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THEMA:   Gebrochenes Herz

 19 Antwort(en).

julchen begann die Diskussion am 30.03.04 (08:46) mit folgendem Beitrag:

Mein Sohn wollte einen Hund.

Kein Ding - 2 haben wir schon. Plus alternder kater,
Blinde Ente und diverse andre "Klein Tiere".
Und Platz fuer noch mehr...

Die Abmachung war: ALLES, bloss kein Pit Bull!

In der Hoffnung, mir den Kleinen als Boxer-Mischling
unterzuschieben, kommt der Herr Sohn nach Hause
mit einem reinrassigen Pit-Bull!

So ein suesses Ding, so ein huebsches Hundchen...!
..einschlisslich Miss Molly..waren wir alle sofort verknallt in das Tier.
(Ausser Bruce der konnte ihn gleich nicht abhaben).

Grade mal 6 Wochen alt, und staending von den
"Erwachsenen" ueber den kollektien Haufen gerannt,
zeigte der kleine Kerl keinerlei Zeichen von Aufgeben.
Leider zeigte er auch sehr viel Zeichen von zukuenftigem Herrscher-Gehabe.

Um Gottes Willen - sogar die ewig freche/fuer nix Respekt habende Miss Molly ueberliess dem kleinen
Gangster ihre Futterschuessel.

Der knurrte und knurrte.....

Also entschuldigt, aber ich muss TOTAL und ohne Zeifel in der Lage sein, meinen Hunden in die Futterschuessel greifen zu koennen, und zu wissen dass ich anschliessend noch eine Hand habe!
Ob der nun 200 gramm oder 200 Pfund wiegt!!

Auch moechte ich meine Hunde geniessen und nicht
staendig denken muessen: ist heute der Tag an dem
der Pit-Bull ueberschnappt und jemanden angreift....
Mir ist nicht danach, die naechsten 12-15 jahre damit zu verbringen alle Hunde separat zu fuettern, nur damit
der Pit-Bull nicht in Versuchung kommt und einen der
Anderen angreift.
Alle anderen Tiere, einschliesslich Kater, haben Routine, wissen genau Wer Wann dran ist und halten sich danach....

Meinen geliebten alten kater moechte ich nicht in Stuecke beerdigen muessen, weil er mal im Weg war,
oder ihm "Hunde Liebeleien" zuviel wurden, oder
weil der Pit vielleicht hungriger war als sonst....

Und vor allem wollte ich nie erleben muessen dass unser Pit-Bull vielleicht ein Kind anfallen wuerde.....

Ebensowenig koennte ich es ertragen dass ein Familienmitglied in einem Zwinger sitzen muss und
zuschauen wie die andern Spass haben (wenn Besuch kommt oder so!).

Mein Sohn hat es eingesehen, und das kleine Kerlchen
heute zum Zuechter zurueckgebracht.

Zurueckgelassen hier hat das Tierchen mehr als nur Ein gebrochenes Herz.

Als letzter Versuch habe ich mir heute etliche websites
angekuckt bezueglich Pit-Bulls und gehofft, dass ich
von Zuechtern bestaetigt bekommen wuerde, dass
es nur auf Haltung ankommt ob ein Pit-Bull ein Killer
oder ein Familien Hund wird!
Auch von renommierten Zuechtern war das leider nicht
der Fall.

Die aggressiven Seiten einen Pit-Bulls sind keinesfalls
zu unterschaetzen, so hiess es! Nicht die Schuld der
Hunde, aber der Zuechter (insbesondere der letzten
20 jahre).

..Und hier ist mein sohn, der sich seit Jahren schon wundert, warum unsre 4-beinigen Hausgenossen tun
was Ihnen von mir gesagt wird - ihn aber grossteilig
nie ernst genommen haben....
..und seit jahren sage ich ihm schon: das ist weil die
wissen dass ich MEINE was ich sage und du nicht.
Sie nehmen dich ganz e infach nicht ernst!

Mein Sohn, ein Pit-Bull, die anderen Hausbewohner...
das war eine Zukunftstragoedie!

Nun hat er ihn zum Zuechter zurueckgebracht, aber
wir sind alle sehr ,sehr traurig heute. :((((


mart antwortete am 30.03.04 (10:23):

Ich versteh dich sowohl als auch, aber ich beglückwünsche dich zu eurer Entscheidung und verstehe sie.

