, wie da dauernd Blasen hoch steigen? Auch da handelt es sich um brennbare Gase. Allerdings würde es sich kaum lohnen, sie zu sammeln. Sowieso weil sie sich schon beim Sammeln mit Sauerstoff vermischen und daher ein explosives Gemisch erzeugen.


jo antwortete am 03.11.04 (17:30):

@Felix

Wer ist wir? Die Europäer - weniger als 10% der Weltbevölkerung? Die werden es nicht schaffen.

Die Problematik ist nicht nur grenzüberschreitend, sondern global, und erzähl mal das, was Du hier schreibst, im südamerikanischen - schwindenden - Urwald, den rodenden Afrikanern oder den nach Wohlstand - sprich Motorisierung - strebenden Chinesen.


radefeld antwortete am 03.11.04 (19:37):

Die werden das nicht so wahr haben wollen. Einen wirklich großen Anschub für die erneuerbaren Energieen wird es erst geben, wenn die Gewinnungskosten für die fossilen Rohstoffe dank schwieriger werdender geologischer Verhältnisse, aber auch dank höherer Lohnansprüche der an der Gewinnung Beteiligten so gestiegen sind, dass es sich einfach für die Erneuerbaren besser rechnet. Die Vernunft wird kaum siegen. Leider. Dann eher der ökonomische Zwang! Und der wird unaufhaltsam sein. Zum Wohle der Biosphäre und der Menschheit.
Ich vermute, dass sich kommende Generationen wundern werden, wie wir mit den so wertvollen Werk-Rohstoffen (Kohle, Erdöl, Erdgas) umgegangen sind, sie also einfach VERBRANNT haben, statt damit unseren Rohstoffbedarf zu decken. Und dass wir rücksichtslos genug ihnen gegenüber waren, das so zu tun.


seewolf antwortete am 07.11.04 (02:19):

Vorschlag:

alle furzen in die Heizung :-)


Lars antwortete am 07.11.04 (14:46):

Ich glaube, da braucht es mehr als einen "Furz" in die Heizung lieber seewolf!
Diesem Thema sollten wir Respekt zollen.
Innovative Leute, die über solche ersthafte Techniken forschen, sind rar und die Zeit drängt, geht uns alle an.


radefeld antwortete am 07.11.04 (21:12):

AUSREICHEND ist das Angebot an erneuerbaren Energieen allemal. Wir haben bloß noch nicht die (preiswerte) Technik, es wirklich zu nutzen. Ebensowenig wie wir die (bezahlbare) Technik haben, wirklich in der Verbesserung des Nutzungswirkungsgrades weiter zu kommen. Da ist noch ebenso viel drin wie bei der Energieerzeugung.
Trotzdem: Es gibt Hoffnungen:
Las ich doch erst kürzlich, dass die von Siemens an die Österreichischen Bundesbahnen für den Eisenerzverkehr verliehenen Elloks KEINEN Energieverbrauch haben, sogar als Kleinkraftwerke wirken. Einfach weil sie mit den beladenen Zügen talwärts, mit den Leerzügen aber bergwärts fahren. Möglich wurde die (fast) restlose Rückspeisung der Bremsenergie allerdings erst mit dem Einsatz modernster Halbleitertechnik in den Loks. Vorher war das genaue Abstimmen der Netz- mit der Einspeisefrequenz das hemmende Problem.