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THEMA: Zitat von Goethe
19 Antwort(en).
Bocky
begann die Diskussion am 27.01.04 (01:46) mit folgendem Beitrag:
Hallo, Ihr Lieben,
mir ist ein wunderschönes Zitat von Goethe untergekommen, welches ich gleich an Euch weiterleiten möchte.
Es umfasst in treffendster Weise, worüber Kinder wie Eltern sicherlich oft nachdenken, oder nachdenken sollten.
" Zwei Dinge sollten Kinder von Ihren Eltern bekommen ......... Wurzeln und Flügel ! "
Ich habe von meinen Eltern sehr viel Wurzeln bekommen, meine Flügel sind allerdings nicht so kräftig gewesen, ab und zu muss ich noch ganz schön flattern.
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liezzy
antwortete am 27.01.04 (02:17):
Hallo Bocky, dieses Zitat nenne ich auch gerne, weil ich es so schön treffend in seiner Kürze finde... leider ging und geht es vielen Kindern so wie Dir, dass die Flügel "vernachlässigt" werden. Ist es nicht so, dass Eltern ihren Kindern meist "nur" das geben können, was sie selbst von ihren Eltern bekommen haben? Sind nicht (leider immer noch) viele Eltern der Meinung, in ihrem "eigen Fleisch und Blut" so etwas wie einen "Besitz" sehen? Ich hatte erst vor kurzer Zeit ein Erlebnis: Vater, Mutter und 2 Kinder im Alter von ca 4 und vielleicht 6 Jahren verlassen ein Einkaufscenter, hoch bepackt und offensichtlich genervt... brüllt der Vater und knallt dem Kleinsten eine Ohrfeige.. ich habe mich eingemischt, da brüllt er mich an, was mir einfiele, dies sei SEIN Sohn und mit dem könne er machen, was er wolle! Nun, wenn jemand sich in seinem "Reptilienhirn" befindet, sollte man sich zurückhalten, das hatte ich also nicht bedacht. Also zuschauen, wie angeblich "erwachsene" Menschen ihre Kinder schlagen? Ich drohe mich zu verzetteln und höre hier lieber auf. Ich hab den Glauben an die Menschheit übrigens noch nicht verloren!
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Bocky
antwortete am 27.01.04 (02:57):
Liebe Liezzy,
GottSeiDank ist es nicht so, dass Eltern ihren Kindern nicht nur das geben können, was sie selbst als Kinder erfahren haben. Der Mensch ist ja lernfähig. Er muss manchmal nur ein wenig Hilfe bekommen.
Ich will Dir hierzu von mir etwas erzählen. Wir sind 5 Kinder zu Hause gewesen. In der Familie meines Vaters ist Küssen oder Umarmen verpönt. Unsere Eltern wurden von uns mit Handschlag begrüßt. Als meine Mutter 1980 schwer erkrankte und schon ein Jahr später mit 47 Jahren verstarb, wurde uns bewußt, was wir all die Jahre verpasst hatten, nämlich unsere Liebe zu unserer Mutter auch zu zeigen. Nun führe ich aber mit meiner Ehefrau schon seit über zwanzig Jahren eine sehr glückliche Ehe und habe auch in der Familie meiner Frau einen offeneren Umgang miteinander erfahren. Somit ist es auch leicht gefallen, in unserer eigenen Familie genauso liebevoll miteinander umzugehen. Auch heute noch werde ich von meinem Sohn umarmt und geküsst, auch wenn er schon 17 Jahre alt ist.
Manchmal bedarf es doch nur eines Anstoßes oder einer Gelegenheit.
Übrigens, zuviel Flügel und zu wenig Wurzeln ist, so glaube ich, genauso schlecht für die persönliche Entwicklung. Auf das richtige Maß kommt es wohl an.
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Johanna
antwortete am 27.01.04 (14:13):
Nein Liezzy, ich bin absolut nicht der Meinung, daß Eltern ihren Kindern nur das mitgeben können, was sie selbst als Kinder erfahren haben. Ich habe mir bereits als sehr junge Mutter fest vorgenommen, das, was ich als Kind hasste und nicht für gut empfand nicht an meine Kinder weiterzugeben. Und ich habe mich immer wieder daran erinnert und dies auch konsequent durchgehalten. Meinen Kindern habe ich sowohl viele Wurzeln, als auch kräftige Flügel verschafft. Beides war nicht immer leicht, denn man muss dafür auch manchmal eine Gratwanderung machen. Man darf dazu auch niemals vergessen, daß Kinder kein Eigentum sind, sondern immer nur eine Leihgabe.
