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THEMA:   Gemeinsam wohnen im Alter.

 35 Antwort(en).

bruno peters begann die Diskussion am 16.08.00 (20:24) mit folgendem Beitrag:

neue Wohnformen im alter: Das ist der Titel einer Veranstaltung, die im WS hier an der Uni Bielefeld läuft für menschen ab 50.
ich habe gerade sehr neugierig das Buch gelesen:
Nicht allein und nicht ins Heim.
von Astrid osterland, Junfermann Verlag paderborn, 2000.
die Geschichte von 11 Frauen, die in Göttingen seit jahren ein haus bezogen haben, und dort gemeinsam wohnen. Mit alen Vorbehalten und Ressentiments, die es so gitb. Ich finde dieses Buch ungeheuer spannend.
Das ist eine echte Alternative zu Altenheim,Seniorenresidenzen und gegen die Einsamkeit. Es gibt inzwischen allein in NRW 30 Projekte dieser Art, Menschen, die eine Hausgemeinschaft planen, gemeinsam wohnen wollen, +
Was ist eure meinung dazu? Welche Vorbehalte gibt es? Ist es nicht sowas wie "Späte Freiheit?".
Gerne würde ich dieses Thema: Neue Wohnformen im Alter mit allen diskutieren.
Bruno


Eva Wenzel antwortete am 17.08.00 (12:28):

Lieber Bruno, zunaechsr moechte ich lobenswert erwaehnen, dass an der Uni Bielefeld unter "Studieren ab 50" sehr viel fuer die Senioren angeboten wird. Ich weiss das von einer Mailfreundin aus Bad Oynhausen, die schon lange daran teilnimmt.
Nun zu Deinem Thema. Ich persoenlich halte das fuer eine unbedingt optimale Loesung. Leider ist das hier in meinem Umkreis nicht moeglich und wird es auch nicht geben. Ich kenne von meiner Ausbildung das Leben in einem Internat, habe auch selbst dann noch fuer kurze Zeit in einem Internat unterrichtet. In dieser Gmeinschaft habe ich mich immer wohlgefuehlt.
Auch wenn man im Alter gemeinsam wohnen moechte, muss man sich natuerlich darueber im Klaren sein, dass so etwas nur funktioniert, wenn gewisse Regelungen eingehalten werden muessen. Mit Sicherheit wird man auch einige Abstriche machen muessen. Aber dafuer bin ich doch nicht allein, sondern in einer Gemeinschaft. Und das ist nach meiner Ansicht das Ausschlaggebende im Alter.
Eva


Marina Hafner antwortete am 19.08.00 (20:31):

Liebe Eva, lieber Bruno,
ich bin völlig Eurer Meinung, daß ein Zusammenleben in der angedachten Form eine echte Alternative zu einem Leben allein in einem Haus, einer Wohnung oder gar in einem Zimmer in einem Altenheim ist. Selbstverständlich muß es Regeln geben, aber ich stelle mir den Gewinn ungleich höher vor: Anregungen, die aus einem gelebten Leben kommen sind allemal schöner als jede noch so gut gemachte Sendung - die man dann allein anschaut. Wenn ich allein die Beiträge in den verschiedenen Foren lese: was für eine Fülle von Denkanstößen! Wenn man in höherem oder auch hohen Alter geistig noch so fit ist, daß man sich einbringen und auf der anderen Seite partizipieren kann, was für eine spannende Perspektive. Und warum nicht auch zu zweit in eine Wohngemeinschaft? Wenn der Aktionsradius eingeschränkter wird, dann ist es sicher auch für (Ehe)Partner schön, wenn jeder außerdem noch andere Gesprächspartner findet.

Herzlichen Gruß
Marina


Ursula Trautmann antwortete am 24.08.00 (00:51):

Wir haben hier in Berlin auch schon in verschiedenen Kreisen über Wohnen und Leben im Alter nachgedacht. Wohnen in einer selbstbestimmten Gemeinschaft ist meiner Meinung nach sicher eine gute Lösung. Man kann sich soviel Hilfe kaufen wie notwendig und alle anderen Dinge selbständig regeln.Natürlich müssen die Menschen die sich dazu entschließen einige selbsterarbeitete Regeln beachten. Auch müssen sie bereit sein respektvoll und rücksichtsvoll miteinander umzugehen.es muß sichergestellt sein, daß der Schwache gleichberechtigt zu Wort kommt und seine Bedürfnisse müssen beachtet werden.Die Hausregeln sollten nicht starr sein, sondern in einer Versammlung auch abgeändert werden können, wenn neue andere Bedingungen gegeben sind.Die Hausgemeinschaft sollte dann auch Arbeitgeber für die Helfer sein, keine übergeordnete Behörde oder sonstige Vereinigungen. Neue Mitbewohner müssen von der Hausgemeinschaft ausgesucht werden, es darf nicht einfach einer zugewiesen werden.Es sollte eine Vertretung nach außen für eine festgesetzte Zeit gewählt erden. Die Abrechnungen müssen allen zugänglich gemacht werden.Da gäbe es sicher noch manches zu bedenken, aber es wäre natürlich besser als jedes Heim.


