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THEMA:   Verhaltensstörung

 13 Antwort(en).

Irina begann die Diskussion am 22.04.04 (15:29) mit folgendem Beitrag:

Meine Freundin rief an und fragte, ob ich sie beraten könne. Sie sei heute ziemlich früh von einem üblen Geruch aufgewacht und stellte dann fest, daß ihre Katze auf dem Bett ein größeres Geschäftchen gemacht hatte.

Die Katze ist weiblich, kastriert, ca. 6 Jahre alt (Fundkatze), übergewichtig, insgesamt scheu, aber schmusig beim Fernsehen auf dem Sofa, auch im Bett. An den äußeren Gegebenheiten hat sich nichts geändert, nicht am Futter oder sonstigen Dingen, die die Katze betreffen. Meine Freundin lebt allein und ist selten und nie für länger außer Haus.

Leider kann ich meiner Freundin nichts raten, da meine Katzen so etwas nicht veranstaltet haben.

Weiß hier jemand etwas? Danke!


Irina


simba antwortete am 22.04.04 (22:32):

Mein Sohn hat ein kleines Kätzchen, das vor kurzem eine Entzündung des Enddarmes hatte und jedesmal wenn sie aufs Kistchen ging, vor Schmerzen schrie. Vorige Woche erledigte sie auch ihr grosses Geschäftchen auf der Couch und da sah er dass etwas Blut im Stuhl war. Der Tierarzt erklärte ihm am nächsten Tag, dass das Kätzchen wohl deshalb ihr Geschäft auf der Couch verrichtete, weil es der Meinung war, das Kistchen wäre an den Schmerzen schuld (Katzenlogik!) Mittlerweile ist es nach einigen Spritzen, Diät und Antibiotika wieder gesund und geht brav auf das Kistchen. Vielleicht hat die Katze deiner Freundin auch irgendwo im Bauch Schmerzen?
Es grüsst dich Simba


Irina antwortete am 23.04.04 (06:37):

Danke, simba!
Ich habe eben nachgefragt: Blut war auf dem frischen Würstchen nicht erkennbar. Auch ist das Tierchen heute Morgen wieder auf dem Katzen-Klo gewesen.

Meine Freundin meint, es könne Protest sein. Aber wogegen?


Irina


julchen antwortete am 23.04.04 (06:50):

Hallo Irina und Simba,

Zunaechst muesste mal festgestellt werden, ob die
Katze gesundheitlich auf der Hoehe ist. Da gebe ich
Simba vollkommen recht.

Mal vorausgesetzt dem waere so, waere meine
erste Frage wie lange hat Deine Freundin diese
Katze? Und dabei nehme ich weiterhin an, dass
die Findlings Katze nun ein "Drinnen" Tier ist
(wo sie vorher frei draussen war..).

Da sie ein "Findling" war, ist es moeglich, dass sie
ganz einfach nur den Wunsch hat ins Freie gehen zu
duerfen und ihren Unmut ueber die vermeintliche
Einsperrung damit zeigt, dass sie die Schlafstelle
ihres Menschen verunreinigt!
Wohl die hoechste Form von Katzen-Protest!

Ich hatte da einen Kater, der mich im Alter von 8 Jahren
beim Auswandern begleitet hat. Der hat mir 2 mal
im Leben auf's Bett gepooped und ich habe ihn dann
schweren Herzens eben nachts seiner Wege gehen lassen. Was er wollte wusste ich, denn er poopte
genau DA ins Bett wo es am naehsten zum Fenster war.

Er hat's nie wieder getan, stand puenktlich morgens
in der Tuer und lebte noch weitere 8 Jahre mit mir.

Nur ne Moeglichkeit!

Wenn die Katze Deiner Freundin aber gesund ist und
sie sie schon laenger hat als - sagen wir mal 8 Monate/1 Jahre - dann passt dem Tier irgendwas anderes im Haus nicht.

Die Moeglichkeiten sind mannigfaltig und man muesste
die Katze dann sehr genau beobachten um festzustellen WANN sie sie das tut und was die
vorrausgegangen Aktivitaeten an diesem Tag waren.
Sogar WAS sie an diesem Tag im Futternapf hatte.
Dies kann sogar soweit gehen, dass das Tier ganz
einfache eine Aversion gegen einen Bestimmten Besucher/in hat.
Alles schon dagewesen.
Irina, Du sagst, nichts hat sich gaendert, die Katze
betreffend - wer weiss, vielleicht ist die Katze da
anderer Meinung :))

Jedenfalls wuensche ich Deiner Freundin dass das
Raetsel bald aufgedeckt werden kann und zur
allseiter Befriedigung geloest.


