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THEMA:   geschehen in diesen tagen...

 7 Antwort(en).

pilli begann die Diskussion am 20.12.03 (16:28) mit folgendem Beitrag:

"Mal eben auf die Schnelle"

22 unvorstellbar gequälte hunde aufgenommen und vorläufig in pflegestellen untergebracht...so lautet die überschrift auf der webseite der tierfreunde "Arche 90 e.V.", die ich nach einem erschütternden bericht des WDR3 noch am gleichen abend anklickte.

grauenvolle bilder hatte das kamera-team gefilmt und inmitten der vorweihnachtlichen berichterstattung über weihnachtsmärkte und sonstiges aktuelles vom tage, präsentiert.

ich las,:
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"Am 16.12. in den frühen Morgenstunden wurden die Arche 90 - Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsamt der Stadt Dortmund alarmiert und zu einer Wohnungsräumung gerufen.
In dieser Wohnung eines älteren, ausländischen Paares wurden sage und schreibe 22 Hunde unter katastrophalen Umständen vorgefunden.
Es handelt sich um Malteser - und andere Klein- Mischlingshunde wie Yorkshire - Malteser - Mischlinge etc., darunter 10 Welpen im Alter von etwa 8 bis 10 Wochen.
Weiterhin sind mindestens drei Hündinnen trächtig!
Aller Wahrscheinlichkeit nach handelten die Wohnungsinhaber mit den Hunden.
Nachbarn hatten heute die Anlieferung vieler Kartons beobachtet, die sich bewegten...!

Die Hunde sind in einem schlechten Zustand - voller Flöhe, verwurmt, verfilzt und teilweise mit extrem lichtem Fell.
Die Wohnung und die Hunde stanken nach Verwesung - kein Wunder!
In der Badewanne lagen Plastiktüten mit Eingeweiden und Knochen, mit denen die Tiere gefüttert wurden. Dem entsprechend haben die Tiere einen extrem harten Stuhl...!

Alle Hunde wurden sofort einem Tierarzt der Arche 90 e. V. zugeführt und bekamen eine umfassende Grundbehandlung.

Es gelang bis zum Abend, 19 der 22 Tiere zumindest vorerst in Pflegestellen der Arche 90 unter zu bringen.
Die restlichen 3 Hunde sind zumindest bis morgen abend auch erst einmal ordentlich untergebracht und versorgt...
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ich las und lese heute aber auch, daß eine grosse anzahl hilfsbereiter menschen sich zwischenzeitlich gemeldet haben, die sich bereiterklärten, hunde zu pflegen
die helfer zu unterstützen oder auch geld zu spenden, damit die jetzt entstehenden kosten für tierärztliche behandlung und futter beglichen werden können.
insbesonder waren es kinder, die geld in briefumschlägen in der tierärztlichen praxis überreichten. wie der seite zu entnehmen ist, waren es kleine beträge und auch münzen, von denen sich die kinder spontan trennten, vielleicht auch unter verzicht, geschenke für die lieben kaufen zu können. die telefonleitungen sind seit tagen überlastet...alleine 800 anrufe...und gleicherweise erreichen viele anteil nehmende e-mails die mitarbeiter der Arche90 in Dortmund.

liebe Ruth und liebe Simba :-)

ich möchte euch stellvertretend für viele andere, die ohne lange zu fragen...hilfe gewähren...diesen beitrag widmen. vielleicht zeigt er, daß nicht alle menschen gedankenlos das elend dieser tiere nur per fernseh-berichterstattung
"konsumieren" sondern daß tätige hilfe erfolgt selbst von den jüngsten unserer gesellschaft.