Karin Kaufhold antwortete am 23.09.00 (20:08):

Hallo und guten Abend,
ich bin heute abend zum ersten Mal in diesem Forum und habe mit großem Interesse gelesen, was Sie alle zum Thema Einsamkeit im Alter zu sagen haben.
Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, daß ich mit einem solchen Projekt die denkbar schlechtesten Erfahrungen gemacht habe, obwohl ich mir so viel davon versprochen hatte.
Wir sind zu dritt (3Frauen) in ein Haus gezogen, das wir gemeinsam gemietet haben. Das Problem, das nach unserem Umzug aus drei verschiedenen Wohnungen in dieses Haus, in dem wir jeder eine abgeschlossene Wohnung haben, ist weder finanzieller Art oder die Nichteinhaltung von Regeln, sondern ich habe festgestellt, daß wir ganz plötzlich andere Anforderungen an eine Lebensgemeinschaft bzw. Wohngemeinschaft stellen als vorher angedacht. Im Endeffekt sind wir jede für sich einsamer als zuvor.
Vielleicht wissen Sie ja, wie das möglich ist.
Herzliche Grüße


bruno Peters antwortete am 23.09.00 (20:54):

Hallo,Frau Kaufhold.
ja das ist ja keine gute Erinnerung. Und war vorher abzusehen. Alle Gruppen, die kleiner als 10 oder 12 sind, zerstreiten sich heftig.
Ich kenne viele Initiativen, die gemeinsam wohnen wollen. Die Größe der grupe ist entscheidend. Wir sind 20 Menschen ab 50. Und in dieser "Großfamilie" muß nicht jeder mit jedem gut können. Es gibt immer Auswahlmöglichkeiten, mit wem ich Kontakt haben will und mit wem nicht. Undbereits n der jetzigen Phase haben wir regelmäßig eine Beraterin.
Das ist das ganze Geheimnis.
tut mir leid für Sie.
Es gibt ein neues, spannendes Buch über die Göttiger Frauen Gemeinschaft. "Nicht alein und nicht ins Heim" von Astrid Osterland, im Junfermann Verlag. Da wird die innere Entwicklung beschrieben.Und wie die Frauen mit Konflikten umgehen lernen.
Es geht halt nicht so blauäugig.
herzliche Grüße
Bruno


Marianne Otto antwortete am 13.10.00 (11:29):

Hallo, lieber Bruno,
mich interessiert dieses Thema sehr. Ich wüßte gern, in welcher Phase Ihr seid. Damit meine ich Deine Gruppe von 20 Menschen, die an einer Wohngemeinschaft interessiert sind. Seid Ihr noch in der Planung, oder habt Ihr schon einen Platz für Euch gefunden, oder wohnt Ihr gar schon zusammen unter einem Dach?
Ich denke auch, daß man schon in der Planungsphase guten Rat von erfahrenen Menschen braucht. Auch darüber, wie das spätere Zusammenleben dann praktisch organisiert werden soll. Aber auch, wie man ein harmonisches Miteinander erreichen kann. Vielleicht können schon im Zusammeleben "Geübte" aus ihren Erfahrungen raten, wie man Streitpunkte und Unerquickliches vermeiden kann.
Sicher braucht es Absprachen und Regeln. Aber wichtig sind sicher auch ständige Gesprächsrunden, so daß kein Groll angesammelt wird. Aber das Wichtigste ist sicher die Zusammensetzung der Gruppe. Die Leutchen müssen eben gut miteinander können.

Mich würde das auch sehr reizen, aber ich habe hier von keiner solchen Initiative gehört.
Ich wünsche Dir und Euch gutes Gelingen.
Herzlichen Gruß
Marianne (Paula)


friedhild antwortete am 14.10.00 (13:59):

Hsllo, Bruno und alle Ihr anderen Semioren oder solche, die es werden werden.
Seit einigen Wochen beschäftige ich mit diesem Thema und bin froh, auf Euch gestossen zu sein.

Ich denke, der Bedarf ist da, wie immer bedarfs aber des Mutes und der Initiative, denn schließlich gibt man ja eine Menge auch auf.

