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THEMA:   Kaputtes Katzenbein

 5 Antwort(en).

Feuervogel begann die Diskussion am 13.09.03 (08:15) mit folgendem Beitrag:

Genauer gesagt: der dritte Strahl der Mittelhand ist gebrochen, die Knochenenden stehen nicht aufeinander, die Katze lahmt.

Erster Tierarzt: Reponieren in Narkose und Verband.
Nach 2 Stunden: Verband ab.
Neuer Verband über die Schultern.
Nach 2 Stunden ab.

Zweiter Tierarzt telefonisch: er würde feinen Draht einführen, da es ja Röhrenknochen sind.
Wir wissen von früher, daß er ein guter Operateur ist, aber auch sehr operations-freudig.

Dritter Tierarzt: neuer (Klebe-)Verband.
Nach 2 Stunden ab.
Telefonisch nach Beratung mit Katzenspezialistin und Chirurgie-Spezialisten: so lassen.
Möglichst in eine Art Käfig sperren.
Ist nicht geschehen.
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Hat irgend jemand eine Idee oder eine Erfahrung (z.B. wie heilt so etwas von selbst? Folgen?) dazu?


tiramisusi antwortete am 13.09.03 (09:26):

Katzen sind bekanntlich Zehengänger - das heisst: Sie laufen auf den Zehenspitzen. Dabei kommen den Knochen der Mittelhand besonders wichtige Aufgaben zu, je schneller die Katze läuft um so mehr belastet sie die Mittelhand. Geh mal davon aus, dass Deiner Katze jeder Schritt weh tut und ichn hoffe, Du hast Dir wenigstens ein Schmerzmittel speziell für Katzen geben lassen? BLOSS KEIN ASPIRIN ODER ÄHNLICHES! DAS KANN TÖTLICH SEIN FÜR SAMTPFOTEN -

Mir ist ehrlich gesagt nicht klar, worüber Du nachdenkst - ist es ein finanzielles Problem oder warum lässt Du das Tier nicht behandeln? Auf "Ferndiagnose" durch eine "Katzenspezialistin", die das Tier nicht mal gesehen hat - geschweigedenn die Röntgenbilder - würde ich mich nicht verlassen.

Aus jahrelanger Erfahrung und Beobachtung von Katzen im Tierheim kann ich Dir nur sagen, dass Du riskierst, dass Deine Katze ihr leben lang lahmen wird, wenn das Gelenk bzw der Bruch nicht vernünftig behandelt wird. Was würdest Du denn machen, wenn Dein Mittelfinger gebrochen ist? ...


Feuervogel antwortete am 13.09.03 (13:06):

Antwort:
Schmerzmittel werden gegeben, das Rö-Bild hat allen Ärzten vorgelegen. Um Finanzielles geht es nicht.
Ich hatte Ratschläge und Mitteilungen eigener Erfahrungen erbeten, nicht Vorwürfe.
Würden Sie das Tierchen also operieren lassen? Oder was ist "vernünftig behandeln"? Wissen Sie noch etwas Besseres als die 3 Tierärzte?

Außerdem: es geht hier um die Mittel h a n d und nicht um den Mittel f i n g e r.
Sollte ich mir - wie die Katze - einen Mittelhandknochen brechen, würde ich gar nichts machen lassen, jedenfalls nicht operieren. Auch meine vierte Zehe, als sie brach, habe ich nicht behandeln lassen. (Dies nur als Antwort auf die Frage, was ich bei mir denn machen würde. Bei Tieren sehe ich das anders, sonst hätte ich hier keine Anfrage reingestellt.)
Alle Schmerzen lassen eines Tages nach. Das Tierchen springt schon wieder - wenn auch Pfote schonend, was es erst lernen mußte - herum. Lahmheit ist zunächst ein Schönheitsfehler, wird aber später Folgeerscheinungen an den Gelenken haben. Eine Operation dieser Art hat einen ungewissen Ausgang (z.B. Unverträglichkeit des Materials, Ablösung oder Verschiebung, neue Operation, neuer Streß für das Tier usw. usw.).
Glauben Sie immer noch, daß ich es mir leicht mache?


tiramisusi antwortete am 13.09.03 (13:24):

Offen gestanden verstehe ich nicht, was man in einem Seniorenforum besser raten könnte als 3 oder 4 Tierärze - und es ging aus Deinem beitrag nicht klar hervor, dass die "Katzenexpertin" das Tierchen gesehen hat. Ob Mittelhand oder Mittelfinger: Das Tier hat ja wohl offenbar grosse Schmerzen, sonst würde es nicht humpeln. Und vielleicht hätte ich fragen sollen, was Du machst, wenn Du Dir den Mittelfuss brichst? Denn auf den Händen läufst Du ja sicher nicht ..:)
Natürlich muss nicht jeder Bruch operiert werden, auch nicht beim Menschen. Und wenn es die Möglichkeit gibt, den Knochen zu richten und durch einen entsprechenden Verband die Bruchstelle zu fixieren - würde ich das sicher einer komplizierten und VIELLEICHT überflüssigen OP vorziehen.

Beispiel: Mein wirklich sehr grosser Hund hatte mit 1,5 Jahren einen Kreuzbandriss - da gab es auch Leute die meinten, das dass doch nicht operiert werden müsste, er könne doch auch humpeln...ich bin froh, dass mir mein Tierarzt eine aufwendige und wirklich sehr teure OP bei seinem Kollegen in Lörrach empfahl, bei der sogar der Röhrenknochen durchsägt und gedreht wurde - aber mein Hund (immerhin 68kg) läuft seit dem (er ist jetzt 5) einwandfrei und hat keine Beschwerden.

Übrigens ist der dritte Strahl der Mittelhand der längste "Finger" an der Katzenpfote.

Ich wollte überhaupt nichts vorwerfen - sondern Dir raten, auf den Veterinär Deines Vertrauens zu hören. Das war eigentlich alles.


Gudrun_D antwortete am 13.09.03 (14:00):

Hallo,Feuervogel

komme erst jetzt ins Forum und lese Deine Fragen.
Keine Katze lässt einen Verband freiwillig irgendwo an sich,ohne,zu versuchen,ihn abzumachen.
Es gibt aber beim Tierarzt tellerartige Schutzhüte,die so befestigt werden können,dass die Tiere nicht an die Verbände kommen können.
Sie mögen das zwar gar nicht gerne,aber,es ist von 2 Übeln das kleinere.
Ich habe einer Katze,die in eine Scherbe getreten war und genäht werden musste,von einem Schlauchverband ein langes Stück um das Beinchen gebunden und mit Bändern über Kreuz hinter Nacken und über der Brust befestigt.Hat prima gehalten.(Katzenleinen -Geschirr )
Die Schlauchverbände gibt es in verschiedenen Breiten in der Apotheke.
Gute Besserung!
Gudrun


karaoke antwortete am 13.09.03 (20:02):

Was Gudrun gesagt hat, kann ich nur bestätigen.
Das Ganze muss nicht unbedingt operiert, aber ruhig gestellt werden. Das heisst, einen feste Bandage muss drum und mit der Tüte um den Kopf kann sie den Verband nicht erreichen und entfernen.
Verletzungen bei Katzen heilen in der Regel schnell.
Meine Katze hatte sich im März einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Sie wurde operiert und mittlerweile springt sie schon wieder Von unten nach oben und umgekehrt.
Ich wünsche deiner Katze baldmögliche Besserung und dass sie keine Schmerzen mehr haben muss.