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liezzy
antwortete am 27.01.04 (15:41):
lieber Bocky und liebe Johanna o.k. ich habe mich schlecht ausgedrückt. Wenn ich sagte, dass Eltern ihren Kindern "nur" das geben können, was sie selbst erlebt haben, war das auch sehr missverständlich. Ich meinte das nicht "platt" 1zu1 umgesetzt, so nach dem Motto "ich wurde geschlagen...also schlage ich meine Kinder", sondern ich meinte "die Art", eher "die Schwingung", wie erklär ichs bloß. Wenn meine Eltern ein Bewußtsein für "Strafe" oder "Schuld" hatten, haben sie es auch an mich vermittelt, unter- und vielleicht sogar oberbewusst. Und ich gebe es auf gleiche Weise weiter, bis ich mir dessen bewusst bin, dass es eben falsch ist und ich es dann auch ändere. Im anderen Fall geht das z.B.ungefähr so: die Großeltern haben ihre Kinder mit Schläge aufgezogen, die Kinder wollen ihren Kindern ganz gewiss keine Prügel verabreichen und ändern... haben sie jedoch ihr Bewusstsein für Strafe etc. NICHT verändert, geben sie doch "Prügel", nur nicht körperlich. Ich weiss nicht, ob es mir jetzt gelungen ist, mich verständlich auszudrücken. herzliche Grüsse von liezzy
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drw
antwortete am 27.01.04 (17:10):
In aehnlicher Form habe ich das neben vielen anderen Dingen an der Wand haengen:
Wenn deine Kinder klein sind brauchen sie feste Wurzeln Wenn deine Kinder gross sind brauchen sie weite Fluegel
Auch an der Wand haengt hierzu ergaenzend:
Eure Kinder sind nicht Euer Besitz Sie sind die Soehne und Toechter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst. (von Khalil Gibran)
Aber an der Wand haengt nur ein Ideal. Die Wirklichkeit sind leider Wurzelchaos und gebrochene Fluegel.
Viele Gruesse Walter
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pilli
antwortete am 28.01.04 (01:15):
Eine negative Grundeinstellung ist ein enormes Kreativitätspotential. Man muss Kindern eine Macke beibringen, damit sie im Leben nicht so sinnlos glücklich dahinvegetieren.
Herbert Feuerstein
:-)
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wanda
antwortete am 28.01.04 (08:35):
@drw oder Walter, wenn ich Dich nicht missverstehe, bist du im Moment verzagt - auch ein Wurzelchaos lässt sich entwirren und gebrochene Flügel können heilen. Vielleicht musst Du mehr Geduld haben und die Hoffnung solltest Du auf keinen Fall verlieren.
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marie2
antwortete am 28.01.04 (12:31):
@ pilli gefällt mir, Dein Feuersteinspruch, erleichtert mein Mutterherz;-))
Wurzeln geben ist schon enorm wichtig. Aber Flügel - denke ich - bringt jedes Kind mit auf die Welt. Man darf sie halt nur nicht zu sehr beschneiden, entfalten können die Kinder sie dann aus eigener Kraft. Marie2
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drw
antwortete am 28.01.04 (13:01):
@wanda, Du hast verstanden.
Aber was ist, wenn das Entwirren behindert wird und heilende und geheilte Fluegel und noch wachsende Fluegelchen erneut gebrochen werden? Oder wenn mit "korrekter Sachbehandlung" auch noch das Nest zerstoert wird?
Ein Arzt und Psychologe sagte mit einmal, er beneide mich um meine Geduld, die haette er auch gerne.
Viele Gruesse Walter
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wanda
antwortete am 29.01.04 (08:00):
@Walter, wenn das so ist kann ich nur mit Dir traurig sein und hoffen, dass Dir Mut und Kräfte zuwachsen.
