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THEMA:   Die schlauen Krähen

 29 Antwort(en).

schorsch begann die Diskussion am 20.02.03 (10:08) mit folgendem Beitrag:

Auf der gegenüberliegenden Strassenseite steht ein alter Holzschopf und gleich daneben ein riesiger Nussbaum. Im Herbst lese ich jeweils Nüsse auf und horte sie für den Winter. Dann - wenns bitter kalt ist und gefroren - knacke ich täglich etwa 30 Nüsse auf für die Amseln und Meisen & Co.
Auf und um den alten Schopf tummelt sich ein Eichhörnchen, das emsig nach seinen im Herbst vergrabenen Nüssen scharrt. Leider hat es etliche Mühe damit, denn der Boden ist tief gefroren. Ich habe angefangen, ihm ein paar Nüsse hinzuwerfen. Nun wartete es jeden zweiten Tag auf mich.
Das haben aber auch die Krähen gemerkt und sie spionieren in etwa hundert Metern Entfernung darauf, dass das Eichhörnchen auftaucht. Dann setzen sie sich auf den Schopf und den Nussbaum und harren der Dinge, die da kommen sollen. Ich werfe dem Eichhörnchen eine Nuss zu - es läuft eilig und holt sie sich - und schon stürzen sich ein paar Krähen im Sturzflug auf die Konkurrenz - das Eichhörnchen lässt die Nuss fallen und rennt in Sicherheit - ich locke es und das Spiel beginnt von vorne.

Schorsch ist auch nicht dumm: Er hat aus früheren Jahren noch Nüsse und er weiss, welche leer oder dürr sind. Also wirft er zuerst einige davon - und die Krähen haben das Nachsehen!

Entschuldigt mich einen Moment - ich habe meinen kleinen Freund keckern hören....


sofia204 antwortete am 20.02.03 (12:27):

he Schorsch,
auch Regisseur
in der Schauspielkulisse ;-))


Rainer (Klr) antwortete am 20.02.03 (12:30):

lach Schorsch,

das mich besuchende Eichhörnchen kommt unter das Vordach, das können die Krähen nicht einsehen :-))


Nuxel antwortete am 20.02.03 (17:30):

..lach auch,so ein bischen!

Ich habe für meine reichhaltige Vögelei im Garten verschieden grosse Häuschen(selbstgebastelt) aufgestellt.
Für die Eichhörnchen hängt etwas schräggeneigt ein Plastiktopf mit Erdnüssen in Schalen zwischen den frostschützenden Tannenzweigen am Balkon zur Gartenseite,Richtung Riesigtanne.Kommen die Eichelhäher-schön,aber frech-bis hierher mit lautem Geschrei,lass ich nur "King Troll" raus und alles ist wieder im Lot,denn die Eichelhäher haben weiter hinten im Garten extra einen Futterplatz,um mit ihrer Frechheit die andern Vögel nicht zu vertreiben.

O, hätten wir doch für Mr. President auch einen "King Troll",um in in seine humanitären Schranken verweisen zu können!


Ruth antwortete am 20.02.03 (19:18):

Mir geht es ähnlich wie Schorsch. Zu meinem morgendlichen Fütterungsritual gehört die Versorgung von vier Krähen, zwei Mäusebussarden und (nicht immer) zwei Rotmilanen.
Sie bekommen alle täglich Küken, die ich als tiefgefrorenen Block kaufe und portionenweise über Nacht auftaue.
Weil ja die Gefiederten nicht ganz ans Haus kommen, muß ich immer eine kleine Anhöhe im Garten "erklettern", um dann die Küken so gut ich kann weiter zu werfen. Ist zwar nicht immer schön, wenn sich der Schnee um die (idiotischerweise unbekleideten) Waden schlängelt, aber schlimmer ist immer, stets das richtige timing einzuhalten, damit mein Kater Mike - ein ungeheurer Liebhaber von Kükenfrühstück - den Vögeln nicht zuvor kommt. So spielt sich immer das gleiche ab: Küken dem verfressenen Mike kredenzen, im Eiltempo durch den Garten bis zum Vogelrestaurant spurten, Küken werfen und so schnell wieder zurücklaufen, dass ich Mike abfangen kann. Aber meistens bin ich erfolgreich.
Wann wird es wieder Sommer?


