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THEMA:   Rollenklischee

 18 Antwort(en).

FrauS begann die Diskussion am 08.05.04 (10:36) :

Ich möchte mich auch einmal an die Allgemeinheit mit einem Thema das mich immer wieder mal beschäftigt wenden.

Nun ich selber bin nicht die gesündeste Frau der Welt. Bedingt durch meine Erkrankung bin ich oft nicht in der Lage meinen Haushalt auch nur annähernd auf die Reihe zu bekommen. Vieles bleibt liegen, oder muss von meinem Mann erledigt werden. Wenn es ganz schlimm ist kann ich gar nichts tun, sitze praktisch den ganzen Tag nur untätig herum. Mein Mann macht dann alles, eigentlich doch auch ohne murren, obwohl er noch berufstätig ist.

Hier kommt nun meine eigentlich Frage. Warum tun wir Frauen uns so schwer diese Hilfe anzunehmen, ja sie sogar als selbstvertändlich anzusehen? Die Männer werden dann mit Lobesreden (von Familie und Freunden) überschüttet, weil sie alles so toll machen. Doch was hat man als Frau nicht alles in der Vergangenheit geleistet? War das selbstverständlich? Und wir Frauen - die nun krank sind - haben noch ein schlechtes Gewissen das wir das starke Geschlecht fordern. Mir geht es ja genauso, versuche diesen Zustand jedoch immer mehr abzulegen.

Was ist es nun? Ist es nur das schlechte Gewissen was uns plagt? Oder doch die Erziehung und Rollverteilung? Wollen wir Frauen uns nur bestätigen das wir - trotz Krankheit - noch alles im Griff haben und machen dann mehr als wir können? Und dann zu welchem Preis? Trauen wir den Männern nicht zu hier tätig zu werden? Oder haben wir Angst "Kompetenzen" abzugeben?

Ein schwieriges Thema sicherlich und mich interessieren euere Antworten sehr.

Brigitte


Irina antwortete am 08.05.04 (12:48):

Nach meiner Meinung haben Frauen, die keine "Glucken" sind, damit keine Probleme.

Irina


FrauS antwortete am 08.05.04 (14:12):

Da muss ich widersprechen Irina. Ich kenne einige Frauen die keine Kinder haben, beruflich erfolgreich waren oder sind und doch die Dinge so sehen.
Hinzufügen muss ich aber auch das diese betreffenen Frauen sehr krank sind. Vielleicht ist dies auch der Grund.

Brigitte


Johanna antwortete am 08.05.04 (14:45):

Ich bin der Meinung, daß dieses Verhalten in jeder einzelnen Frau selbst begründet ist. Wenn man Mann und Kinder hat, obendrein berufstätig ist, dann lernt man doch meistens auch Verantwortung stückweise abzugeben. Hier muß man schon mit kleinen Schritten bei sich selbst anfangen.
Als ich einmal nach einer ambulanten OP nichts tun konnte, übernahm mein Mann und die Kinder ganz selbstverständlich auch meinen Teil der Arbeit - was ist dabei....ein schlechtes Gewissen haben? Warum? In einer Gemeinschaft sollte Jeder für Jeden da sein und das schließt auch die zu erledigenden Tätigkeiten für die anderen mit ein. Ohne schlechtes Gewissen und ohne besonders dafür gelobt zu werden.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung.


Irina antwortete am 08.05.04 (14:59):

Hallo FrauS,
vielleicht waren diese Frauen ja "Glucke" beim Ehemann. Dann haben sie d o c h diese Probleme.

Irina


Clasina antwortete am 08.05.04 (15:50):

Liebe Brigitte
Habe kein schlechtes Gewissen,wenn mein Mann
einen Teil der Hausarbeit mit übernimmt.
Er macht das gerne,denn er ist ja Rentner,
und untätig rumsitzen kann und will er nicht.
Er hat mir auch schon viel geholfen,als er noch beruftstätig war.
Denn ich ging ja auch noch halbtags arbeiten.
Ich finde es ganz in Ordnung,wenn ein Mann
mit anpackt.
Wenn ich jetzt wieder durch meine Op eine ganze zeitlang ausfalle,
ist es für ihn selbstverständlich,
daß er die ganze Hausarbeit alleine macht,
und das ist nicht wenig,
mit all den Tieren,die wir haben.
Wenn es dann nicht immer so ist,wie ich es gerne hätte,
drücke ich eben mal ein Auge zu,
und freue mich darauf,wenn ich wieder mitmischen kann:-))
Kriege auch oft von manchen Menschen gesagt,wie froh ich sein kann,
daß ich so einen fleißigen Mann habe.

