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THEMA:   Die Liebe

 16 Antwort(en).

Volker Zdunnek begann die Diskussion am 30.10.01 (21:29) mit folgendem Beitrag:


Ohne Grenzen ist die Liebe.
In Grenzen lebt die Kreatur.
Unbedacht erfaßt vom Triebe
Träumt sie von der Liebe nur.


Inge56 antwortete am 31.10.01 (12:27):

Wenn man liebt...so richtig aus der tiefsten Seele heraus, kann die Liebe grenzenlos sein wollen.
Aber kleine Grenzen sollten man immer beachten:
den Partner nicht zu sehr vereinnehmen
Freiraum auch mal geben
Luft zum Atmen lassen
Nicht sich einfach über seine Grenzen hinwegsetzen
und gaaanz wichtig:
Vertrauen als Bonus mit einbringen und nicht das FRÜHER immer wieder rumspukenlassen.

Dann kann es gelingen...aber es ist eine der schwersten Übungen...die viel Größe braucht , um die Liebe wachsen zu lassen.


Rosmarie Vancura antwortete am 02.11.01 (01:21):


Lieben heisst auch, den Mut zu haben, neue Schritte zu gehen.


Johannes Michalowsky antwortete am 02.11.01 (09:30):

Die Liebe ist eine Gemütskrankheit, die durch die Ehe oft schnell geheilt werden kann. - Sacha Guitry, französischer Regisseur, Schauspieler und Bühnenschriftsteller, 1885-1957


Lisa antwortete am 03.11.01 (10:06):

bei diesem immer wieder großen Thema sei ein literarischer Auszug erlaubt:

"Das Antlitz"

So rollt das Leben zwischen Aufgang und Untergang, oft wird es Tag, oft wieder Nacht, und manchmal ist es auch am Tage finster oder hell in Nächten, und viele Gesichter drücken ihre Spur in deine Seele, die bald so aussieht wie altes Löschpapier, bedeckt mit tausend Linie und verwischten Zeichen.
Aber plötzlich wirft der ungute Stern der dir leuchtet, seinen Strahl über ein Antlitz .., und du mußt hinstarren auf den schimmernden Fleck, gerade auf diese eine von den Milliarden Kombinationen aus Haut, Mund, Auge und Nase. Es ist das Antlitz einer Frau. Du nennst es schön, weil es sich deinem Gefühl so wohlig verbindet wie Luft deinen Lunden, weil es geheimes Verlangen deines innersten Menschen reizt und stillt. Und wie dein Auge die Erscheinung greift und in sich zieht, spürst du Verwandlung, Ahnung einer neuen Wärme, neuen Güte. Neue Lebensmusik überwältigt dich, leicht wiegt die Kette der Notwendigkeiten, scheint Zier, nicht Last.
....die Liebe.
Tausend Gesichter ziehen vorüber auf der Straße, die deine Straße ist von Geburt zum Tode. Keinem öffnest du. Vor diesem springen alle Türen deiner Seele auf, es tritt ein und nimmt Besitz. Tief ritzt es seine Züge in das wehrlose Herz, jedes Blutkörperchen, das durchrollt, wird so geprägt, nimmt das Zeichen ab, trägt es überallhin durch die weite, enge Welt, die du bist.
Das Leben hat ein Gesicht bekommen: dieses.
Schmerz und Freude erscheinen nun in dieser Maske, in dieses Auge blickst du, blickst du dem Schicksal ins Auge. Alle Fäden, die dein Hirn spinnt, weben das Antlitzt, das dir erschienen ist, unabweisbar tritt es zwischen dich und deine Dinge, deine Menschen ..Es ist Klang deinem Ort, deine Nase spürt es als duftende Substanz, du möchtest es kauen und schlingen. Und in Luft auflösen, damit du es atmen kannst. Es ist deiner Seele Gift und Gegengift. Du brauchst es wie die Kerze die Flamme, durch die sie lebt und an der sie stirbt. Es verursacht dir Schmerz, für den es kein Heilmittel gibt als ihn selbst ... "

*A. Polgar*

Lisa dS
(damit es keine Verwechslung gibt)


Rosmrie Vancura antwortete am 08.11.01 (21:20):

" Die Auffassung, nichts sei einfacher als zu lieben, herrscht noch immer vor, trotz der geradezu überwältigenden Gegenbeweise.Es gibt kaum eine Aktivität, kaum ein Unterfangen, das mit so ungeheuren Hoffnungen und Erwartungen begonnen wirdund das mit einer solchen Regelmässigkeit fehlschlägt wie die Liebe.