Nun als mutige Widder-Dame werde ich wohl nicht eher ruhen, bis ich diese Form des Zusammenlebens -wieder- ausprobiert habe. (Schließlich bin ich eine 68-er) Es wäre schön, wenn Ihr mir bei den ersten Schritten helfen würdet.

1. Wo und wie habt Ihr Gleichgesinnte gefunden?

Schön, wenn Du/Ihr mir anworten würde(s)t. - Das Leben war und ist für mich spannend - und so soll es auch bleiben.
Eure "Wilde Hilde"

"Wilde-Hilde"


Bruno Peters antwortete am 14.10.00 (19:21):

hallo, Hilde, da hast du recht: Der Bedarf ist da. Das ist ein rasch wachsender Markt, es gibt bereits über 30 Initiativen, einge sehr gut gelungene Häuser. Ein eigenes "Forum für gemeinsam wohnen im Alter" in Hannover als Schaltzentrale.
Wir haben angefangen mit einer zeitungsanzeige: aktive Senioren, die ihre Freizeit sinnvoll verbringen wollen..."
Da kamen 40 Menschen.
Als wir uns entschlossen, die Idee "gemeinsam wohnen" konkret weiter zu betreiben, gingen einige weg.,neue kamen hinzu.
Unmd dann muß man die Presse benachrichtigen. Die sind wild auf sowas, einschließlich des Regional-fernsehens.
Und dann braucht man viel Kontakt mit anderen Gruppen. Das sind spannede Leute, die ja wirklich ihr Alter selbst organsisieren.
Als Alt-68 haben viele von uns Kinderläden organisiert, um für usnere Kinder ein Erziehung zu gewährleisten, die unseren Vorstellungen entspricht.
jetzt organisieren wir einfach unser Alter selbst.
das Motto. "Auf der bank sitzen und warten, daß es Abend wird" ist nichts für uns.
"Hilf Dir selbst, sonst hilft dir ein Sozialarbeiter".
Bruno
Gerne einzelheiten per mail.


Erika Heckmair antwortete am 29.11.00 (18:31):

Nach meiner Überzeugung ist der Mensch ein Wesen, welches in größeren Gruppen, Familienverbänden,Clans usw. zusammenleben sollte. Nur hier fühlt er sich sicher,geborgen und aufgehoben. Außerdem wird er von der Gemeinschaft gebraucht, macht sich nützlich und somit steigt sein Selbstwehrtgefühl,das wiederum Energie und Kreativität in ihm freisetzt. Er erfährt Zufriedenheit und Glück. Leider geht der heutige Trend des Zusammenlebens genau in die entgegengesetzte Richtung. Man lebt sich auseinander. Die Folge ist Vereinsamung,was besonders schlimm für Kinder, Jugendliche und alte Menschen ist. Ich möchte gerne mein Leben in die richtige Richtung führen.Wo finde ich Gleichgesinnte?


Ulrike König antwortete am 18.12.00 (11:07):

Hallo,
das ist genau mein Thema, ich bin zwar erst 4 Tage im Treff habe aber schon lange über leben im alter nachgedacht und da schönste wäre auf einem Bauernhof
oder ähnlich mit Tieren die noch zu betreuen gäbe und Männer und Frauen und auch vielleicht junge Familien mit Kindern damit man als Single oder alleinlebender nicht ins Heim oder ähnliches gestopft wird. Müßte eine Initiative in meinem Fall im PLZ Gebiet
32... 33... gehen. Man muss ja früh anfragen und nicht zum Schluss in Panik verfallen wenn es dann zu spät ist, denn im alter vergehen die jahre immer schneller wie wir alle wissen


Anita Schwerdtfeger antwortete am 30.12.00 (16:50):

Hallo Ulrike,
das ist witzig: Deine Vorstellungen decken sich - bis auf den PLZ-Bereich - exakt mit dem, was ich mir zu diesem Thema überlegt hatte. Eine möglichst bunte Mischung aus WG-lern unterschiedlicher Altersgruppen, einen mittleren "Zoo" mit Hund, Katze, Schaf und Esel.. und reichlich Raum für Kinder. Also keine sterile Altenanlage mit eingezäunten Rasenflächen, sondern lebendiges, fröhliches Leben. Wäre schön!
Mich macht allerdings etwas nachdenklich, dass bisher alle Beiträge "weiblich" sind (sorry, Bruno: mit Ausnahme des Initiators, natürlich!). Also: eher nix mit "Mischung" ??
Frage an Bruno: ist dieses "Forum für gemeinsam wohnen im Alter" im Internet vertreten? Ich würde sehr gerne Kontakt aufnehmen. Ich denke schon, dass es eine Menge Organisation, Erfahrung, Publizität und Macher braucht, damit solch ein Projekt keine Bauchlandung wird.
Viel Erfolg und herzliche Grüße von Anita


