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THEMA:   Ännchen von Tharau

 22 Antwort(en).

Medea. begann die Diskussion am 12.11.03 (07:39) mit folgendem Beitrag:

Ich bin ein wenig in Kalamitäten geraten mit den Noten und dem Text zu dem schönen Volkslied "Ännchen von Tharau".
Wer kann mir ein wenig mit beidem weiterhelfen, so daß ich es dann ausdrucken kann?
Ich weiß nicht, ob "info" noch im ST ist, von ihm kam damals zur Beerdigung meines Vaters Hilfe mit dem Riesengebirgslied.
Da mein Tantchen dieses Lied besonders liebte, soll es während der Trauerfeier entweder von allen gesungen oder doch zumindest gespielt werden.
Grüße von mir.

Schon jetzt ein großes Dankeschön


mart antwortete am 12.11.03 (08:34):

Habe Dir den Lied-Text und zwei Mal Noten per email gesendet.

https://ingeb.org/images/Annchenv.GIF

https://www.alsenwulf.de/07-not-lieder/Aennchen-von-Tharau.jpg

Alles Gute


Gudrun_D antwortete am 12.11.03 (10:45):

Liebe Medea

mein Vater sang und spielte dieses Lied so oft-nun summe ich es schon eine Weile vor mich hin-schöne Erinnerung!

Da erinner ich mich gleich noch an eine Begebenheit.
Mutter wurde 30 Jahre alt,Der Frühstückstisch war festlich gedeckt und wir 4 Kinder auch "feingemacht".Vater setzte sich ans Klavier spielte und sang mit seiner warmen Bariton-stimme:schier 30 Jahre bist du alt.......
und konnte gar nicht verstehen,dass Mutter weinend aus dem Esszimmer lief-sie fühlte sich plötzlich soooooooo alt-

Sie wurde fast 93 Jahre......


chris antwortete am 12.11.03 (12:46):




Melodie - Melodie - Friedrich Silcher, 1789-1860


Das samländische Original von Johann Simon Dach. 1605-1659, wurde übertragen
von Johann Gottfried Herder, 1744-1803
Heinrich Albert

Annchen von Tharau ist, die mir gefällt,
Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld.
Annchen von Tharau hat wieder ihr Herz
Auf mich gerichtet in Lieb' und in Schmerz.
Annchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!

Käm' alles Wetter gleich auf uns zu schlahn,
Wir sind gesinnet bei einander zu stahn.
Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
Soll unsrer Liebe Verknotigung seyn.
Annchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn,
Mein Leben schließ' ich um deines herum.

Recht als ein Palmenbaum über sich steigt,
Je mehr ihn Hagel und Regen anficht;
So wird die Lieb' in uns mächtig und groß
Durch Kreuz, durch Leiden, durch allerlei Noth.
Annchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!

Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
Lebtest, da wo man die Sonne kaum kennt;
Ich will dir folgen durch Wälder, durch Meer,
Durch Eis, durch Eisen, durch feindliches Heer.
Was ich gebiete, wird von dir gethan,
Was ich verbiete, das läßt du mir stahn.

Was hat die Liebe doch für ein Bestand,
Wo nicht Ein Herz ist, Ein Mund, Eine Hand?
Wo man sich peiniget, zanket und schlägt,
Und gleich den Hunden und katzen beträgt?
Annchen von Tharau, das woll'n wir nicht thun;
Du bist mein Täubchen, mein Schäfchen, mein Huhn.

Was ich begehre, ist lieb dir und gut;
Ich laß den Rock dir, du läßt mir den Hut!
Dies ist uns Annchen die süsseste Ruh,
Ein Leib und Seele wird aus Ich und Du.
Dies macht das Leben zum himmlischen Reich,
Durch Zanken wird es der Hölle gleich.

hier eine Kopie des Liedtextes für alle!


Geli antwortete am 12.11.03 (14:00):

Dieses Lied hörte ich erstmals als Kind (ca. 1957/58), und zwar erstaunlicherweise von einem sowjetischen(!) Ensemble, wohl anläßlich irgendeines Feiertages, auf einer Freilichtbühne.


tiramisusi antwortete am 12.11.03 (14:55):

...wir spielten früher in der Familie gerne "Lieder malen" mit einer alten Schultafel. Ich brachte alle ins Grübeln, weil weiner auf das Lied kam, das ich darstellen wollte: Eine Ente an einem Teich, im Hintergrund ein Dorf...
"Entchen von Tharau" hatte ich doch gemalt ... und den Kalauer hat meine Familie mir noch zum 40. Geburtstag wieder seerviert :-)


Geli antwortete am 12.11.03 (15:59):

;-)) Das Entchen kommt mir auch irgendwie bekannt vor ;-)))
Ich weiß nicht mehr, wann ich g'schnalzt hab, dass das Ännchen heißt.


DorisW antwortete am 12.11.03 (16:06):

Lach... das wäre ja schon fast ein neues Thema wert...
Kindliche Missverständnisse :-)

Ich weiß noch, dass ich als Kind nicht kapiert habe, dass Koblenz und Konstanz zwei verschiedene Städte sind... mal lag es am Bodensee und dann wieder viel weiter nördlich... sehr rätselhaft fand ich das damals!

