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THEMA:   Bin ratlos und am Ende

 11 Antwort(en).

Theresia Heinzelmann begann die Diskussion am 09.03.01 (13:22) mit folgendem Beitrag:

Hallo !!!

Ich möchte nochmal fragen, ob mir jemand weiterhelfen kann mit seinen evtl. gleichen Erfahrungen bzw. Ratschläge oder Tipps wie ich vorgehen muß oder kann.

Mein Problem ist, dass ich seit der Trennung von meinem Mann (war fast 23 Jahre verheiratet) den Kontakt zu meiner Tochter (21 Jahre,lebt beim Vater) fast gänzlich ohne Schuld verloren habe. Ich habe mir nichts Schlimmes zuschulden kommen lassen, das kann ich ohne Wenn und Aber von mir behaupten. Damals war meine Tochter bei der Trennung 17 1/2 Jahre jung) und sie wurde von meinem damaligen Mann und seiner Mutter dazu gezwungen, beim Vater zu bleiben. Ich überließ es ihr ganz allein, was ihr guttut. Momentan ist sie im letzten Jahr insgesamt 3-mal zu mir gekommen, das Verhältnis war gut, aber sie sagte mir immer wieder, dass ihr Vater und die Oma über mich schlimme Sachen erzählen würden und sie den Kontakt zu mir endlich abbrechen soll. Ich merke ihr an, daß sie das sehr belastet, aber mir sind ja die Hände gebunden. Zuletzt habe ich ihr eine Geburtstagskarte geschickt, habe extra eine wunderschöne ausgesucht und ich habe jetzt den Verdacht, daß mein Exmann (ihr Vater) ihr diese Karte vorenthalten hat. Ich bin fast am Ende, weiß mir nicht mehr zu helfen, mein Exmann und seine Mutter machen dies mit voller Absicht, um mich zutiefst zu kränken bzw. verletzen und ich bin absolut macht- und auch hilflos und weiß nicht mehr, ob ich je meine Tochter wieder sehen kann oder nicht. Ich hänge sehr an meinem Kind, da ich selbst eine miserable Kindheit durchmachen mußte (bin im Heim großgeworden unter miserablen Gepflogenheiten) und es tut mir sehr sehr weh, weil ich nicht weiß, ob es ihr gutgeht oder schlecht und ich nichts absolut nichts machen kann und mein Exmann und seine Mutter lachen sich ins Fäustchen. Inzwischen ist in mir gegen diese zwei abnormen Personen ein abgrundtiefer Haß entstanden, gegen den ich nur sehr schwer ankämpfen kann. Ich weiß es echt nicht, wie es demnächst noch weitergehen soll und enden wird und das macht mich noch zusätzlich traurig. Vielleicht hat jemand von Euch ähnliches durchgemacht und kann mir mit guten Ratschlägen helfen, denn ich leide sehr darunter, richtige Mütter können mich wohl gut verstehen.

Ich bedanke mich im Voraus recht herzlich.

Apfel ( Theresia )


Ursyl antwortete am 10.03.01 (14:01):

Liebe Theresia,
du hast schon selbst erkannt, dass der Hass dir deine Energie raubt und dich nur in Traurigkeit stürzt. Ich denke, dass Hass der schlechteste Weg ist, vorsichtig eine neue harmonische Beziehung zu deiner Tochter aufzubauen. Deine Tochter steht zwischen den Fronten und wird sich sowohl von dir als auch von ihrem Vater abwenden, um sich zu befreien und ihren eigenen Weg zu suchen.
Mein Rat an dich wäre: Schreibe deine Lebensgeschichte auf, und zwar ohne Schuldzuweisung. Das Schreiben wird dich ein wenig ablenken und dir deine Traurigkeit nehmen. Lass deine Tochter die Geschichte lesen, sie ist inzwischen alt genug, dann selbst zu entscheiden. Aber viel wichtiger ist: gib dich nicht selbst auf!
Herlichst grüßt dich
Ursyl


lydia h. antwortete am 10.03.01 (18:34):

ja das stimmt, das aufschreiben hilft sehr viel! es befreit unheimlich!
und auch das stimmt, dass wenn deine tochter es aus deinem buch oder heft (also nicht direkt von dir, wie eine anklage an den vater) vernimmt, sozusagen aus zweiter hand, dann geht es besser ein und wird besser verarbeitet und auch eher geglaubt. denn sie ist mit dem geschriebenen alleine, muss niemandem antworten und ansehen.

