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THEMA:   Polizei im Grossseinsatz

 12 Antwort(en).

Gudrun begann die Diskussion am 30.06.03 (16:44) mit folgendem Beitrag:

Grosse Aufregung in Erkrath

eine Entenmutter spaziert immer wieder mit ihrer Kükenschar
aufgeregt schnatternd aus dem Park über die Strasse.
Passanten sorgen dafür,dass die Entenfamilie sicher zurückgeleitet wird.
Doch immer wieder das Gleiche -alle watscheln wieder über die Strasse.
Nun muss doch die Polizei zu Hilfe gerufen werden.
Die Streife kommt,befördert die Entenfamilie tiefer in den Park an den See.Doch,nach einer Weile sind alle wieder auf der anderen Strassenseite.Da hört einer im Gulli ein jämmerliches Piepsen.DAs ist der Grund! Ein Küken war hinein gefallen! Es wurde herausgeholt und nun klang das Geschnatter der Mutter und ihrer Kükenschar zwar immer noch aufgeregt,aber auch freudig!
Und alle marschierten ohne jegliche Nachhilfe zürück in den Park an den See.
Zählen können Enten sicher nicht,ob die Küken in verschiedenen Stimmlagen zu hören sind,und die Entenmamma daran das Fehlen bemerkte?


Mart antwortete am 30.06.03 (17:50):

Da ich im Augenblick 22 Enten habe, darunter 17 Kücken und Jungenten, glaube ich an folgende Erklärung:

Das Kücken hat ganz leise gepiepst (Verlassenheitslaut), was im Trubel nicht gehört werden konnte, die anderen Enten reagieren immer auf diese Laute, warten und suchen das Verlaufene und versuchen es auch durch lautes Quaken zu sich zu locken.

Zählen - bes. eine so gr. Schar- können sie bestimmt nicht.


Gudrun antwortete am 02.07.03 (15:51):

Ja,Mart,das ist erklärlich
aber,die Entenmutter muss doch irgendeine "Antenne" haben,um zu hören oder spüren:da fehlt doch eins-oder da ist eins in Not
und,um das Eine zu retten,ist sie lange,lange mit ihrer ganzen Schar immer wieder auf einem gefährlichen Weg.


Angelika antwortete am 02.07.03 (17:08):

Man sollte nicht vergessen, dass Stockenten auch ihre kleine Brut im Stich lassen, weil wieder mal liebestolle Erpel da sind - die hamburger zB können ein Lied davon singen, wie die überzähligen Stockentenerpel oft gleich zu dritt über die Entenmütter herfallen und sie umcircen und nicht selten lassen diese ihre Küken im Stich. Der Tierschutzverein in HH zieht jedes jahr viele auf diese Weise verwaiste Entchen auf.


pilli antwortete am 02.07.03 (17:15):

nun, ich lernte auch menschen kennen, die zwar lesen, sprechen und hören können, und doch meine ich, es fehlt ihnen zum vollkommenen glück diese kleine "Antenne" :-)

manchmal träume ich davon, daß es auch den ohne diese "antenne" lustwandelnden, hinter wem auch immer, herdackelnden menschen möglich wird, das passende zubehör zum selbstbau zu finden :-)

mir signalisiert meine antenne gerade ob "ente a la orange"
nicht doch vielleicht von mir zu Martini durch eine rohkostplatte ersetzt wird .

:-)


pilli antwortete am 02.07.03 (17:31):

hi Angelika

gerade erst entdecke ich deinen beitrag...:-)

gleich drei ? lach...das klingt ja fast so anregend, wie die "stillen tage in clichy"...nun...ob ich vielleicht nach erfolgter reinkarnation als stockenten-weibchen wiedergeboren werden könnte?

liebe lichtgesstalten :-) bittet für mich!

:-)


Angelika antwortete am 02.07.03 (17:42):

Oh nur damit Du nicht denkst, ich denk mir das aus. liebe Pilli :-) Dr. Heinrich Hoerschelmann, Kustos am Zoologischen Institut der Universität Hamburg befasste sich vor Jahren mit der Stockentenpopulation in Hamburg. So brütete z.B. im jahr 1913, also vor 90 Jahren, nur ein einziges Paar Stockenten dort in der Stadt. 1996 hatten sie sich auf 15 000 bis 20 000 vermehrt.
Einerseits ist das auf die grosse Tierliebe der Hanseaten zurückzuführen - aber eben auch auf die legefreudigkeit und den unermüdlichen Einsatz der Erpel. Durch die reichlichen Futtergaben angelockt sind selbst an kleinen Teichen schon 60 bis 80 Stockenten anzutreffen. Durch die Zuwanderungen fehlen Nistplätze und so erschliessen sich die Enten immer neue Plätze. Durch den Druck Erfolg zu haben, verlieren sie die Scheu vor dem Menschen und sind auf Schulhöfen, in Tiefgaragen, sogar auf Hochhäusern und auf Verkehrsinseln am Brüten. Zu vermerken ist noch, das die Entenpopulationen zu mindestens 70 % aus Erpel besteht. Bei diesen Erpeln ändert sich "zwangsläufig" das Verhalten. Sie werden gewalttätig und somit lebensgefährlich. Allein durch Vergewaltigungen sterben allein 10 % der Entenweibchen. Mancher brave Erpel der sein Weibchen beschützen will wird getötet. Da insgesamt Weibchen fehlen verschieben sich die Geschlechter. Die Erpel werden homosexuell und leben wie monogame Paare zusammen....
Hier ein Bericht dazu:

Internet-Tipp: https://www.ts-naturfoto.de/artikel/vogel/enten01.htm


Medea. antwortete am 02.07.03 (17:45):

Wünsch Dir das bloß nicht !!!
Diese liebestollen Erpel nehmen auf nichts Rücksicht :-(,
sooo doll finden es nämlich die Entenweibchen ganz und gar nicht, ständig von allen Seiten belästigt zu werden ...
so manche hat dabei ihr Leben lassen müssen und ist jämmerlich ertrunken, weil sexbesessene Erpel sie beim Begattungsakt lange unter Wasser gedrückt haben ...:-(
...und die kleinen armen verwaisten Kinderchen kommen auch noch um, wenn mitleidige Seelen sie nicht ins Tierheim bringen ....
Diese liebeswütigen Erpel könnte ich glatt erschießen - bin mir leider ganz und gar nicht sicher, ob ich sie auch treffen würde... :-)
Und für das alte, von meinem Vater geerbte Luftgewehr fehlt die Munition ;-)


Medea. antwortete am 02.07.03 (17:47):

Hallo Angelika - na, das ist ja wieder ein Ding - haben zur gleichen Zeit geschrieben ....
Mich wundert langsam gar nichts mehr ... ;-)


Angelika antwortete am 02.07.03 (17:52):

Tja Medea. ...ob das die gleichen Gene sind?
Gähne sicher nicht ...LOL

Ja diese Entenkerle sind wirklich das allerletze - und überhaupt, wer möchte schon gerne untergetaucht werden ? :-)


Angelika antwortete am 02.07.03 (18:00):

Hier noch etwas zum Thema fürsorgliche Entenmuttis, entenkindergärten, Wiedererkennen, mörderische Väter und vergessliche Mütter ..

Internet-Tipp: https://www.gefluegel-info.net/enten/entenaufzucht.html


Rosmarie antwortete am 02.07.03 (18:02):

Hallo Pilli,
na, das würde ich dir aber nicht wünschen! Ich habe schon beobachtet, wie eine marodierende Schar von fünf übrig gebliebenen Erpeln ein Entenpärchen, das verzweifelt zu entkommen suchte, trennte und dann gemeinsam über die Ente herfielen. Sie drückten sie so leidenschaftlich wieder und wieder unters Wasser, dass sie beinah ertrunken wäre... Später las ich einmal, dass bei solchen Vergewaltigungen immer wieder Enten ertrinken...
Also , entscheide dich geschickter für ein Wiederholungsleben wie in den Stillen Tagen in Clichy... :-)))

Hallo Angelika, auch bei uns hatten am Altrhein die Enten und die Schwanenhalsgänse enorm zugenommen. Nun stehen überall Schilder, man solle die Tiere bitte nicht füttern. Zu meiner Überraschung halten sich die Leute (zumindest im Sommer) daran.


pilli antwortete am 02.07.03 (18:27):

ich bin beeindruckt, ihr lieben, klugen foren-frauen...:-)

vor ein paar tagen schrieb ich in einem beitrag:

"tja, ich weiß "noch" nicht, was ich da mache..." und ihr überzeugt mich zur zeit von stunde zu stunde mehr, daß es keine vergeudete zeit ist, wenn ihr mir innerhalb einer stunde (von 17.08 - 18.02) mindestens :-) 6 themenbezogende und den hintergrund beleuchtende beiträge anbietet.

ich hatte schon eine ziemlich zynische antwort im sinn, die diesen polizei-aufwand aus kostentechnischer sicht in frage stellen sollte...:-) und den noch schnell löschen können lach...aber wenn du Medea das "schießen" andenkst, dann weiß ich, was sache ist und wie ernst das von Angelika beschriebene zu nehmen ist.:-)

Angelika habe ich als "wahre" tierliebhaberin und tiere-verstehende frau erkannt :-)insbesondere weil ihr der persönliche schmerz niemals wichtiger war, als das tiergerechte wohlbefinden. :-)

tiere zu schützen vor den tier-mißbrauchern, auch das ist das nachdenken über eine vereinigung "echter" tierschützer wert.

bei deiner schilderung, Rosmarie, blieb mir beim lesen tatsächlich "auch" die luft weg...

ich danke euch recht herzlich für die sach- und fachgerechte
klarstellung...

:-)