Meine Schwägerin sagt das oft,denn sie hat einen Macho Zuhause,
der sich von vorne bis hinten bedienen läßt.
Selberschuld,sie hat ihm doch von Anfang an den A.. nachgetragen.
Dabei ist sie selber gesundheilich nicht gut drauf,
aber den Herrn Gemahl stört das nicht,
wenn sie sich im Haus und Garten abrackert.
Ich denke,ohne seine Frau würde mein Bruder glatt verhungern:-)))

Allso hab kein schlechtes Gewissen,wenn Dein Mann Dir im Haushalt hilft.
Meiner tut es auch.
Wünsche Dir von herzen alles Gute.

Liebe Grüße von
Clasina


siria antwortete am 08.05.04 (16:50):

FrauS. Sehr gut kann ich dich verstehen.

Nur kurz. Nach einer verunglückten Bandscheibenoperation bin ich seit 26 Jahren invalid, habe ständig Schmerzen und kann nicht länger als 5 Minuten auf den Beinen sein. Dazu kamen Krebs und 12 andere Operationen, und jetzt eine neue Diskushernie, die mich noch mehr behindert.
Meine Kinder waren 7 und 9 Jahre alt, als alles anfing. Der kleinere Sohn ist jeden Tag früher aufgestanden, vor der Schule, um mich anzuziehen. Beide haben alles gelernt, was man im Haushalt tun muss, und sie haben es gut gemacht. Mein Mann hatte ein Baugeschäft und war wenig zu Hause.

Ich fühlte mich als Versager, als unwert, ich meinte, kein Recht mehr zu haben, auf der Welt zu sein. Und immer kam noch etwas dazu.
Wenn wir Frauen krank werden, müssen wir an unserm Arbeitsplatz bleiben und zusehen, wie jemand unsere Arbeit macht. Wenn man den Männern ein Bett ins Büro stellen würde, sie aber nichts anrühren dürften, nur zusehen müssten, wie alles, gar alles schief geht, dann hätten sie auch ganz andere Gefühle, nämlich solche wie wir Frauen.

Wer sehr selbstbewusst ist, in gutem Sinn, der fühlt sich nicht wertlos. Das war ich aber nicht, ich stellte mich immer zu hinterst an und kam bei allem zuletzt. So war die Krankheit vernichtend für mich .

Jetzt, nach 26 Jahren und viel Erfahrung, sehe ich es anders. Aber es IST schwer. Und tausend Mal habe ich gehört: Du kannst schon dankbar sein, dass du so einen guten Mann hast, ein anderer wäre schon lang weggelaufen!!!
(Also, du bist nur etwas Wert, so lang du gesund und intakt bist, nachher bist du Freiwild.)

Als dann die Brust noch weg war, meinte eine: So, jetzt kannst du es aber deinem Mann nicht übel nehmen, wenn er abhaut.
Und so weiter. Die lieben Mitmenschen machen alles noch schlimmer.
Unterdessen habe ich sehr viel gelernt, mein Mann auch. Wir lassen uns solche Sprüche gar nicht mehr gefallen, sondern weisen die Leute ganz sachlich darauf hin, dass sie taktlos sind. Damit habe ich mir Respekt verschafft.

Noch etwas: ES ist ein Unterschied, Hilfe anzunehmen, wenn man vorübergehend einmal krank oder operiert ist, als wenn man Jahre und Jahre Hilfe braucht, und sich nicht revanchieren kann.

Während einer schweren Krankheit würde ich mir auch helfen lassen, warum auch nicht. Aber wenn es ewig dauert? Und die Aerzte einem keine Hoffnung lassen, dass noch etwas zu machen sei? Das ist ganz eine andere Situation.


