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THEMA:   Mein Hund - das unbekannte Wesen

 17 Antwort(en).

Tessy begann die Diskussion am 23.06.02 (21:46) mit folgendem Beitrag:

(Manchmal auch das bekannte Unwesen) ;-)
Seit nunmehr 34 Jahren lebe ich mit Hunden zusammen, dem vierten jetzt.
Und immer betrachte ich den jeweiligen mit sehr viel Liebe aber auch mit sehr viel Neugier. Geht es euch auch so?
Ich frage mich sind die Dinge die ich beobachte im Wesen des Hundes ursprünglich angelegte Verhaltensweisen oder durch die Domestizierung erlernte?
Woher nimmt er das Wissen daß ein Familienmitglied kommt bevor er es riechen oder hören kann?
Aber auch: wie ist es mit dem Zuneigungsgefühl des Hundes das unerschöpflich ist für den Besitzer, unabhängig von Stimmungen oder Umständen?
Und auch: woher weiß mein Hund daß ich im Begriff bin Pfannkuchen zuzubereiten, obwohl ich erst zwei oder drei Zutaten bereit gestellt habe? (Bei anderen Küchenaktivitäten ist er nicht interessiert) :-)
Es würde mich interessieren was ihr darüber denkt.
Tessy


Carola antwortete am 24.06.02 (10:01):

Erik Ziemen (Verhaltensforscher) "Der Hund" - Abstammung, Verhalten, Mensch und Hund", Verlag Bertelsmann.


Tessy antwortete am 24.06.02 (10:16):

Danke Carola, das Buch kenne ich, aber eigentlich wollte ich mich mit anderen Hundehaltern über deren Beobachtungen austauschen, denn eine Pauschalisierung gibt es bei Hunden ebensowenig wie bei Menschen. Hast du auch einen Hund?


Carola antwortete am 24.06.02 (13:52):

Hallo Tessy,
Vieles, denke ich, was ein Hund (aber auch Pferd, Katze) an Verhaltensweisen zeigt, ist bedingt durch Erfahrungswerte, die dann zu gebahnten Reflexen werden (Pawlow).
Deshalb können die Verhaltensweisen bei der gleichen Rasse in gleicher Umgebung auch so unterschiedlich sein. Einer hört schon, wenn der Vater mit dem Auto um die vorletzte Ecke biegt, und rennt zur Tür (wir hatten so einen Labrador) - , ein anderer geht erst nachts zum Schlafen in sein Nestchen, niemals tagsüber (wir hatten so einen Beagle, der immer "wußte", ob sein nächster Schlaf zur Nacht gehörte, und dann ganz allein schon mal ins Schlafzimmer ging).
Pferde, die eine schlechte Erfahrung mit einem Transport gemacht haben, gehen nicht mehr auf den Hänger (wir haben so eine Trakehner-Stute, der man glücklicherweise mit tage- und stundenlangem liebevollen Training diese Angst wieder abgewöhnen konnte. Es störte sie dann nicht einmal mehr ein Wagenheber, den man mit Lärm unter den Hänger schob, als wir auf der Autobahn einen Reifenbrand hatten).

Wir haben auch - wie Du - unsere und andere Tiere immer gern beobachtet und auch ein paar Geschichtchen zu Papier gebracht.
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Zum "Zuneigungsgefühl": Hunde stammen von Wölfen ab, deren Leittiere die sog. Alphatiere sind, anerkannt vom ganzen Rudel. Wahrscheinlich ist die Zuneigung d a n n unerschöpflich, sobald der Tierhalter das Alphatier vertritt. Nur so können ja auch diejenigen Hunde ihre Halter akzeptieren, die viel geschlagen werden.
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Also Tessy, entschuldige, wenn das alles bißchen belehrend klingt: das soll es auf keinen Fall sein. Aber über Tiere könnte ich mich stundenlang unterhalten, und hier muß man sich ja auf eine bestimmte Anzahl von Zeichen beschränken.


Karl antwortete am 24.06.02 (14:32):

Zum Hörvermögen von Hunden:

uns war es immer unerklärlich, dass unser Hund selbst dann empört aufspringend und bellend sein Revier verteidigte, wenn sein Lieblingsfeind am Haus vorbeiging, obwohl Haustür, Flur- und Wohnzimmertür dazwischen lagen und wir selbst absolut nichts gehört hatten.