Erich Fromm: Die Kunst des Liebens


Schorsch antwortete am 09.11.01 (11:42):

Liebe ist, wenn ein Blinder zu einer Blinden sagt: "Du bist schön".

Schorsch


Heidelinde antwortete am 10.11.01 (15:44):

Zarte Sehnsucht,
süßes Hoffen,
der erten Liebe
goldne Zeit.

Das Auge sieht
den Himmel offen,
es schwelgt das Herz
in Seligkeit.
Friedrich Schiller

Liebe Grüße
Heidelinde


Fred Reinhardt antwortete am 10.11.01 (16:47):

Ja Schorsch, besser ist es nicht sagen und zu schreiben!!!

Wir sind fast 40 Jahre verheiratet, meiner Frau und mir ist der Spruch " ICH LIEBE DICH " noch nie über den Lippen gekommen. Für uns ist das gegenseitiges Vertrauen, und für einander da zu sein, viel wichtiger. Wir haben oft darüber gesprochen, aber zu uns passt das abgedroschene Wort LIEBE nicht. Viele Ehepaare die wir kannten, konnten am Anfang vor lauter LIEBE nicht mehr gerade laufen, haben zwischenzeitlich einmal oder mehrmal die Liebe gewechselt.
Ich liebe dich, drei Worte die den Wert verloren haben der vielleicht einmal dafür stand. Jeder Abschied in den USA von einander, statt " AUFWIEDERSEHN " die drei Worte " ICH LIEBE DICH " . Er oder Sie sagt es auch dann noch, wenn der Schritt zum Scheidungsanwalt bereits getan ist. Es ist ein zur Gewohnheit gewordener----- leerer Spruch.
Tobias

(Internet-Tipp: https://www.baimpex.com)


Gila antwortete am 10.11.01 (18:36):

Lieber Tobias,

da bin ich aber anderer Meinung. Ab und zu mal ein *Ich liebe dich* zu hören, tut der Seele gut. Gegen einen inflationären Gebrauch der drei Wörtchen bin ich auch. Sie als leere Worte hinzustellen, widerstrebt mir persönlich aber zutiefst. Gerade wenn man sie nicht ständig auf den Lippen führt, behalten sie doch ihren tiefen Sinn. Reicht es wirklich, nur zu wissen und zu spüren, dass man geliebt wird? Was gibt es Schöneres, als seinem geliebten Partner hin und wieder zu sagen *Ich liebe dich*?

Herzlichen Gruß
Gila


Fred Reinhardt ( Tobias 1) antwortete am 10.11.01 (21:58):

Hallo gila, du hast ja recht aber was hilft ein liebes Wort wenn man sich sonst nichts mehr zu sagen hat. Wir haben uns
noch viel zu sagen und sind uns darin einig, ich würde sie uund sie würde mich, auch wieder heiraten . Da sind diese drei worte überflüssig.
Ein schönes Wochenende wünscht (jetzt neu Tobias1)
Fred Reinhardt

(Internet-Tipp: https://www.baimpex.com)


Gila antwortete am 11.11.01 (14:43):

Lieber Tobias (oder Fred?, bin etwas verunsichert, wie ich dich anreden soll),

in diesem Punkt sind wir uns einig: Wenn man sich ansonsten nichts mehr zu sagen hat, sind die drei Worte *Ich liebe dich* eigentlich inhaltslos. Ich vermute aber mal, Partnern, die sich nichts mehr zu sagen haben, kommen diese Worte eh nicht über die Lippen. Ob da noch viel Liebe ist? Das wage ich zu bezweifeln. Handelt es sich dann nicht eher um eine Zweckgemeinschaft aus Gewöhnung oder sonst welchen Gründen?