Medea. antwortete am 21.02.03 (07:48):

Diese Rabenvögel sind schöne und auch richtig schlaue Wesen.
Täglich gehe ich mit meiner Hündin um einen kleinen See nicht allzuweit von der Wohnung entfernt. In meiner Manteltasche habe ich stets etliche Katzenbrekkies als kleine Leckerlis. Manchmal werfe ich sie "voraus", Henriette rennt nach, um sich diese kleine Belohnung zu holen. Das beobachtete eine dunkle Rabenkrähe und haste was kannste stürzte die sich auf den Brekkie, er schmeckte ihr und nun ging es erst richtig los. Ich warf, Hund rannte, Vogel flog und war schneller. Jetzt wartet doch diese Gefiederte schon jeden Tag auf dem kleinen Mäuerchen auf uns. Klugheit muß belohnt werden, sie bekommt ihren Anteil.:-))


Ruth antwortete am 21.02.03 (10:21):

Ich mag "meine" Krähen und wenn sie mich nicht am Morgen aus dem alten Birnbaum heraus anschreien - geht mir was ab.
Trotzdem: so harmlos, wie das einzelne Tier auftritt, sind sie offenbar nicht. Immer wieder hört man von Angriffen auf Tiere (Schafe - wie letztlich gehört aus Baden-Württemberg), die für die Überfallenen tödlich ausgehen.
Obwohl die zuständige Naturschutzbehörde sich von solchen Berichten distanziert und meint, die Schafe müssten bereits tot gewesen sein, kann ich mir die Taktik der Krähen durchaus vorstellen, halte den berichtenden Mann auch für glaubwürdig.
Ähnlich war es doch auch mit den Keas von Neu-Seeland. Niemand wollte glauben, dass diese nachts Schafe angreifen und schwer verletzen, bis ein nächtlich agierendes Filmteam den Beweis dafür lieferte.
Allerdings weiss ich nicht, ob das schon immer so war oder eine Erscheinung unserer sich verändernden Welt ist.


schorsch antwortete am 21.02.03 (10:57):

Kommt nun nach dem Zwergenwerfen noch das Kükenwerfen ? (;--)))))


Ruth antwortete am 21.02.03 (15:48):

Schorsch,

Zwerge habe ich noch nie geworfen. Liegt wohl daran, dass ich keine in der Gefriertruhe habe.
Hinsichtlich des Kükenwerfens fände ich es ganz toll, wenn Du mir dabei helfen könntest. Sicher gelingt Dir ein besserer Wurf als mir, wobei ich vermute, dass Du auch weiter spucken kannst als ich.
Nur wäre damit den hungrigen Krähen, Bussarden und Milanen nicht besonders gedient. Nehme ich mal an.


henner antwortete am 21.02.03 (17:05):

wie wärs vorerst bis zur Entwicklung einer entgültigen Lösung (Dressur und Erziehung zum friedlichem Miteinander aller in Ruths Garten futterbeziehender Anwärter)mit einer hinterhausgartenstationierten elektropneumatischmechanischen Lieblingsgreifvogelfuttergefrierkückenspezialweitwurfmaschine ?


Ruth antwortete am 21.02.03 (20:04):

Also, henner, das ist diiiie Idee. Total mit allem einverstanden, nein eigentlich mit nur "fast allem", denn mit der Hinterhausmechanik kann ich mich nicht so recht anfreunden. Das klingt so milliöhmässig.
Da doch schon eher die elegante Lösung einer Wilhelm-Tell-Armbrust-Schleuder-Ziel-und-Treff-Maschine, stehend auf dem landwirtschaftlich ungenutzten Areal einer dörflichen Chaotenvilla.
Ihr seid mir alle herzlich willkommen!