Ich mußte in einem Hundelehrgang für Junghunde drei (aus Sicht der angegriffenen Hunde und des angegriffenen Lehrers "grundlose" ) Angriffe dieser offensichtlich auf Aggression gezüchteten Hunde erleben, die soweit gingen, daß der Tierarzt geholt werden mußte.

Genau so wie Tiere auf bestimmte körperliche und verhaltensmäßige Ziele hin gezüchtet werden können, können sie selbstverständlich auch auf Aggression hin gezüchtet werden - und das hat man eben mit best. Hunderassen getan - leider.


Gudrun_D antwortete am 30.03.04 (10:24):

Julchen
ich kann dich und auch euern Kummer sehr gut nachempfinden und verstehen!
Was du schreibst,würde auch ich denken und auch so handeln!
Es ist traurig,dass Menschen Tiere zu Bestien (Entschuldigung)machen können!
Jeder Hund kann zur tickenden Zeitbombe erzogen werden-leider-aber bei einigen Rassen hat der Mensch zu sehr negative Verhaltensmöglichkeiten zur Wesenssart verändert.
Die Tiere haben keine Schuld-sie können leider nicht -mehr-anders.
Eigentlich ist der Mensch der Schuldige!


Clasina antwortete am 30.03.04 (11:01):

Hallo Julchen
Ihr habt es Euch nicht leicht gemacht,und ich kann Deinen Kummer verstehen.
Wenn der Pittbull als Welpe schon Dominnazverhalten zeigt,wäre ich auch beunruhigt.
Vielleicht habt Ihr das einzig richtige getan,und ihn zurück gebracht.
So ein Hund gehört wahrscheinlich in Hände,wo er richtig erzogen wird,und in eine Hundeschule geht.
Dann gibt es natürlich immer noch keine Garantie,daß er nicht agressiv wird.
Aber ich bin der Meinung,man kann aus allen Hunden Killer machen.
Mein Bruder hat einen Jagdhund,der sehr kinderlieb und menschenfreundlich ist.Aber sieht er eine Katze,ist er nicht zu halten.
Selbst sein Herrchen,mein Bruder,kann ihn nicht bändigen.
Dabei lebt er in keinem Zwinger,sondern im Haus mit riesiger Wiese,wo er viel Auslauf hat.
Bella hat schon 6 Katzen von uns umgebracht,und einige schwer verletzt.
Wir sind ständig in Angst um unsere Tiere.
Vor einiger Zeit im Sommer lag eine unserer Miezen hier am Wald in der Sonne und schlief.
Die Kinder meiner Nichte hatten nicht aufgepaßt und Bella haute ab,schnappte sich die Katze.Mein Mann hinterher,aber er konnte den Hund nicht fassen.Der war wie im Blutrausch,und er biß unserer Moppel das Rückgrat durch,und wir konnten sie dann auf der anderen Straßenseite halbtot wiederholen.
Da blieb nur noch die Erlösung des Tieres.
Es war ein furchtbares Geschrei,und die Nachbarn standen auf der Straße.
Du siehst,auch scheinbar harmlose Hunderassen können Killer sein.
Mein Bruder ist Jäger,und hat den Hund damals angeschafft,um uns eins auszuwíschen.Er war wohl schon auf Katzen abgerichtet.
Aber er gehorcht bis Heute(11 Jahre) kein bisschen.Wenn er ausbricht,dann kommt er zurück,wann er will.

Ich kenne sehr liebe Pittbulls,die keiner Fliege was zuleide tun.
Es liegt wohl auch daran,welchen Charakter die Elterntiere haben.Und das erfährt der Käufer dieser Hunde wohl in den seltensten Fällen.
Wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute.
Liebe Grüße von
Clasina


Medea. antwortete am 30.03.04 (11:09):

Julchen,
ich kann Euren Schmerz verstehen, und es tut mir in der Seele leid, was diesen - eigentlich sehr prächtigen Hunden -
angetan wurde durch verantwortungslose Züchter.
Verliebt habe ich mich vor ...zig-Jahren in den Bullterrier/Pitbull durch den Roman von Sheila Burnford "Die unglaubliche Reise". Dort ist zwar vom Bullterrier die Rede, aber die Fotos zeigen alle den "schweinsköpfigen" Hund.
Meine Freundin hatte viele Jahre das Pitbull-Mädchen Änny, die einem Hamburger Zuhälter wegen Tierquälerei weggenommen wurde und später bei ihr landete. Lieb, zärtlich, klug, anschmiegsam, wachsam, gutes soziales Verhalten, alles das brachte sie mit.
Aber es stimmt schon: keiner steckt im anderen, auch nicht in einem Hund.