In deinem ersten Beitrag hat mich deine Aussage, dass dir und deiner Frau noch nie die Worte *Ich liebe dich* über die Lippen gekommen sind und "zu uns passt das abgedroschene Wort LIEBE nicht", etwas erschreckt. Ich hatte den Eindruck, da schreibt jemand, der entweder bittere Erfahrungen mit der Liebe gemacht hat oder sehr kühl und etwas zynisch die Liebe als Gefühlsduselei ansieht.

Nun revidiere ich den ersten Eindruck. Du schreibst: "Wir haben uns noch viel zu sagen und sind uns darin einig, ich würde sie, und sie würde mich auch wieder heiraten." Na, wenn das keine wundervolle Liebeserklärung nach fast 40jähriger Ehe ist, nur mit anderen Worten! ;-)

Und trotzdem - ich lass nicht locker *lächel* - frage ich dich, sind die drei Worte wirklich überflüssig? Sie sind vielleicht nicht notwendig, weil man um gegenseitige Liebe und Vertrauen weiß, aber überflüssig?

Ich bin (erst!) seit 28 Jahren verheiratet. Mein Mann und ich sagen uns auch nicht täglich *Ich liebe dich*, haben wir übrigens nie gemacht (auch am Anfang unserer Ehe nicht). Vielleicht aus einer gewissen Scheu heraus, diese Worte zu strapazieren. Deshalb bedeuten sie uns viel, wenn wir sie aussprechen. Notwendig wären sie nicht. Es gibt viele unausgesprochene Zeichen der Liebe und des Verstehens in einer langen und guten Ehe. Aber diese Zeichen ab und zu durch ein *Ich liebe dich* auch zu hören, lässt mein Herz schneller schlagen und tut mir gut.

Hm, könntest du es deiner Frau nicht doch mal sagen? Wer weiß, ihre Reaktion würde dich vielleicht positiv überraschen,

meint lächelnd Gila


Fred Reinhardt antwortete am 11.11.01 (17:35):

Hallo Gila mein richter Name ist Fred Reinhardt, Tobias1 mein
Nickname. Auch du scheinst eine Ehe zu führen, die nicht nur auf ich sondern auf wir aufgebaut ist. Du scheinst ein richtiger Engel zu sein aber leider kann ich zu meiner bereits schriftlich gegeben Aussage keinen Punkt und auch kein Komma ändern.
Sicher richte ich es meiner Frau aus was du geschrieben hast, aber auch sie meit, damit wird zuviel Schindluder getrieben. Wir beide haben es vor unserer Hochzeit erlebt und die Luft wurde meist nach einigen Monaten manchmal sogar Tagen, sehr dünn.
Ich habe mit 30 Jahren geheiratet und habe auch schon vor meinen 30 Lebensjahr gelebt. Sie war übrigens 23 Jahre.
Noch ein schönes Restwochenende Fred Reinhardt.

(Internet-Tipp: https://www.baimpex.com)


Johanna3 antwortete am 11.11.01 (18:06):

Na Tobias 3, das hört sich ja alles mächtig gut an und fast unglaubwürdig.
Warum mußt Du denn Deine "besondere Ehesituation" öffentlich machen und zur Diskussion stellen?
Ist mir nicht ganz klar.
Aber lernfähig bin ich auch.
Nichts für ungut am Sonntag.
Johanna3


Fred Reinhardt antwortete am 11.11.01 (19:58):

Hallo Johanna9, warum so gereizt ???????
Du musst es doch nicht lesen, wenn Gila und ich miteinander schreiben.
Gila ich werde nicht mehr antworten was du auch schreiben magst.
Johanna27 fühlt sich in ihrer Ruhe gestört.


Lilly antwortete am 26.11.01 (20:29):

Liebe ist bedingunglos. Sobald ich von jemanden, den ich liebe etwas zurückverlange, ist Liebe Abhängigkeit. Wenn ich mich selbst genug liebe, kann ich auch lieben. Dies ist die Voraussetzung.
Also warum nicht erst bei sich selbst schauen, was an Liebe fehlt?
Lilly


Volker Zdunnek antwortete am 27.11.01 (11:23):

Hallo Lilly,
"Liebe ist bedingungslos" bedeutet für den Menschen
in der Partnerschaft eine angestrebte "vollkommene Liebe".
Sind wir Menschen wirklich fähig, *auf Dauer* bedingungslos
zu lieben? "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach."
Grüß Dich
Volker