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THEMA: Was ist eigentlich Kummer
44 Antwort(en).
WAN DA
begann die Diskussion am 04.07.03 (09:30) mit folgendem Beitrag:
Gerade aus dem "Kummerkasten" kommend, frage ich Euch, was versteht ihr unter Kummer?
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Frieder
antwortete am 04.07.03 (13:49):
Zum Begriff Kummer gehören sicherlich auch Begriffe wie Sorge, Angst, Schmerz. Mir macht z.Z. Kummer, wie ich meine Schwester dazu bringe, dass sie ins Altersheim geht. Sie ist allein und kann sich kaum noch selbst versorgen. Hier könnte man auch von Sorge reden.
Wenn ich hier im ST in den Foren vom bösen Umgang der Teilnehmer mit teils beleidigenden, unwahren, nur sich selbst für weise haltenden Meinungen lese, dann habe ich den Kummer - da dies doch auch junge Leute lesen - dass diese enttäuscht den Kopf abwenden und Missachtung aufkommt, soweit sie nicht schon vorhanden ist. Ich könnte auch fragen, hat Herr Silvio Berluskoni Kummer um sein Ansehen, nach der kürzlichen Beleidigung des EU-Abgeordneter Martin Schulz. Hat ein Mann seiner Art überhaupt noch Kummer?
Im Wort Kummer steckt das Verb "sich kümmern". Dinge die mir egal sind, machen mir kaum Kummer. Darum sind meist Familiensachen die schief laufen sehr kummervoll.
Grüße von Frieder
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sofia204
antwortete am 04.07.03 (15:09):
Ein Aufarbeitungsreservoir zu haben kann eine reiche Kummerkammer sein.
Ein bißchen Vorrat für innige Beteiligung ist gut für schlechte Zeiten, wenn keiner nach mir fragt.
Und wenn ich sage "geht mich nichts an" verarme ich an bereichernden Aufgaben.
Die ermunternde Aufforderung "erkenne mich" braucht oft ihre Zeit, und so trage ich es, bis die Lösung da ist.
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Barbara
antwortete am 04.07.03 (21:07):
Kummer spüre ich, wenn ich mich hilflos, unfähig, überfordert fühle, einen belastenden Zustand für mich oder andere zu beheben.
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Mart
antwortete am 05.07.03 (08:12):
Wut, Verzweiflung ..... die erste Reaktion nach einem Ereignis, dem ich hilflos gegenüber stehe, ein agressives Gefühl mit dem Potential der Fremd- und Eigengefährdung.
Mit der Zeit geht dieses Gefühl über in Kummer bzw. Trauer.(Das Trauer"jahr" wird als ungefährer Zeitrahmen für die Annahme und Verarbeitung als normal angesehen.)
Aber zur anfangs gestellten Frage "Was ist Kummer?" Darauf gibt es nur eine Antwort: Das, was der Betroffene als solchen empfindet!
Ich glaube, daß es ähnlich wie mit körperlichen Schmerzen ist, die man dem Betroffenen einfach "glauben" muß. Schmerzen sind ähnlich wie Kummer/Trauer nicht meßbar, aber wie jeder von uns weiß sehr real. Da nicht meßbar, wurden Schmerzen von der klassischen Medizin lange Zeit nicht entsprechend beachtet. Erst in jüngerer Zeit entwickelt sich Schmerztherapie als eigenständiger Bereich.
Schmerzen müssen nach der Beschreibung des Betroffenen als "wirklich vorhanden" angenommen werden. Je besser sich ein Schmerzleidender in seiner Empfindlichkeit angenommen fühlt, desto weniger wird der Schmerz schmerzen. - (Bsp. Kind mit Wunde: den besten ERfolg habe ich gehabt, wenn ich getröstet, geblasen, getätschelt.... habe - auch wenn m.E. es nicht so weh getan haben konnte. Durch das Zulassen "es tut mir schrecklich weh" habe ich vermittelt, daß ich das Kind mit seinen Empfindungen ernst nehme und akzeptiere. "Das tut doch gar nicht weh, sei still, schrei nicht so! Stell dich nicht so an!" vermittelt dem Kind nur das Gefühl nicht verstanden zu werden, worauf die seel. "Schmerzen" die körperlichen noch verstärken.
