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THEMA: Aquarium
9 Antwort(en).
trebor
begann die Diskussion am 12.10.03 (01:25) mit folgendem Beitrag:
Gibt es Aquarianer im ST?
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Medea.
antwortete am 12.10.03 (08:40):
Hallo trebor,
dieses schöne Hobby leider aufgrund meiner vielem Umzüge aufgeben müssen - ich hatte damals drei Aquarien, eines für die Warmwasser-, eines für die Kaltwasserfische und ein kleines mit Babywanne für den Nachwuchs.
Als immer häufiger Fischlein verschwanden, entdeckte ich meinen damaligen Siamkater, wie er geschickt mit der Pfote "angelte" - ..... diesem "Vergnügen" habe ich dann durch eine Abdeckung ein Ende bereitet .....
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Gudrun_D
antwortete am 12.10.03 (09:25):
Lach,Medea der arme Siam!Da bekommt er bewegliches Essen im Glas vorgesetzt und ------darf nur noch gucken
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navallo
antwortete am 12.10.03 (12:43):
Hallo trebor, ich halte (und züchte gelegentlich)Fische mit zeitweiligen Unterbrechungen seit 1941. Für mich sind es die genügsamsten meiner Hausgefährten. Lebendfutter hole ich mir aus Regentonne und Wasserbassin im Garten(,in Mückenperioden setze ich auch meine Guppies dort ein). In Urlaubszeiten vertritt mich ein Futterautomat - selbst wochenlang. Für den monatlichen teilweisen Wasserwechsel habe ich ein simples eigenes System, wofür ich maximal 1/2 Stunde einplane. Hund und Katze sind hinsichtlich laufender Kosten und Aufwand weit anspruchsvoller. Im Gegensatz zu diesen gibt es auch keine Fischhasser. Ich glaube in aller Bescheidenheit, es im Fachwissen Aquaristik mit manchem Profi aufnehmen zu können, wie sich bei Aquarianerbörsen und Besuchen in Zoohandlungen zeigt. Meine momentanen Favoriten sind Prachtschmerlen (seit 9 Jahren existierender Schwarm), indische Glaswelse, Dornaugen, ... Lange Erfahrungen habe ich mit Labyrinthfischen, kleineren Cichlidenarten und Stachelaalen. Momentaner Kummer: Außer kleineren Cryptocorynen halten sich bei mir keine Pflanzen mehr. Schuld ist ein stattlicher 8-jähriger Antennenwels, den ich ursrünglich als Scheibenputzer angeschafft hatte. Eigentlich hat er genügend zu fressen, macht sich aber sogleich über jede neu eingesetzte Pflanze her. Ich bring's aber nicht über's Herz, ihn deshalb hinzurichten. Seine Kumpane sind schon von mir verschenkt worden und haben andernorts das zeitliche längst gesegnet, nur ihn kriege ich nicht los (vielleicht will ichs auch innerlich nicht). So hoffe ich auf eine biologische Lösung, damit ich ihn durch einige Otocinclus (Algenwelse)ersetzen kann.
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navallo
antwortete am 12.10.03 (13:42):
Wegen meiner Fische durchsuchte der sowjetische Geheimdienst einmal mein Hotelzimmer.
Vor ca 30 Jahren arbeitete ich in einer Forschungsgruppe in Tblissi (heute Georgien, früher zur SU). Damals wurde dort jede aus dem Ausland ankommende Post abgefangen und in Moskau durchschnüffelt. Die Briefe aus Deutschland von meiner Frau bekam ich erst nach 1/4 Jahr als Sammelpackung. Telegramme kamen durch. Deshalb schrieben wir uns Telegramme.
Wir hatten uns schon einige Zeit gewundert, warum in dem 1,80 m-Aquarium, das unser Ehebett anstelle einer Nachttischlampe begrenzte, der Schwarm Neonsalmler immer weniger wurde. Nie hatten wir irgendwann eine Fischleiche gefunden. Als meine Frau einen nachtaktiven Hummelwels als Mörder und Gourmet der Neonfische identifizierte, telegrafierte sie mir nach Tblissi:
„Hummel frißt Neon“.