FrauS antwortete am 08.05.04 (21:40):

@Irina
Ich glaube das ist auch ein Klischeedenke "Glucke". So einfach ist es nicht. Schwarz/Weiß es gibt auch grau. Aber gut...so ist halt deine Meinung

@Clasina
Im großen und ganzen habe ich kein schlechtes Gewissen mehr. Es ist halt nur so das ich mir diese Frage auch im Zusammenhang von "erlebten" stelle. Zumindest habe ich in den letzten zwei Jahren so das Gefühl

@siria
Nun ich sehe wir haben das "fast" gleiche Schicksal. Bei mir kam zuerst der BK und dann die Arthrose. Will hier keine Krankheitsgeschichte wälzen aber ein Satz - der auch bezeichnet ist für die Hinterfragung des Rollenklischees - trifft es. Ich zitiere "So, jetzt kannst du es aber deinem Mann nicht übel nehmen, wenn er abhaut". Auch das ist ein Rollenklischee.
Ich war in einer AHB wo u.a. auch Prostatakrebs- und Blasenkrebskranke waren. Bei den Männern waren fast ausschließlich die Ehefrau mit eingebunden, will heißen sie nahmen an der AHB teil. Bei den betroffenen Ehefrauen sah man selten einmal einen Mann in Begleitung. Und die Frauen kamen nicht alleine weil die Männer nicht wollten, sondern die Frauen hatten es dankend abgelehnt. Von wegen Glucken. Diesen Part wollten sie alleine durchziehen. Mit Recht oder Unrecht wollen wir hier nicht dikutieren.
Vielleicht liegt hier auch die Beantwortung meiner Fragen. Frauen wollen - gerade in Ausnahmsituationen - stark sein und stoßen dann an ihre Grenzen. Hinterfragen und interpretieren dann falsch.
Ich denke mal Siria du triffst es. Es ist ein Unterschied ob Mann nur einmal "aushilft" weil Frau mal nicht kann, oder wenn alles an ihm hängen bleibt. Selbst die Frau morgens an - und abends auszukleiden. Nein er mault nicht - aber als Frau oder soll ich sagen Kranke hat man ein schlechtes Gewissen. Man fühlt sich hilflos, wenn man selbst die runtergefallene Gabel nicht aufheben kann.
Und noch eins - ich glaube nicht das du mangelndes Selbstbewußt sein hattest - solch ein Einschritt in ein Leben, ja auch in die Würde eines Menschen geht an die Grenzen dessen was man ertragen kann. Aber es hat auch sein Gutes - man kommt gestärkt daraus hervor. Das hat nichts mit Selbstbewußtsein zu tun.

Und trotzdem - und diese Frage gilt wieder einmal allgemein - warum tut man sich so schwer? Lassen wir Krankheit einmal außen vor.
Ich könnte tausend Beispiele dafür anführen das Frauen (die weiß Gott ihren Mann im Beruf stehen) die nach einem tagelangem Seminar nachhause kommen, die Wäsche sich stapelt, dass Katzenklo schmutzig und der Aschenbecher nicht ausgeleert ist. Und sie haben ein schlechtes Gewissen diese zusätzliche Aufgabe ihrem Mann aufgebürdet zu haben. Umgekehrt läuft es reibungslos.

Vielleicht gibt es doch nur dieses Schwarz/Weiß-Sehen. Frau kann - Frau kann nicht. Einfach zwar, aber einleuchend??

Nun solange mein Kopf noch funktioniert strenge ich ihn an und überlege. Vielleicht komme ich ja mal zu einem Schluß.

Brigitte


Clasina antwortete am 09.05.04 (16:59):

Liebe Brigite,Liebe siria
Wenn ich von Euren Schiksalen lese,muß ich mich schämen,
daß ich mein Handycap überhaupt erwähnt habe.
Habe meine Behinderung seit meiner Geburt,und habe als Kind oft Spott ertragen müssen.
Meine Eltern haben mir alles abgenommen,mich bevormundet,
und haben es dennoch gut gemeint.
Wenn man immer eins auf den Kopf bekommt,kann man nicht selbstbewußt werden.
Deshalb ist es für mich Heute noch schwer,mich gegen manche Menschen durchzusetzen.
Besonders arrogante,hochnäsige Menschen sind mir ein Greul.

Aber warum ist es so schlimm,wenn Männer mal den Haushalt schmeißen müssen?
Am Traualtar schwört man sich doch"In guten,wie in schlechten Tagen"
Ihr würdet doch auch alles für Eure Männer tun,wenn sie krank wären.
Keiner kann für sein Schicksal.
Und die Leut,die blöd daher reden,sollten mal daran denken,daß sie in die gleiche Lage kommen könnten.
Das kann manchmal ganz schnell gehen.
Wer über kranke und behinderte Menschen lästert,ist in meine Augen auch behindert,nämlich geistig.