Wenn meine Frau mit ihrem Auto nachhause kam, wusste er das immer lange vor mir. Er erkannte selbst das Auto meiner Schwägerin am Geräusch, die nur zweimal im Jahr zu Besuch kommt.

Die Erklärung ist, dass das Gehör von Hunden um ein Vielfaches besser ist als das von uns Menschen. Sehr aufschlussreich hierzu war vor Monaten eine Fernsehsendung, in der die Hörwelt eines Hundes bei einem Spaziergang mit dem Herrchen simuliert wurde.

Die Armen, sie müssen einen Höllenlärm ertragen. Sie hören fast jedes Wort, das in einem verschlossenen amerikanischem Holzhaus gesprochen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Karl

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/gifs/baerry_und_tiger.jpg)


Karl antwortete am 24.06.02 (14:52):

Allgemein zum Hundeverhalten.

Als Rudeltier war der Wolf prädestiniert dazu, sich in ein menschliches Rudel einzugliedern. Die Rangordnungsmechanismen sind nicht so verschieden. Seit der Domestikation des Wolfes hat es eine extreme Zuchtwahl durch den Menschen gegeben. Ungeliebte Tiere wurden verspeist (nicht nur in der Schweiz ;-)), nützliche und/oder geliebte Tiere vermehrt. Dadurch hat es eine enorme Anpassung der "Denkweise" des Hundes an die des Menschen gegeben und das gegenseitige, echte Verstehen ist stark ausgeprägt. Mein erster wirklicher Kontakt mit einem Hund war als Erwachsener, die Geschichte habe ich hier irgendwann bereits einmal erzählt:
Als Student besuchte ich meine Eltern im Siegerland mit einer Isetta im Hochsommer. Ich brauchte 8 Stunden und es war Nacht als ich ankam. Nachbars Schäferhund lief frei und als ich ausstieg, bedrängte er mich, stupfte mich und mir war klar, dass er Hilfe brauchte. Ich ging ihm nach und fand unseren Nachbarn im Garten liegen. Der Hund war sehr besorgt und sah mich an. Ich benötigte einige Sekunden, um die Situation zu verstehen und erklärte ihm dann, dass sein Herrchen seinen Rausch bald ausgeschlafen habe. Er legte sich neben seinem Herrchen ab und war's zufrieden.

Auf mich hat dieses Erlebnis einen tiefen Eindruck gemacht, ich hatte die feste Gewissheit, mich mit einem Tier verständigt zu haben.

Einen eigenen Hund (s. Link oben) schufen wir uns erst 1990 an, einen Berner Sennhund. Diese Freundschaftserfahrung möchte ich nicht mehr missen, bei seinem Tod im letzten Jahr habe ich gelitten wie bei dem Verlust eines sehr lieben Menschen.


Juliane1 antwortete am 24.06.02 (22:37):

Mich hat es immer wieder neu fasziniert,das Verhalten unseres letzten Hundes zu studieren. Besonders rätselhaft erschien mir Folgendes: Bei unseren langen Nachmittagsspaziergängen wiederholten sich zwar die (per Auto erreichten)Ausgangspositionen und die einzelnen Wege, jedoch wählte ich immer wieder, ohne Regelmäßigkeit, einen anderen Streckenverlauf. Zu meinem Erstaunen bog unser frei vorauslaufender Erkko häufig zielsicher genau an dem Feldweg ab, den ich mir einen Moment vorher erdt vorgenommen hatte!- Die damalige Diskussion unter "Fachleuten", ob Hunde bei ihrem Menschen nur auf Stimmmelodien oder Sprache reagieren, habe ich für mich ziemlich eindeutig entschieden: Vom Welpenalter an hatte ich zu unserem Erkko eine sehr intensive Beziehung und ließ ihn am Tagesablauf ganz bewusst teilnehmen, indem ich viel mit ihm "sprach",d. h. zu bestimmten Vorgängen wurden deutlich gesprochene Worte oder Sätze wiederholt. Nach einigen Jahren fiel mir auf, dass der Hund auch bei Unterhaltungen mit mehreren Beteiligten die ihm wohl bekannten Sprachbausteine herausfilterte (also ohne dass ein Anheben der Stimme seine Aufmerksamkeit herausforderte), was an einer adäquaten Reaktion erkennbar war. Ich begann, alle Kommandos, Wörter und Sätze, die Erkko "verstand", aufzuschreiben und kam auf einen "Wortschatz" von über 250!


