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THEMA:   Böse Katze?

 10 Antwort(en).

Hanni begann die Diskussion am 21.09.00 (07:24) mit folgendem Beitrag:

Hallo! Ich habe seit kurzem eine kleine Katze, sie ist eigentlich total lieb und so, aber sie ist eben total aggresiv und böse, vor allem in der Nacht, sie läßt mich einfach nicht schlafen und kratzt mich ständig ins Gesicht, aber fest, dann faucht sie wieder. Keine Ahnung was sie da will. Hunger ist es nicht, hab ich schon probiert. Wenn ich sie aber raus in den Vorraum sperre ist die Hölle los. Ich weiß schön langsam nicht mehr, was ich tun soll.


Ilse antwortete am 22.09.00 (15:19):

Vielleicht zurückfauchen? Ich würde auch mal einen Pfleger aus dem Tierheim fragen, der muß und kann mit den unterschiedlichsten Eigenarten umgehen.
Sicher kann auch ein Tierarzt helfen. Im übrigen glaube ich nicht, daß Deine Katze wirklich bösartig ist.


Monika antwortete am 25.09.00 (19:50):

Wenn das noch eine kleine (junge)Katze ist und der Mutter zu früh weggenommen wurde, dann hat sie schlichtweg Angst. Bisher war die Katzenmutter da, und hat sie umsorgt, beschmust, geleckt. Behandel sie wie ein kleines 3-jähriges verängstigtes Menschenkind, das du ja wohl auch nicht in den Vorraum sperren würdest wenn es schreit. Schmuse mit ihr, sprich leise mit ihr, massiere ihr den Bauch wie es die Katzenmutter tat,
hab Körperkontakt mit ihr und lenke sie
mit den gleichen kleinen (albernen?) Fingerspielchen ab, wie bei einem Menschenbaby. Wenn sie deine Fürsorge spürt und Vertrauen zu dir gewinnen kann, wird sie nach 10 Minuten wieder eingeschlafen sein - und du auch.
Im Zweifel laß sie untersuchen, damit körperliche Beschwerden ausgeschlossen werden können. Dort und im Tierheim gibt es Broschüren für Katzenneulinge.

Du kannst aus jedem Hundekind, jedem Menschenkind und jedem Katzenkind eine Bestie machen. Aber keines ist als wilde Bestie geboren woeden.
ich wünsch euch beiden viel Glück
Monika


Maria antwortete am 17.10.00 (20:30):

Liebe Hanni,
leider lese ich erst heute Deine Zeilen. Hoffentlich hast du das Kätzchen noch.
Es gehört viel Geduld und Liebe dazu, so ein Lebewesen um sich zu haben, sein Leben mit ihm zu teilen.
Ich bekam vor vier Jahren einen kleinen Kater, der war 9 Wochen alt. Total verängstigt hat er die ersten Nächte hinter dem Sofa geschlafen. Tagsüber habe ich mich sehr viel mit ihm beschäftigt, ihn gestreichelt, mit ihm gesprochen. Dann eines nachts ist er zu mir gekommen, hat sich an meinen Kopf geschmiegt und am Kopfkissen geschlafen. Nach einigen Wochen war er dann schon "selbständig", hat sich in der Garderobe ein Plätzchen gesucht. Jetzt ist er, wie gesagt, vier Jahre alt. Nach wie vor ein "wildes" Tier - wir werden von ihm in seinem Revier geduldet. Gegen 21 Uhr drängt er mich, schlafen zu gehen. Um 3 Uhr weckt er mich das erste Mal. Da bekommt er etwas Futter. Nach einer Stunde kommt er bei seiner Revierrunde wieder bei mir vorbei, weckt mich, möchte spielen. Wenn ich ausgeschlafen bin, werfe ich ihm einige Gummibälle, er rast herum und nach 15 Minuten ist wieder Ruhe. Wenn ich um 6 Uhr aufstehe, sitzt er auf der Terrasse und schaut den Vogerln zu.
Was ich damit sagen will: Eine Katze kann man nicht abrichten wie einen Hund. Eine Katze ist ein eigenständiges Wesen, nicht untertänig.
Man kann eine Katze ein klein wenig "erziehen", halt nicht alles durchgehen lassen. Zwar murrend, aber doch, respektiert er seinen Menschen.

Es gibt sehr viele gute Bücher, die jeder Katzenfreund lesen sollte, denn dann würde er seinen "Mitbewohner" besser verstehen.
Ich habe folgende Bücher gelesen und möchte sie jedem Katzenfreund ans Herz legen:
CATWATCHING, Die Körpersprache der Katze von Desmond Morris (Heyne)
WIR KATZEN, Psychologie, Verhaltensweisen, Gewohnheiten, von Eugenia Natoli (RVG Book)
MEINE KATZE, Ein praktischer Ratgeber von David Taylor (Unipart)


Maria antwortete am 17.10.00 (20:36):

Liebe Hanni,

ein kleiner Nachtrag: Katzen sind nachtaktiv! Du wirst sicher schon bemerkt haben, dass deine Katze tagsüber sehr viel schläft. Es ist ihr Naturell, nachts jagen zu gehen. Da hilft kein Wegsperren, du machst nur Dich und das Tier unglücklich. Bitte lies eines der Bücher, und wenn Du Deine Katze verstehen lernst, wirst Du mit ihr noch mehr Freude haben und sie innig lieben.