Ich meine, ähnlich ist es mit Kummer und Trauer:
Es gibt sicher Ereignisse, die von meiner Warte aus diese Gefühle nicht rechtfertigen. Wo ich geneigt wäre, von Kümmerchen, alltäglichen Problemchen etc. zu sprechen. Wenn der Betroffene aber von s e i n e m Kummer spricht, habe ich als Ansprechpartner dieses Gefühl zu respektieren.
Ebenso wird es Ereignisse geben, die von meinen Standpunkt aus Kummer/Trauer zur Folge haben müßten, es aber bei einem Menschen nicht haben. Auch hier darf ich nicht vorschnell ein Urteil wie z.B. "Das ist herzlos!" treffen.
Was ich erklären wollte: "Wir müssen in den Schuhen des anderen gehn" (= Prinzip in der Validation), wenn wir Beistand leisten wollen ---- Und das ist doch der Sinn des "Kummerkastens". E m p a t h i e ist gefragt.
Auch das bloße Aussprechen und Formulieren des "Kummers" hat im Gegensatz zum Verdrängen schon heilende Wirkung und hilft dem Betroffenen.
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Ursula
antwortete am 05.07.03 (15:04):
Wut, Zorn, Hilflosigkeit, Kummer, eine tiefe Leere, dann langsames Vergessen, eigentlich mehr Verdrängen, erst nur für Stunden, dann ein zaghaftes sich wieder am Leben beteiligen. Je nachdem, welche Art und welche Intensivität, Kummer, Traurigkeit man hat oder hatte, wird ein dementsprechender Schatten auf der Seele bleiben, der sich über einen breitet, immer und immer wieder.
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Angelika
antwortete am 05.07.03 (16:33):
Als Kummer definiere ich alles das, was andere Gefühle blockiert oder geradezu lähmt, Zorn und Wut ist ja schon fast wieder eine Befreiung, aber Kummer lösen in mir Ereignisse aus, die mich sehr enttäuschen und wo ich meine sehr positiven Gefühle für einen Menschen trotz der zugefügenen Enttäuschung oder des Verrats an einer Freundschaft überwiegen. Kummer empfinde ich auch dann, wenn ich hilflos zusehen muss und oft nicht einmal trösten kann.Ungerechtigkeit, Falschheit und der Verlust von Selbstbstimmung - egal ob meine oder die anderer- lösen Kummer bei mir aus.
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schorsch
antwortete am 05.07.03 (17:36):
Hass setzt Agressionen frei, die zu Gegenmassnahmen führen können. Kummer aber frisst die Seele auf und blockiert die Fähigkeit, sich zu wehren.
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Ursula
antwortete am 05.07.03 (17:45):
@Zorn und Wut ist ja schon fast wieder eine Befreiung,
Nicht, wenn man keinen Ausweg sieht. Dann entsteht das Gefühl der Hilflosigkeit. Schließlich nur noch Kummer und Traurigkeit. Im Grunde fahren die Gefühle mit einem Karusell, welches sich nicht nach dem eigenen Willen dreht. Es dauert, ehe man es wieder in für sich richtige Drehungen setzen kann.
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Ursula
antwortete am 05.07.03 (17:48):
Entschuldige, Angelika, ich wollte noch eingefügt haben, :"so empfinde ich es". Du kannst es natürlich anders empfinden. :-)
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Geli
antwortete am 05.07.03 (18:07):
Ich sehe es wie Schorsch: Kummer breitet sich im Innern aus, man hat ein Gefühl der Ohnmacht. Erst wenn Kummer einen Ausgang findet, durch Zorn, Hass, Wut o.a., kann die Heilung beginnen. Das ist meine persönliche Ansicht und sicher nicht wissenschaftlich fundiert.
