sofia204
begann die Diskussion am 24.06.02 (18:53) mit folgendem Beitrag:
Wenn das Pferd eine Entfernung nicht mit seinen Füßen machen kann, z.B. per Autobahntransport oder im Flugzeug, wird es hilflos. Der Mensch hat oft die Ethik nicht dafür.
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Carola
antwortete am 25.06.02 (10:02):
"Hilflos" mag ja sein, das sind wir Menschen auch oft. Es darf nur nichts passieren, damit das Tier keine unangenehmen Erinnerungen an die Hilflosigkeit behält.
"Hilflos" bei Tieren heißt so viel wie "abhängig". Das aber sind Tiere gewohnt (z.B. von Leitstute oder Leithengst auf Weiden, von alpha-Tieren in Rudeln).
Und was hat Transport eines Pferdes mit "Tier-Dressur" zu tun? Im übrigen richtet sich Dressur ja vorwiegend nach den Fähigkeiten des einzelnen Tieres (man läßt Elefanten nicht an Seilen hochklettern). So kann sie - sofern man das Tier nicht körperlich oder mit Strafen überfordert - sogar Spaß machen. (Um Pferden die Qual stets anliegender Schenkel und enger Gebisse mit kurz gehaltenen Zügeln zu ersparen, hat meine Tochter das Westernreiten dem klassischen Reiten vorgezogen.)
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Ruth
antwortete am 25.06.02 (10:42):
Und wenn wir schon beim Reiten sind: für mich als "alten Insider" wurde die Ausbildungsmethode von Monti Roberts fast so etwas wie ein Evangelium. Ich bedaure wirklich, als junger Mensch "englisch" gelernt zu haben, wobei jedoch nicht übersehen werden darf, dass für den western style nicht jedes Pferd oder Pony geeignet ist. Besonders aber auch hier ist die Ausbildung das A und O, wenn sie nicht in Quälerei ausarten soll. So sehe ich es.
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Carola
antwortete am 25.06.02 (11:44):
Meine Tochter hat mit einer selbst ausgebildeten Trakehner-Stute, die fürs Westernreiten eigentlich zu lange Beine hatte, einige Siegerschleifen nach Hause gebracht. Aber auch hier wurde auf die Fähigkeiten des Tieres eingegangen und ihm z.B. keine Trail-Disziplin zugemutet. Dagegen gab es im Trail einmal die Niedersachsen-Meisterschaft mit einer Quarterhorse-Stute, die die eng liegenden Balken auf dem Boden ziemlich spannend fand, und zum anderen einen dritten und einen sechsten Platz mit dieser Stute auf der Europa-Meisterschaft für Jungpferde.
Ich weiß, das klingt alles etwas angeberisch. Aber mal abgesehen davon, daß Mütter auf ihre Kinder ja immer sehr stolz sind, mit meinem Geschreibsel meine ich nur - und unterstütze damit meinen Beitrag von oben -, daß man von Tieren alles bekommen kann und für sie nur Gutes tut, wenn man auf ihre Fähigkeiten eingeht. Nicht alle Pferde kann man vor eine Kutsche spannen und nicht alle Hunde auf den Agility-Platz bringen.
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juttam
antwortete am 27.06.02 (05:41):
Ruth hat recht, nicht jedes Pferd ist zum "Cutting Horse" z.B. geeignet. Dabei muss das Pferd genauso mitmachen und wissen (wollen) auf was es ankommt. Kein Reiter der Welt reagiert schnell genug oder hat die Zeit dazu dem Pferd den Befehl zu geben links oder rechts zu drehen. Wer sich mal sowas angesehen hat, der weiss, dass gerade "Cutting Horses" und ihre Reiter ein eingespieltes Team sein muessen, wobei beide unabhaengig voneinander wissen was zu tun ist.
Was Carola natuerlich auch recht gibt. Bloss weil ein Pferd zu lange Beine hat oder sonst koerperlich nicht geeignet scheint, heisst noch lange nicht dass es dem Pferd selber keinen spass macht. Und der Wille und der Spass an einer Sache geben ja bekanntlich Fluegel....gilt wohl auch fuer Tiere.
"Dressur" muss nicht unbedingt mit "Tierquaelerei" gleich- gestellt werden. Kommt ganz darauf an wie es gehandhabt wird.