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carla
antwortete am 06.02.04 (18:01):
Bevor ich sie nicht selbst erlebt habe, konnte ich mir nicht vorstellen, wie eine Familienauftellung vor sich geht. Wenn die von einem erfahrenen und liebevollen Therapeuten geleitet wird (zu Hellinger lieber nicht...), kann sie dazu beitragen, Flügel zu heilen, Wurzeln wachsen zu lassen bzw. sie zu sehen. Eine große Möglichkeit zur Heilung - meine ich.
Internet-Tipp: https://homepage.hispeed.ch/Rene-Meier/familienaufstellung.htm
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drw
antwortete am 18.02.04 (12:22):
Im Rueckblick auf rund fuenf Jahre Psychotherapie-Erfahrung mit meiner Familie laesst "Familienaufstellung" in mir ein ungutes Gefuehl entstehen. In kurzen Seminaren und Sitzungen soll von diesen Aufstellern ins Lot gebracht werden, was Patienten in muehevoller Arbeit mir serioesen Therapeuten manchmal jahrelang nicht hinbekommen.
Diese alternative Psychoszene, die sich neben der klassischen Psychotherapie etabliert hat, weckt in mir schon deshalb ein tiefes Misstrauen, weil auch in der serioesen Psychotherapie nach meiner Erfahrung Wachsamkeit angesagt ist.
Nach einer sechswoechigen Kur in einer Psychosomatischen Klinik wurde meiner Frau dort geraten, sich danach in eine Psychotherapie zu begeben. Eine Adressenliste bekam sie von ihrem Neurologen. Weil ihr dieser Klinikaufenthalt recht gut getan hat, bat sie mich, sie bei dieser nachfolgenden Psychotherapie zu begleiten, weil das vielleicht auch mir nuetzlich sein koennte. Sie wollte das in etwa als Familientherapie verstanden haben.
Von der ersten Therapiestunde an begann dann ein halbes Jahr, das ich nur als Qual bezeichnen kann. Meine Frau jedoch fuehlte sich aus bestimmten Gruenden dort wohl. Meine Bedenken zum Therapieablauf blockte meine Frau immer damit ab, dass da "bestimmt therapeutische Absichten dahinter stehen wuerden" und ich musste ihr das glauben, da ich im Gegensatz zu ihr noch keine Psychotherapie erfahren hatte. Auch dieser Arzt entgegnete meiner Kritik waehrend der Sitzungen immer damit, dass er sich auch nicht in meinen Beruf einmischen wuerde.
Verzweifelt gab ich nach einem halben Jahr einem Freund und Kollegen, der mit Psychotherapie schon Erfahrungen hatte, einen Einblick in das Therapiegeschehen. Er antwortete nur erstaunt und kurz: "Also, aus meiner Sicht ist dieser Mann pervers". Ein Pfarrer, an den ich mich auch in meiner traurigen Lage wandte und dem ich einen kurzen Therapieeinblick gab, sagte dann "so ein Mann darf kein Arzt sein, so ein Mann macht krank". Dieser Pfarrer bot mir dann die Hilfe der Kirche bei einem Vorgehen gegen diesen Arzt und Psychotherapeuten an.
Der Zustand, in dem ich nach dieser dann abgebrochenen "Psychotherapie" zurueckgelassen wurde, entwickelte sich nachfolgend zu einer schweren Depression mit 13 Wochen Arbeitsunfaehigkeit und 6 Wochen stationaerer Behandlung in einer Psychosomatischen Klinik nach Einweisung durch einen Neurologen.
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carla
antwortete am 18.02.04 (12:53):
Hallo drw, Mißtrauen und Skepsis sind bei allen Methoden angebracht, die in irgendeiner Form in Körper oder Psyche oder beides eingreifen. Da gebe ich Dir sofort Recht. Ich kenne die Familienaufstellung auch aus einer psychosomatischen Klinik, wo sie im Rahmen der Gruppen- bzw. Einzelsitzungen gemacht wurde. Für mich war diese Aufstellung wirklich erleuchtend: als ich gesehen habe, wie diese Familie miteinander umging, wer völlig unbeweglich war, wer sich selbst auf ein Podest stellte...., konnte ich wesentlich besser mit vielem umgehen, was mir vorher Probleme gemacht hatte. Wie in dem von Dir geschilderten Fall kommt es auch da natürlich auf den Therapeuten an. Zu Hellinger selbst z.B. würde ich nie gehen, weil ich seine Art der Aufstellung gefährlich und zum Teil menschenverachtend und überheblich finde... Dort, wo ich jetzt immer mal bei einer Aufstellung teilnehme (ich stelle dann nicht selbst), nehmen nur Leute teil, die gleichzeitig mit dieser Therapeutin arbeiten.