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Angelika
antwortete am 05.07.03 (18:28):
Sicher empfindet das jeder anders Ursula - ich wollte auch nur zum Ausdruck bringen, das Zorn und wur immerhin schon an sich eine Befreiung ist, weil sich da schon etwas bewegst hat - Liebe ist in Hass umgeschlagen zB .. und das dauert bei mir sehr , sehr lange - wenn ich jemanden mal sehr mochte oder liebte und der oder diejenige mich ins Messer laufen lässt, kann ich meine Gefühle nicht umschalten wie einen Lichtschalter - ich brauche dann etwas Zeit, solche Enttäuschungen zu verdauen und dann ist es gut - darum würde es für mich den "Pack schlägt sich - Pack verträgt sich" Modus bei mir nicht geben - wer mich schlägt, mit dem vertrage ich mich nicht mehr sondern streiche ihn aus. Manchmal dauert das - und das macht Kummer
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Medea.
antwortete am 05.07.03 (19:56):
Kummer nagt an einem - es ist ein permanenter Seelenschmerz .... zu seiner Bewältigung braucht es Freunde die zuhören - Kummer muß ich mitteilen können, damit ich daran nicht ersticke, ich muß mich vom Kummer erlösen lassen können - also loslösen, ihn loslassen .... Erst dann kann ich wieder Freude in mein Herz lassen, wenn der Kummer daraus verschwunden ist. Kummer macht genauso krank wie Haß, Neid und Mißgunst.
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jako
antwortete am 06.07.03 (08:55):
Wut, Zorn und Hass sind meines Erachtens nur Ventile, durch die wir Dampf ablassen, aber eine wahre Befreiung bedeuten sie nicht. Ein Konflikt (ein Kummer) lebt in uns weiter und beeinflusst unsere Gedanken, unsere Träume, unsere Gefühle bis wir uns nicht entscheiden, ihn so zu verarbeiten, dass daraus etwas Neues, Positives entsteht. Diese innere Freiheit macht ungeahnte Kräfte frei, die es uns ermöglichen trotz altersbedingten Beschwerden ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Jedenfalls konnte ich es immer wieder so erfahren.
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schorsch
antwortete am 06.07.03 (09:07):
Als ich mein erstes Buch schrieb, war die einzige Triebfeder, mir Jahre lang angefressenen Kummer von der Seele zu schreiben. Hätte ich den Kummer in Hass verwandeln können, wäre mein Leben wohl einfacher verlaufen.....
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Chris
antwortete am 06.07.03 (17:36):
Ich sehe es so wie jako ... Wut, Hass, Zorn sind m.E. nicht geeignet, den Kummer zu vertreiben.
Ich denke, wichtig ist es, dass du Menschen findest, mit denen du über deinen Kummer reden kannst. Menschen, die dich in gerade dieser Situation verstehen. Menschen, die dir zeigen, wie man lernt auch Kummer zu verarbeiten.
Mit Kummer zu leben, kann krank machen, wenn man nicht lernt drüber zu reden und auszusprechen, was einen bedrückt.
Chris
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jako
antwortete am 06.07.03 (18:48):
Ich hatte nie das Glück, über meinen Kummer mit jemandem reden zu können, d.h. ich wollte auch niemanden damit belasten. Eines Tages fing ich an zu schreiben und fand einige Briefpartner/innen oder wie man die nun nennt und dann schrieb ich auch mein kleines Buch. Es waren aber besonders die Briefe, die mir die Möglichkeit gaben, mir alles von der Seele zu schreiben, aber auch von und durch die Sorgen der anderen vieles zu lernen. Plötzlich sah ich meine ganze Vergangenheit und besonders meine Kindheit in einem ganz anderen Licht. Und ich begriff, welche Arbeit ich an mir selber tun musste, um ein ausgeglichener und zufriedener Mensch zu werden. Dafür bin ich heute sehr dankbar.
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Mart
antwortete am 06.07.03 (23:07):
Genau das, liebe Jako, sollte m.E. der Kummerkasten ermöglichen - sich aussprechen können. Das ist aber nur im Rahmen einer gegenseitigen Annahme ohne (faire oder unfaire) Auseinandersetzungen möglich. Aussprechen Können ist der Weg zur Verarbeitung und Bewältigung - auch wenn oft zeitlebens der Schmerz bleibt.