Juttam
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Carola
antwortete am 27.06.02 (08:34):
Du hättest die Stute sehen sollen: wenn sie an eine Stange stieß. wurde sie völlig nervös und nachher ging gar nichts mehr. Weil sie eben genau wußte, daß sie nicht an die Stange stoßen sollte, es aber wegen ihrer langen Beine nicht zu umgehen war. Und daher hat es ihr bestimmt keinen Spaß gemacht.
Ja, unter den Quarterhorses sind Cutting-Horses etwas Besonderes, da sie selbständig arbeiten können. Sie haben einen Instinkt dafür. Sehr viele gibt es nicht, wie man auf den Turnieren sehen kann. Einen Hannoveraner oder Friesen würde man jedenfalls niemals zum Cutting trainieren können.
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sofia204
antwortete am 27.06.02 (13:27):
"Das Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde" war nicht die Ausgangsfrage. Es war gar keine Frage gestellt, nur ein Zustand benannt !!! Da ich kein Insider bin kann ich in dieser Lobby nicht mitrennen. Danke fürs Gespräch
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Carola
antwortete am 27.06.02 (15:06):
Liebe sofia204,
im Titel wird von "Tier-Dressur" gesprochen, im Text von mangelnder Ethik gegenüber einem hilflosen Pferd. Fragen stehen da nicht.
In den verschiedenen Beiträgen wird ebenfalls von "Tier-Dressur" gesprochen und darüber, worin die Ethik gegenüber Tieren liegt, wenn wir mit ihnen umgehen.
Die Beiträge sind also auf Dein Thema eingegangen. Hätte niemand geantwortet, wäre mit Sicherheit von irgendwem die Frage gekommen, worüber denn diskutiert werden soll.
Daß Pferde und Hunde auftauchen, liegt daran, daß die Teilnehmer das - was sie sagen wollen - im Rahmen ihrer persönlichen Erlebnisse schildern. Ein Zirkus-Direktor hätte vielleicht noch andere Tiere benannt.
Du hast von Pferden gesprochen. Man erkannte den Tierschützer und antwortete in diesem Sinne. Und man braucht kein Insider zu sein, um dabei nicht "mitrennen" zu können. Was "working cowhorse" bedeuten könnte, ist ja nur nebensächlich. Die wchtigen Dinge stehen woanders.
:-)))
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sofia204
antwortete am 27.06.02 (15:37):
ich bin noch nicht mal Tierschützer :-((
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Carola
antwortete am 28.06.02 (10:43):
:-(((((((((((((((
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Ruthr
antwortete am 28.06.02 (13:13):
Jetzt geht es mir wie Carola. - - - ? ?
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berenike
antwortete am 28.06.02 (15:34):
sofia204: Ich würde es wenigstens nicht öffentlich zugeben. *seufz*
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sofia204
antwortete am 28.06.02 (15:41):
Mensch-Sein kann man auch ohne Klischee
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berenike
antwortete am 29.06.02 (08:45):
sofia204, Du verwechselst die von Dir zitierte Ethik mit Klischee?
Tierschutz ist für Dich Klischee? Dann fehlt doch was am "Mensch-Sein". Und wieso regst Du Dich da über "Tier-Dressur" und den unethisch-unmenschlichen Transport von "hilflosen" Pferden auf?
Mit dem Satz "Ich bin noch nicht mal Tierschützer" widersprichst Du Deinem Eingangstext.
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sofia204
antwortete am 29.06.02 (09:15):
@ berenike ich habe keine Lust auf Deine Verwechslungen.
Der Satz vom 24.6.02 ist einfach.
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berenike
antwortete am 29.06.02 (09:52):
Welcher Satz von den beiden?
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Carola
antwortete am 29.06.02 (10:47):
Ich kann auch nicht verstehen, sofia204, daß Du eine dem Menschen fehlende Ethik gegenüber hilflosen Tieren bemängelst und dann sagst, Du seiest kein Tierschützer. Wie paßt denn das zusammen?
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sofia204
antwortete am 29.06.02 (14:14):
ich liebe die Tiere
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juttam
antwortete am 30.06.02 (08:20):
Carola, ich finde auch dass Sofia sich nicht widerspricht mit ihrem Bemangeln der menschlichen ethik Tieren gegenueber, und gleichzeitig sagt sie sei kein "Tierschuetzer".
