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THEMA:   Kampfhunde

 6 Antwort(en).

H. Frickel begann die Diskussion am 28.06.00 (19:16) mit folgendem Beitrag:

Was muss denn noch alles überlegt werden nach den vielen und schwerwiegenden Vorkommnissen mit diesen von Menschen zu Kampfmaschinen abgerichteten Tieren, dass die Züchtung und Haltung endgültig, bei Zuwiderhandlung mit hoher Strafandrohung, untersagt wird!
Hierbei geht es doch nicht um einen Bedarfsanspruch, sondern um die Kompensation von Komplexen einer gewissen Klientel. Was ist Eure Meinung dazu?


Hanspeter und Brigitte Bolliger antwortete am 28.06.00 (23:29):

Wir sind absolut der selben Meinung. Man fragt sich schon jahrelang, weshalb das Züchten dieser Rassen nicht schon längst behördlich verboten wurde. Wenn das Tier zum Feind des Menschen wird, dann hört alle Gemütlichkeit und Tierliebe auf. Und wenn ein Verfechter dieser Kampfhunderassen einmal so zugerichtet würde, wie in letzter Zeit bekannt wurde (inkl. tragischer Todesfall), dann würde auch jeder Befürworter für den Erhalt dieser Rassen rechtsumkehrt machen! Wir hoffen, dass es nun endlich eine Lösung gibt. So geht es nicht weiter.


Karl-F. Fischbach antwortete am 30.06.00 (17:17):

Die Geschehnisse jetzt in Hamburg sind schrecklich und da gibt es nichts zu beschönigen. Schlimm ist jedoch nicht nur, dass Menschen Hunde als Kampfmaschinen abrichten, sondern dass ebenso Schlimmes das Interesse der Medien kaum weckt. Nur ein Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, heute würde in New York ein Kind von einem Kampfhund schwer verletzt und gleichzeitig dort ein Kind von seinen Eltern totgeprügelt. Welche Meldung glauben denn Sie würde ihren Weg in die Bildzeitung finden?

Garantiert der Kampfhund und nur der.

So paradox und schrecklich das ist: Den Kampfhundbissen schenken wir unsere Aufmerksamkeit, weil sie so selten sind, dass aber gleichzeitig z.B. in Deutschland 1000mal mehr Kinder bei Autounffällen umkommen oder gar 10000mal mehr Kinder bei Autounfällen verletzt werden, weckt nicht einen Bruchteil der Entrüstung.

Wäre es anders wäre die Verkehrssicherheit durch Investitionensmilliarden bereits wesentlich sicherer gemacht worden, denn technisch ist hier noch vieles möglich.

Kampfhunde (eigentlich ihre Trainer und Züchter) erwecken auch in mir Abscheu, aber hüten wir uns davor, den Hund als solchen zu verteufeln. Leider ist diese Tendenz in der öffentlichen Diskussion (z.B. in Leserbriefen meiner Tageszeitung) absehbar.

Warum mich das traurig stimmt, kann man vielleicht in dem angegebenen Link entdecken.

MfG Karl

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/gifs/baerry.jpg)


Pierre Helmer antwortete am 01.07.00 (17:40):

Zum Thema Hunde wäre einiges zu sagen, Karl hat da völlig recht, das Problem ist nicht der Hund sondern der Mensch. Und mit dem so oft geforderten Verbot..... Da ist man ich Deutschland recht schnell mit Forderungen dabei. Aber Verbote nutzen nichts, die Menschen, die Kampfhunde abrichten, werden dann statt einen Pittbull einen Schäferhund (deutschen) nehmen, das geht garantiert und der wird nie verboten.

Hier in Frankreich sind alle Kampfhunderassen, auch der Dobermann, zwangsweise sterilisiert,, müssen den örtlichen Behörden gemeldet werden, dürfen nur mit Maulkorb und Leine auf die Strasse und der Besitzer geht bei Verstoß ins Gefängnis, nicht der Hund!!!!!

Denn nicht die Hunde sind ein Irrtum der Natur, das ist wohl eher der Mensch....... vielleicht sollten wir ..... nein den Gedanken werde ich nicht schreiben.... *lach*

liebe Grüße Pierre


Ursula Trautmann antwortete am 01.07.00 (23:12):

Als ich so vor 15 oder 17 Jahren zum ersten Mal einen Kampfhund gesehen habe , fand ich ihn nur häßlich und konnte nicht verstehen wie eine ganze Familie ihr Herz an diesen Hund verlieren konnte. Aber es war so. Zu der Zeit hat man nie etwas über Beißereien oder Angriffe auf Menschen gehört, im Gegenteil diese Rasse zählte zu den Familienhunden! Erst in letzter Zeit häufen sich die schrecklichen Ereignisse. Ich frage mich, was ist da passiert? Wer hat diese Hunde so zweckentfremdet? Trotz allem bin ich dafür, daß diese gefählichen Rassen nicht mehr gezüchtet werden. Der Besitzer muß nachweisen, das er im Stande ist diesen Hund ordentlich zu halten.Auffällig gewordene Tiere müssen eingeschläfert werden. Die Verantwortung liegt eindeutig beim Halter.


Edith Hauer antwortete am 20.07.00 (08:41):

Ich bin beruflich oft mit dem Thema "Kampfhunde" befasst und hoere viele Meinungen dazu.Vor allem die, dass die Erziehung eines Hundes im Vordergrund steht.
Klar ist das Verhalten eines Hundes immer auch durch seine Erziehung bestimmt, und durch diese kann ein Dackel genau so zur Kampfmaschine werden wie ein Pittbull.Nur sind eben die Folgen beim Pittbull ungleich schwerer. Aber durch die gezielten Zuechtungen von Wach- und Schutzhunden, zu denen durch viele Hunde-Generationen nur mehr extrem scharfe Tiere herangezogen wurden, kommt es zu genetischen Fehlpraegungen, die durch gute Erziehung nicht mehr ausgeloescht werden koennen.Darin sehe ich eine grosse Gefahr,- denn auch der beste Tierhalter kann nicht mehr abschaetzen, welche Zeitbombe er da an der Leine fuehrt, zumal Fehlpraegungen oft lange Zeit schlummern, und erst durch bestimmte Situationen aktiv werden.
Um die sogenannten "Kampfhunde" wieder zu entschaerfen und zu integrieren, muesste man also wieder ueber viele Hundegenerationen -im wahrsten Sinn des Wortes -"rueckzuechten".
Allen einen lieben Gruss
ditzi


will antwortete am 01.09.00 (16:01):

der kampfhund ist nicht der hund,sondern der mensch der ihn dazu gemacht hat.