Verdrängen kann, - wir wissen es doch - , zu psychischen und physichen Schäden führen.
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jako
antwortete am 06.07.03 (23:56):
Lieber Mart, ich fürchte, dass der Kummerkasten diesen Anforderungen nicht gerecht werden kann, denn er schützt ja nicht vor unerwünschten Einmischungen. Und auf einen Kummer, einen wirklichen, muss man schon mit sehr viel Feingefühl und Empathie eingehen können und das ist nur wenigen gegeben. Ich jedenfalls würde mich nicht der Gefahr aussetzen, unsensible oder polemische Zuschriften zu erhalten. Da ziehe ich meinen Draht nach oben vor, der hat mich noch nie enttäuscht.
Es grüßt Dich
jako
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Mart
antwortete am 07.07.03 (09:23):
Jako, Du hast wohl sicher recht --- Ich meine nur, daß das Schlechtmachen von Kümmernissen und Personen, wie es bisher im Kummerkasten geschehen ist, für mich einfach unerträglichst ist. Das muß wirklich nicht sein.
Das ist schlechter Stil --- (Herz und Empathie braucht man da gar nicht erwähnen.)
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WANDA
antwortete am 07.07.03 (12:13):
nun bin ich zufrieden, denn der grösste Teil denkt so wie ich. Im "Kummerkasten" sollte aufmerksam zugehört werden - der, der den Kummer vorträgt, sollte ernst genommen werden, auch wenn ein anderer diesen Kummer nicht versteht, oder die Kümmernisse für Lapalien hält. Im Grunde versteht sich das alles von selbst.
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jako
antwortete am 07.07.03 (16:34):
@Mart, einigen wir uns auf guten Stil, aber wie kann man/frau ihn lernen, wenn er/sie keinen hat? Guter Stil gilt doch im realen Leben auch, warum dann nicht im virtuellen? Was braucht es dazu, um ihn sich anzueignen? Ich hätte da so einige Vorschläge (nicht speziell für den Kummerkasten): z.B. jedem Teilnehmer seine Eigenart zu lassen; genausoviel Rücksicht und Respekt zu üben wie im wirklichen Leben, nicht um jeden Preis das Feld beherrschen zu wollen, sich nicht allzu wichtig zu nehmen, nicht lächerlich machen, was dem anderen bitterernst ist, nicht für sich jedes Alibi zu beanspruchen, es aber anderen zu verweigern, die eigene Meinung NEBEN die des anderen stellen, sodass jeder sich sein Urteil bilden kann und und und..... Da ich auch woanders virtuell "zuhause" bin und zwar an mehreren Orten, weiß ich, dass das alles machbar ist. Menschen sind doch lernfähig.
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hl
antwortete am 07.07.03 (18:29):
vielleicht magst du deinen Beitrag *ohne* den ersten Satz noch einmal einsetzen, Pilli?
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pilli
antwortete am 07.07.03 (18:39):
klar doch :-) -------- ich halte es lieber mit Max Liebermann:
"Wie de Bejabung uffhört, gleich jeht der Stil los!"
oder :-)
"Fürchte die Worte, sie wollen deinen Stil zerschlagen" Paul la Cour
:-))
bei bedarf, gerne noch mehr...:-)
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Mart
antwortete am 07.07.03 (22:27):
Ich verstehe schon wieder einmal nichts, Pilli!
Welchen Max Liebermann meinst Du, den Maler oder den Publizisten? Hat tatsächlich einer von diesen beiden in kölnschen Slang geschrieben?
Sollte ich Paul la Cour kennen müssen?
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pilli
antwortete am 08.07.03 (00:58):
sollte ich verstehen, daß du nicht verstehst?
:-)
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Mart
antwortete am 08.07.03 (09:06):
Ja, das möchte ich.