Karl antwortete am 25.06.02 (07:43):

Liebe Juliane1,

bevor ich selbst einen eigenen Hund hatte, hatte sich in meinem Kopf auch das oft Gehörte festgesetzt, Tiere verständen keine Sprache, sondern hörten nur Geräusche und reagierten ausschliesslich auf Stimmungen. Auch ich habe diese Ansicht revidieren müssen. Deine Aussage, Dein Hund habe 250 Begriffe verstanden, ist absolut glaubhaft. Vor einigen Monaten machte bei "Wetten das" ein Hund Furore, weil er über 100 Spielsachen beim Namen kannte.
Bei unserem Hund haben wir etwa 60-70 Begriffe gezählt. Berner Sennhunde sind nicht die intelligentesten Hunde (wenn auch vom Wesen her absolut empfehlenswerte).
Wenn wir nicht wollten, dass unser Hund die Begriffe "Rausgehen", "Spazierengehen" hörte (weil er dann so verrückt machte, dass für uns kaum noch eine freie Entscheidung blieb), wechselten wir ins Englische. Englisch hat er bis an sein Lebensende nicht mehr dazu gelernt.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Carola antwortete am 25.06.02 (09:08):

Karls Kommentar zum "Englischen" erinnert mich an dieses:
wie bekamen einen Labrador aus England und eine Quarterhorse-Stute direkt aus USA. Anfangs hatten wir manchmal den Eindruck, daß sie die deutschen Hunde- und Pferde-Kommandos nicht verstanden und wir sie erst deutsch lehren mußten. Bei der Stute war das allerdings nicht so schwer: sie wurde "western" geritten -, dabei sind die meisten Befehle sowieso englische Wörter.


Tessy antwortete am 25.06.02 (09:13):

Hunde wollen auch lernen und am Leben ihres Menschen beteiligt sein, je mehr wir ihnen das zugestehen desto ausgeglichener und liebevoller ist ihr Wesen, diese Erfahrung konnte ich immer wieder machen. Für mich ist das Besondere, daß Erlerntes und Instinkte zusammen kommen. Das Spüren und Erahnen von Ereignissen - vielleicht etwas was wir Menschen ursprünglich auch konnten??
Am schönsten waren die fünf Jahre mit zwei Hunden. Von Anfang an hielt ich mich weitgehendst zurück und es war verblüffend in wie kurzer Zeit die beiden Hündinnen ihre eigenen Gesetze entwickelten, übrigens ohne Streit. Es gab Plätze die sie abwechselnd in Besitz nahmen, aber auch Tabus für jede.
Übrigens war die Worterkennung der Hündinnen sehr verschieden. Die ältere kam erst mit 7 Jahren zu uns und erreichte nie das Verstehenspotential der jüngeren, aber doch erstaunlich viel, gemessen an der Tatsache daß sie ihr Leben bis dahin in einem Stall gefristet hatte.
Noch eine nicht ganz ernst zu nehmende Anmerkung: wenn es in einer Familie nicht ganz klar ist wer "das Sagen" hat - ein in die Familie integrierter Hund erkennt es sofort!

Tessy


Carola antwortete am 25.06.02 (10:29):

Hallo Tessy,
bezogen auf Deinen letzten Satz: das kann ich nur bestätigen. Ich bin bei den Tieren meiner Tochter nie das Alpha-Tier gewesen. Sie meinte immer: deswegen verar... sie dich so, und deswegen werden sie immer so dick, wenn du sie betreust. :-))


Ullika antwortete am 25.06.02 (11:53):