Rosmarie S antwortete am 22.02.03 (09:53):

Lieber Schorsch und alle miteinander,

seit langem habe ich kein so herzerwärmendes Gespräch wie eures hier gelesen! Herrlich!
Ich liebe die Krähen sehr. Da ich zu Hause in einem Hochhaus in der Nähe eines Naturschutzgebietes wohne, kann ich im Winter ihre riesigen Schwärme morgens und abends beobachten. Es ist fantastisch, wie sie navigieren und sogar bei großer Kälte und Sturm offensichtlich einfach aus Lust am Fliegen die tollsten Figuren fliegen!

Wenn ich ins Feld fahre, werfe ich ihnen öfters Brot oder andere Reste hin.

Hier, in meiner FeWo, kommt jeden Tag ein Eichhörnchen ans Futterhaus und schlägt sich das Bäuchlein mit Sonnenblumenkernen voll.
Wenn ich so lese, was ihr alles seht und beobachtet, beneide ich euch (und wie ihr es beschreibt, ist einfach köstlich!)! Nur wäre ich wohl zu faul, jeden Tag wie Ruth (ich bewundere dich!) Küken in die Gegend zu tragen. Oder doch nicht? Wenn ich damit Greifvögel retten könnte...?

Ich wünsche euch allen noch viel Energie und Humor!


Ruth antwortete am 22.02.03 (11:07):

Liebe Rosmarie, musst mich auf keinen Fall bewundern, denn du kannst dir kaum vorstellen, mit welchem Graus ich oft am morgen meine "Raubtierfütterung" vornehme. Oft kommt es vor, dass die Bussarde den Krähen ihr im Schnabel mitgeführtes Küken in der Luft abjagen und, wenn dann die tägliche Ration nicht ausreicht, kann ich wieder ins Haus zurückstolpern und Nachschub holen. Bei jedem Winterwetter, natürlich.

Vielleicht hat eine junge, an sich sehr liebenswerte Nachbarin mit ihrer Vermutung recht, die sie mir heute anvertraute: "Ich habe Dir heute zugeschaut, wie du mit einer roten Schüssel durch den Garten stapfst und irgendwas den Raben zuwirfst - sei nicht böse - ich glaube, du spinnst.! ???????????


henner antwortete am 22.02.03 (16:35):

Hätt ich doch noch einen Tag mit meinem Beitrag zur Kückenwurfmaschine gewartet-die Wirklichkeit hat mich ein-und überholt-heute fand ich nachfolgenden(beinah hätt ich nachvogelnd geschrieben) Artikel in der Ostseezeitung: über die Vorführung eines elektromechanischen Basketballspielers.Das könnte zumindest ein funktionstüchtiges Modell für die Lösung all Deiner Fütterungsprobleme sein (wenn mann dazu ein Aufbewahrungssortierkückenbestückungszuführungstransportband
vorschaltet). https://de.news.yahoo.com/030212/3/3ahim.html


Medea. antwortete am 23.02.03 (08:18):

Es stimmt auch für mich - ich liebe zwar den einzelnen Rabenvogel, aber als Gruppe oder Elternpaar, das hungrigen Nachwuchs zu versorgen hat, nicht mehr so sehr. Immer wieder muß ich nämlich beobachten, wie sie Jagd auf "meine" Singvögel machen, ganz schlimm wird es, wenn sie über die Kleinen herfallen, die ihre Flugübungen machen - dann packt mich der kalte Zorn. Mi Getöse (zwei Topfdeckel werden von mir aneinandergeschlagen), versuche ich dann, die Krähen, Elstern, Eichhäher und andere zu verscheuchen, damit auch mein Singvogelnachwuchs eine Chance hat.
Grundsätzlich muß ich bekennen, daß ich für einen bestimmten Abschuß dieser überhandnehmenden Population bin. Ich weiß um die Brisanz dieses Themas ...
Es ist wie bei vielem anderen: als Einzelwesen sehr nett, in der Gruppe aber oft unerträglich. :-))


schorsch antwortete am 23.02.03 (10:02):

Heute kam "mein" Eichhörnchen bis vors Schlafzimmerfenster. Es hatte offenbar schon gelauert, dass ich die Fensterläden öffne und kam mit aufgestelltem Schwanz angerannt. Keine Angst, ich werde den nötigen Abstand wahren! Denn ich werde mich hüten, das Tierchen zu vermenschlichen oder es so verwöhnen, dass es - und seine Sippschaft - nicht mehr fähig ist, sich selbst zu ernähren.