Ruth antwortete am 30.03.04 (11:29):

Grüß Dich Julchen, es war richtig, was Ihr getan habt, wenn es auch weh tut. Meiner Überzeugung nach ist es nicht allein die Erziehung, die einen Hund formt, sondern sind es auch die durch entsprechende Zuchtauslese überkommenen Eigenschaften. Auch ich kenne Pits, die geradezu bezaubern in ihrer Freundlichkeit und ihrem "Familiensinn" und werde keinen Hund seiner Rasse wegen in eine Schublade sperren. Infolgedessen trifft keinen Hund, der durch seine Züchter auf sein Verhalten hin geprägt wurde, irgendeine Schuld, aber leider muß dieser es ausbaden, wenn er zum unerträglichen Geschoß wird, wobei es dem keine Verantwortung übernehmendem Züchter vermutlich auch nichts ausmacht, wenn er wieder einmal dazu beigetragen hat, den Ruf einer ganzen Rasse zu untergraben.
Vermutlich würde ich mir keinen Pit Bull anschaffen, unabhängig von seinem Charakter, weil ich den Fragen und der Ängstlichkeit meiner Umgebung nicht mehr gewachsen wäre.
Auch bei den sogenannten "Kampfhunden" gilt wohl: auffallen tun nur die schlechten, während die normalen Tiere absolut in die Gesellschaft integriert sind. Und das ist immer noch die Mehrzahl der Rassevertreter, was aber keinen Einfluß auf das (begründete) Vorurteil der Bevölkerung hat.


julchen antwortete am 31.03.04 (06:53):

Vielen, Vielen Dank Euch Allen

Nun komme ich mir nicht mehr ganz so schaebig vor.

Molly und mein Sohn litten gestern an gebrochenem Herz - ich auch - aber jemand muss rational denken.
Die letzte Entscheidung lag aber bei meinem Sohn,
der's gottlob auch eingesehen hat.
Leichter hat es ihm die Sache aber nicht gemacht.

Eine der webseiten die ich mir angekuckt habe, hat
ganz spezifisch darauf hingewiesen, dass gerade
in den letzten Jahren Pit Bulls von sogenannten
"Zuechtern" moeglichst auf Agression gezuechtet
werden, sodass aus einem Hund, der vor 50 jahren
als einer der besten Hausbeschuetzer bekannt, nun
ein Hund geworden ist, dessen Verhalten auch in
unter den Besten Umstaenden einfach nicht mehr garantiert werden kann.

Daran sind die Hunde nicht schuld, und das Leid
der Pit Bulls ist unendlich hier (und wohl auch in Europa, habe sowas hier gelesen vor einiger Zeit,
diesbezueglich).

Auch ist es leider ein Fakt, dass ein hoher prozentsatz
von Pit Bull Angriffen von den Besitzern hinterher als:
ich kann das nicht verstehen.....wir haben ihn seit jahren....er war gar nicht aggressiv... eingestuft wurden.

Gebrochenes Herz oder nicht: es war das Beste
und ich Danke Euch Allen fuer Eure Beitraege.


schorsch antwortete am 31.03.04 (10:00):

@ Clasina:"...Wenn der Pittbull als Welpe schon Dominnazverhalten zeigt,wäre ich auch beunruhigt.
Vielleicht habt Ihr das einzig richtige getan,und ihn zurück gebracht.
So ein Hund gehört wahrscheinlich in Hände,wo er richtig erzogen wird,und in eine Hundeschule geht...."

Er gehört nirgendwo hin. Für Mensch und Tier wäre besser, diese Rasse aussterben zu lassen.


Clasina antwortete am 31.03.04 (15:18):

Hallo Schorsch
Da gebe ich Dir vollkommen Recht.
Aber da ist der Gesetzgeber gefragt,
der das Züchten dieser Rassen verbieten sollte.
Dafür machen Tierschützer sich schon lange stark,
zum Beispiel Claudia Schürmann vom Verein"Bullterrier in Not"die ich schon öfter in der Sendung"Tiere suchen ein Zuhause" (WDR)gesehen habe.
Habe vor ein paar Tagen einen Fernsehbericht gesehen,
wo man Hundekämpfe in Rumänien zeigte.
Konnte garnicht hinschauen,so schrecklich war das.
Und ein Aussteiger der Szene berichtete,daß es diese Hundekämpfe auch noch in Deutschland gibt,und zwar fast jedes Wochenende, in Hinterhöfen,auf leerstehende Bauernhöfen usw.
Wo sind denn die Behörden?Die sowas kontrollieren sollten.
Vielleicht trauen sie sich da nicht hin.
Der Mann zeigte den Reportern die Stellen,wo man jede Menge Hundekadaver vergraben hatte.
Man kann nur staunen,zu was Menschen fähig sind.