Meine Riesenschnauzer-Hündin wusste an ihrem Todestag ganz genau, dass ihr Leben zu Ende ging. Sie kam zu mir, stupste mich an und legte mir dann ihren großen Kopf auf den Schoß und schaute mich an. Diesen Blick werde ich nie vergessen - und ich habe sofort gewusst, dass sie sich verabschieden wollte. Ich habe sie mehr als eine Stunde im Arm gehalten und mit ihr geredet. Wenn ich zu sehr weinte, legte sie ganz sanft eine Pfote auf meinen Arm und schaute mich - ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll - fast erstaunt an. Ich bin sicher, dass sie alles verstanden hat, was ich ihr noch sagen konnte. Sie machte dann noch einen letzten tiefen Atemzug und ist in meinen Armen gestorben.
Ich kann alles das, was hier gesagt wurde, nur bestätigen. Wenn ich andeutete, dass ich meine Tochter besuchen wollte, holte sie ihre kurze Leine. Wenn ich sie fragte: Musst du raus? holte sie ihre lange Spazierengehen-Leine oder drehte sich um, wenn sie keine Lust hatte. Wenn ich sagte: such den Panther, lief sie in den Garten und holte unseren Kater zurück. So gab es viele Sätze, die sie genau verstand.
Ich wünsche euch noch viel Spaß mit euren Vierbeinern.
Ullika


juttam antwortete am 26.06.02 (03:38):

hallo alle!

Tiere koennen durchaus auch mehrsprachig sein, genau wie Menschen die von kleinauf in mehrsprachigen Familien
lebten.
Mein Mann sprach spanish, ich deutsch, zu hause untereinander sprachen wir entweder spanish oder english.
Unser Sohn spricht alle drei sprachen - und unser Hund
auch!

Dem ist es wurst ob er in deutsch, english, oder spanish
gesagt bekommt er solle aufhoeren zu betteln und sich hinsetzen!

Hunde, Katzen und andere domestizierte Tiere sind durchaus in der Lage sehr viele Worte und ihre Bedeutungen zu erkennen.
Je mehr man mit einem Tier spricht, desto groesser wird der
Wortschatz!

juttam


LieselHepers antwortete am 10.08.02 (19:42):

Mein Pudel Nicki ist am 01.07. 18 Jahre alt geworden. Außer daß er fast blind ist und nichts mehr hören kann ist er noch gut dabei. Ich würde mich über viele Geburtstagsglückwünsche sehr freuen. Viele Grüße Nicki u. Liesel


Angelika antwortete am 21.08.02 (21:37):

Oja, Tiere, mit denen man zusammenlebt, haben einen sehr feinen Instinkt und können manchmal wirlich "vorausahnen" wie es scheint - meine kleine Französische Bulldogge zB kann sehr wohl unterscheiden, ob es "Autofahren" oder "Gassi gehen" wird - nehm ich das Brustgeschirr, mit dem der kleine Kerl um Auto angeschnallt wird, stellt er sich "tot" und rührt sich nicht vom Fleck - denn bei der Wärme im Auto zu sitzen, hasst er wie der Teufel das Weihwasser (ich vermeid es ja auch, aber manchmal muss es sein). Nehm ich hingegen sein Halsband, dann weiss er, es geht zum See, zur Schnüffelwiese und dass er ganz viele "Kleinanzeigen" der anderen Hunde lesen kann und dreht vor Freude fast durch.

Ich lebe auch seit vielen Jahren mit Hunden - zur Zeit habe ich 3, 2 davon sind Herdenschutzhunde, die so einen ganz eigenen Charakter haben und bei denen es viel Überzeugungsarbeit kostete, meine "Chef-Rolle" zu manifestieren. Es sind keine Soldatenhunde, die Kadavergehorsam lernen sondern sehr eigeninitiative und instinktsichere Hunde, die sicher nicht jedermanns Sache sind - aber ich kann nur sagen, es sind wundervolle Geschöpfe! (wie auch nicht bei 85cm Schulterhöhe und 57kg und das alles in schneeweiss:-)

Zum Thema Fressen: Die Grossen fressen nur eben so viel, wie sie wirklich brauchen und würden sich nie überfressen - ihr kleiner lebendiger kauknochen (die Mini-Bulldogge) ist dagegen nicht zu bremsen und ich muss aufpassen, dass die Grossen nichts stehen lassen - denn sonst haut er sich alles in die Kaldauen! Aber auch wenn alle satt sind - auf eines würden sie nieeee verziechten und sie machen es mir überzeugend klar - dass sie in jedem Fall etwas von meinem Käseomelett mit Broccoli haben müssen, denn sonst sterben sie vor Hunger :-)


Linda Kauk antwortete am 11.10.02 (16:58):