das mit dem hass, das ist auch so eine sache, einsteils wird heute ja empfohlen diesem eine zeitlang (das kann bei jedem verschieden lang sein, ich brauchte dazu 4 jahre!!) auch mal freien lauf zu lassen, denn wenn man zu früh dagegen kämpft, (oder nur unter dem druck der berater dies tut) wird er irgendwann wieder auftauchen, wie wenn man etwas noch lebendiges, ins wasser werfen würde. oder er frisst sich wie ein unerkanntes geschwür in unsere seele.

aber mit der zeit muss man tasächlich versuchen zu vergeben, vor allem sich selber zuliebe, sozusagen aus einem gesunden egoismus heraus:-)
denn solange man hasst und nicht vergibt, hat der mensch den man hasst die herrschaft über uns!
wenn einem das klar wird, dann fällt es einem schon leichter, einfach zu sagen: "so nun WILL ich vergeben"
denn es ist in erster linie ein akt des willens. es ist gleich wenn man nichts fühlt dabei. aber man befreit sich bewusst von einem menschen der die herrschaft hatte über einem. man wird dadurch der stärkere, der grössere, wenn man ihm vergebn kann.
man kann ja sagen , "herr vergib ihm, denn er weiss nicht was er tut."!
und dann kann man schon besser vorwärtsschauen. die wut wird dennoch lange immer wieder aufkommen, aber die ist nicht so schlimm wie der hass.
liebe theresia, ich umarme dich, und wünsche dir noch nachträglich einen schönen geburtstag!
(theresia hatte gestern geburtstag:-)


Marianne Otto antwortete am 11.03.01 (17:32):

Liebe Theresia,
ich kann Deinen Kummer und Deine Sehnsucht nach Deiner Tochter so sehr verstehen. Habe ich Dich richtig verstanden: für Dich ist das Wichtigste, daß Du wieder Kontakt zu Deiner Tochter hast. Wenn sie im vergangenen Jahr dreimal bei Dir war, ist die Pause wohl erst seit einigen Monaten.

Schreibe ihr doch erneut an die Adresse des Vaters. Diesmal vielleicht mit Rückantwortkarte der Post. Dann erfährst Du, ob sie überhaupt noch beim Vater wohnt. Mit 21 ist Deine Tochter volljährig und viele "Kinder" ziehen in diesem Alter ja schon zu Hause aus. Ich würde nach einer unbeantworteten Geburtstagskarte noch nicht aufgeben, zumal Du sie liebst.

Ich hoffe, es tröstet Dich, daß Dein "Kind" ja flügge werden wird und dann allein entscheiden wird, ob sie Dich sehen oder hören will. Versuche Du, ihr Deine ungetrübte Mutterliebe zu signalisieren. Dann ist von Deiner Seite für sie alles offen, als hieltest Du die Arme für sie auf. Das wird ihr gewiß gut tun.

Sie hat sich bei der Trennung der Eltern mit 17 Jahren für das weitere Zusammenleben mit Vater und Großmutter entschieden. Warum auch immer. Vielleicht die Schule und die Freunde in der Nähe. Jedenfalls muß sie diesen Platz zum Leben nach der Trennung der Eltern für erträglich gehalten haben, wenn es die Alternative gab, bei Dir zu wohnen.

Denke nicht, daß ein 21jähriges Mädchen heute noch immer tut, was Vater und Großmutter wollen. Gib ihr den Hinweis, daß sie Dich anrufen könnte. Wenn sie das tun würde, könntest Du ihr sagen, wie gern Du weiterhin Anteil nehmen möchtest an ihrem Leben, aber Du solltest nicht "klammern". Laß' sie ganz allein entscheiden.

Ich wünsche Dir, daß Du bald etwas von ihr hörst und Dich wieder freuen kannst.

Und versuche, die Haßgefühle für Ex-Mann und seine Mutter erkalten zu lassen. Das wird Dir gut tun.