Medea. antwortete am 23.04.04 (07:28):

Ich erinnere mich gut an die Protesthaltung meines ersten Siamkaters, die auch sehr eindrucksvoll war..... :-))

Ich war zur Kur und mein Tantchen hatte die Versorgung des Tieres übernommen, aber weniger das Schmusen und Streicheln.

Da setzte er sein Häufchen ganz einfach in die Nirosta-Spüle....

Niemals ist so etwas während des 16jährigen Zusammenlebens mit mir passiert.


Irina antwortete am 23.04.04 (09:46):

Meine Freundin hat die Katze von einem Tierschutzverein. Sie ist seit 5 Jahren bei ihr. Sie muß im Haus gehalten werden
(2. Etage), geht aber wenigstens sommers wie winters zur offenstehenden Tür auf den Balkon (woher sie manchmal leider mit einem Piepmatz wiederkommt. Sie hat dort draußen einen dicken Kälteschutz unter einem Tisch, wo sie die Regentage verbringt. Zum Sonnen legt sie sich in einen der großen Balkonstühle.

Zweierlei sei in der jüngsten Vergangenheit "passiert":
einmal ist ihr ein erwischter Vogel weggenommen worden, ehe sie ihn mit Haut und Haar verschlang (was schon vorgekommen ist). Die Sache mit dem Bett erfolgte jedoch erst einige Tage später, und den Vorgang gab es auch im vergangenen Jahr schon mehrmals.

Zum anderen hat meine Freundin ihre gesamte PC-, Drucker- und Telefon-Anlage aus dem Wohnzimmer in ein recht kleines Zimmer geräumt. Vorher wurde dort geschlafen, jetzt schläft man woanders.
Das kleine Zimmer gefällt der Kleinen nicht -, noch weniger gefällt es ihr, daß Frauchn nun nicht mehr den ganzen Tag im Wohnzimmer hockt. Obwohl sie gar nicht spielen will, braucht sie eben die Nähe. Sie frißt dann aber auch mehr.

Das alles war bereits vor Wochen!

Die Katze war vorher schon zu anderen Leuten vermittelt worden, die sie zurückgaben, weil sie "aufs Kopfkissen" sch ... . Man deutete das so, daß sie dort eifersüchtig auf die bereits vorhandene Katze war.
Aufgegriffen wurde sie im Freien (und mitgenommen, weil sie fast ausgereifte Babys im Bauch hatte)-, ob sie draußen gelebt hatte, ist nicht bekannt.

Meine Freundin wird sie auf keinen Fall wieder weggeben.
Aber die gesamte, wegen der vielen Kabel doch häßliche Computer-Anlage wieder zurück???


Irina


Clasina antwortete am 23.04.04 (19:28):

Liebe Irina
Wenn die Katze gesund ist,
würde ich auch sagen,daß es Protest ist.
Kann gut sein,weil man ihr die Beute weggenommen hat.
Unsere Puppa,die nur 3 Füßchen hat(kam so als Fundtier)
ist auch so ein kleines As.Sie prügelt sich gerne mit den anderen.Wenn ihr was nicht paßt,
kann es vorkommen,daß sie den anderen ins Trockenfutter pinkelt.:-))
Da soll noch einer sagen,"Katzen sind dumm"
Es sind manchmal richtige Tyrannen.
Die wissen sich schon durchzusetzen.
Könnte auch ein Buch schreiben,was sich unsere schon alles geleistet haben.
Unser Blacky zum Beispiel klatschte Nachts immer das Kratzbrett an die Wand,
so lange,bis wir es total genervt abgenommen haben.
Er macht das,weil er nur im Hellen rausdarf,
sonst haben wir keine Ruhe.

Liebe Grüße von
Clasina


Irina antwortete am 24.04.04 (07:14):

Danke, Clasina, für Deine ernsthafte, aber auch köstliche Berichterstattung :-))

Nach weiteren Telefonaten mit meiner Freundin: Pünktlich halb sechs wird sie von ihrer Katze geweckt, indem diese aufs Kopfkissen springt und ihr an den Haaren zupft. Mehr oder weniger ausgeschlafen macht meine Freundin dann das Licht an. An dem betreffenden Tage allerdings - so erinnert sie sich - wollte sie nach einer nur kurzen Nacht das Weiterschlafen erzwingen und stellte sich "tot".

