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THEMA:   Ein neuer Hausgenosse?

 16 Antwort(en).

Ruth begann die Diskussion am 19.03.04 (11:34) mit folgendem Beitrag:

Keinem von uns Tierhaltern bleibt er erspart: der große Abschied, vielfach nach Jahren der Gemeinschaft mit einem lieben Haugenossen.
Dann kommt meistens zuerst: "Nie wieder", aber nach einiger Zeit und auch infolge von evtl. Zureden anderer, keimt manchmal der Gedanke an eine "Neuanschaffung".
Wie habt Ihr diese Phasen erlebt oder bewältigt?
Mir geht es so: je älter ich werde, desto mehr ängstigt mich der Gedanke, einen so lieb gewordenen tierischen Freund zu verlieren - aber dann geschieht es doch, dass per Zufall (oder anders) sich die Frage stellt, ob man diesem oder jenem Geschöpf ein Heim geben sollte.
Jedesmal, wenn ich vor dieser Situation stand, entschied ich mich für das Tier, habe mir aber zur Devise gemacht, nie mehr ein junges Tier aufzunehmen (Kauf bei Züchtern kommt sowieso für mich nicht in Frage), das mich aufgrund seiner Lebenserwartung überleben könnte. Natürlich kann es hierfür keine Garantie geben, aber zu wissen, dass ich einem bisher nicht vom Glück begünstigten "Viecherl" noch einige gute Jahre schenken kann, gab jeweils den Ausschlag.
Allerdings habe ich auch langlebige Hausgenossen, wie meine Landschildkröten, für die ich aber schon ein Plätzchen gesichert habe, sollte .....


Clasina antwortete am 19.03.04 (19:19):

Liebe Ruth
Habe mir vorgenommen keine Tiere mehr aufzunehmen.Denn unser Haus ist immer noch voll.
Wenn mein Mann mich nicht bremsen würde,wäre ich sicher wieder schwach geworden,und hätte noch Vierbeiner dazu genommen.
Denn dort,wo wir füttern,gibt es genug.
Eine Katze von dort konnten wir an tierliebe Nachbarn vermitteln.

Aber ich bin nicht gesund,und wenn mein Mann mir nicht bei der vielen Arbeit helfen würde,könnte ich unsere Tiere garnicht mehr alleine versorgen.

Natürlich ist imer die Sorge da,daß die Tiere uns überleben.Aber das will ich doch nicht hoffen.
Denn von meiner Verwandtschaft könnte ich nicht erwarten,daß sich jemand um sie kümmern würde.

Liebe Grüße von
Clasina


Ruth antwortete am 19.03.04 (20:34):

Liebe Clasina,Und dann gibt es noch die absolut nicht gesuchten, nicht aufgenommenen, nicht aufgeschwätzt bekommenen Tiere.
So wie heute: vor der Tür stand eine Schachtel mit vier Zwerghähnen. Einfach so und ohne eine Zeile.
Jetzt müssen wir uns auf die Suche nach Hühnerhaltern ohne Hahn machen, aber wahrscheinlich noch einige Zwerghennen dazu besorgen. Mist!
Manche Leute machen es sich doch wirklich zu einfach und fühlen sich ganz sicher noch als "gutmeinende Tierfreunde".


Gudrun_D antwortete am 20.03.04 (02:23):

Ja,Ruth

deine Gedanken und Überlegungen kenne ich nur zu gut!
Noch vor einem Jahr hätte ich ganz schnell wieder ein altes Kätzle in Peters leeres Körbchen geholt.
Gründe,die ich hier nicht nennen möchte,verbieten mir das.
Leider!
Du fragst,wie wir "diese Phasen" überlebt haben.Nun,ich handhabte es wie du,nur nicht in so grossem Rahmen.
Ich hatte immer 3-4 Tiere,die ausgesetzt,krank oder gequält waren,dazu immer ein Pflegekind oder eine Betreuung und Pflege für einen Menschen.
Ganz plötzlich reichen meine Kräfte nicht mehr für neue Aufgaben.
Und das fällt sehr schwer,sich einzugestehen: ich habe eine Grenze erreicht.


julchen antwortete am 20.03.04 (07:00):

Wir sind unverbesserlich und wenn wir mehr Platz haetten......:)))

Vor etwa 4 Wochen hat unser Frettchen Theo nach einem langen Leben das Zeitliche gesegnet. :((

Er hat uns lange Freude gemacht, wurde neben seinem alten Kumpel Rosco im Garten begraben.

Der Kaefig wurde weggeraeumt und versprochen
wurde: das war's jetzt mit den Viechern. Jetzt
haben wir noch 2 Hunde und einen Kater...es spielt sich nix mehr ab!