Es ist ja die T o c h t e r , um die es Dir geht.
Herzliche Grüße von
Paula


Karina antwortete am 11.03.01 (20:42):

Liebe Theresia,
wie gut kann ich Dich verstehen, denn auch ich befand mich einmal in einer solchen Situation. Ich musste einen Menschen, den ich liebe, loslassen.
Aber mir hat der Gedanke geholfen: Wenn er glücklich ist, dann bin auch ich glücklich.
Sicher hast Du Deiner Tochter gesagt, dass sie jederzeit zu Dir kommen kann, wenn sie es möchte.
Ich bin sicher, dass der Tag kommen wird, denn sie wird ja immer erwachsener.
Sei zuversichtlich.
Ich knuddel Dich ganz doll.
Liebe Grüße
Karina


hw wagner antwortete am 12.03.01 (14:17):

Liebe Theresia,
es ist schlimm für eine Mutter,wenn sie eib Kind verliert.
Aber Deine Tochter ist am Leben und Du kannst aus der Ferne beobachten,wie sie sich weiterentwickelt.
Vielleicht kannst Du ab und zu bei ihr kurz anrufen fragen,wie es ihr geht und dass Du Dich freust,wenn es ihr gut geht.
Keine Vorwürfe auch nicht gegen den Ex-und die Schwiegerm.
Nur so kannst Du Vertrauen schaffen.
Irgendwann kommt sie bestimmt zu Dir zurück.
Verliere nicht die Hoffnung.
Herzliche Grüsse und für ie Zukunft alles Gute
H-W


Hanno Votteler antwortete am 14.03.01 (21:53):

Hallo Theresia,
ich glaube, die Geschichte ist deshalb für Dich so schwer, weil es sich in Deinem Fall nach wie vor um die Austragung Eueres Eheproblems handelt, obwohl Ihr schon einige Jahre geschieden seid. Deine Tochter wird von Deinem Ex und seiner Mutter instrumentalisiert. Da Du keine Chance hast zur Zeit etwas zu ändern , muß Du Dich mit dem Verlust Deiner Tochter abfinden. Deine Tochter hat sich auch jetzt mit 21 Jahren für ihren Vater entschieden und ich weiß nicht ob Du das Sprichwort kennst, "wes Brot ich ess, des Lied ich sing". Solange Deine Tochter beim Vater lebt, muß Sie zu ihm halten, um den täglichen Konflikt aus dem Wege zu gehen. Es gibt Fälle, wo sich Kinder von Ihren Eltern lossagen, ohne daß die Eltern es sich erklären können. Traure um den Verlust Deiner Tochter und es wird Dir wahrscheinlich nach der Zeit des Verlustes besser gehen.
Wenn Du das überwunden hast, hat Dein Ex-Mann und seine Mutter keine Macht über Dich und dann werden sie wahrscheinlich auch nicht mehr übe Dich herziehen. Vielleicht sieht Dich dann eines Tages auch Deine Tochter mit anderen Augen.


XYZ antwortete am 15.03.01 (16:24):

Liebe Theresia,

ich hatte schon im Januar, als du deine Lebenssituation schildertest (Wer hat eine gute Idee zu meinem Problem???) das Gefühl, als gäbe es tatsächlich eine geradezu unheimliche Ähnlichkeit zwischen deiner und meiner Ehe- und Familiengeschichte mit allen dazu gehörigen Konsequenzen.

Ich möchte jetzt nicht mit Ratschlägen aufwarten, dazu weiß ich auch zu wenig über deine derzeitigen genauen Lebensumstände, aber dir so kurz wie möglich mitteilen, wie die Abläufe in meinem Falle waren und wo ich jetzt stehe.

Die Übereinstimmungen:
1993 (da war ich 47 Jahre) Trennung. - Mit meiner Tochter, damals 14 Jahre, blieb ich in der ehelichen
Wohnung.
September 94 zog ich allein in eine andere Stadt, mein Ex kehrte in die eheliche Wohnung zurück, meine Tochter wollte mit ihrem Vater leben.
Januar 1995 wurde unsere Ehe geschieden.
Mein Ex zahlte Unterhalt, bis September 1996 – Da war ich 49.

Bis dahin nahm verschiedene Nebenjobs wahr, machte Berufspraktika in Firmen (immer in der Hoffnung, einen Job zu ergattern), nahm an Fortbildungen teil, und engagierte mich ehrenamtlich im Arbeitslosenzentrum und in der Seniorenarbeit der Evangelischen Gemeinde. Ich schrieb über 200 Bewerbungen, wurde insgesamt 4 mal eingeladen und blieb mit der Arbeitssuche erfolglos.