An diesem Tage kam ich zufällig vorzeitig von meiner Arbeit in mein Hotelzimmer zurück. Dort waren 2 Herren mit Ledermänteln gerade dabei, meine Sachen zu durchwühlen. Bei meinem Anblick verschwanden sie wortlos aus dem Zimmer unter Offenlassen aufgezogener Schübe und Schranktüren. Ich dachte an Hoteldiebe. Es fehlte aber nichts. Als ich das Ereignis meinen georgischen Kollegen berichtete, kamen wir bald darauf, daß das den eifrigen Staatsschützern unerklärliche Telegramm „Hummel frißt Neon“ der Anlaß für die dringliche Durchsuchung gewesen sein muß. Während ich das nicht gerade lustig fand, haben die mit den heimischen Geheim-Gepflogenheiten vertrauten Kollegen Tränen gelacht.
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Medea.
antwortete am 12.10.03 (14:02):
Ja, die Welse .... Eines Tages sah ich, daß einer meiner Panzerwelse eine ziemlich große, weißliche Blase auf seinem Bauch hatte, die ihn sichtlich behinderte. Was tun? Einige Tropfen von einer bläulichen antibakteriellen Flüssigkeit ins Aquarium, (gab es im Zooladen speziell für Fischerkrankungen, den Namen habe ich vergessen), mit dem Kescher den Wels herausgeholt, in der Hand gehalten und mit einer in der Flamme desinfizierten Stopfnadel an der Blasenseite vorsichtig angestochen, es trat Flüssigkeit aus, abgetupft und den Fisch wieder zurückgesetzt. Hat diese kleine OP gut überstanden, die Blase verschwand und er lebte noch so einige Jährchen bei mir. Später habe ich ihn auch verschenkt, da er immer größer wurde .....
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navallo
antwortete am 12.10.03 (18:20):
@Medea, Du hättest ihm ja auch wirklich eine Narkose gönnen können:-)) Das geht wirklich. Man gibt den herausgefangenen Fisch in ein kleines Gefäß mit wenig Wasser und setzt etwas Narkoseäther (Schwefeläther aus der Drogerie) hinzu. Genaue Dosierung weiß ich nicht mehr, war aber recht hoch. Anlaß waren kleine Eingriffe, wie Du sie schilderst, oder Medikamente, die unverdünnt direkt auf der Haut eingesetzt werden mußten. Alle Fischpatienten sind nach Zurücksetzen und kurzem Taumeln wieder putzmunter losgeschwommen.
Übrigens: das von Dir erwähnte Mittel dürfte am ehesten Brillantgrün oder Mallachitgrün enthalten haben - ein Farbstoff, den man in vielen handelsüblichen Medikamenten besonders gegen die "Pünktchenkrankheit" (Ichthyophthirius, eine Pilzerkrankung bei Fischen) findet.
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Medea.
antwortete am 12.10.03 (19:25):
Oh navallo
hätte ich das mit der Narkose gewußt, hätte ich es selbstverständlich getan, vielleicht gab es auch damals bereits Tierärzte, die sich der Heilung von Fischen verschrieben haben ?
Dein Tipp mit dem Narkoseäther ist gut, vielleicht für andere Aquarianer von Interesse; ich werde mir nun kein Aquarium mehr einrichten, mein jetziger Platz ist zu begrenzt .... :-((, aber wenn die Scalare ihre Bahn zogen, oder die kleinen Schwärme von Neonfischen oder Sumatrabarben und Zebrabärblingen durchs Wasser flitzten, saß nicht nur mein Kater, sondern auch ich ganz entspannt vor diesem Unterwasserparadies.... Ein guter Platz für Meditation ... :-))
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trebor
antwortete am 17.10.03 (00:41):
Servus navallo, seit 1941 Aquarianer, da kann ich nur den Hut ziehen. Reglerheizer, Filter und Lüfterpumpen gab's damals nicht - oder doch? Da musste doch kräftig improvisiert werden!? Bin erst 5 Jahre später auf die Welt gekommen. Mit 8 gab es die ersten Goldfische, die im an die Terrasse angemauerten Teich schwammen. 