Um den Sinn von Zitaten zu verstehen, ist es sicher hilfreich zu wissen, von wem sie sind. Wenn du Liebermann, den Maler, meinst, der immense Schwierigkeiten mit dem im Nationalsozialismus vorgeschriebenen Stil hatte, ist das Zitat sicher anders zu verstehen als wenn du Liebermann, den antisemitischen Hetzer meinst.
Aufgrund Deines manieristischen Stils bin ich oft nicht in der Lage zu verstehen, was Du meinst. Wenn ich nachfrage, bekomme ich keine oder wieder nur eine Antwort, deren Interpretation einen weiten Spielraum offen läßt. Das alles ist für ein Verständnis deiner Meinung und Einstellung nicht besonders hilfreich - ich nehme aber an, auch Du möchtest in Deiner Argumentation verstanden werden.
Es ging doch darum, daß es schlechter Stil ist Personen und ihre vorgetragenen Probleme nicht ernst zu nehmen sondern bloßzustellen und auszuspotten.
Ich sehe die von dir hergestellte Verbindung mit der Begabung nicht.
Wolltest Du sagen, daß du eine so gr. Begabung in der inhaltlichen Besprechung von Problemen hast und nur deine sprachliche Ausführung mißlingt, die dann von mir als schlechter Stil kritisiert wird.
Oder wolltest du sagen, daß ich, da ich Deine gr. Begabung nicht erkennen vermag, mich nun an Äußerlichkeiten, dem Stil reibe?
Oder hast Du Sorgen, daß mit Worten dein "Stil" zerschlagen werden soll?
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pilli
antwortete am 08.07.03 (12:20):
nun, möchten mögen manche manches...:-)
und...nur weil ich jetzt möchte, antworte ich dir und das auch sehr gerne.
wenn denn Max Liebermann, dem die Max-Liebermann-Gesellschaft in Berlin ihre arbeit widmet, "kölsch" sprechen konnte, wird dir vielleicht eine nachfrage bei dieser gesellschaft bessere informationen liefern können, als ich das vermag. meine maniristische art und weise ließ erst garnicht die überlegung zu, daß es "kölsch" sein könnte, was da zu lesen ist. :-) auch andere dialektische varianten sind neben dem von mir so gemochten kölsch, überlegenswert, meine ich mal.
bei dieser gelegenheit möchte ich mich bei dir für die wiederholte zueignung des begriffes "Manierismus" bedanken. das italienische wort "maniera", das soviel wie "Eigenart" bedeutet, empfinde ich als eine auszeichnung. ob ich sie verdiene? :-)
bezogen auf die malerei,
"findet sich Manierismus immer in der spätphase eines stils, entweder weil die stilistischen formen erstarrt sind, oder weil ihnen durch übersteigerung neues leben gegeben werden soll."
der "übergangs-stil" von der kunst der renaissance zur kunst des barock breitete sich von Italien ausgehend über ganz Europa aus. El Greco in Spanien...und auch Holbeins porträts, die schon manieristische züge zeigen, seien als beispiel genannt.
"zuviel der ehre" ! :-)
ich bedaure nun ausserordentlich, dir weiterhin widersprechen zu wollen...welche wünsche und vorstellungen du und andere haben...muß nicht bedeuten, daß ich mich dem "wir" zugehörig fühle. ich bin und bleibe ich...und lehne das "wir" meinen und denken, vorgegeben von nur einer person kategorisch ab.
wer bitte schön ist "jako", die sich befleißigt fühlt, für andere ein "wir" miteinzubeziehen? die "virtuelle tomaten-schlachten" bereits im vorfeld mit zerschlagenden argumenten verhindern möchte...die ein freundliches "Ploppp und ein zischendes flens" an zausel und all diejenigen, die wirkliches kneipen-gefühl vermittelt haben, meiner meinung nach, bekrittelt?
diesen "stil" mag ausleben wer mag, :-) ich bevorzugte es, ein derartiges "wir" zitatenvergleichend zu kommentieren.
Mart, deine subjektiven überlegungen und annahmen bleiben dir überlassen, ich möchte dich da nicht verunsichern. :-) erinnern aber möchte ich dich sehr zaghaft, daß wir in einem forum schreiben und uns virtuell begegnen. m.e. werden immer fragen ungelöst bleiben...