Aber seit gestern sieht die Sache schon wieder ganz anders aus....
denn gestern ging ich einkaufen, und kam nach Hause
mit genau was ich nicht brauchte,
namentlich einer blinden Ente namens Meep-Meep. :))


Ruth antwortete am 20.03.04 (09:37):

Julchen, ich gratuliere Meep-Meep zu ihrem neuen Zuhause!
Teich, Schildkröte und Molly werden sich sicher auch freuen.
Schade, dass sich Meep keinen Zwerghahn wünscht - aber vielleicht eine zweite Artgenossin. Oder schnattert sie Dich noch nicht taub?


julchen antwortete am 20.03.04 (17:29):

Lach Ruth,
Molly denkt der kleene Quietscher ist die feinste Sache
seit Hundekuchen erfunden wurden.
Leider ist die ganze Sache fuer das Entchen tragischer.

Das Kerlchen sollte angeblich blind geboren worden sein und musste von den andern getrennt werden, weil
sie nach seinen/ihren (ist noch nicht raus welches)
Augen hackten.
aus der Naehe betrachtet sieht es aber so aus, als
habe man ihm die Augen ausgehackt.
Meep-Meep ist daher ein sehr einsames kleines Entchen. Keine feine Sache, denn Enten sind ja
sehr sozial veranlagte Tiere.
Die Leute in dem Geschaeft (so eine Art ein bisschen
von jedem fuer Farmer, u.A. auch kleintiere) haben
meep-meep schon immer mit nachhause genommen, damit er ein bisschen koerperkontakt hatte und
Zuneigung.
Am liebsten sitzt er auf einem alten Handtuch auf meinem Schoss wenn ich am computer sitze, wie
jetzt zum Beispiel :)
Naja, die einen haben eben einen lapt top, ich habe
eine lap Ente :)))
Mal sehen wie's weitergeht. Momentan ist es einfach,
schliesslich passt Quietscherli ja noch in meine Hand,
spaeter wird es schwieriger werden.
Ich wuerde mich ueber ideen freuen wie man so einem
blinden Tier das Leben erleichtern koennte.
Ein Zwerghahn waere da vielleicht nicht so das Richtige :)))


Gudrun_D antwortete am 20.03.04 (17:39):

Das ist ja eine traurige Geschichte von deinem Laptopquietschemeepmeepchen,Julchen!

Stell mir grad vor,wie das Kleine deine Schosswärme geniesst
und was Molly wohl "denkt";-)
Das Beste wär sicher,wenn eine zweite Ente dazu käme-habt ihr einen kleinen Teich im Garten?Ahnung und Erfahrung hab ich leider keine,aber ich denke,Julchen wird das schon hinkriegen!
Alles Gute für euch und ein schönes Wochenende!


Ruth antwortete am 20.03.04 (18:09):

Julchen, ich glaube, Gudrun hat die richtige Idee. Wenn Quietscherle noch so ein Baby ist, würde ich (ich!) noch ein Entenbaby dazu kaufen, damit die beiden kuscheln können.
Ich will Dir wirklich keine Angst machen, aber ich bekam einmal eine Gans "geschenkt", die zwar nicht blind war, aber von Kücken an allein in der Wohnung gehalten wurde. Das ging nur so lange gut, bis Frauchen wieder ins Berufsleben einsteigen und "Lumpi" allein bleiben mußte. Sie (bzw. er) schrie sich fast kaputt.
Bei mir ging es trotz vorhandenen Enten und Hühnern auch nicht, bis ich eine zweite Gans kaufte. Von da an waren alle glücklich. Einige Jahre lang.

Nur war es eines Abends aus mit der Glückseligkeit: Ein Fuchs kam zu Besuch ......
Aber das ist eine andere Geschichte, die ich nicht erzählen möchte.


Clasina antwortete am 20.03.04 (20:05):

Liebe Ruth,
Das ist ja ein Ding,einfach Tiere in einem Pappkarton jemanden vor die Türe zu setzen.:((
Ja,die Leute machen es sich oft einfach,und haben dabei noch ein gutes Gefühl,weil sie wissen,daß für ihre Tiere,die sie nicht mehr haben wollen,gesorgt wird.
Jetzt kannst Du wieder sehen,daß Du die Zwerghähne unterbringst.

Habe vor 2 Jahren ein gefundenes Kätzchen aufgepäppelt und vermittelt.
Mit den Jungtieren klappt das ja noch,außerdem war es ein rotes Katerchen bildschön.
Ein anderes kleines Katerchen war so abgemagert und verschnupft,daß er es nicht geschafft hat.

