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THEMA:   Wie kann es weiter gehen ?

 5 Antwort(en).

Kerstin Lederer- Stricker begann die Diskussion am 10.06.01 (20:41) mit folgendem Beitrag:

Hallo, ich brauche mal ein paar Tipps und Meinungen.
Meine Oma ist jetzt 87 Jahre alt und innerhalb von 6 Monaten zum 2. mal im Krankenhaus.
Sie hat eine Herzschwäche, die sie aber nicht durch einen Herzschrittmacher korrigieren lassen möchte.
Jetzt ist sie beim Gang zum WC in der eigenen Wohnung hingefallen (sie benötigt auch 2 Gehhilfen, seit einer Hüft-OP) . Zum Glück ist weiter diesmal nichts passiert. Im Krankenhaus stellte man als Ursache Durchblutungsstörungen fest, wodurch sie wohl kurzzeitig ohnmächtig wird und wieder hinfallen kann.
Natürlich hat sie jetzt Angst, nach dem Krankenhaus wieder allein in ihrer Wohnung zu sein und bei einem so banalen Gang zum WC z. B. wieder zu fallen.
Was sollen wir tun? Welche Möglichkeiten könnte es geben?
Eine 24 std Betreuung in der Wohnung? Altenheim ?

Bin für jeden Tipp dankbar.

Kerstin


Heidi antwortete am 11.06.01 (10:31):

ohne den genauen Hintergrund zu kennen, folgende Empfehlung:

Notrufsystem (das Rufgerät kann man um den Hals hängen oder an den Gürtel), Betreuung durch mobile Pflege 3-4x täglich, Anpassung der Wohnungseinrichtung (Entfernen von Stolperfallen, wie Teppiche, zu viele Kleinmöbel etc., helles Licht), Kontrollanrufe zu festgelegten Zeiten geben Sicherheit und nur als letzte Möglichkeit die Übersiedlung in ein Altenheim

Das alles ist natürlich situationsabhängig


Karl antwortete am 22.06.01 (17:38):

Warum nicht auch an einen Herzschrittmacher denken? Die Angst ist irrational, der Eingriff klein. Meinem Vater hat der Herzschrittmacher in seinen letzten Lebensjahren sehr geholfen.


Helga Sauer antwortete am 06.07.01 (23:27):

Hallo Kerstin!
Ein Herzschrittmacher ist doch heute kein Problem mehr.
Meine 83jährige Schwägerin hat auch lange gezögert, weil ihr dieses Gerät unheimlich war.
Irgendwann ging es aber nicht mehr, und sie liess es machen.
Danach war sie nicht mehr wiederzuerkennen, die Angst war weg, und sie bekam eine Lebensfreude und Lebensqualität, die sie schon lange verloren glaubte.
sie ärgert sich noch heute, einige Jahre später, dass sie so lange gewartet hat.
Herzliche Grüsse,
Helga


Doris Routliffe antwortete am 07.07.01 (17:52):

Meine gute Freundin - 14 Jahre älter als ich - hat seit Jahren einen Schrittmacher. Dabei ist sie weitaus unternehmungslustiger als ich! Mit 84 Jahren macht sie lange Spaziergänge und Wanderungen mit einem Klub, schwimmt, macht alle Hausarbeit selbst, kocht und bäckt (davon gibt sie mir immer etwas mit). Voriges Jahr waren wir zusammen zu einem Elderhostel Kurs, wo wir u.a. im Kajak gepaddelt sind. Joan hat einen fabelhaften Sinn für Humor, scheut sich nicht, Gedichte aufzusagen oder kleine Liedchen zu singen, und am Computer zu arbeiten. Sie mußte mit dem plötzlichen Todes ihres Mannes und Alleinsein fertig werden, und nimmt weiterhin geistig an allem Geschehen in der Welt teil. Wir haben uns zusammen einige Seniorenheime und/oder alternative Wohneinrichtungen angesehen . . . für den Fall, wenn sie nicht mehr Treppen steigen kann, hat sie gesagt. Ich bewundere sie sehr.


Erna Ecker-Philippi antwortete am 12.08.01 (19:19):

Liebe Kerstin,

Ich kann Deine Aufregung verstehen, weil ich das gleiche Problem mit meiner Mutter erlebte, damals 80 Jahre.

Sie litt im Alter auch an Herzrhythmusstörungen, wurde mit zunehmendem Alter immer häufiger bewußtlos. Einige Male glaubte ich, sie sei gestorben, was durchaus hätte möglich sein können.

Sie bekam auf Anraten des Hausarztes einen Schrittmacher eingepflanzt. Das war eine kurze Operation, ich konnte dabei bleiben, bekam meine Mutter auch mit nach Hause. Sie wurde nämlich von einem Krankenpfleger überwacht.

Der Erfolg sprach für sich: meine Mutter wurde bis zu Ihrem Lebensende, 84-jährig, nie mehr ohnmächtig, was für mich eine große Beruhigung war.

Ich kann nur meine Erfahrung mitteilen. Entscheiden muss jeder selbst.

Viele Grüße

Erna