B. Zauft antwortete am 08.01.01 (14:39):

Ich bin heute auch zum ersten Mal in diesem Forum, Zusammenleben im Alter ist ehe noch schwieriger als in einer Studenten WG, denn abgesehen von den Interessen, Lebensstil, Ansprüchen - kommt noch die körperliche Fitness hinzu. Wo finde ich Gleichgesinnte, Gleichaltrige etc.etc. ich bin da eher skeptisch, aber wünsche den Optimisten alles Gute


Rosi Büscher antwortete am 08.01.01 (16:49):

Auf dieses Thema stoße ich zum ersten Mal, wie ich sehe, wird es schon länger diskutiert. Eine Freundin (unverheiratet, Lehrerin) hat vor Jahren mit einer anderen alleinstehenden Bekannten und einem befreundeten Ehepaar mit eigenen und Pflegekindern diesen Schritt gewagt. Sie haben sich alle zusammen ein Haus gekauft, das nun so geschnitten war, dass es eigene Räume und Gemeinschaftsräume gab. Nachdem die Pflegekinder aus dem Haus und noch eine bettlegerige Großmutter gestorben war, bekamen sie noch Platz für Gäste- bzw. Computerzimmer. Das Zusammenleben ist immer besser geworden, obwohl die Interessenslage unterschiedlich ist, aber alle sind aktiv kirchlich in einer Gemeinde gebunden und haben auch so ziemlich denselben Bildungshorizont. Ich glaube, diese beiden Punkte sind ausschlaggebend für das harmonische Zusammenleben.


Renate Behnke antwortete am 28.01.01 (22:32):

Hallo, Ihr Wohnformsuchenden Senioren!
Lese immer von Voraussetzungen der Persönlichkeit und erlebe leider im Alltag, wie gerade diese sich im Alter so rasch verändern kann. Es wäre deshalb besser, wenn die Wohnanlage eine gute Mischung aus ca. 50 - 70 Senioren bestände mit einem Betreuungsangebot. Dann mischt es sich neu und man findet eher Kontakt.


Uttka antwortete am 04.02.01 (12:58):

Hallo, hier ist noch so eine mutige Widder-Dame wie die "Wilde Hilde" von oben, nämlich die "Wilde Uttka" wie die Mutter immer sagte! Vor 2 Jahren ist mir die Idee gekommen: "WG im Alter", wurde aber ausgelacht. Ich bin jetzt sehr froh, hier auf Gleichgesinnte zu treffen. Das tut richtig gut. Werde sofort das empfohlene Buch kaufen. Aber vorab eine Frage an alle: Kann mir jemand sagen, ob es im Stuttgarter Raum schon solch eine Initiative gibt
und: Sind meine 50 Lenze als Einstieg o.k. oder sollte ich noch einige Jahre warten?


Bruno antwortete am 08.02.01 (21:57):

Renate, da stimme ich Dir voll zu. Alle Erfahrungen zeigen - und es gibt ja schon einige - das die Größe der Gruppe entscheidend dazu beiträgt, das Zusammenleben erfolgreich zu machen. also 20 Menschen und mehr sollten es schon sein. Dann kann man sich aus dem Wege gehen, und findet immer noch einige , mit denen man gern Kontakt hat. Ale kleineren Gruppen, so unter 10 menschen, sprechen nach drei jahren kaum noch miteinander. von ausnahmen abgesehen, etwa eine starke religiöse Ausrichtung, die alle gemeinsam teilen.
Bruno

(Internet-Tipp: https://www.forum-fuer-senioren.de)


erika antwortete am 11.02.01 (18:19):

hallo!

hier ist erika aus berlin!
ich suche gleichgesinnte, die mit mir einen seniorenwohngemeinschaft in berlin gründen wollen.

gute adressen findet man übrigens bei www.betreut-wohnen.de oder www.wohnprojekte de.

ich freue mich über antworten!
erika

(Internet-Tipp: https://www.forum-fuer-senioren.de)


kff@zum.de antwortete am 11.02.01 (19:57):

Hallo an alle,

Erika ist in meinen Augen keine ehrliche Person, seht meinen Eintrag bei dem Thema "betreut wohnen". Hier hat sie wieder keine gültige E-mail Adresse angegeben. Reklamemitteilungen von ihr habe ich wegen ihrer Anonymität anderenorts im Forum deshalb bereits gelöscht.