Ruth antwortete am 23.02.03 (11:08):

An Medea,
ich versteh Dich und mir geht es ähnlich mit dem Hin- und Hergerissen der Gefühle für die (räuberischen) Gefiederten. Da ich aber seit Jahren die gleich Anzahl an Krähen und Bussarden habe (3-4) und sie durch die "Kükenmaschine" vom Futterplatz der kleinen Vögel weg halte, habe ich keine Bedenken. Sollten sie aber mal in Horden auftauchen, sähe es anders aus.

Hinsichtlich der bis zur Abhängigkeit führenden Vertrautheit zwischen Wildtier und Mensch habe ich zwei Erfahrungen gemacht. Einmal zog ich ein Eichhörnchenbaby, das verlassen auf einem Weg gefunden worden war, groß und hatte es "frei laufend" den ganzen Winter im Haus. War im übrigen nicht immer nur ein Vergnügen!
Als es Frühling wurde, ist es nicht mehr nur am Haus geblieben, sondern hat seinen Radius ausgedehnt und kam auch nicht mehr herein. Einige Monate später besuchte es mich zusammen mit einer Partnerin (auf Distanz) und dann kamen die beiden nicht mehr.

Genau so war es mit einer jungen Krähe, die mir als ganz junges Tier (beringt) von einem Naturschützer gebracht wurde. Auch die hielt ich bei geöffnetem Käfig einige Wochen (war noch turbulenter als das Eichhörnchen). "Jacko" dehnte seine Spazierflüge ebenfalls immer weiter aus, bis auch er nur noch in ziemlicher Entfernung vom Haus blieb. Er hatte sich mehreren Krähen angeschlossen, war jedoch an seinem Ring und mit Fernglas noch ca. ein Jahr zu beobachten. Dann "entflog" er.


rotti antwortete am 23.02.03 (23:29):

es ist ja unglaublich was ich hier so alles lese. Grundsätzlich freue ich mich über jede Tierliebe die hier zum Ausdruck kommt. Mir geht aber der Kragen hoch, wenn ich lese, das Krähen gefüttert werden. Das sie schlau sind, da gibt es sicher keine Zweifel. Auf den Elbwiesen wo ich fast täglich mit meinem Hund unterwegs bin, sind diese Vögel in Massen vertreten und lungern in nächster Nähe der Schafherden herum. Wenn ich dann sehe, wie sie sich auf gerade geborene Lämmer stürzen die dann ja grausam um Hilfe schreien und dann nur noch ein Häufchen Wolle übrig bleibt, frage ich mich wie weit geht eigentlich unsere Tierliebe?
Soetwas gibt es nicht im Winter, sondern wenn die Lammzeit beginnt und das ist das zeitige Frühjahr. Im allgemeinen stehen wir diesem Trauerspiel machtlos gegenüber oder hat hier jemand eine Antwort? :-(((((


Karl antwortete am 24.02.03 (08:23):

@ Rotti,

auch in Wittnau (bei Freiburg) wurden kürzlich mehrere Schafe durch Krähen getötet und aufgefressen. Sie fangen mit den Augen an ... :-((


schorsch antwortete am 24.02.03 (10:47):

Das passierte vor wenigen Jahren nur einige Meter vor unserem Schlafzimmer - was wir leider erst nachher bemerkten: Am Morgen lag ein Lämmlein tot und angefressen in der Weide. Die Nachgeburt war verschwunden. Das Mutterschaf wies Verletzungen an der Scheide auf. Der Besitzer holte die Polizei und vermutete einen Ritualmord - trotzdem ich ihm sagte, ich hätte Krähen am Kadaver gesehen....


Ruth antwortete am 24.02.03 (15:23):

an rotti

wie schon von mir angeführt, betrachte ich Krähen oder sonstige Rabenvögel keineswegs als Heilige, sehe jedoch keinen Widerspruch darin, die über Jahre gleichen 3-4 Vögel zu füttern.