Ich landete beim Sozialamt und musste klagen. Der Prozess ging durch 2 Instanzen und war einfach furchtbar. – Alles genau wie bei dir.
Soweit die objektiven, will sagen äußerlichen Übereinstimmungen.

Begleitet war diese Lebenszeit für mich mit extremen existenziellen Ängsten. Diese Ängste sind nur schwer auszuhalten und führen letztlich immer wieder in den Zorn und den Hass auf diese Ungerechtigkeiten. Auf die Menschen, die mir das zugefügt haben (bezeichnenderweise in meinem Fall auch auf meine Tochter, die dann auch noch Gegenstand der Argumentation der gegnerischen Anwälte war) und auf die Institutionen. Immerhin besser auszuhalten als die Angst, aber auf Dauer wiederum auch nicht.

Aus heutiger Sicht, liebe Theresia, müsste ich meinem Ex eigentlich die Füße küssen. Denn – durch das Abgleiten in die Sozialhilfe bekam ich endlich eine „echte“ Chance auf eine längerfristige Arbeitsstelle, die meinen Lebensunterhalt sicherte. Plötzlich waren Arbeitsamt und Sozialamt sehr rührig, mich in Lohn und Brot zu bringen und mich entsprechend zu fördern, ich hatte ja nun Anspruch auf Leistung und kostete Geld. Durch meine ehrenamtlichen Tätigkeiten kannte ich auch die Leute, die Jobs zu vergeben hatten. – Und so bin ich heute mit 54 Jahren in der glücklichen Lage, meinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten, wenn auch immer wieder befristet, aber ich werde nicht mehr in die Abhängigkeit von meinem Ex-Mann geraten und auch nicht in die der Sozialhilfe.

Das Mutter-Tochter-Verhältnis war natürlich stark belastet. – Und – du kannst mir sagen, was du willst, diese Enttäuschung, die „Muttern“ verspürt, wenn das Kind sich für den Vater entscheidet, ist immens. Dieses Gefühl, so viel an emotionaler Kraft in dieses Kind, in die Familie überhaupt gesteckt zu haben, und dann will es zum Vater!! Besonders, solange man sich gedanklich nicht von den Schuldzuweisungen lösen kann und sich vom Mann und Schwiegermutter „verraten“ fühlt. – Mir ist es auch so gegangen. Und letztlich kam auch das, was sich unterschwellig in mir abspielte, auf die eine oder andere Weise auch bei meiner Tochter an. Wir haben uns auch „nur“ alle Jubeljahre gesehen. Dabei hatte ich mal das Gefühl, „nur ich“ habe eine Beziehung zu meiner Tochter.

„Meine“ ist heute auch 21 Jahre alt. – Inzwischen wohnungsmäßig selbständig. Aber unser Verhältnis ist entkrampft. – Sie wohnt ja nicht in derselben Stadt wie ich, aber sie ist auch „Online“ – Und da meldet der Messenger schon mal beim Chatten im Seniorentreff: "Hi mom, mit wem flirtest du gerade?“ oder Mails mit dem schließlichen Gruß "Hdgdl", was "Hab' dich ganz doll lieb" heißt, und wovon ich immer ganz gerührt bin. – Ostern werden wir zusammen verbringen teils wir beide allein, teils bei „Mutterns“(meiner) Familie.

Und wie ist das gekommen? –
Die Angst ist weg. – Mit der Angst der Zorn. Ich habe vergeben können. – Lydia hat Recht. Dieses Vergeben ist ein elementarer und heilender Vorgang. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle mehr, was die anderen getan haben. Man gibt es einfach ab. Wenn ich zurückdenke, dass ich da gesessen habe, fassungslos, und mit dem Gefühl, was immer ich tue oder unterlasse, ich werde immer tiefer in das Elend fallen. Alle (für die ich so viel getan habe) sind gegen mich. Ich werde in tiefer Einsamkeit, Armut und Obdachlosigkeit enden. Dann erscheint es mir wie ein Wunder, dass es mir heute wirklich gut geht. Ich bin voller Dankbarkeit für diese Wandlung. – Da fällt es leicht, zu vergeben. Und wenn man den anderen vergeben kann, dann kann man auch sich selbst vergeben. Denn, Theresia, wir haben doch auch irgendwie unseren eigenen Anteil an dem, was mit uns geschieht, oder?