Ricardo antwortete am 12.01.01 (15:45):

Liebe Hanni
Hast du die Katze noch?
Hat sie sich verändert?
Bitte melde dich !


Hanni antwortete am 15.01.01 (08:02):

Hallo Ricardo! Nein, leider habe ich meine Peggy nicht mehr. Sie hatte tatsächlich eine Krankheit, weshalb sie so böse war. Es war irgendeine Darmkrankheit. Sie hatte ständig Durchfall und wohl auch arge Bauchschmerzen. Sie bekam einige Male noch Infusionen beim Tierarzt, aber es wurde nicht besser. Bis mir der Tierarzt dann sagte, daß sie ingeschläfert werden muss. Schade um sie. Aber wahrscheinlich geht es ihr jetzt sicher besser.
Hanni


Carola Lehr antwortete am 22.01.01 (20:52):

Nur gut, daß es wirklich "böse" Katzen nicht gibt. Immer werden Einflüsse der Umwelt und auch der Zeitpunkt, als das Kätzchen von seiner Katzenmutter fortgenommen wurde, die Entwicklung des
kleinen Samtpfötchens prägen. Unsere
"Minki II" z. B. legt sich mit Vorliebe
auf einen von ihr besessenen Menschen
(es gibt sicher keine Katzenbesitzer, die Katzen besitzen ja u n s, nicht umgekehrt), also meinen Mann oder mich,
wenn wir auf der Couch sitzen, schmiegt ihr Köpfchen uns an die Brust und beginnt dann dort intensiv zu lecken und zu schlecken, gleich, welches das Material unserer gerade getragenen Kleidung ist. Wir nehmen an (Minki II ist ein "Findelkind"), daß sie sehr früh auf ihre Katzenmama verzichten mußte. Wer hat Erfahrungen mit ähnlichen Verhaltensweisen? Viele Grüße aus M-V, Carola und Manfred


Maria antwortete am 23.01.01 (07:22):

Liebe Carola und Manfred, unseren Kater Moritz haben wir aus einem Tierheim, der ganze Wurf wurde ausgesetzt und die Kätzchen waren erst 7 Wochen alt. Die ersten Tage hat er auf meinem Kopfkissen, an meinen Kopf geschmiegt, geschlafen. Später hat er sich einen anderen Schlafplatz gesucht. Jetzt ist Moritz 4 Jahre alt und kommt fast jede Nacht, um mir "mein Fell zu reinigen". Er leckt meine Haare, wenn ich ihn nicht gleich "wegstreichel", bis eine Strähne nass ist. Ich denke, dass dieses Verhalten dem gegenseitigen Waschen der Katzen entspricht und ich eben seine Mutter und Spielkameradin bin. Bei meinem Mann zeigt Moritz dieses Verhalten nicht.
Liebe Grüsse aus Wien, Maria.


Edda Hierholzer antwortete am 14.02.01 (12:18):

M.E. gibt es keine bösen Katzen, sondern nur böse Menschen, die mit den Tieren nicht richtig umgehen können. Bevor man sich eine Katze ins Haus holt, sollte man sich zunächst einschlägige Literatur zulegen und auch lesen. Eine Katze ist nicht mit einem Hund zu vergleichen. Sie ist eigensinnig und beschlagnahmt z.B. die Wohnung für sich. Die Menschen werden darin nur geduldet. Andererseits sind sie liebebedürftig und anschmiegsam aber nur, wenn "sie" wollen. Man darf eine Katze nie zu etwas zwingen.Ich habe zwei Katzen!Ich weis also wovon ich rede. Seit 6 Jahren waren wir nicht mehr in Urlaub. Aber wir würden diese liebenswürdigen Geschöpfe nie in fremde Hände geben. Darüber sind mein Mann und ich einer Meinung.Unsere älteste Katze war so schwer krank, dass sie künstlich ernährt werden musste( zuviel rote Blutkörperchen).Wir haben tausende von Mark augegeben um sie zu retten. Es hat sich gelohnt mit Gottes Hilfe. Wir haben es nie bereut! Und wenn sie mich mit ihren schönen Augen durchdringend anschaut, glaube ich darin "Dankbarkeit und Verstehen" zu lesen.


elke007 antwortete am 07.03.01 (00:14):

Also: ich finde, daß katzen nie mals böse sind, sie habe halt nur ihren eigenen kopf und machen was sie wollen. ich habe fünf katzen, und keine ist böse. es sei denn, ich finde es böse, daß sie morgens ihr futter habe wollen und dann extrem lieb zu mir sind, und nachmittags, wenn sie satt sind, muß ICH um streicheleinheiten betteln. ich finde katzen direkt, geradeaus, ehrlich und konsequent.