Auf unserem "Tierschutzhof"habe ich vor kurzem einen weißen Perserkater mitgenommen,der dort draußen im Dreck rumlief.
Katzen dürfen dort nicht ins Haus wegen der Hunde(4 haben sie ja noch in der Wohnung) und 7 im Zwinger.
Charly wie wir ihn nannten war schon älter.Er war völlig ausgehungert und hat nur gefressen.Der Schnupfen,den er mitbrachte,war schnell weg.
Samstagsabend saß er noch quietschvergnügt am Futternapf,und in der Nacht war ich einmal auf,da schlief er friedlich.
Sonntagmorgen,als wir aufstanden,bekamen wir einen Schock.
Charly lag sterbend neben dem Katzenkloo.
Mein Mann hat es noch bis in die Tierklinik geschafft,
aber da war Charly tot,der Tierarzt meint Herzinfarkt.
Unser Charly,der uns in der kurzen Zeit soviel Freude machte,starb einfach so.Natürlich waren wir sehr traurig.

Wir nehmen uns immer wieder vor keine Tiere mehr aufzunehmen.
Und dann wird man wieder schwach.

Liebe Gudrun,
ich verstehe Dich vollkommen.
Wenn die Kräfte nicht mehr reichen,sollte man vernüftig sein.Es gibt ja auch gute Tierheime oder Tierschützer,die jung und gesund sind..
Wenn mein Mann nicht so fit wäre,könnten wir das auch nicht mehr mit den vielen Tieren schaffen.
Bin schon zweimal an der Hüfte operiert,und es ist immer noch nicht in Ordnung,so daß mir das Laufen oft große Mühe macht.

Liebe Julchen
Das ist eine sehr traurige Geschichte von Deinem blinden Entchen.
Da mußt Du ihm wahrscheinlich noch einen Gefährten geben,damit es sich orientieren kann.
Bekannte von mir haben auch zu einem verletzten Entchen,daß sie im Stadtpark gefunden hatten,ein zweites dazu genommen.
Als eins starb,lebte das ander auch nicht mehr lange.
So sehr hingen sie aneinander.
Aber Meep Meep klingt lustig.:))
Es hat Glück gehabt,daß es bei Dir gelandet ist,sonst hätte es wahrscheinlich keine Überlebenschance.

Wünsche Euch allen noch einen schönen Abend,
und eine gute Nacht.
Clasina


Ruth antwortete am 20.03.04 (22:11):

Clasina,
natürlich ist es nicht richtig, Tiere, die man nicht mehr brauchen kann, einem anderen vor die Tür zu setzen, aber immer noch besser, als sie in die Mülltonne zu werfen!
Aus einer solchen habe ich einmal ein winziges Kätzchen gefischt und Meerschweinchen sind auch schon so gelandet.

Wegen der Zwerghähne habe ich in der Gegend herumtelefoniert, um bei Leuten, die zwar Hühner aber keinen Gockel haben, ein Plätzchen zu finden.
Zweimal bekam ich folgende Antwort:
Würde ich gerne machen, aber bei meinem Nachbarn kann ich keinen Hahn krähen lassen. Sorry, aber ich habe meine Erfahrungen gemacht.

Und dabei wohne ich in einem Dorf mit nur 180 Einwohnern, Babys und Greise inklusive !!!
Dir und uns allen wünsche ich einen schönen Sonntag.
Ruth


julchen antwortete am 21.03.04 (05:42):

mmmhhhhh....es hiess im Geschaeft, dass Meep Meep von den andren getrennt wurde, weil sie ihm
and den Augen pickten.
Nun war das aber eine Sache von 20 gegen einen....
Beim zweitenmal ueberlegen, scheint es logish, dass ein zweites Entchen sich doch auch einsam fuehlen wuerde, und meep meeps augen in Kauf naehme....oder....???
Logisches Wunschdenken meinerseits....

Ja, Ruth, meep meep hat sich den ganzen Nachmittag die Kehle heiser geschrieen, muss wohl gerochen haben dass ich nicht weit entfernt im Garten gearbeitet habe.
Trotzdem Molly und Bruce oefter mal nach dem Rechten schauten und auch neben dem Kaefig schliefen, hat meep meep den ganzen nachmittag nur gezetert und hielt erst den Schnabel als ich mich endlich wieder vor den computer setzte und ihn
auf den Schoss nahm.

Ich glaube ich werde das mal probieren mit noch einem Entchen..unter der vorraussetzung das Tierchen wieder zurueckbringen zu koennen, sollte es Meep Meep attackieren.
GUTE IDEE :)))))) Vielen Dank.