Dieser Beitrag ist sehr lang. – Und er ist anonym. – Es ist doch allzuviel von mir und eben auch von meiner (Ex-)Familie darin, so dass ich lieber unerkannt bleiben möchte. Solltest du aber interessiert sein (vielleicht habe ich ja auch noch einige pragmatische Tipps, was deine Arbeitssuche angeht), kannst du das in diesem Forum sagen. Ich schreibe dir dann eine Adresse, okay?

Herzliche Grüße und alle guten Wünsche
XYZ


Stella antwortete am 18.03.01 (20:14):

Liebe Theresia,
ich habe Deinen Eintrag schon am 9.3.01 gelesen, mochte mich aber bislang nicht zu einer Antwort durchringen! Deine Thematik und Problematik ist aber so komplex, daß ich Dir raten möchte (jaja, ich weiß, Ratschläge sind auch Schläge), Dich eventuell mal mit der kostenlosen Tel.-Nr. der deutschen/regionalen Telefonseelsorge in Verbindung zu setzen. Ich könnte mir vorstellen, daß Dir da von den Leuten geholfen werden kann, und Dich ggf. auch weitervermitteln an entsprechende professionelle Hilfsorganisationen wie Ehe-, Familien- und Lebensberatungstellen usw.. die z.T. auch kostenlos sind.(Unter bes. Umständen tritt auch die Krankenkasse in Kraft):

Die freecall-Nr. lautet: 0800-111 0 111 + steht unter dem Motto: "Wenn Sie sich was von der Seele reden wollen!"
Ich hab´s ausprobiert - und es hilft tatsächlich!
Alles Gute und herzl. Gruß
von Stella


Doris antwortete am 30.04.01 (22:48):

So schwer es auch sein mag' die Tochter hat einen eignen Willen und muß eigne Entscheidungen treffen; die sie allerdings auch - besonders vor sich selbst - verantworten muß.
Zwischen meiner ältesten Tochter (42 Jahre) und mir herrscht seit Monaten, nach einer m.E. recht belanglosen Meinungsverschiedenheit, Funkstille. Ich hab' mich entschuldigt, elektronische Karten geschickt - auch zur Geburt meiner Enkelin - aber das Schweigen hält an


Erna Ecker-Philippi antwortete am 15.07.01 (19:25):

Liebe Theresia,

ich finde Deine Stuation ebenfalls bedauernswert. Deine Lebensgeschichte aufzuschreiben, wie Dir geraten wurde, finde ich sehr heilsam. Denn einige Geschehnisse Deines Lebens haben Dich sicher auch sehr verletzt. Ist es da nicht tröstlich festzustellen, dass Du sicher vieles überwunden hast, was Dir einmal unmöglich erschien?

So wirst Du vielleicht einmal erkennen müssen, dass Deine jetzige Situation, die Dir einen neuen Anfang aufgezwungen hat, Dir vielleicht zum Segen gereicht. Das hat ja auch Frau XYZ erlebt.

Dann möchte ich Dich noch an etwas erinnern: Kummer macht krank. Deshalb wecke Dein Selbstwertgfühl. Und sage Dir, dass Du wegen der Menschen, die Dir so weh getan haben, nicht krank werden willst. Diesen Dienst darfst Du Ihnen keinesfalls erweisen.

Und noch eins: gönne Dir etwas Gutes, eine neue Frisur, ein schickes Kleid, ein Besuch im Cafe oder weiß Gott was. Wenn Du Dir mehr Beachtung schenkst, verlierst Du die Fixierung auf die Menschen, die Du hasst. Und vertraue darauf, dass sich alles einmal von selbst lösen wird. "Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich fein".

Ich meine es gut mit Dir.

Erna


Georg Segessenmann,alias Georg von antwortete am 16.07.01 (11:00):

Ernas Worte möchte ich folgendermassen zusammenfassen:

Liebe Dich selbst, damit die Anderen Dich lieben können!

Wer griesgrämig herumläuft, den meidet man - wer Freude austrahlt, den sucht man.

Drum: Stell Dich am Morgen vor den Spiegel und lach Dich an - auf dass Du das Lachen (trotzdem) nicht verlernst!

Schorsch