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THEMA:   So geschehen in unseren Tagen

 5 Antwort(en).

melissa begann die Diskussion am 21.11.03 (18:53) mit folgendem Beitrag:

In Luxemburg hat eine ältere Frau ihren schwerkranken Mann zum Sterben in die Garage geschoben, um ihre Wohnung sauber und in Ordnung zu halten. Auch fühlte sie sich selbst der Situation nicht gewachsen, weil sie schon einige Rückenoperationen hinter sich hatte. Sie wollte aber auch ihren Mann nicht abgeben, weil sie dringend das Pflegegeld benötigte.

Das Gesetz konnte nicht einschreiten, weil ihre Tat nicht als gesetzeswidrig galt. Erst auf massiven Druck einiger empörter Bürger holte sie ihren Mann ins Wohnzimmer zurück. Da lag der Kranke nach ärztlicher Untersuchung bereits in tiefem Koma.

Kann die heute ältere Generation noch auf ein würdiges Sterben hoffen?

Melissa


pilli antwortete am 21.11.03 (19:27):

himmel...späte rache einer haus- und heim-sklavin?

jeder bekommt watt er verdient, aber doch nicht so unwürdig!

nur melissa, das ist bekannt geworden, was mag sich da vielleicht noch so alles hinter verschlossenen türen abspielen?


mart antwortete am 21.11.03 (19:47):

https://www.intrinet.de/regionales/suedwest/806,295416.html

Ich frag mich auch, was das für eine Beziehung gewesen sein mag, auch der Sohn ist uninteressiert - und die rechtliche Situation - so wie geschildert - erscheint mir vollkommen unglaubwürdig.

Da ist ja das Abschieben ins Sterbekammerl oder Bad, wie es doch auch in Spitälern vorkam oder auch noch vorkommt, menschlicher.

Für mich ergeben sich sehr viele Fragen:

Schlechte Pflege ist eindeutig nachweisbar - Umlagerung, Dekubitus, Ausscheidungen, Medikamentengabe, Waschen etc. für mich alles offen

"Zumindest einen kleinen Lichtblick gab es, nachdem die luxemburgische Zeitung "Tageblatt" am Wochenende über den Fall berichtete. Der Mann wurde von seiner Frau mit einer Helferin wieder in sein Wohnzimmer gebracht. Auch die Polizei schaltete sich nach dem Pressebericht noch einmal ein und besuchte zusammen mit einem Arzt die Familie. Der Arzt stellte jedoch fest, dass der Mann im Sterben liege und sich im Koma befinde. Eine Überführung ins Krankenhaus, so urteilte er, sei nicht mehr nötig."


pilli antwortete am 21.11.03 (20:18):

besteht nicht die verpflichtung, bei bekanntwerden einer solchen sachlage, strafanzeige gegen die frau zu stellen ?


tiramisusi antwortete am 21.11.03 (20:21):

es gibt unzählige solcher skandalösen fälle:

Edith H. (72) muss sich vor Gericht verantworten. Ihr wird vorgeworfen ihren Ehemann Hans (69) über Jahre betrogen, erniedrigt und sogar eingesperrt zu haben. Sie hat ihren Mann über zwei Monate in eine unbeheizte Laube eingesperrt und das ohne Wasser und ohne Toilette. Bei Minus 15 Grad hatte er nur eine Luftmatratze und eine dünne Decke bekommen. Nun sitzt er wegen einer lebensbedrohlichen Thrombose im Rollstuhl. In der Zeit soll sie sich mit ihrem neuen Liebhaber vergnügt haben. Aus Angst vor seiner Frau tauchte er nicht vor Gericht auf. Die Tochter (45) sagt vor Gericht: 'Als Vati aus dem Krankenhaus kam, hatte Mutter sogar das gemeinsame Konto geplündert. 20 000 Euro waren futsch.' Der Prozess geht noch weiter.


schorsch antwortete am 22.11.03 (12:44):

In unserer Nachbarschaft lebte ein Ehepaar mit erwachsenem Sohn. Der Mann musste im Keller schlafen - im Ehebett schlief der Sohn...

...als dann der Mann nicht mehr mitmachen wollte, verfrachteten ihn Frau und Sohn ins Altersheim - wo er aufblühte...

...dann verkauften Frau und Sohn das Haus und zogen in eine Mietwohnung in einem anderen Dorf...

...dann starb der Vater...

...als kurz darauf auch die Mutter starb, ging der Sohn ins Wasser...

Fantasie? Nein, leider bittere Wahrheit.