Liebe siria
Du hast vollkommen recht,es ist ein Unterschied,ob man lange Zeit auf Hilfe angewiesen ist,
oder nur vorübergehend nach einer Operation.
Habe großen Respekt vor Menschen wie Dir und Brigitte,die ihr Schiksal so tapfer ertragen.
Und ich mag Euch sehr,obwohl wir uns nur virtuell kennen.

Liebe Grüße von
Clasina


Clasina antwortete am 09.05.04 (17:02):

Bitte um Entschuldigung für meine Fehler,
die hätte ich gerne zurück:-)


FrauS antwortete am 09.05.04 (20:52):

Liebe Clasina,

du musst dich für nicht entschuldigen. Jedem steht das Recht zu auch mal zu klagen und sei "nur" über einen Schnupfen. In dem Moment fühlt man sich schlecht und es ist ok. Ob einer mehr oder weniger krank ist spielt keine Rolle.

Du hast recht niemand kann etwas für sein Schicksal, aber es liegt in unserer Hand damit umzugehen. Und wenn man traurig, dann darf man es auch sein. Wenn trotz schwerer Zeit das Lachen nicht verlernt hat ist es auch gut.

Also - mache dir keinen Kopf. Ist ok wie es ist.

Wünsche dir eine gute Reha. Lass es dir gutgehen und denken nur an postive Dinge.

Liebe Grüße
Brigitte


Irina antwortete am 10.05.04 (09:16):

Clasina antwortete am 09.05.04 (17:02):
Bitte um Entschuldigung für meine Fehler,
die hätte ich gerne zurück:-)


Liebe Clasina,
wo hier hast Du Fehler gemacht? Sind wir schon so weit, daß wir uns für nichts entschuldigen sollen?

Es paßt genau zum Thema. Du solltest Dich schnellstens aus so einem Rollenklischee ("ich muß mich entschuldigen") entfernen! :-)

Irina


siria antwortete am 10.05.04 (10:20):

Liebe Clasina,
aus deinen Zeilen lese ich viel mehr, als du eigentlich geschrieben hast. Schämen sollst du dich überhaupt nicht. Schau, wenn ich mir das Schienbein anstosse, dann tut mir das mehr weh, als wenn mein Nachbar das Bein bricht!

Jeder muss mit sich und seinen Leiden fertig werden. Ohne Schwierigkeiten kommt niemand durch, ganz und gar niemand. Die einen übertönen ihre Sorgen, haben eine grosse Röhre und machen viel Lärm. Die andern werden still, sie erzählen gar nichts.
Beide haben unrecht. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Und wenn du schon als Kind darunter gelitten hast, "etwas" zu haben, was andere nicht ertragen müssen, wenn das auf dein freies Aufwachsen Einfluss hatte, dann hast du weiss Gott Grund, darüber zu reden. Natürlich haben es deine Eltern gut gemeint.
Aber es heisst ja: Gott schütze mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden werde ich selber fertig. Wer es gut meint, der insistiert natürlich viel mehr als der Böse, der vielleicht doch einmal eine Schranke des Gewissens hat.

Viele allerdings wären bass erstaunt, wenn man ihnen sagen würde, dass sie taktlos sind!
Nein, Clasina, du wirst sicher die Erfahrung machen, dass Menschen, die sehr viel ertragen müssen, viel toleranter sind, andern gegenüber, denen es auch nicht gut geht.
Den andern kannst du nicht beikommen, sie wissen schlicht nicht, wie es ist, wenn man sehr krank ist und ständig auf Hilfe angewiesen ist.

Ich wünsche diesen Leuten immer, dass sie nie in die Lage kommen mögen, auch so weit zu kommen, dass sie Schmerzen haben und Hilfe brauchen. Wenn sie sich nämlich daran erinnern würden, wie sie selber früher reagiert haben, dann wäre es doppelt schwer.