Internet-Tipp: https://www.arche90.de/html/22malteser.htm


Ruth antwortete am 20.12.03 (19:31):

Hallo, pilli,

machst mich richtig verlegen mit Deinem Lob, denn ich mit meinen doch (im Vergleich zu den geschilderten Verhältnissen) eher bescheidenen Aktionen bin eher als "Waisenknabe" zu bezeichnen.
Trotzdem habe ich mich gefreut, danke Dir und wünsche Dir ein frohes, harmonisches Weihnachtsfest.


pilli antwortete am 20.12.03 (19:43):

neee...Ruth :-) ich les schon aufmerksam mit und weiß mich gut zu erinnern an deinen einsatz und der hilfe für die junge frau, die recht verlassen in einem kleinen ort für die ärmsten der armen tiere sorgt.

und ich erinnere mich genau so gut an deine aktionen bzgl. der morgendlichen fütterung mit hähnchen bei eiskalten temperaturen...das ganze dann auch noch in ziemlich rascher laufweise, weil sonst die katzen das leckere mahl erhaschen könnten. :-)

ich wünsche dir, daß du bei guter gesund schöne stunden nach deinen wünschen gestaltet, erlebst.

nun ja...harmonisch...datt werden wir noch sehen...lach. vielleicht gelingt es mir im angesicht der vielen kerzen mal für kurze zeit zu schweigen und nicht zu kommentieren, wie betrunken wohl derjenige gewesen sein mag, der diesen schiefen weihnachtsbaum besorgt hat. :-)


Gudrun_D antwortete am 21.12.03 (09:29):

Diesen erschütternden Bericht sah ich auch-frage mich aber:

wie ist es möglich,dass so eine Tierquälerei in einer Wohnung geschehen kann,ohne,dass Nachbarn rechtzeitig eingreifen,bzw.Tierschutz oder Polizei benachrichtigen?

Soviele Tiere in einer Wohnung,das geht nicht ohne Gebell!
Und zu riechen wird das ja wohl auch gewesen sein!
Jeder,der im direkten Umfeld wohnte,und sich nicht für die armen Tiere eingesetzt hat,sollte verpflichtet werden,diese Wohnung zu säubern und darüber hinaus eine bestimmte zeitlang zur Arbeit im Tierheim verpflichtet werden!


pucki antwortete am 21.12.03 (09:41):

Ja, auch ich möchte dazu etwas mitteilen. Wer von Euch
glaubt -aber unsicher ist, ob Tiere artgerecht gehalten
werden, sofort den Tierschutz anrufen. Sie sind an die
Schweigepflicht gebunden. Mir wurde gesagt, lieber einmal
mehr umsonst anrufen, als daß Tiere sich quälen müssen.
-An einem Beispiel möchte ich schildern, was ich erlebte, als ich es wagte, den Tierschutz zu alarmieren. In unserer
Nähe weideten Pferde (November). Kein Unterstand -nur Laub-
bäume, die nicht als Schutz gelten. Mich sprachen Leute an,
ob das nicht schändlich wäre, die Tiere diesem Wetter aus-
zusetzen. -Kurzerhand rief ich den Tierschutz an. Sie kamen
und es stellte sich heraus, daß die Pferde einem FÖRSTER,
den ich sehr gut kenne (aber damals keine Ahnung hatte, daß
ihm die Tiere gehörten). Dieser Mensch (frage mich, ob es
einer ist) -traf mich, fragte, ob ich diejenige sei, die
den Tierschutz angerufen hätte. Meine Antwort- ja -und sofort hinterher -das würde ich immer wieder machen. -Seine
bemerkenswerte Antwort, er hätte viel zu tun -wenn er für
alle Tiere einen Unterstand bauen sollte. So eine liebvolle Antwort von einem Förster !!!! -- DIeses Jahr
mußten wir wieder seinetwegen den Tierschutz anrufen, er
hält Schafe- die Weide abgefressen -kein Trinkwasser. ICh
weiß auch nicht, warum solche Menschen überhaupt Tiere
halten dürfen????