Eines aber sollten vor allen Dingen diejenigen, welche so grässliche Angriffe auf Schafe (und andere Tiere) beobachten, versuchen: die Behörden davon überzeugen, dass speziell in diesen Fällen das generelle Abschussverbot gelockert oder aufgehoben werden muss.

Damit wäre unter Garantie dem Tierschutzgedanken mehr gedient als mit "Kragen hoch gehen lassen".


Rosmarie S antwortete am 24.02.03 (20:02):

Liebe Ruth,

du hast dies schön formuliert, und ich möchte mich dir anschließen. Auch ich sehe Krähen nicht als Heilige. Doch auch nicht als tierische Mörder, die wir mit der Moral von uns Menschen verurteilen müssen.
Das erste bei solchen Vorfällen ist, dass meist nur die Kadaver gefunden und die Krähen in der Nähe oder am Aas gesehen werden.
Da Wildbiologen immer wieder bestreiten, dass Kolkraben _gesunde_ junge Lämmer erlegen, maße ich mir dazu kein Urteil an. Sicher, auch Wildbiologen wissen nicht alles...

Das zweite ist, dass meiner Meinung nach zwischen Kolkraben und Krähen unterschieden werden sollte. Von Kolkraben werden solche Lämmertötungen behauptet, von Krähen habe ich sie noch nicht gehört. Allerdings neigen Menschen ja dazu, aus Unwissenheit das eine mit dem anderen gleich zu setzen. Kolkraben gibt es - gemessen an Krähen - aber nur in wenigen Gebieten.
Das Dritte ist: An Rottis Beschreibung stört mich das Dramatische, das sehr auf Wirkung angelegt ist. Warum hat Rotti nicht eingegriffen, sondern die Krähen fressen lassen, bis nur noch ein Häufchen Wolle übrig war? Ich jedenfalls würde zuschauend keinem Lamm die Augen aushacken lassen. Dafür würde ich auch einige Stromschläge vom Schutzzaun in Kauf nehmen! Meiner Meinung nach hat Rotti hier einen Bericht aus der Zeitung als eigenes Erleben ausgegeben, weil sich´s halt so hübsch aufwühlend liest... Wenn solche Vorfälle in den Elbauen an der Tagesordnung wären, warum lassen die Schäfer ihre Schafe dann nicht im Stall lammen? Die Verluste wären ja viel zu hoch.

Und noch eines möchte ich am Schluss zu bedenken geben: Eichhörnchen findet jeder süß und possierlich und füttert sie auch gern. Aber auch sie sind - wenn man ein Singvogeljunges oder ein anderes kleines Tierchen ist - schlimme Gesellen.
Mit Empörung und Verurteilung einer Tiergattung sollten wir meiner Meinung nach (erst recht, wenn wir diese Gattung nicht mal richtig bestimmen können!) vorsichtig sein und nicht mit Menschenmoral messen.

Ruth, meine Bewunderung gilt deinem Engagement weiterhin!


henner antwortete am 24.02.03 (21:05):

@ schorsch das hast Du richtig bemerkt:"Am Morgen lag ein Lämmlein tot und angefressen in der Weide"
und wenn irgendwo auf ner Weide ein totes Lamm liegt (egal ob es totgeboren,vom Fuchs oder wildernden Hunden gerissen wurde,oder Schwerkrank bzw stark geschwächt ist,interessieren sich naturgemäß die Aaskrähen mit ihren Unterarten Nebelkrähe und Raabenkrähe dafür-auch ,Elster Dohle.Aber ein Schaf reißen,ist für diese Singvögel (man beachte mal Ihre Schnabelform)meines Erachtens unmöglich.Ich beobachte hier öfter,daß Krähen sich auf die Kühe stellen und die Übersicht geniessen.


Rosmarie S antwortete am 24.02.03 (23:33):

Zum schlechten Image der Raben und Krähen trägt meiner Meinung nach unbewusst auch unsere Kultur bei. Schließlich sind wir alle von Vorstellungen geprägt, die mit dem Christentum über uns kamen. Im Altertum jedenfalls waren die Raben oder Krähen noch Vögel der Götter oder gar göttliche Vögel.
Im Christentum ging es ihnen dann an die Federn. Wie alles andere vorher Heilige wurden sie dämonisiert und ver-teufelt. So wie aus den alten Kultstätten Teufels- oder Hexensteine und -plätze wurden. Aus dem Vogel der Götter wurden somit der todbringende Unglücksrabe. Nicht von ungefähr haben Hexen auf den Bildern einen Raben auf der Schulter.