MfG Karl


bruno antwortete am 13.02.01 (22:11):

ja, karl, auch hier in diesem forum treibt sie - die erika - ihr Unwesen.
Meine these ist: betreutes wohnen ist - in den meisten Fällen - reine abzockerei.
wir haben das hier in Bielefeld mal untersucht. Und die Leistungen verglichen. mit negativem Ergebnis.
also, Karl, paß weiter auf erika auf.
Mfg Bruno


Cornelia antwortete am 15.02.01 (09:19):

Ich (35) habe einige Jahre in einer StudentenWG gelebt und ich kann sagen, es gab einige sehr nette Jahre, aber nachdem sich die alte Mannschaft aufgelöst hat, wurde es unerträglich, da die neuen Mitglieder völlig andere Vorstellungen von Zusammenleben hatten.
Wir waren nur drei Personen, waren wohl zu wenig. Größere WG´s funktionieren sicher besser.
Ich sah kürzlich im ORF eine Sendung über Alten WG´s und war begeistert über die Aussagen der Senioren. Ich könnte mir vorstellen, wenn ich einmal im Alter alleine sein würde, daß ich eine WG einem Seniorenheim vorziehen würde, da sie doch etwas familiäres ausstrahlt. Es wird sicherlich auch genug Probleme geben, aber wo gibt es die nicht?
Ich werde diese Diskussion sicher noch interessiert verfolgen, da ich durch die Doku zum ersten Mal auf diese Möglichkeit gestoßen bin und noch nicht viel darüber weiß.
liebe Grüsse
Cornelia


Gerda Bruhn antwortete am 23.02.01 (00:35):

Wer kann mir sagen, ob man auch im Falle einer körperlichen und/oder geistigen Pflegebedürftigkeit in einer solchen WG verbleiben kann? Wohnt man in Einzelzimmern mit Gemeinschaftsraum?


Helga Birmelin antwortete am 27.02.01 (16:39):

Hallo Bruno,
danke für den Hinweis auf Ihren Artikel. Es ist eine großartige Idee, sein Leben im Alter selbst zu veranlassen und ich kann mir gut vorstellen, dass eine freie Gemeinschaft gleicher Interessen bestens funktionieren kann. Die Soziale Versorgung wird sicher bestens sein, weil die praktische Erfahrung der Gemeinschaft hier allen zugute kommt. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Leute wache Augen haben für Veränderungen bei ihren Mitbewohnern und es muß keiner befürchten, dass er mit seiner evtluellen Hilflosigkeit unentdeckt bleibt. Gegenseitige kleine oder große Hilfe wird zum Alltag gehören. Großen Nutzen bringt wohl auch der Austausch von Informationen mit gesellschaftlichem Rahmen wie Theaterstücke, Veranstaltungen, Wanderwege, Clubs, Reisen etc. Und jeder kann ausgehen, wann es ihm passt. Sie sagen zu Recht, dass die Gemeinschaft groß genug sein sollte, damit sich ein Jeder frei fühlen darf und seiner persönlichen Prägung entsprechend Freunde finden kann, denn oft genug haben sich Menschen mit ihren Meinungen im Lebensverlauf festgefahren und ihren eingetretenen Weg regelrecht zementiert. Da wäre es Zufall, wenn sich in einem kleinen Kreis ein Partner finden würde, der ihm nicht widerspricht.
Aber eine größere Gemeinschaft mit gleichen Interessen und Grundbedürfnissen auf freier Basis, das ist eine tolle Sache. Keine Vorschriften und Hausordnungen von gemeinnützigen Einrichtungen, die ein Haus "verwalten", bei denen der individuelle Mensch nicht vorgesehen ist, weil er nicht in die Norm passt.

Ich denke, dass, wie bei allen menschlichen Gemeinschaften, für die Qualität des Miteinanderlebens die gegenseitige Achtung ausschlaggebend ist. Das Mitfühlen können, weniger das Rechthaben wollen. Auch mal "Unsinn" anhören ohne zu kritisieren. Vielleicht ist ja die eigene Meinung im Rahmen einer größeren Ordnung "Unsinn"?
Ich wünsche allen, die sich zu einer solchen Gemeinschaft zusammenfinden Gelassenheit.
Vielleicht gibt es so etwas auch in München oder Umgegend?

Helga.