LG Clasina


Gudrun_D antwortete am 31.03.04 (16:50):

Nein,Clasina

...nicht *staunen*!

Entsetzt sein und versuchen,etwas dagegen zu tun!
Es ist doch ein Zeichen absoluter Verrohung,nicht nur Tiere auf einander zu hetzen,damit sie sich tödlich verletzen,Stiere durch Menschen jagen und töten zu lassen,Hahnenkämpfe zu arrangieren,damit unzählige Menschen sich daran zuschauend ergötzen!

Es ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein,wenn wenige Menschen in aller Welt versuchen,durch Privatinitiativen gegen das Tierelend anzugehen, Menschen in südlichen Ländern den Tierschutzgedanken nahe zu bringen!


Clasina antwortete am 31.03.04 (18:03):

Liebe Gudrun
Da hast Du Recht,"Entsetzt sein"muß es wohl heißen.
Habe großen Respekt vor Tierschützern,
die versuchen,das Tierelend zu lindern.
Du und ich,und noch viele andere,tun es im Kleinen,
wie sagte Mutter Theresa"Wie ein Tropfen im Ozean"
Aber ich denke,das ist besser als garnichts.
Liebe Grüße von
Clasina


Felix antwortete am 03.04.04 (01:58):

Nicht nur Kampfhunde zeigen, wo Züchtungen hinführen können. Für mich als Liebhaber der Wildformen graust es vor allem vor diesen Qualzüchtungen, die diese Lebewesen vom Menschen abhängig machen. Viele aus reinem Egoismus gezüchtete Rassen würden nicht lange überleben, wenn sie auf sich selber angewiesen wären
.
Julchen, schön ... ihr habt den jungen Pit-Bull zurück gebracht. Damit ist das Problem vielleicht für euch ... aber für ihn und weitere Besitzer nicht gelöst.
Mir bricht das Herz, wenn ich an alle vom Menschen aus Eigenliebe vergangenen Verbrechen gegen die Tiere denke ... und muss zerknirscht zugeben, dass ich mich selber auch nicht aus der Verantwortung stehlen kann!


julchen antwortete am 03.04.04 (06:36):

Hallo Felix,
nein sicher loest das kein Problem fuer das Hundchen
oder im allgemeinen fuer seine Rasse.
aber zumindest - und das muessen wir ganz einfach hoffen - hat er eine gute Chance einen Besitzer zu finden, der ihm mehr gerecht werden kann.

Er war ja noch sooo jung und wird es leichter haben
sich an jemanden neues zu gewoehnen. Haetten
wir 4,5,6 Monate gewartet, waere es auch fuer den
Hund viel schwerer gewesen.

Ihn zu behalten solange er jung und suess war und
dann aus der Tuer zu Schieben wenn seine Natur
eben mehr durchkommt, und seine Chancen auf einen
neuen Besitzer auf 20% geschrumpft sind, das waere
wahrlich unmenschlich gewesen.


Ruth antwortete am 03.04.04 (11:15):

Julchen, ich verstehe Felix, aber Dich auch völlig.
Auch ich hätte den Kleinen an den Züchter zurückgegeben und damit auch die Verantwortung für die Zukunft des Welpen. Die hatte er ja sowieso und muß ihr auch gerecht werden. Im allgemeinen wird ja der Halter und nicht der Züchter belastet (seelisch, nervlich und finanziell), wenn ein Tier nicht in die Gesellschaft integriert werden kann. Das macht an sich keinen Sinn, denn damit ist die Wurzel des Übels nicht getroffen. Wenn aber die sogenannten Züchter aufgrund der charakterlichen Veranlagung ihrer "Produkte" auf ihren Welpen sitzen bleiben und kein Gewinn mehr aus ihnen herauszuschlagen ist, werden sie - vielleicht - ihre diesbezüglichen Goldquellen versiegen lassen.
Ganz bestimmt ist damit die Zukunft der bereits vorhandenen jungen Tiere nicht in gute Bahnen gelenkt, möglicherweise aber wird ihre Anzahl um einiges verringert. Meine ich mal.