:-) p.s. zitierte stelle: "Lexikon der Malerei von A-Z" Copyright 1986 by Corvus-Verlag Köln.
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Mart
antwortete am 08.07.03 (13:31):
Nicht wesentlich, aber interessant:
Die Verbindungen zwischen deinen Zitaten und dem Thema sind mir nach wie vor unklar.
Dein Zitat ist bei "Max-Liebermann-Gesellschaft" auf der Internetseite nicht zu finden. Du wirst aber recht haben, es wird wohl nicht kölsch, sondern eher norddeutscher Dialekt sein.
Paul la Cour ist nur in einer Literaturzeitschrift erwähnt.
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pilli
antwortete am 08.07.03 (13:42):
nun, wer schrieb, daß es dort zu finden ist? :-)))
eine annahme deinerseits, die sich nicht bewahrheitet hat, du wirst doch wohl deines kleinen mißgriffes jetzt nicht "bekümmert" sein...:-)
also, klartext:
meine und mache und möchte...watt immer du wünschst! ich stehe lächelnd an der seite des spielfeldes ST und meine und mache und möchte, nach wie vor, watt ich wünsche!
nun darfst du gerne mit spannung erwarten wann, wie und ob ich dir antworte oder dir halt nur virtuell ein lächeln schenke :-))))
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Mart
antwortete am 08.07.03 (14:08):
Nun erfüllt sich für mich langsam das Wort "Egomane" mit Inhalt, ja es bekommt sogar ein vorstellbares Gesicht. -
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Ursula
antwortete am 08.07.03 (14:20):
bohäh, habbich doch tatsächlich vesucht, watt zu verstehn, dachte so, Überschrift: wattis Kummer, na, da kommse woll ma mit un kannse auch ma bis datt Ende allet in dein Hirn begreifen. Ne, isnich so, versteh nur noch Bahnhof. Mannoman, wattis datt en Kummer mitem Kummer. Mein lieber Mann, ach ne, Liebermann. Wattoch für Leute allet Kummer ham. Na, macht nix, Hauptsache, jeder sacht watter denkt. Watti annern denken, is doch der ihren Kummer. hihi :-)))
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Medea.
antwortete am 08.07.03 (16:28):
Wenn Max Liebermann det so jesagt hat, wie dat da steht, dann, ja dann ist es b e r l i n e r i s c h. lach ... :-)
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pilli
antwortete am 08.07.03 (17:47):
eine kluge Medea. bist du...lach...
:-))))
@ Ursula versuch einer deutung?
ich bedanke mich bei Mart für ein kompliment, daß ich nun wiederholt erhalten habe. es ist der manieristische stil, den Mart mir zueignet. :-)
natürlich danke ich für das kompliment, wehre es aber gleichzeitig ab. nein mit den manieristen verglichen zu werden, daß ist ne nummer zu groß.
:-))))))
richtig deinie denkungsart, kompliment an dich :-)
watt die anderen denken, ist tatsächlich deren problem :-)
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Mart
antwortete am 08.07.03 (19:04):
Liebe Pilli!
Es freut mich, dass ich dir eine Freude bereiten konnte. Da du ja keine bildende Künstlerin bist, darf ich dir aus dem Brockhaus (2003) die Interpretation dieses Begriffes in der Literaturwissenschaft zitieren:
„Die Wirklichkeit wird durch einseitiges Interesse am Problematisch-Interessanten, Bizarren und Monströsen ins Groteske und Fantastische verzerrt, ins Traumhafte aufgelöst und oft ins Surreale gesteigert. Sprachliche Kennzeichen sind u.ÿa. überreiche Verwendung von Tropen, Metaphern und gelehrten Anspielungen jeder Art."
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Tessy
antwortete am 08.07.03 (22:24):
Hallo pilli, was gehen dich die Gespräche in der Kleinen Kneipe an? Meinst du nicht daß die Menschen dort selber in der Lage sind ihre Interessen zu vertreten? Aber du hast es (wieder mal) geschafft - Jako hat sich verabschiedet, vergesse nicht eine Kerbe in deinen Colt zu machen.