Es ist schlimm, wenn Leute ungewollte Tiere einfach andern vor der Tuer deponieren, aber es ist noch tausendmal besser als sie einfach irgendwo auszusetzen und davon zu fahren...leider geschieht das allzuoft.
Man entschuldigt das oft damit dass "hunde schon jemanden finden" und "Katzen fuer sich selber sorgen" koennen.

Mein Freund Bill, in Ohio, lebt recht abseits der grossen Stadt und hat bereits 4 Katzen die wohlgenaehrt und gepflegt, aber hungrig und verstoert an seiner Tuer erschienen sind. Wohlgenaehrte und gepflegt ausschauende Tiere wurden an der nahen Autobahn
einfach aus dem Auto geschmissen und sich selbst ueberlassen! Daran besteht wenig Zweifel. :((((

Es ist wahrlich zum Kotzen mit der Menscheit mitunter.


Clasina antwortete am 21.03.04 (13:26):

Meine Güte Julchen,bist Du eine Frühaufsteherin,
oder habt Ihr eine ander Uhrzeit,als wir?

Den letzten Satz von Dir kann ich Wort für Wort unterstreichen.
Die Menschen werfen alles weg,was ihnen im Weg ist,
so auch ihre Haustiere.
Besonders schlimm ist es ja in der Urlaubszeit.
Wir wohnen hier etwas abseits,und es hat sich wohl im Laufe der Jahre rumgesprochen,daß wir Tierfreunde sind.
So haben wir manchmal auf unserem Dachboden wieder einen neuen Mitbewohner.Viele Katzen wurden hier schon ausgesetzt,und da wir in einem alten Haus wohnen,haben sie eine Öffnung entdeckt,wo sie reinkönnen.
Oben steht immer Futter,und das spricht sich rund:))
Meistens sind diese Katzen aber so scheu,daß man lange braucht,um an sie ranzukommen.
Einen Halbperser,der schon 5 Jahre hier ist,haben wir jetzt zahm,und er nächtigt am Liebsten in meinem Bett.
Er schmust jetzt wie ein Weltmeister,ist aber nach wie vor gerne draußen.Und da er eine richtige Wuchtbrumme ist(10Kg)ist er hier in der Straße der Boss.

Du und Ruth habt recht,besser ist es,wenn die Leute die Tiere in einer bewohnten Gegend aussetzen,als sie in die Mülltonne zu werfen.

Liebe Grüße von
Clasina


webmaster antwortete am 22.03.04 (14:19):

Leerbeiträge gelöscht.


Irina antwortete am 23.03.04 (12:53):

"Ein neuer Hausgenosse?"

Internet-Tipp:


julchen antwortete am 24.03.04 (05:43):

Aber klar - Immer rein in die Gute Stube....:))))

Es ist noch Suppe da :))

Hallo Clasina,
nix Fruehaufsteher, mehr von der Spezie Nacht Eule:))
aber mit 7 Stunden Zeitunterschied faellt's nicht so auf.


siria antwortete am 11.04.04 (15:52):

Ja, Menschen, die Tiere einfach aussetzen, gehören eingesperrt. Oder auch ausgesetzt, an einem völlig fremden Ort, mit fremder Sprache, ohne Essen und ohne Geld.
Wir haben Bekannte, die einen Bauernhof haben, dazu viele "Fundtiere". Das spricht sich herum. Oft stellt man ihnen Katzenkäfige, Hamsterkäfige oder Kartonschachteln in der Nacht vor die Tür.

Der Hammer aber war, als eines Tages ein Auto auf dem Hofplatz hielt. Es wurde ein Koffer ausgeladen, ein Paar Ski, ein paar Skischuhe, - dann fuhr das Auto wieder weg.
Fünf Minuten später kam ein kleiner Junge, 10 Jahre alt, und begrüsste die junge Bäuerin, die Kinder im ungefähr gleichen Alter hat.
Der Junge fragte: Haben Sie das Auto meiner Eltern gesehen?
Sie sind gerade in die Skiferien gefahren. Ich darf am Samstag ins gleiche Skilager fahren wie Ihre Kinder, da hat Mami gesagt, ich könne die drei Tage noch bei Ihnen wohnen.

Wirklich und wahrhaftig. Da musste die Bäuerin, deren Finanzen äusserst knapp sind, noch ein Kind mehr drei Tage lang füttern, dann den Koffer wieder richten, (sie hat selber drei Kinder), Lunch richten und mitgeben, und so weiter.
Wie findet ihr so ein Benehmen? Die Mutter des Kindes, die der Bäuerin kaum bekannt ist, meldete sich auch nach den Ferien nie, um sich zu bedanken oder etwas zu zahlen für den Aufenthalt ihres Kindes. Das ist eine Steigerung der Kartonschachtel vor der Haustüre.