Ruth antwortete am 21.12.03 (12:37):

So ganz sicher bin ich mir allerdings nicht, ob Tierheime oder der Tierschutz im allgemeinen immer und überall die richtige Anlaufstelle sind.
Gerade zur Zeit bin ich mit anderen damit beschäftigt, Missstände in einem Tierheim abzustellen, wo Hunde nur in absoluter "Einzelhaft" ohne Auslauf gehalten und von einem Typen "betreut" werden, der keine Ahnung von artgerechter Haltung hat, dafür aber säuft wie ein Pferd.
Dass darüberhinaus Tierschützer angerufen und eingeschaltet werden in Fällen, die absolut auch über deren Kenntnisse und Urteilskraft hinausgehen, sollte auch einmal überdacht werden. Beispiel: Anruf um 23 Uhr. "Sie, da steht ein fürchterlich armes Pferd auf der Weide, wem es gehört, weiß ich nicht, aber das kann man doch nachts nicht draussen lassen. Schaun Sie mal nach!"

Nachgeschaut - es handelte sich um ein Robustpony, (Fjordpferd), auf einer grossen Weide mit überdachtem Futterstand und Wasserfass, mit dicker Wolle und natürlich Dreckstellen vom Wälzen.
Würde man dieses Tier "einstallen", könnte der Temperaturausgleich wegen der dicken Unterwolle nicht stattfinden und das Tier u.U. "dämpfig" (lungenkrank) werden. Durch die ganzjährige Draussenhaltung war artgerechte Haltung an sich gegeben. Zu beanstanden war, dass das Tier allein und nicht in Rudel- oder wenigstens Partnergesellschaft lebt. Ein Gespräch mit dem Besitzer (mußte man natürlich erst ausfindig machen) führte dazu, dass in Kürze passende Tierkollegen einziehen.
Alles in allem aber: ein Tierschutzfall ist das nicht!


simba antwortete am 21.12.03 (12:45):

Danke für den Beitrag Pilli, manchmal gibt es doch auch Lichtblicke.. hoffen wir dass diese armen Hunde auch einen Platz bekommen wo man sie mag. Auch ich habe einen Bericht gefunden der mich sehr freute: Michael Aufhauser veranlasste dass einer oder einige Transporte, die Hilfsgüter nach Rumänien brachten, nicht leer zurückfuhren - man nahm eine Menge armer Hunde mit nach Deutschland...Ich habe eine Kundin, die regelmässig Hunde in Südeuropa sammelt und sie nach Österreich bringt und bei mir die Zettel anschlägt und wir bringen immer alle Tiere unter :-)
Vielleicht gibt es noch solche Meldungen die grade zu Weihnachten schön wären, und mich die Fleischberge die mal lebende Tiere waren und zu Weihnachten massenweise verschlungen werden, vergessen lassen?
Ich hoffe ihr wirkt auf euren Nachwuchs ein und redet ihm aus, ihren Kindern Tiere unterm christbaum zu setzen? Es gibt auch eine Zeit nach Weihnachten und die Tierheime werden wieder aus ihren Nähten platzen.. Da denke ich mir ein Tamagotchi - das war so ein Roboterspielzeug, das man regelmässig füttern musste, sonst piepste es jämmerlich ( mein Sohn hatte seines dann mit dem Hammer ermordet ;-) ) wäre vielleicht besser - oder diese japanischen Roboterhunde damit sie mal trainieren können welche Zuwendungen Tiere brauchen?
In diesem Sinne wünsche ich allen Tierfreunden und solchen die es werden wollen, frohe Weihnachten :-)


karaoke antwortete am 29.12.03 (12:05):

Zu Weihnachten mit dicker Schleife um den Hals unter dem Tannenbaum und zu Beginn der Sommerferien an der Autobahn angebunden und dem Schicksal preisgegeben.
DAS ist leider nur allzu oft das Schicksal der heissgeliebten Weihnachtshunde.
Niemand sollte zum Weihnachtsfest lebende Tiere verschenken.