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pilli
antwortete am 08.07.03 (22:39):
ja, Mart freude habe ich empfunden :-)
wir kennen uns nur virtuell; meine verbindung zum werkstoff farbe, leinwand und malerei erlaubte mir, deine wortwahl zu verstehen und eine behutsame deutung zu wagen...:-) auch wenn ich keine "bildende künstlerin" bin.
malerei und literatur...eine nicht unvertraute liaison, deine ausführung zeigt es sehr sensibel. nicht die mittelmäßigkeit sondern eher die balance zwischen verstand und intuition und deren dann extreme darstellung, erzeugt spannung. den vorgegebenen rahmen mit freien und auch mal improvisierten sprüngen zu füllen...warum eigentlich nicht?
bei Johannes Itten "Elemente der Bildenden Kunst"/Studienaugabe des Tagebuches fand ich den begriff des "Kontrapunktes, den der Kompositionsschüler studieren muß..."
wenn aber nun jegliches lebensgefühl und die art, es auszudrücken, in "Friede, Freude und Eierkuchen-Sprache" sinn findet, tja :-) wo bleiben dann diskutierfreude, zwiesprache und auch harter diskurs?
m.e. bietet eine facettenreiche mischung von gedanken-material eine möglichkeit, individuelle erlebnis-qualität anzubieten.
:-)
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pilli
antwortete am 08.07.03 (22:41):
@ Tessy
ich bot das flens als "gastgeschenk" und morgengabe für die besucher der "Kleinen Kneipe" an. die daraufhin erfolgten einträge sind nachlesbar.
:-)
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Tessy
antwortete am 08.07.03 (23:41):
pilli, du solltest mal nachlesen. Deine "Morgengabe" war das Versprechen dich von der Kleinen Kneipe fernzuhalten!!!!!!!! Dazu gehört auch die Gespräche dort nicht auf andere Foren zu übertragen. :-)
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pilli
antwortete am 09.07.03 (00:36):
@ Tessy
deine meinung, ich toleriere sie...meine meinung ist eine andere...kannst du auch tolerieren?
thema ist und bleibt das bestimmende "wir"...für mich gilt das "ich"!ich bestimme den "Stil" meiner beiträge...ist das nicht eigentlich selbstverständlich?
:-)
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Mart
antwortete am 09.07.03 (08:37):
Meine Liebe!
Den Schreibstil kannst Du natürlich allein bestimmen -- Du mußt nur damit rechnen, daß ob der fehlenden Zeichensetzung, Kleinschreibung, seltsamer Syntax, Dialektwörter, weitläufiges Schwadronieren, Anspielungen .......das Lesen deines Beitrags als zu mühsam aufgegeben wird oder mißverstanden wird.
Den inhaltlichen Stil bestimmst natürlich auch nur du allein. Und am Inhalt deiner Beiträge zum Kummerkasten setzte meine Kritik an. Nochmals: Es ist schlechter Stil - oder sollte ich eindeutiger sagen ein schlechter Charakterzug - die Probleme von Hilfesuchenden und sogar die Hilfesuchenden selbst zu verspotten.
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pilli
antwortete am 09.07.03 (14:32):
@ Mart :-)
darf ich mich wiederholen?
"deine meinung, ich toleriere sie...meine meinung ist eine andere...kannst du auch tolerieren?"
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Mart
antwortete am 10.07.03 (06:50):
an Pilli:
Tolerieren kann ich sie schon, aber ich kann sie nicht verstehen.
Deshalb werde ich mir auch in Zukunft erlauben, dann, wenn es m.E. an Fairness mangelt, darauf hinzuweisen.
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Mart
antwortete am 10.07.03 (07:36):
Korrektur:
Anstelle von "ich kann es tolerieren" gehört "ich kann es nur zum Teil tolerieren".
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pilli
antwortete am 10.07.03 (12:14):
wann immer du es deiner meinung nach für wichtig findest!
ich bitte darum :-)
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