Ich wünsche dir, Clasina, und FrauS, dass es euch bald besser gehen möge, dass ihr den Mut habt, zuversichtlich auf die Zukunft zuzugehen. Und viel Kraft, mit allem fertig zu werden.
Herzliche Grüsse siria


Clasina antwortete am 10.05.04 (19:14):

@Brigitte und siria
Danke Euch für Euer Verständnis,
und Eure guten Wünsche,
die ich Euch gerne an Euch zurück gebe,
denn Ihr könnt genau so viel Zuspruch und Kraft gebrauchen,wie ich.
Und es gibt sicher viele Foristen hier,denen
es auch nicht so gut geht.
Geteiltes Leid ist halbes Leid,ein schöner Spruch,
der uns verbindet.
Denken wir immer daran.
@Irina
Ja,so bin ich nun mal.
Werde versuchen mich zu bessern:-))
LG Clasina


FrauS antwortete am 10.05.04 (21:32):

@Clasina,

es ist wirklich so das jeder sein Päckchen zu tragen hat, ganz gleich auf welchem Gebiet.
Ich möchte dir noch ein Gedicht mit auf den Weg zur Reha geben von einem meiner Lieblingsdichter Heinz Kahlau. Und wie der Zufall es will es heißt:

Mahnung an C.

Geh sorgsam mit der um,
dich kann's nur einmal geben
und auch nur kurz -
man darf dich nicht verbrauchen
wie einen Rohstoff.
Du bist kein Produkt.
Entzieh dich der Statistik,
du bist wichtig.
Bewahre dich,
weiche der Härte aus,
verweigerte dich
den Überflüssigkeiten.
Gib deine Antworten selbst,
stell selber deine Fragen,
gib acht auf dich,
dich gibt es nur einmal.

Bleib wie du bist und ziehe daraus deine Kraft.
LG
Brigitte


doris16 antwortete am 11.05.04 (02:50):

Es kommt auf die Sozialisierung an, d.h. vielen Frauen (vor allem die in unserer Generation) ist die weibliche Rolle eben sehr genau um-, be- und verschrieben worden. Haus- und Ehefrau, Mutter, Pflegerin, "Gemeindehelferin" und Berufstätige. Wenn sie dann durch Umstände, über die sie keine Kontrolle hat(te), diese Rolle nicht mehr ausfüllen kann, dann stellt sich ihr die sehr schwierige Aufgabe des Rollenwechsels, zu der einer Kranken oder zumindestens Hilfsbedürftigen. In dieser Situation kann sie Schuldgefühle nicht vermeiden, denn als verantwortungsbewusste Frau sieht sie sich nun als "Aussteiger", jemand, der seine Pflichten unerfüllt lässt. Wenn sie "Glück" hat, hat sie einen Lebensgefährten, der nun seinerseits einen keineswegs einfachen Rollenwechsel macht . . . und beide müssen diese Realität akzeptieren.


siria antwortete am 11.05.04 (10:28):

Hallo Clasina,
leider weiss ich noch nicht, wann du zur Operation gehen musst. Ich möchte an dem Tag eine Kerze für dich anzünden und dir viele gute Gedanken schicken.
Ist das schon bald, oder wann sonst? Bitte schreib es hier noch auf, falls du noch nicht weg bist.

Ïch wünsche dir von Herzen alles, alles Gute siria


Clasina antwortete am 11.05.04 (15:14):

Hallo siria
Bekomme in dieser Woche Bescheid.
Ich denke,daß es Ende Juni/Anfang Juli sein wird.
Werde hier reinschreiben,wenn es soweit ist.

Hallo Brigitte.
Die Reha kommt danach.
Es wird noch ein Weilchen dauern.

Danke Euch ganz herzlich für Euer Interesse,
und Eure lieben Worte.

Liebe Grüße von
Clasina


philos60 antwortete am 26.05.04 (16:29):

Hallo FrauS,
könnte es in Ihrem Fall die "Macht der Gewohnheit" sein,
da sie viele Jahre zuvor "alles in Griff" hatten,
und es von Ihrem Partner als Selbstverständlichkeit
angesehen wurde? Und Sie selbst hatten es vielleicht als
Ihre Pflichterfüllung angesehen? Nun aber sind Sie daran
durch Krankheit gehindert und machen sich Sorgen
oder reden sich Schuldgefühle ein, die, wie ich meine,
höchstwahrscheinlich von Ihrem Partner ganz anders beurteilt
werden. Ihre Krankheit könnte ja auch ein Hinweis sein,
dass es in einer gleichberechtigten Partnerschaft zu
Arbeitsteilung und im Krankheitsfalle selbstverständlich zu
einem Rollenwechsel kommen sollte. Das schlechte Gewissen
ist dann wohl überflüssig, oder?