Annegret Domann antwortete am 01.03.01 (19:47):

Hallo Ihr Lieben,
beruflich beschäftige ich mich schon lange mit Immobilien, wenn ich auch altersmäßig noch lange nicht in den Bereich des gemeinsamen Wohnens im Alter gehöre. Trotzdem habe ich die Idee, hier im Norden ein Wohnprojekt zu initiieren, in dem Junge Familien und alte Menschen, Singles und Haustiere miteinander leben können. Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen, aber ich bin fest davon überzeugt, hier eine gute Lebensform begründen zu können. Wie sieht es aus - hättet Ihr Ideen? Können wir unsere Ideen zusammenlegen? Hat noch jemand hier Lust auf wuseliges und kreatives Zusammenleben mit Freunden? Kurz und gut - wie können wir es anpacken? Wie können wir solche Wünsche und Ideen in die Tat umsetzen? Und nicht nur drüber reden? Ich freu mich über Eure Antworten!

Liebe Grüße Anne


Anita Schwerdtfeger antwortete am 02.03.01 (14:20):

Liebe Anne,
juchhu, das trifft sich hervorragend: ich bin auf der Stelle dabei!! Genau an diesem Traum spinne ich doch schon eine Weile herum - lass ihn uns umsetzen! Ich habe schon ein paar Ansätze dazu unternommen, andere stehen noch auf meinem Zettel.
Wo bist Du zu Hause? Ich komme am Wochenende 9.-12.3. nach Hamburg und Berlin - vielleicht könnten wir uns irgendwo treffen? Als Pendler zwischen der Schweiz und Hamburg bin ich jetzt und sofort auch noch nicht WG-fähig, aber das hindert mich ja nicht daran, parallel schon mal konkret die Vorbereitungen anzugehen. Bis wir einziehen können, wird's sowieso noch ein paar Tage dauern :-))
Also: ich freu mich drauf!

Begeisterte Grüsse von Anita


Renate Behnke antwortete am 05.03.01 (19:38):

Liebe Gerda - auch Bruno sollte das lesen -
Im betreuten Wohnen in Hamburg gibt es einen genauen Kostenschlüssel über Zahlung und Leistung von der Behörde herausgegeben, also keine Abzocke. Jeder lebt in seiner angemieteten Wohnung und zahlt einen Betreuungszuschlag. Hierfür wird für Behinderte jeder Art Hilfe organisiert, ob Pflegedienst oder Zuschüsse, Ausweise, Fahrkarten usw. Dann kommen die Aktivitäten im Hause mit Aufenthaltsraum, z.B. PC-Internet-cafe, Feste, Singen usw.Ausfahrten und Reisen werden organisiert. Die Mischung der gesunden Senioren (gibt es fast nicht) und der behinderten Senioren spielt hier kaum eine Rolle. Ausnahme ist die starke Demenz. Also Mut zur Gemeinsamkeit statt Einsamkeit.


Bruno Peters antwortete am 06.03.01 (21:41):

Reante,
habe das, deinem Wunsch gemäß, gelesen. Das ist sehr beeindruckend. Eher die Ausnahme, von der ich mir wünsche, das sie die Regel wäre.
Gesunde Senioren im betreuten wohnen sind da oft ein anderes Kapitel, weil es oft "Über-betreuung" gibt und die eigene Aktivität eher gebremst wird.
Bei unserem Vorhaben hier in Bielefeld - Gemeinsam wohnen, miteinander leben -ist Betreuung durch Profis erst mal nicht vorgesehen. Die Altersmischung der Gruppe ist auch sehr gut -von 52 jahren bis hin zu 68 Jahren. Da ist viel an Eigeninitiative möglich. Und da unsere Gruppe sich "Wahlfamilie" nennt, sind alle Familienmitglieder und wissen, wo sie hingehören und einen Platz haben.
Das ist spannend, mal sehen, wie das Experiment weitergeht. Im Oktober wird wahrscheinlich der Bau eines Hauses mit 20 Wohnungen beginnen.
Unsere Internetseite wird bald fertig sein und hier bekanntgegeben.
Grüße
Bruno


Renate Behnke antwortete am 07.03.01 (23:34):

Toll, Bruno,
mit wieviel Mut ihr da rangeht und dann auch noch 'ne eigene Hompage, das sind Ziele, die zusammenschweißen! Das Potential, das ich betreue ist zwischen 70 und 90 Jahre alt, die Wohnanlage 11 J. Baulich behindertengerecht und gemütlich, die Nassbereiche leider nicht barrierefrei, achtet darauf! Man wird so schnell 10 Jahr älter. Unsere HP liegt noch in weiter Ferne, wir sind nur mäßig ausgerüstet und mehr oder weniger Anfänger ohne Freaks :-(, aber zufrieden. Renate


Mechthild Linnhoff antwortete am 10.03.01 (18:27):


Hallo an Alle !