Wo ist denn meiner schon wieder? Hee, Abraxas, wo bist du denn? :-)))


Ruth antwortete am 25.02.03 (11:12):

Hallo, Rosmarie und henner,

genau so sehe ich es auch und kann mir deshalb eine wiederholende Ausführung ersparen. Und Euch auch.

Ich befürchte zwar, dass in unserer "entarteten" Zeit vieles vorkommt, was früher undenkbar war, darüber hinaus aber ebenso viele Übertreigungen oder Vermutungen zu Tatsachenberichten umfnktioniert werden. Deshalb betone ich noch einmal meine Ansicht: wenn persönlich beobachtet wird, dass Krähen, Kolkraben oder Elstern sich auf wehrlose Tiere stürzen, müssen neben dem beherzten persönlichen Eingreifen (danke, Rosmarie!) unverzüglich entsprechende Schritte eingeleitet werden. Ich denke an die Information der Behörde (Fotos wären sehr hilfreich) und die Unterstützung durch andere Menschen, die ebenfalls als Augenzeuge zur Verfügung stehen. Eins ist aber sicher: die von mir unverändert gefütterten Krähen sind seit Jahren meine Gäste, haben sich eigenartigerweise auch nicht vermehrt, und bleiben wohl aufgrund meiner "Kragen-hoch-gehenden-Tierliebe" meinen immerhin fünf Futterstellen für Sing- und andere Kleinvögel fern. Und wer es genau wissen möchte - diese Futterstellen werden mit Körnerfutter, geschnittenen Äpfeln (für Amseln), ungesalzenem Fett und den im Handel üblichen Fertigprodukten bestückt.


henner antwortete am 25.02.03 (17:11):

@ Ruth,,,,,deine Bemerkung:
"Ich befürchte zwar, dass in unserer "entarteten" Zeit vieles vorkommt, was früher undenkbar war,,,"trifft nicht nur auf unsere tierische Umwelt zu,aber da ist es offensichtlich.z.B mit den Kulturflüchtern und den Kulturfolgern.Für beide liegts nicht in ihrer Natur sondern in unseren Gepflogenheiten.
Wer kennt nicht die Probleme mit den Füchsen,Ratten, Tauben , verwildernden Katzen,, in den Stätten,(nimmt gegenwärtig bei uns zu)den tausenden Krähen und Möwen auf den Müllhalden ( nimmt gegenwärtig ab)


Ruth antwortete am 26.02.03 (11:07):

Richtig, henner, aber: kann man da etwas beeinflussen, ändern, bessern oder rückgängig machen? Möglicherweise im winzig kleinen Rahmen bei persönlichen, für die Allgemeinheit nicht oder kaum wahrzunehmenden Ereignissen - aber sonst?


schorsch antwortete am 16.03.03 (09:44):

Zwischenbericht: "Mein" Eichhörnchen hat mir heute zum ersten Mal sein putziges Weibchen "Zweichörnchen" vorgeführt. Sie hatten kaum Zeit, sich eine Nuss bei mir zu holen, sondern fuhren wie ein geölter Blitz vom Nussnaum aufs Schopfdach und zurück. Nun bin ich gespannt wie lange es geht, dass sie mir gemeinsam ihre "Dreichörnchen" vor die Füsse legen werden!


Nuxel antwortete am 16.03.03 (11:20):

Ja,bei mir wuseln sie auch zwischen riesigen alten Tannen und Bäumen und dem Nusskorb,den ich ihnen am Balkon hingehängt habe seit dem Winter.Inzwischen lassen sie sich auch nicht mehr vom Hundegebell verjagen---sie sind schneller;-)


DorisW antwortete am 16.03.03 (18:26):

Schorsch,
du bist ein begnadeter Wortschöpfer :-)