Apropos Riesenschnauzer......
Au weia, bei meinem schönen neuen Auto sind die Sitze zerfetzt! Ich habe einen Riesenschnauzer lieb, aber; wenn sich ein ähnliches Individuum zeigt, spielt er verrückt.
Autonetz vom Feinsten, hielt nur 5 Minuten. Eine Klemmbarriere hing ihm nach kurzer Zeit über dem Kopf und seine Panik kannte keine Grenzen.
Ein Hundekäfig musste her................
Nach endlosen Internetbesuchen und Geschäftsbesichtigungen hatte ich endlich das passende Exemplar gefunden. Paßte auch saugend in das Auto; aber nur nach dem Zollstock.
Gedreht und gewendet, mit Tricks und auch leichten Lackbeschädigungen, versuchten wir dieses Riesending in das Fahrzeug zu integrieren. Endlich kam uns die Erleuchtung.
Zusammenklappen und im Auto wieder aufbauen!!!!!!!! Nun ist der Käfig für alle Zeiten drin.....
Beschwingt und glücklich fuhr ich nach Hause um den nächsten, unvorhergesehenen Reinfall zu erleben. Stolz zeigte ich Arthus sein neues Zuhause und mit< hopp> sollte er den Käfig einweihen. Aber da hatte ich mit Zitronen gehandelt...
Er sah mich mit einem unmissverständlichen Blick an und ich war in meinem Innersten schon bereit vorzumachen, was er tun sollte.
So´n Mist, wo war denn nur die Gebrauchsanleitung. So leise hatte ich schon die Befürchtung an meinem Vorhaben zu scheitern.
Das konnte doch nicht sein...
Meinen Hund an die Leine genommen, alle Übungen durchgeführt und mit schnellem Lauf zum Auto und
< h o p p > !!!
Ein Esel ist garnichts dagegen, bremsen mit ABS und ich war der Verzweiflung nahe.
Inzwischen waren mein Hund und ich total mit den Nerven fertig und legten eine Mittagsruhe ein.
Doch wie von der Tarantel gestochen, saß ich plötzlich aufrecht im Bett.
Ich hatte die Idee!
Nun hat sich ausbezahlt, was ich schon des Öfteren praktiziert hatte...
War mein Hund nicht mehr in Rufnähe – bin ich einfach weggefahren.
Raus aus dem Bett, Autoschlüssel genommen, den Wagen gestartet - und mein Arthus
saß im Käfig....


Karl antwortete am 11.10.02 (18:04):

Hallo Linda,

bei uns war das ähnlich. Unser Berner Sennhund fuhr nicht gern Auto, aber wenn wir Koffer packten konnte er nicht früh genug im Kofferraum sein, oft den halben Tag lang, damit wir auch ja nicht ohne ihn verreisten.

Seltsamerweise gab es noch einen anderen Anlass für freiwilliges Autoeinsteigen: den Tierarztbesuch. Das ging sogar so weit, dass unser Bär sich demonstrativ zum Auto begab, wenn er Probleme hatte.

Auch an seinem letzten Lebenstag, an dem er eine Narkose für eine "harmlose" Operation nicht überlebte, sprang er freiwillig trotz Schmerzen zielgerichtet zum und ins Auto.

:-(...


Linda antwortete am 12.10.02 (08:57):

Hallo Karl,
der Jahrestag, an dem ich meine kleine Hündin erlösen mußte, ist in ein paar Tagen.
Es tut immer noch weh.....
Der 3. Hund wo ich mit dem Tod konfrontiert wurde.
Jetzt habe ich noch 2 Hunde - Riesenschnauzer-Rüde und Cairn-Terrier Mädchen - und hoffentlich noch lange.
Aber was soll es, wir haben Liebe gegeben und tausendfache Liebe bekommen.....
Es ist besonders traurig, wenn ein kleiner Eingriff notwendig ist und man hat das Tier für immer verloren. Dann hat man immer vor Augen, wie es freudig ins Auto sprang.......
Hast Du einen Nachfolger gewählt, oder willst Du das Risiko des Schmerzes nie mehr eingehen? Ich habe mich damit getröstet, daß der Hund es nicht bemerkt hat, für immer zu gehen. Die Trauer bleibt immer bei dem, der noch trauern kann.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend.
Liebe Grüße
Linda