Schonmal dran gedacht dass es durchaus moeglich ist Tiere zu lieben und die Behandlung derer durch menschliche Haende zu bemaengeln, ohne "Tierschutz" zum Teil-, Halb- oder Ganztagsjob (im politischen Sinn) zu machen?
Wobei ich aber ganz flink noch dazu sagen moechte, dass ich Menschen, die den Tierschutz in der Praxis zu ihrer Lebensaufgabe machen, in allerhoechsten Ehren halte - nur damit da kein missverstaendnis aufkommt.
Aber, ja, es ist durchaus moeglich Tiere zu lieben und sich nicht als "Tierschuetzer" (im praktischen Sinn) zu bezeichnen. Dabei moecht ich mich Sofia auch anschliessen, denn auch ich bin kein "Tierschuetzer" im praktisch/politischen Sinne!
Im Fall das wer konfus ist: damit meine ich dass ich mich rueckwaerts rueberbeugen wuerde um eine verirrte Schlange lebend aus meinem Haus zu befoerdern.....aber nicht unbedingt Stunden und Tage damit verbringen wuerde meinem Kongress Abgeordneten e-mails zu schreiben damit die Lebensbedingungen der Jung-Huehner (Fuer's Schlachthaus) veraendert werden. Tiere lieben und Tiere "schuetzen" koennen daher durchaus zwei total verschiedene Paar Schuh sein.
Juttam
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Carola
antwortete am 30.06.02 (08:41):
Hallo Juttam, man kann alles durch Wortklauberei verzerren. Das habe ich vielleicht gemacht, das machst Du vielleicht.
Für mich ist jedenfalls jeder ein Tierschützer, der Tiere liebt. Natürlich ist Tierschutz im engeren Sinne mit Aktivität verbunden. Jemand, der Tiere liebt, würde aber jederzeit aktiv werden, wenn sich die Notwendigkeit dazu ergäbe. Nach meiner Meinung hat sofia204 mit ihrer Bemängelung, Tiere der Hilflosigkeit auszusetzen, (schriftlichen, also aktiven) Tierschutz ausgeübt.
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juttam
antwortete am 02.07.02 (03:44):
Also Carola, deinem obigen kommentar entnehme ich lediglich dass wir uns eigentlich doch einig sind, oder? Ich finde dass weder Du noch ich "Wortklauberei" betrieben haben. Und ja, was immer das wert ist, wenn Sofia mit einen schreiben (egal zu wem) aktiven Tierschutz betrieben hat, muss ich mit dir uebereinstimmen. Aber das muss noch lange nicht heissen dass Sofia das je wieder tut, was sie natuerlich wieder in die Kategorie "passiver Tierliebhaber" zuruecksetzt!
Na und? Die Welt ist voller "passiver" Tierliebhaber, die einen Welpen von der Strasse auflesen und in's naechste Tierheim bringen, anstatt ihn mit nach hause zu nehmen! Die sind auch ihr Teil wert - Und nicht zu wenig!!!! Die tun im Kleinen und Stillen oft 3-mal soviel wie 20 Protest briefe zu einem Politiker den die einen Mist interessieren!
Grosse Sachen wurden schon oft im Stillen erledigt. Genau wie Du sagst: wenn sich die Not ergibt, dann greift man als Tierliebhaber zu und dann ist es einem auch egal ob ein ueberfahrener Hund ueber die teuren Autositze blutet, solange man ihn zu einem Tierarzt befoerdert, oder einen nackten Spatzen wochenlange an die Arbeit mitnimmt, damit man ihn alle 2 stunden oder so mit lebenfutter fuettern kann (fuer welches man 3 mal die Woche noch extra 30 km faehrt, nur um lebendfutter zu bekommen)! So ein Vogelbaby waere schon lange verhungert bevor man den ersten Brief im Briefkasten haette.
Wie in vielem im Leben geht nichts ueber praktisches zufassen und auch das, moechte ich meinen, qualifiziert als "Tierliebhaber".
Oder?
juttam
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sofia204
antwortete am 09.07.02 (14:08):
Das Thema scheint erschöpft zu sein. Ich danke jeder Frau für die Beteiligung. Tiere selbst können halt nichts sagen, aber die Unter-Haltung durch sorgsame Menschenhände gefällt ihnen sicher sehr gut. Wenn ich ein großes Stück Land hätte, würde ich die Pferde dalassen.
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