Felix antwortete am 03.04.04 (23:18):

Ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Leiterin einer Hundeschule und eine Therapeutin für Tiere mit Verhaltensstörungen.
Meine Frage an sie war: "Ist ein Pit-Bull angeborenerweise aggressiver als andere Hunderassen? Lässt sich ein Welpe, den man von klein an hat, zu einem ungefährlichen Hund erziehen? Was habt ihr für Erfahrungen mit Kampfhundeaufzucht?"

Als Antwort bekam ich von beiden einhellig:

Die Aggressionsbereitschaft bei solchen Rassen unterscheidet sich nicht prinzipiell von andern. Die Kiefer eines Kampfhundes sind aber auf Stärke und Beisskraft gezüchtet, so dass ein Zubeissen gefährlichere Verletzungen bewirken kann. Beide empfahlen für Kampfhunderassen eine Welpenschule, wo sie konsequent sozialisiert werden. Diese Hunde brauchen auch eine straffe Haltung des Halters und klare Leitplanken bei Fehlverhalten. Sie brauchen also viel Zuwendung und Aufwand des Halters. Wer keine Zeit dazu aufwenden will oder kann. sollte davon absehen.

Die andere Frage, die man sich auch stellen muss:

Welche Motivationen führen dazu, dass man ausgerechnet einen Kampfhund halten muss? Bei vielen Haltern habe ich den Verdacht, dass es für sie eine Prestigefrage ist. Wenn sie könnten, würden sie vielleicht sogar mit einem Tiger herumspazieren. "Seht nur ... was für ein tüchtiger Kerl ich bin!"

Halter von Kampfhunden werden auch ständig mit der Angstreaktion der Passanten konfrontiert .... Ist dies auch eine Quelle der Befriedigung. "Wir sind mächtig ... wir könnten dich angreifen .... unterlassen es aber gnädigst!"


julchen antwortete am 04.04.04 (05:56):

Recht hast Du Felix,
Pit-Bulls sind zur Zeit ein "Mode Hund" und als
Prestige in gewissen Kreisen sehr gefragt!

Meine Idee war er nicht, ich wurde "ueberrumpelt"!

Mit der Meinung der Hundeschule Leiterin stimme
ich nicht ueberein.
Dazu passiert einfach zuviel. Nicht wenige der
Besitzer koennen nicht verstehen, dass ihr Hund,
der als Welpe ins Haus kam und gut behandelt wurde,
nach 3 Jahren ploetzlich eine Nachbarin anfaellt, die
er seit "Kindesbeinen" persoenlich kannte.
Alles schon passiert und nicht nur einmal!

Pit-Bulls hinstellen zu wollen als "missverstandene"
Hunde, denen nur eine soziale Schulung fehlt, ist
m.E. nach ein grosser Fehler.
Ueber viele, viele Generationen hat man die agressivsten unter ihnen gepaart, so wie Dackel
auf die kuerzesten Beine und den laengsten Ruecken
gezuechtet.
Ein Dackel ist ein Dackel und wird nur selten zum Pudel.


julchen antwortete am 04.04.04 (06:56):

PS
Leider, Ruth, sind Pit-Bulls wirklich der allerletzte Schrei im Moment.
Viele kommen von irgendwelchen Hinterhoefen,
von "Zuechtern" kann da keine Rede sein.
Sie sind lediglich eine schnelle Geldmache!

Eine ekelhafte Angelegenheit, aber so wie Dalmatiner
und Collies mal im Mode Trend waren,
so ist es nun mit Pit-Bulls - Leider!

Ruth, du kennst mich seit Jahren und weisst dass ich
kein Novize bin in Sachen Hundehaltung und sehr wohl weiss was ich vor mir habe wenn ich einen Welpen
sehe - siehe Miss Molly :)), die jetzt zwar erwachsen, aber immer noch eigenwillig , stuermisch und mitunter
kein "pflegeleichter" Hund ist. :))
Sie will was sie will, wenn sie's will, und hat immer
noch die Tendenz "Authoritaet" einfach zu ignorieren. :))
Das wusste ich sofort als ich sie sah. Was ich nicht
sah in Molly war Agressivitaet und damit habe ich
Recht behalten.

