Archivübersicht
| Impressum
THEMA: Manchmal hakt mein Verstand...
5 Antwort(en).
Ursel R
begann die Diskussion am 04.05.01 (19:31) mit folgendem Beitrag:
So geschehen am 03. Mai im Jahre 2001 in Wattenscheid, NRW -gleich bei mir um die Ecke- dort gibt es -wie überall- Sozialhilfeempfänger, dort gibt es aber auch eine sog. Wattenscheider Tafel, eine Gruppe freiwilliger bzw. ehrenamtlicher Helfer, die aus der Umgebung einwandfreie Lebensmittel aller Art zusammenträgt, welche nicht mehr verkauft, sondern nur noch weggeworfen werden können. Diese Nahrungsmittel nun werden an einer Sammelstelle unter den Ärmsten der Armen verteilt. Nun erklärte der Verwaltungschef des Sozialamtes, dass den Sozialhilfempfängern die Sozialhilfe anteilig der erhaltenen Lebensmittel gekürzt werden wird. Die Ausgabestelle blieb leer; denn die Hilfeempfänger hatten Angst erkannt zu werden und die Sozialhilfe gekürzt. Die gute Nachricht letztendlich: Das Amt pfiff den eigenen Chef zurück. Die Armen dürfen die Hilfsgüter wieder ungestraft in Empfang nehmen.
|
KlausD
antwortete am 04.05.01 (20:46):
Heute gab es in einem Radiosender eine Nachricht über ein Handyverbot auf dem Schulgelände.
Da hat eine Schule striktes Verbot über das Einschalten eines Handys auf dem gesamten Schulgelände erlassen.
Finde ich eigentlich gut!
Nun haben es die Juristen geschafft,das Verbot ,mit welchen Erklärungen auch immer,zu unterlaufen.
Manchmal hakt mein Verstand!
|
Wolfgang
antwortete am 05.05.01 (02:45):
Eine Frage, Klaus... Warum soll ein Handyverbot auf dem Schulgelände denn gut oder wenigstens sinnvoll sein?
|
KlausD
antwortete am 05.05.01 (18:49):
Ja Wolfgang,wenn eine Schulleitung in der heutigen Zeit so einen Entschluss durchsetzt,muß da schon etwas dran sein.
Wir können doch ständig in der Presse lesen,wie arg gebeutelt der Zustand unserer Kinder ist!
Eine Kommunikation der Kinder untereinander findet ja fast nur noch über das Handy statt.
Die Kinder sollten sich wenigsten in der Schulzeit auf den Stoff konzentrieren können. Wichtig ist auch,daß mal eine Entspannung in der Pause stattfindet! Wenn dann die Pause beendet ist,wird das Handy -eingeschaltet- mit in die Schule genommen.Möchtset Du da noch Lehrer sein? Außer Handy erscheinen ja auch noch Messer,Schlagringe -sogar Pistolen werden eingesammelt!
Ich bin mir aber klar,von welcher Seite dieser Prozess angestrebt wurde - leider!!
Eins zwei drei im Sauseschritt, saust die Zeit wir sausen mit.
W.Busch
|
Bernd K.
antwortete am 10.05.01 (10:22):
Zum Beitrag von Ursel: Die Entscheidung des Verwaltungschefs des Sozialamtes ist/war eindeutig rechtswidrig. Ich darf jederzeit einem Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt (Sozialhilfe) freiwillig und ohne gesetzliche Verpflichtung regelmäßig oder unregelmäßig einen bestimmten Barbetrag oder eine Sache (z.B. Lebensmittel, Kleidung) schenken. Ich habe dabei lediglich die steuerliche Freigrenze für Schenkungen zu beachten. Meine Frau und ich selbst unterstützen seit 11 Jahren ohne jegliche gesetzliche Verpflichung eine alleinerziehende Mutter mit einem monatlichen Geldbetrag. Als das Sozialamt daraufhin vor 9 Jahren die Unterstützung kürzen wollte, haben wir unsererseits die Zahlung sofort eingestellt und schriftlich gegenüber dem Sozialamt erklärt, dass wir die Frau weiterhin unterstützen werden, wenn diese Kürzung aufgehoben wird. Mußte sie auch, denn nun war sie wieder komplett hilfebedürftig. Es gab danach keinerlei Schwierigkeiten mehr. Inzwischen ist die Frau wieder in der Lage einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen und käme im Prinzip auch ohne unsere Hilfe über die Runden - aber eben nur über die Runden und so zahlen wir also weiter, da es uns wirtschaftlich recht gut geht.
Die Vorgesetzten dieses komischen Amtschefs haben also letztlich nur die Rechtsordnung wieder hergestellt. Nicht mehr und nicht weniger.
|
doris16
antwortete am 12.05.01 (19:16):
In den groesseren Staedten in Kanada gibt es sogenannte "food banks", wo sich jeder Nahrungsmittel und sonstige Notwendigkeiten wie Babywindeln, Zahnpasta usw. holen kann. Die "Bank" bekommt von Einzelpersonen, oder von Lebensmittelhaendlern ihren Bestand. Besonders zu den Feiertagen kommen viele Leute, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, um sich etwas Festliches wie einen Truthahn (wenn sie Glueck haben) zu holen. Sozialhilfe ist sehr bescheiden/besch. . .en in allen Provinzen hier, davon koennen Menschen kaum menschenwuerdig existieren, denn Mieten sind auch sehr hoch. Da bleibt nicht viel uebrig.
|
|