Ganz einfach: Verhüten, verfüttern, verschenken. Im Berliner Zoo hat man sich etwas ganz besonderes für 5 überschüssige Schimpansensenioren ausgedacht: Nach China sollen sie verfrachtet werden! Vor mehr als 20 Jahren wurden die 5 im Kleinkindalter nach Berlin geholt und wuchsen dem Publikum ans Herz. Pedro, Karl, Lilly, Gusta und Soko sind eigentlich waschechte Berliner, die auf ihre alten tage nun ihr schönes Freigehege und das gepflegte Affenhaus verlassen sollen. Denn wenn es allein nach Zoo-Direktor Lange geht, werden die 5 wohl bald Chinesen sein.
Menschenaffen wird man nicht so leicht los. Noch dazu, wenn sie in die Jahre gekommen und anspruchsvoller geworden sind. Da winken die Kollegen Zoo-Direktoren in aller Welt ab und wollen nichts geschenkt. In aller Welt? Falsch. China winkt nicht ab. Es scheint das einzige Land zu sein, das sich für das Geschenk des Berliner Zoo-Direktors interessiert.

Doch davor sind die Tierschützer. Pro Wildlife stemmt sich mit aller Macht gegen den Schimpansen-Deal und schlägt Alarm: Im Reich der Mitte erwarteten die fünf Primaten Drahtkäfige und Betonböden, sie kämen vor Langeweile um. "In China gibt es keine Tierschutzgesetze. Die Haltung in den Zoos ist alles andere als artgerecht; in kleinen, nackten Käfigen ohne Auslauf oder Spielmöglichkeiten", sagt Daniela Freyer von "Pro Wildlife". Teilweise würden die Tiere geschlagen oder müssten Kunststückchen vorführen.

Werden Pedro, Karl, Lilly, Gusta und Soko in ihrer vielleicht neuen Heimat überhaupt in Zoos untergebracht? Oder wird ihnen womöglich bei lebendigem Leibe das Hirn ausgelöffelt? Eventuell müssen sie auf Dorfplätzen der Mandschurei am Nasenring tanzen? Oder wollen sich die Chinesen schlicht für 2004 - das nächste Jahr des Affen - rüsten? Tierschützern wird Angst und Bange bei solchen Gedanken.

Nicht so dem Berliner Zoo-Direktor Lange, der den Affen-Deal aus reiner "Tierliebe" in Erwägung zieht, weil die hiesigen Anlagen "den an die Menschenaffenhaltung gestellten Ansprüchen" nicht mehr genügten. Zwar wisse Zoo-Direktor Lange von den chinesischen Zuständen, er glaube aber, mit dem Beijing Wildlife Park unweit von Peking einen passenden Ort für die Berliner Schimpansen gefunden zu haben. "Wir sehen uns das auch persönlich an. Und wir wollen den Tierpfleger kennen lernen und sehen, wie er mit den Affen umgeht." Daran glaubt Tierschützerin Freyer von "Pro Wildlife" allerdings nicht. Sie bleibt weiterhin misstrauisch: "Wie will der Zoo die dauerhaft gute Unterbringung der Tiere in China garantieren?!" Für den "tierlieben" Lange kein Problem: "Ich bin doch der Letzte, der unsere Tiere in irgendeinen Zirkus geben würde!" Wenn es mit China nicht klappen sollte, müsse man eben in Berlin eine Lösung finden. Außerdem, so wiegelt Lange ab, sei noch nichts spruchreif - bis mindestens Ende 2003 bleibe der Berliner Zoo ohnehin die Heimat von Pedro, Karl, Lilly, Gusta und Soko.
Hoffentlich auch darüber hinaus.
(aus: fellbeisser.de)

Als ich den Titel las, da bin ich schon arg erschrocken. Denn ich meinte nun eine Meldung lesen zu müssen wie diese: "Frankfurter Zoo verfüttert ST-Senioren an Krokodile und Tiger!" (;--))))

schorsch: Bitte keine Tierquälereie !!! :-)

Oh,Oh,lieber Schorsch

ich denke,da bekäme manches arme Viech arge Bauchschmerzen,so schwer lägen manche der "verfütterten ST-Senioren" ihnen im Magen;-))

aber,im Ernst,in den so "schönen" Zoos ist es nicht nur um die alten Affen schlecht bestellt!

Hallo liebe Angelika
da es ja n u r T i e r e sind, bleibt in so einem Vorzeigeobjekt wohl keine Wahl. Aber ein altes Sprichwort sagt: "Einen a l t e n B a u m verpflanzt man nicht!" und damit ist klar, das die Tiere, wenn sie denn in China landen sollten, einen qualvollen Lebensabend entgegen gehen. Ich wünschte, diesem Zoodirektor würde im Alter das gleiche Schicksal ereilen.
Leider sind solche Sprichwörter in der heutigen Zeit ohne Bedeutung aber ich glaube auch wir Menschen haben es schwer, wenn wir im Alter noch verpflanzt werden.
Hallo Schorsch, ich denke das hier ist kein Thema um darüber Witze zu machen, sondern bitterer Ernst!

Ich verstehe nicht, warum man das den Affen überhaupt antut, sie im Alter irgendwohin zu verfrachten. Sind sie nicht mehr attraktiv genug für den Berliner Zoo? Verdient man kein Geld mehr an ihnen? Da wundert es mich eigentlich, warum man sie nicht gleich einschläfert.Wäre doch viel rationeller und bequemer. Man macht dies ja auch bei den Bären, deren Publikumswirksamkeit ja auch nur gegeben ist, solange sie noch klein und putzig sind - wenn sie grösser werden, interessiert sich eh kein Mensch mehr für sie.

Schimpansen-Senioren dürfen bleiben!


Nach langem Hin und Her und unter Einfluss vieler Tierschützer und vor allem der Berliner Bevölkerung dürfen die 5 Affesenioren nun doch in berlin bleiben und werden nicht nach Cina verfrachtet! Die Publikumslieblinge des Berliner Zoos, denen aus Platzmangel Abschiebung nach China drohte, bekommen nun ein "Altersheim" im Zoo. Tierschützer hatten vehement gegen dieses Vorhaben protestiert. Jetzt wurde beschlossen, in den nächsten zwei Jahren für 3 bis 3,5 Millionen Euro auf dem Erweiterungs-gelände des Zoos ein neues Haus für die Schimpansen zu bauen. Ein Beschluss, der auf «Drängen» und wegen der vielen Anfragen der Berliner gefallen sei, die "an ihren Schimpansen hängen", wie Tierparkmitarbeiter Peter Rahn am Freitag in Berlin erklärte. Die Finanzierung des Projekts soll nach den Vorstellungen der Zoo-Leitung von Sponsoren und den Berlinern selbst übernommen werden. Das neue Gebäude wird nach den Worten Rahns neben den Schimpansen auch einer anderen afrikanischen Affenart als künftige Heimat dienen. Ganz besonders betonte Rahns, dass der Berliner Zoo zu keinem Zeitpunkt die fünf Schimpansen habe "abschieben" wolle. Es sei stets nur um bessere Haltungsbedingungen für die Affen gegangen..... (Quelle "fellbeisser.de")

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