Deine Erfahrungen mit der Psychotherapie sind wirklich schrecklich, und ich hoffe, daß Du wieder zu Dir selbst gefunden hast. Mein Mann ist vor Jahren auch 3x mit zu einem Therapeuten gegangen, hat sich dann aber geweigert, weiter mitzugehen und fand das ganze verlorene Zeit. Damals habe ich ihm das übel genommen. Heute verstehe ich ihn gut: es war wirklich sinnlos, weil die Verständigung mit dem Therapeuten für ihn nicht möglich war. Es ist schlimm, daß sich auf dem Psycho-Markt viele "Fachleute" herumtreiben, die Schaden anrichten und sich dessen noch nicht einmal bewußt sind, weil sie keine Supervision machen. Gruß, Carla
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carla
antwortete am 18.02.04 (12:55):
PS: ich könnte mir vorstellen, daß Deine Frau den Therapeuten gut fand, weil er ihr das Gefühl vermittelte, daß sie eigentlich nichts tun brauchte, um die Situation zu verändern? Das war wenigstens mein GEfühl damals mit meinem Therapeuten. Es entstand Schuldzuweisung an andere, statt Motivation, bei mir, an meiner Einstellung, an meinen Glaubenssätzen, etwas zu ändern....
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drw
antwortete am 18.02.04 (17:33):
Hallo Carla,
Es war tatsaechlich so, dass meine Frau den Therapeuten gut fand, weil sie das Gefuehl vermittelt bekam, dass sie eigentlich nichts tun brauchte, um die Situation zu veraendern. Es war sogar so, dass sie von Anfang an die Rolle einer "Hilfstherapeutin" bekam und ich der eigentliche Patient sein sollte.
Dahinter steckte ein Missbrauch von Macht in der Therapie, der auf sexuellen Missbrauch zulief, wurde mir spaeter in der Klinik klar. Doch die Warnsignale, die mich darauf aufmerksam machten, dass etwas nicht stimmt, wurden mir schon waehrend dieser "Therapie" deutlich.
Einen guten "Einblick" in meine Familie bekam ich nicht nur in diesen 6 Wochen in der Klinik, wo auch meine Frau zu einem Termin eingeladen war, sondern besonders in der dann nachfolgenden ambulanten Psychotherapie, die sich etwa ein Jahr hinzog. Besonders wertvoll fuer mich war, dass der Therapeut ein grosses Problem, das in meiner Familie (mit drei Toechtern) liegt, erkannte und mir erklaeren konnte - eine schwere narzisstische Persoenlichkeitsstoerung meiner Frau.
Verstehen konnte ich dann die "besondere schwierige Lage dieser Familie", wie es haeufig genannt wird, in einem Buch, das mir der Therapeut gab:
Dr. Baerbel Wardetzki: Weiblicher Narzissmus - Der Hunger nach Anerkennung.
Gruss Walter
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carla
antwortete am 18.02.04 (23:51):
Auch weiblicher Narzissmus hat seine tiefen Gründe in der Familiengeschichte (das nur so nebenbei).. Es interessiert mich, ob Du noch mit Deiner Frau zusammen bist? Die Konstellation in Deiner Familie mit 4 weiblichen Wesen und einem Mann ist ja auch nicht ganz einfach für einen Mann, denke ich mal. Andersrum fand ich meine Konstellation mit einer Frau und drei Männern auch manchmal sehr schwierig, weil ich mich oft nicht wirklich wahrgenommen fühlte... Gruß, Carla
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drw
antwortete am 19.02.04 (18:26):
Den tiefen Grund in der Familiengeschichte verstehe ich (nach Otto Kernberg) als ein Verhalten, die Wut auf ihre kalte und gleichgueltige Mutter abzuwehren. Meine Schwiegermutter habe ich in den vielen Jahren weder lachen noch weinen sehen.