Ich bin Änfängerin im Internet und begeistert davon in welcher Form hier miteinander gesprochen wird.
Zum Thema:
Ich bin zwar erst 36, habe aber schon mal über Gemeinsam wohnen im Alter nachgedacht und finde den Gedanken interessant.
Ich wohne seit 10 Jahren mehr oder wenigen in einer WG.
Wie alle Wohnformen gibt es sicherlich auch in einer WG Vor- und Nachteile.

Gruß Mechthild


Bruno Peters antwortete am 15.03.01 (21:13):

Renate
danke für den Hinweis mit den Naßbereichen. aber das ist kein Problem, ohne barrierefreiheit überall gibtr es keine Förderung mehr hier in NRW.
Ich hänge hier sofort unsere URL aus, wenn sie denn fertig ist. ich denke, nächste woche ist Probelauf. wir haben sie nicht selbst gemacht, sondern einen Webmaster engagiert und ihm dafür Geld gegeben. Ich habe einige Fördermittel gekriegt, davon können wir das bezahlen.
Diese Art von Förderung von Gruppen, die in der Planungsphase sind, gibt es in NRW. leider nur noch dieses jahr.
Was ist das für eine Anlage, in der du arbeitest?
Gruß
Bruno


Hiltrud Gicklhorn antwortete am 16.03.01 (08:15):

Hallo,
ich bin 53 und denke häufig darüber nach
wie schön es wäre,mit anderen Menschen
eine Wohn- oder Hausgemeinschaft zu haben.Ich bin gehbehindert auch zeitweise auf den Rollstuhl angewiesen
und nicht mehr berufstätig.Mein Mann ist voll berufstätig,meine 3Söhne sind
erwachsen und aus dem Haus.
Ich bin ein lustiger,immer positiv denkender,religiöser Mensch und denke,
dass ich ,trotz meiner Krankheit,noch vieles für andere tun könnte.Aber wie und was??? Vielleicht denkt ja jemand
ähnlich oder hat eine Idee.Ich wohne im
Norden(LK Oldenburg)und wünsche allen
eine gute Zeit.


Heinz NITZBON antwortete am 22.03.01 (11:05):

Wir nutzen den PC-Raum in der DRK-Altenwohnstätte und finden hier das Grundwissen zur Bedienung des Computers in gemeinsamen arbeiten an den Computern.


Renate Behnke antwortete am 28.03.01 (22:21):

So, Bruno, spät aber besser als gar nicht.In Hamburg-Harburg betreue ich eine Seniorenwohnanlage, d.h. Senioren haben eine Wg. gemietet und dazu einen Betreuungsvertrag mit dem DRK abgeschlossen. Ich bin vor Ort die Seniorenbetreuerin, hab ein kleines Büro im Hause und bin für Auskunft, Beratung, Vermittlung und Gemeinschaftsaktionen im Hause da.Eine der letzteren ist das Internetcafe.
Letzte Antwort kam von einem Besucher des IC's.Frag ruhig noch nach, ich bleib dran. Renate


Bernd Klein antwortete am 27.04.01 (13:32):

Hallo;
Ich bin durch Ursel L. R. auf dieses Forum aufmerksam geworden und finde es absolut wichtig und für mich auch lehrreich.
Nun stehe ich vor dem Problem, dass ich in meinem Job die Planung für ein Senioren- und Pflegeheim (angeschlossen daran eigenes Wohnen mit gewünschter Betreuung) durchführen muss.
Vieles, was ich bisher an derartigen Einrichtungen gesehen habe, hat mich nicht gerade vom Hocker gehauen.
Von dem Projekt in Göttingen hörte ich kürzlich im Radio.
Doch meine Frage: Was passiert, wenn diese - im Moment noch sehr fitten Frauen - wirklich pflegebedürftig werden?
Bitte, unterstellt mir keine Eigenwerbung. Unsere Einrichtung wird frühestens 2003 in Betrieb gehen.
Was mich interessiert sind Ideen, Erfahrungen, Wünsche und Träume "wie will ich leben, wenn ich schon aus welchen Gründen auch immer, ich in ein Heim ziehen will oder muss?".
Vielleicht nicht alles wird sich realisieren lassen, doch deshalb darf frau/man sich doch nicht verbieten darüber nachzudenken.
Ich habe bisher ausschließlich im Behindertenbereich gearbeitet. Auf diesem Gebiet haben wir ganz sicher sehr gute Arbeit geleistet. So z.Bsp. keine sedierenden Medikamente; ausschließlich Einzelzimmer, extrem kleine Wohnheime (mit 4 bis 7 Plätzen); bereits 1984 haben wir damit begonnen behinderte Menschen aus den Wohnheimen zu entlassen und in ihren eigenen Haushalten zu betreuen. Damals redete noch kein Mensch von betreuten Wohnen.
Wir stehen nicht auf dem Standpunkt, dass wir sagen: Ich weiss doch selbst was DU willst.
Was mich jetzt interessiert sind zum Teil ganz banale Fragen. So z.Bsp. lieber eine Werkstatt einplanen statt eines Fittenssraumes? Oder keins von beiden? Oder beides? Oder etwas ganz anderes?
Ich selbst bin 57. Trotzdem hat sich für mich mir die Frage "später einmal Heim, ja oder nein", noch nie gestellt.
Auch für meine Mutter und Schwiegermutter nicht, denn sie werden (86 und 85 Jahre alt) auf jeden Fall zu uns ziehen können, wenn sie pflegebedürftig werden. Sie werden dort ihre eigene Wohnung haben, die mit der unseren verbunden ist.
Aus diesem Grunde bin ich so daran interessiert, die Vorstellungen anderer Menschen kennen zu lernen.