War d a s der Grund? :-)

Irina


Medea. antwortete am 24.04.04 (10:57):

Ich möchte fast glauben: ja :-))

Meine Sissi weckt mich nachts manchesmal mit lautem Weggeschrei ....
Ich sofort Licht angemacht und nachgeschaut, ob ihr etwa irgend etwas Schlimmes passiert ist und sie Hilfe braucht.
Mitnichten -
sie hat Beute gemacht, ein Mäuschen oder auch dicken Käfer gefangen und möchte schon die gebührende Aufmerksamkeit für ihr "Geschenk" ... ;-))


Irina antwortete am 24.04.04 (11:50):

Wer sagt's denn:
unterschätze nicht die Intelligenz von Katzen!

Irina


Irina antwortete am 24.04.04 (11:53):

Aber noch eine Frage:
In einem Tierheim in Lübeck bezeichnen sie eine übermäßig scheue und ängstliche, nicht-aggressive Katze als "wild".

Was soll d a s denn heißen?

Irina


Clasina antwortete am 25.04.04 (17:58):

Hallo Irina
Als wilde Katzen bezeichnet man Katzen,
die draußen geboren und aufgewachsen sind.
Man kann sie nicht in der Wohnung halten,
da sie sich nicht anfassen lassen.
Zum Kastrieren werden sie von Tierschützern meistens
in Katzenfallen eingefangen,und dann sollte man sie,
nach Möglichkeit auch dort wieder aussetzten.
Ich finde es eine schreckliche Tierquälerei,wenn sie
leider immer wieder in Tierheimen,und dort in Käfigen oder Gehegen gehalten werden,
passiert im hiesigen Tierheim leider auch.
Als wir das Tierasyl noch hatten,wurden wir oft von Leuten gezwungen,solche Katzen aufzunehmen,
da sie ihnen lästig waren.
Entweder liefen sie sofort weg,wenn man sie rausließ,
oder sie wurden krank vom Streß.
Wir haben hier eine Katze,die wir mit 4 Monaten bekommen haben.Man kann sie nicht anfassen,
und wenn sie krank würde,ständen wir vor einem Rätsel.
Denn man kann sich ihr kaum nähern,würde einem ins Gesicht springen.
Sie ist äußerst mißtrauisch und frißt ihr Futter nicht,wenn ein Medikament darin ist.
Gottseidank ist sie mit ihren 10 Jahren ganz schön zäh,
und wenn sie Schnupfen hatte,ging er von ganz alleine wieder weg.
Sonst müßte man sie wahrscheinlich mit einem Blasrohr beteuben:-))
Sie hat im Keller ihr Futter und ihren Schlafplatz,kann nach draußen,wenn sie will.
Eine ängstliche,nicht agressive Katze würde ich nicht als wilde Katze bezeichnen.
Mein Bruder,der Jäger ist,erzählte,daß es in der Eifel,wo er öfter auf die Jagd geht(leider)wieder echte Wildkatzen gibt.
Sie sind natürlich geschützt,und dürfen Gottseidank nicht geschossen werden.

Liebe Grüße von
Clasina


julchen antwortete am 26.04.04 (06:13):

Stimmt Clasina,

Katzen sind nicht wie Hunde. Ihr "Verlangen" nach
Menschlicher Gegenwart ist nicht so stark als
der eines Hundes. Und Katzen verwildern wesentlich
schneller als Hunde, da sie sich selbst besser ernaehren koennen als Hunde.

Kaetzchen, die ohne jegliche Menschliche Beruehrung
aufgewachsen sind, sind leider wirklich als "wild"
einzustufen, da sie die noetige "Verbindung" zum
Menschen in ihrer Kinderzeit verpasst haben.

Ich erinne mich sehr deutlich an meine Kinderzeit in
Hessen, wo Katzen eben in der Scheune lebten, zu
Essen lediglich etwas extra Milch bekamen und ansonsten sehen mussten wie sie lang kamen.
Dazu hatte man sie ja - Maeusefangen in Stall/Scheune.
Katzen waren selten im Hause und noch seltener hatten sie ein "Verhaeltnis" zu Menschen.

Ich wuchs auf denkend dass Katzen ohne Grund Beissen oder Kratzen und ueberhaupt wesentlich
duemmer sind als Hunde, ob ihres Verhaltens.
Und vor allem, dass einer Katze nicht zu trauen sei!

Nichts koennte weiter entfernt von der Wahrheit sein.
Leider ist es aber eine Wahrheit fuer Kaetzchen, die
ohne jeglichen Menschlichen Kontakt aufgewachsen sind.


Irina antwortete am 26.04.04 (06:43):

Ich danke Euch für die Antworten!

Irina