Mein Bruder verwechselte als Kind Touristen und Terroristen und war dann ganz erschrocken darüber, wenn "harmlose Urlauber" festgenommen wurden :-)


simba antwortete am 12.11.03 (16:37):

Als Kind - mit dem Lesen noch nicht besonders vertraut las ich mal den Satz: " Mutter freut sich über ihre moderne Küche." Ich zerbrach mir tagelang den Kopf, wie man sich wohl über eine Küche die modert freuen kann... :-)


Sofia204 antwortete am 12.11.03 (16:58):

Als ich lesen lernte, glaubte ich es käme
alles vom Alp Habet, einem Mann von außerhalb ...


wanda antwortete am 12.11.03 (18:13):

hier hätte ich auch helfen können, da ich einmal an einer Balladen-Tagung teilgenommen habe - im Moment arbeite ich wieder und dann kommt man hier mit fast allem zu spät !!!

@geli nicht erstaunlicher Weise, denn das Ännchen steht in Memel und dort kennen es fast alle (damit meine ich das Lied)


Medea. antwortete am 12.11.03 (19:44):

Ich sag es ganz offen:
ich bin überwältigt von Eurem Echo ... - freu -
die Melodie summe ich auch bereits seit einigen Tagen, ist tatsächlich ein "Ohrwurm" geworden, aber kannte nur den Text der ersten Strophe.
Danke Euch allen für
den Text, die Noten (mart), das Teilnehmen und auch ganz besonders dafür, daß wir so ein gutes Gespräch hier führen konnten, auch mit Erinnerungen in die eine oder andere Richtung .... schmunzel
Anna, genannt von Nichten und Neffen liebevoll Annchen, konnte ganz schön durchsetzungsfähig sein, so klein sie war .... mein Schwiegersohn nannte sie immer "die Generalin" :-))
sie kochte eine hinreißende Rote-Beeten-Suppe, (Beetenbartsch), dolle Königsberger Klops und ihre Sauerampfersuppe war besonders beliebt ...., aber mit Königsberger Fleck konnte man sie jagen (und mich dazu :-) ) und ihr Kuchen mit Kardamom war auch nicht zu verachten.
Ich denke ín liebevoller Erinnerung an sie und bin dankbar, daß ich sie mit Euch teilen kann.....
und sie hat es verdient, daß auf ihrer Trauerfeier das "Ännchen von Tharau" erklingt. .-)


julchen antwortete am 13.11.03 (06:59):

Oooooch, Chris,

vielen, vielen Dank ....

Aennchen von Tharau war immer mein Lieblings
volkslied, aber das hoert man in Texas eben mehr selten :)))

Meine Grosstante sang es oft und gerne. Fuer mich
ist es eine sooo gute erinnerung - aber Tantchen sang
immer bloss den ersten Vers...:::))))

Medea, mit Rote Beete Suppe kann ich nicht dienen,
aber grade steht ein Pott frisch gekochter Linsensuppe in der Kueche, gilt das??? :))))


Medea. antwortete am 13.11.03 (13:09):

Ja, i c h esse sie für mein Leben gern; kennst Du das auch, mit einem Teelöffel Essig im Teller?

Linsensuppe gab es in meiner Herkunftsfamilie nicht, da meine Mutter sie nicht mochte und demzufolge auch nicht kochte :-((, ich habe sie erst sehr viel später in meiner Schwiegerfamilie essen und mögen gelernt und sie steht in den kalten Monaten auch auf meinem Speisezettel.
Ist es denn in Texas nicht viel zu heiß dafür??? ;-))


tiramisusi antwortete am 13.11.03 (13:30):

ohjaaa linsensuppe :-))) mit viel tabasco und jalapeņas oder habaneras...hhmmmmmmmm lecker


Geli antwortete am 13.11.03 (13:54):

@ Medea

Meine Mutter machte immer Linsensuppe süß-sauer, d.h. mit Essig und Zucker.
Als ich dann einmal - weit von zuhause - dieses Rezept "freihändig" nachmachen wollte, nahm ich erst zuviel Essig, "verbesserte" mit Zucker, wieder zuviel, "verbesserte" erneut mit Essig usw. usw. ... Endstation Klo.
Seither nie wieder probiert.


wanda antwortete am 13.11.03 (18:12):

@geli, versuch es noch einmal, auch ich kenne Linsensuppe nur süß-sauer, allerdings nehme ich nur ganz wenig Zucker.


Geli antwortete am 14.11.03 (09:00):

@ wanda, ich bin zu dumm zum ("auswendig") Kochen ;-(((
Wieviel ist "wenig" Zucker, und vor allem: wieviel Essig (damit fing das ganze Malheur ja an)?


schorsch antwortete am 14.11.03 (10:11):

Schmatz - leider mag meine Frau keine Linsen. Aber ab und zu ist sie ja auf Reisen - dann öffne ich eine Büchse, schnetzle eine Scheibe Speck drein und mmmmmmmmmm.


wanda antwortete am 14.11.03 (11:38):

das ist natürlich alles relativ - aber für einen Topf mit der Portion für 4-6 würde ich 2 Essl. Essig rangeben und einen halben Teel. Zucker - so pi mal Daumen (auch Redensart von früher) Nachwürzen kannst Du immer noch.


Gudrun_D antwortete am 15.11.03 (11:28):

"Ännchen von Tharau"
wo bleibt der Sinn des Liedtextes?

Ännchen:
mit Linsen,Essig,Zucker

Guten Appetitt


Geli antwortete am 15.11.03 (13:22):

Danke, wanda! Vielleicht traue ich mich noch einmal! Die Jahreszeit dafür ist ja schon da.

@ Gudrun, ja wie sind wir eigentlich darauf gekommen? Manche Wege sind eben ziemlich krumm ;-)))


wanda antwortete am 16.11.03 (08:13):

irgendwo schließt sich immer der Kreis. Die Esten haben jahrelang nur von Eintopf gelebt :-))))))

(Bisschen weit hergeholt- ein Kalauer - wo ist das nun wieder her? )