Tschüss aus dem hohen Norden

Bernd

(Internet-Tipp: https://www.stiftung-uhlebuell.de)


Ursel L. Reimann antwortete am 27.04.01 (17:29):

Hallo Bernd, :-)
schön, dass Du erst einmal diese Postings hast lesen können. Mit Dir bin ich nun gespannt, wieviel Neues nun an welcher Stelle noch hinzukommt. Mit Sicherheit werde ich mich auch noch äussern. Wahrscheinlich per eMail-Antwort. Nur, mir fehlt etwas Zeit, Deine "Vorstellungen" waren sehr umpfangreich. :-)
mfg
Ursel


Monika Reuling antwortete am 27.06.01 (19:05):


Von Senioren für Senioren:
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Nicht allein und nicht ins Heim!
Auch Ihr Wunsch im Alter?

Wir - einige Senioren - haben ein Haus zum Wohlfühlen gefunden und suchen noch
Mitbewohner in unsere Seniorenwohngemeinschaft i.G.


Wir haben uns vorgenommen: " Im Heim wollen wir nicht landen - weder als alte
Menschen - noch als junggebliebene Senioren." Wir können uns nicht damit
zufriedengeben, daß nur ein Heimplatz unser letztes Zuhause sein soll.
Also nahmen wir all unseren Mut, unsere Zuversicht und unsere Ideen zusammen, um
für uns eine Alternative zu finden.

Unser Gedanke war:

Wo haben wir - die notwendige Fürsorge, Betreuung Sicherheit und Geborgenheit,
die ab einem bestimmten Alter für jeden einen besonderen Stellenwert erhält.

Wo finden wir - die Freiräume und in Selbsbestimmung einer persönlicher
Gestaltung des Lebensstiels das Umfeld:

* Ungestört zu sein, wenn man will - und doch rundherum versorgt oder
aktiv.
* Für ein Zusammenleben miteinander - und füreinander oder allein.
* Älteren Menschen angepaßt - bei einem einfühlsamen Umgang jedoch ohne
Diktat.
* Gesundheitlicher Pflege - und ärztlicher Betreuung.

Wir haben für uns ein Haus zum Wohlfühlen gesucht - und auch gefunden. Unser
Anwesen, eine ehemalige Hotelanlage, ist ca 28.000 Quadratmeter groß. Es sind 24
Zimmer in verschiedenen Größen vorhanden, die sich auf drei Häuser verteilen.
Die Zimmer können mit eigenen Möbeln ausgestattet werden.
Drei Aufenthaltsräume, bequem und rustikal, stehen uns zur Verfügung.
Gymnastikraum, Schwimmbad, Sauna und eine große Terrasse sind vorhanden. Genug
Platz für individuelle Entfaltung und zu gemeinschaftlichen Aktivitäten. Wir nutzen diese
Chance. Wir gestalten mit der Hilfe unserer Mitarbeiter unser Domizil selbst und
haben vor, uns dem Paritätischen Wohlfahrtsverband anzuschließen.
Wir suchen noch Gleichgesinnte, die mit uns den Wunsch haben, in Selbsbestimmung
ihren Lebensabend möglichst lange selbst zu gestalten und in die eigene Hände zu nehmen.
Haben auch Sie ein Alter erreicht wo Sie sich Gedanken machen - wie verbringe
ich meine zweite Lebenshälfte?

Machen Sie mit und melden Sie sich!

Gerne können Sie einen Urlaub zum Kennenlernen bei uns verbringen. Vielleicht
wird es ein Urlaub für Ihre Zukunft!


Seniorenwohngemeinschaft i.G. Junkers Mühle
56288 Michelbach
Tel. 06761/2068 o. 7075 Fax 06761/13193