Ja, mit meiner Frau und den beiden juengeren Toechtern lebe ich zusammen. Die aelteste ist ausgezogen und heiratet im Maerz. Aber zusammen leben kann man es seit etwa zwei Jahren eigentlich nicht mehr nennen. Die Entwicklung hierzu waere eher ein Thema fuer das Forum Politik und Gesellschaft.
Die Konstellation in meiner Familie sind auf der einen Seite meine drei Toechter und ich in einem sehr harmonischen, liebevollen und unkomplizierten Verhaeltnis und auf der anderen Seite meine Frau, die jeweils zu den Kleinkindern eine harmonische Beziehung hatte, diese aber sobald die Kinder laufen konnten nicht mehr leben konnte und sogar ein eher feindselig anmutendes Verhalten gegenueber unseren Toechtern entwickelte.
Gruss Walter
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carla
antwortete am 24.02.04 (17:23):
Hallo Walter, was für ein Glück, daß Deine Töchter Dich haben. Allerdings beschleicht mich bei der Schilderung dieser Harmonie einerseits und der "bösen" Mutter andererseits ein etwas ungutes Gefühl: Könnte es sein, daß sie sich so "außen vor" fühlt, daß ihr gar nichts anderes übrigbleibt als sich auch entsprechend abweisend zu benehmen, zumal sie das ja offensichtlich schon im Eltern-Mutterhaus gelernt hat? --- MIr ist mit etwa 50 Jahren klar geworden, daß meine Liebe zu m einem Vater auf Kosten meiner Mutter gelebt und gepflegt wurde: während sie alle eher unangenehmen Arbeiten im Haushalt übernehmen mußte (Haushalt, Kindererziehung [3 Mädchen], Finanzen, Sparmaßnahmen, Schimpfen, Strafen...),hielt sich mein Vater hauptsächlich zurück in diesen Dingen und zeigte sich- wenn er Lust hatte - von seiner charmanten, kreativen und liebevollen Seite. ERst, als mir dies klar wurde, konnte ich auch zu meiner Mutter ein besseres Verhältnis aufbauen, während das zu meinem Vater kritischer wurde... Herzlich, Carla
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drw
antwortete am 22.03.04 (18:58):
Aus dem Elternhaus uebernommene und nachgelebte Muster will ich in dieser Situation nicht ueberbewerten.
Sie fuehlt sich auch nicht "aussen vor". Im Gegenteil. Solche Menschen mit einem grandiosen Gefuehl der eigenen Wichtigkeit und dem charakteristischen Selbstbild ihrer Einzigartigkeit draengen stets in den Mittelpunkt. In der Familie und in allen Bereichen ausserhalb. Und sie stellen sich dadurch "aussen vor", ohne das Warum zu verstehen. Mit dem uebersteigerten Gefuehl der Selbstbedeutung werden andere verachtet und nicht das geringste Mitgefuehl gezeigt.
Um auf die Wurzeln aus dem Thema zurueckzukommen:
Gesunde Wurzelbildung ist in einer solchen Lage extrem schwer oder vielleich sogar unmoeglich und nur Wurzeln zum Vater zu haben, ist zuwenig.
Mit 17 Jahren ueberlebte meine aelteste Tochter mit Glueck einen Suizidversuch, den sie unternahm, weil sie den Umgang mit ihrer Mutter nicht mehr ertragen konnte. Vier Monate stationaer in einer Klinikabteilung fuer Kinder- und Jugendpsychiatrie haben sie wieder stabilisiert. "Ich hatte nie eine Mutter und jetzt brauche ich keine mehr, und ....... (ihre 7 Jahre juengere Schwester) hatte auch nie eine und wird bald auch keine mehr brauchen", sagte sie mir spaeter. Und meine Juengste (10 Jahre) liess mich vor ein paar Wochen erschrecken, als sie, nachdem ihre Mutter vormittags das Haus fuer den Berufstag verlassen hatte, kurz sagte: "Es ist schoen, wenn die Mami aus dem Haus ist."
Viele Gruesse Walter
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