1964 begann die Warmwasserzeit mit Guppies, Black Molly, Scalare, Fadenfische usw. 2 Jahre später hatte ich grüne Diskus und Neonsalmer im mit Silikon selbstgeklebten 200 l Becken. Durch entsprechende Wasseraufbereitung und Temperaturen um die 30° C konnte ich die Diskus sogar züchten. War schön zu beobachten wie die Jungen nach Aufzehrung des Dottersack's das von den Elterntieren gebildete Sekret abweideten. Später hatte ich Nyassa/Malawi Cychliden und blaue Antennenwelse. Die Maulbrüter waren auch sehr interessant zu beobachten und hielten den Nachwuchs der Antennenwelse in Grenzen. Nach einem Umzug gingen nach und nach die Cychliden an Altersschwäche ein. Übrig geblieben sind die Antennenwelse und ein Siamwels der mittlerweile ca 30 Jahre alt ist. Derzeit sind 45 Antennenwelse und 2 Fadenfische im neu im Wohnzimmer aufgestellten Becken. Anfangs sind die Antennenwelse auch über die Pflanzen hergefallen. Jetzt lassen sie die Amazonsschwert -, Riesenvalisneria-, Cabomba- und den indischen Wasserfreund in Ruhe. Warum weiß ich nicht. (Eventuell hab ich sie mit den Pflanzen "erschlagen". Habe bei ebay einige gekauft.) Die Cabombas können die Antennwelse wegen der Feingliedrigkeit schlecht angreifen. Alle Pflanzen habe ich, nachdem die anfänglich ausgerissen wurden in separate Behälter eingepflanzt und den Grund rundherum mit größeren Steinen abgedeckt. Ausprobieren. Auf der Wasseroberfläche schimmen auch einige Wasserhyazynthen (eine kleinere Art) und Wasserlinsen. Der größte Antennenwels ist übrigens 16 cm lang. Vom Maul bis zum Schwanz - ohne Antennen. Soeben gemessen als er an der Frontscheibe festgesaugt war. Zu allem Überfluß haben die Fadenfische für Nachwuchs gesorgt. Ca. 100 - 200, jetzt ungefähr 10 mm große Nachkömmlinge schwimmen rum. Gruß Robert
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navallo
antwortete am 19.10.03 (14:20):
Hallo trebor, Das erste Aquarium (Goldfische) bekam ich von meinen Eltern als ich nach längerem Krankenhausaufenthalt heimkam. Es gab damals im Zoohandel als Kaltwasserfisch noch den Scheibenbarsch – heute kennt ihn leider kaum noch einer. Später kamen einheimische Fische (Stichlinge, Moderlieschen, Weißfische ...) und Pflanzen (Elodea, Kalmus, Nadelsimse ...) hinzu. Die Guppies benötigten dann doch schon wärmere Temperaturen. Die ersten Neons waren eine kleine Sensation und es dauerte einige Zeit, bis man sie nachzüchten konnte. Beim Zoohändler brannte unter den Aquarien (Stahlrahmen) eine kleine Gasflamme. Die elektrische „Reglerheizung“ war Eigenbau. Man benötigte ein U-förmiges Glasrohr, in dessen beide Öffnungen man in Korken befestigte Kohlestifte (aus verbrauchten Taschenlampenbatterien) steckte, die mit der Steckdose verbunden waren. Isoliert wurden die Korken mit Siegellack. Der Salzgehalt des Wassers im U-Rohr bestimmte dann, wie heiß diese Konstruktion wurde. Die ersten geregelten Heizungen liefen mit einem Quecksilber-Relais. Wenn man nicht allzu große Temperaturschwankungen im Zimmer hat und der Heizstab in seiner Leistung der Aquariengröße angepaßt ist, kann man aber auch ohne Regelung auskommen. Dazu gibt es Formeln und Faustregeln. Das hat den Vorteil (besonders für die Zucht - vielleicht auch einer der Gründe, warum Nachzuchten mitunter sehr schwierig sind), den natürlichen Tag-Nacht-Schwankungen näher zu kommen, als mit einer konstant eingestellten Temperatur. Ich mache das bei manchen Becken bis heute so, wobei ich allerdings zur Zeit nur noch 2 in Betrieb habe.
Auch Lüftungen über einen Sprudelstein (Sandstein, in den ein Loch gebohrt wurde) gab es 1941. Hierfür stand neben den Aquarien eine stählerne Gasflasche (ähnlich der der Autogenschweißer) mit Manometer und einem unten angebrachten Fahrradventil. Sie wurde etwa 1 x wöchentlich mit einer Luftpumpe aufgepumpt. Filter, die über die Lüftung betrieben wurden - denke ich – sind etwa so ab 1950 in Gebrauch gekommen, bis dahin war häufigerer Wasserwechsel (1 x / Wo) und Mulmabsaugen vonnöten. Die Lüftungsbläschen wurden einfach in eine wattegefüllte Glasglocke geleitet und rissen dabei Schwebeteilchen mit, die sich in der Watte verfingen. Danke für die Pflanzentips. Außer Cabomba hatte ich die anderen schon probiert, übrigens auch über ebay. Selbst die Valisnerien, die ja nun wirklich robust und schnellwüchsig sind, existieren nur noch als kurze Stummelchen. Aber Cabomba könnte die Lösung sein. Viele Grüße Ernst
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