Das Gleiche gilt fuer Rosco, der mit einem Schild
im Tierheim sass: NICHT AN FAMILIE MIT KLEIN KINDERN ABZUGEBEN!

Mein Sohn war 7, und Anfangs weigerte man sich
uns ueberhaupt in den Kaefig gehen zu lassen
um Bekanntschaft zu schliessen.
Es war voellig klar dass Rosco lediglich unerzogen
und ungezogen war aber nicht aggressiv.
Er war etwa 2 Jahre Alt und wog an die 45 Pfund.
Aber Rosco war 12 jahre lang der Beste Hund und auch da lag mein Instinkt richtig.

Es gab da andre Hunde, Katzen, Frettchen, etc....nie habe ich mich geirrt - bin auch noch niemals von einem
Tier gebissen oder gekratzt worden..auch mir fremden
Tieren nicht.

Und wenn mir das Verhalten dieses Welpen im Magen
lag, dann lag das nicht einzig daran dass er zufaellig
ein Pit-Bull war!

Mein Sohn hat seinen Vater verloren und dieser
Hund war etwas was er wirklich wollte,
aber wenn man einen Welpen aufhebt erwartet man an
der Nase geleckt , aber nicht angeknurrt zu werden.
Das war fuer meinen Sohn wohl auch der rasselnde
Wecker.


Ruth antwortete am 04.04.04 (16:54):

Julchen, ich stimme Dir in allem voll zu. Es ist wirklich keine Sache allein der Erziehung bzw. Welpen-/Hundeschule,aus einem seit Generationen auf Aggressionen gedrillten Hund einen "normalen", friedlichen Hausgenossen zu machen. Die Erfahrung des falsch verstandenen Hundes, der im Zwinger oder an der Kette einen Furcht einregenden Eindruck macht - in Wirklichkeit aber ein wunderbares Familienmitglied wird bzw. werden kann, machte ich öfters - zuletzt mit meinem Pico (befreiter Ketten/Kellerhund von La Palma), dem man mit Angst und Misstrauen begegnete.
Außerdem habe ich auch Hundeausbilder kennen gelernt, mit denen ich absolut nicht konform gehen konnte.
Eigentlich bin ich überfordert, wenn ich Ratschläge oder ähnliches geben soll, sobald Schwierigkeiten oder Mißverständnisse mit Tieren bestehen. Da möchte ich viel lieber erst mal die Menschen "korrigieren", was aber meistens nicht möglich ist.
Die Anschaffung eines entsprechend geprägten Hundes - wie es der Pit Deines Sohnes ist und wie dieser auch deutlich erkennen ließ - ausgenommen, denn da kenne ich nur ein uneingeschränktes "Hände weg". Wie schon weiter oben gesagt.
An sonsten kenne auch ich keine bösen Erlebnisse mit Tieren der verschiedensten Art, weshalb wahrscheinlich auch noch einiges (oder einige) auf mich zukommen wird.


siria antwortete am 09.04.04 (16:19):

Julchen, du hast absolut Recht. Auch ich meine, wenn zu den allgemeinen Gründen auch der Augenschein bestätigt, dass das Tier nicht friedlich und zutraulich ist, dann ist Vorsicht geboten.

Felix, das stimmt auch. Die Probleme des Hundes sind damit nicht gelöst. Aber ich meine auch, man sollte so eine Rasse aussterben lassen, die Menschen haben zu sehr gesündigt, man müsste dafür sorgen, dass keine Jungtiere mehr gezeugt werden und die Einfuhr verboten würde. Aber wie?

Für die Hunde wäre das eine Lösung, die sie nicht länger leiden liesse für die Taten der Menschen, - für die Menschen, dass weiteres Leid vermieden werden könnte.
Entstellte Kinder, Tote, das darf doch auf keinen Fall mehr passieren. Ein Mensch, der das auf dem Gewissen hätte, würde doch auch eingesperrt, damit er niemandem mehr schadet.
Also soll man doch dafür sorgen, dass keine so aggressiven Hunde mehr in den Handel kommen. Nicht die Hunde sind die Verbrecher, sondern die Menschen, die das verursacht haben.

Einem Kriminellen gibt man auch keine Chance, nur weil er schlecht erzogen wurde oder weil sein Vater schon ein Mörder war. Da würde man erst recht aufhorchen und die Konsequenzen ziehen. Obwohl so jemand sich nicht selber verdorben hätte.


hl antwortete am 09.04.04 (20:58):

doppelter Beitrag gelöscht :-)