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THEMA:   können arbeitsunwillige ins horizontale gewerbe zwangsvermittelt werden?

 9 Antwort(en).

pilli begann die Diskussion am 21.06.03 (21:01) mit folgendem Beitrag:

noch betrachtet der Kölner Arbeitsamts-Sprecher Wolfgang van Ooyen es nicht als eine zumutbare Tätigkeit und nur dann, wenn es zumutbar ist /oder wird :-) darf zwangsvermittelt werden.

anlass zu dieser mitteilung gab das arbeitsgesuch der 34 jährigen Ute, die unter dem kennzeichen 9139101 einen anmeldebogen ausfüllte und eine teilzeitbeschäftigung als festangestellte prostituierte mit geregelter arbeitszeit und entsprechender anmeldung bei der sozial- und rentenversicherung sucht.

schließlich denkt sie an die zukunft und möchte sich mit der hilfe des AA beruflich verbessern. zunächst habe sie eine teilzeit-beschäftigung angedacht..."Es wird mir sonst zu viel..." :-) sie ist die erste hure, die diesen schritt wagt, um nicht mehr auf der strasse arbeiten zu müssen.

ich bin gespannt, wie das AA mit dieser aufgabe zurechtkommt :-)


https://makeashorterlink.com/?W4A822205

Internettipp: https://makeashorterlink.com/?W4A822205

juttam antwortete am 22.06.03 (06:24):

Groehl
Pilli
......ich auch :))))

ist das jetzt ernsthaft oder ziehst''e uns hier das
Bein lang???


Angelika antwortete am 22.06.03 (08:20):

...prust.... na die Dame sollte sich an das Arbeitsamt Limburg/Lahn wenden - denn dort waren vor einiger Zeit Stellenangebote eines Bordellbetriebs ausgeschrieben - das ging auch hoch her in der Presse ...

Pilli, für Deinen unerschütterlichen Einsatz, uns hier originelle Meldungen mit tiefsinnigen Gedanken zu schreiben - ein kleines Geschenk:

Damit Du als Kölnerin nicht immer voller Schmach die "ALT" - Taste drücken muss - hier die "KÖLSCH" - Taste zum Ausdrucken, Ausschneiden und Draufkleben :-))

Angelika

Internet-Tipp: https://www.koelsch-net.de/images/Koelschtasten.jpg


schorsch antwortete am 22.06.03 (08:23):

Das Thema ist mir zu ernst um darüber zu unken ):--((((


Angelika antwortete am 22.06.03 (08:29):

Ich hab mal auf der Seite des Arbeitsamtes gecheckt:
9139101 ist tatsächlich die Kennummer für Prostituierte/r
und zur Zeit gibt es keine freien Stellen...
Aber unter der Kennziffer 8325100-8325104 werden freie Stellen für Tänzerinnen angeboten - sowohl Onlinestripperinnen, Table-Dancer, Go-go-Girls, erotische Tänzerinnen für Barbetrieb und klassische Tänzerinnen und Tanzlehrerinnen für Standardtänze werden da in einen Topf geworfen .. das ist schon heftig ...


pilli antwortete am 22.06.03 (10:36):

lieben dank, Angelika für die kleinen witzige morgengaben.

nun, du forderst mich und m.e. uns alle so oft, mit der verbindung von erheiterndem und dennoch nachdenkenswertem, daß ich garnicht anders kann :-)

und ich schließ auch gleich eine bitte an.

ich entnehme deinem beitrag, lieber Schorsch, daß du glaubst, es sei als "Ulk" gedacht.

nein, Schorsch,

das seit vielen jahren angestrebte verständnis und die daraus resultierende einsicht, die ladies oder boys auch "gesetzlich" anzuerkennen und ihnen rechte und pflichten zuzugestehen, zeigen viele initiativen.

liebe Angelika,

war es nicht "Domenica" in Hamburg, die sich sehr dafür einsetzte? möchtest du, falls vorhanden, an dieser stelle, etwas bekannt machen von diesen meiner meinung nach mehr als wichtigen bestrebungen der huren?


Angelika antwortete am 22.06.03 (11:15):

Nachdem die Huren jahrelang für die Anerkennung ihres Berufes gekämpft haben, ist Prostituierte nun anerkannt und somit auch in den Listen des Arbeitsamtes aufgenommen -
Domenica und viele andere kämpften vor allem darum, in die Sozialversicherung und in die gesetzlichen Krankenkassen zu kommen -schliesslich zahlen sie - sofern sie nicht zu den Freizeithuren im Nebenjob gehören, die ihre schwarzen erotischen Geschäfte in Heimarbeit betreiben, auch reichlich steuern.
Aber durch die "Anerkennung" des Berufes ist es vor allem möglich, illegalen Geschäftetreibern schneller auf die Spur zu kommen - hier mal ein paar Zahlen: (Quelle: WFN)
Etwa 400.000 Frauen arbeiten in Deutschland in diesem Gewerbe, Rund 30'000 Frauen gelangen jährlich durch
Frauenhandel nach Deutschland. Weniger als 5
Prozent, also etwa 1'500 Fälle, werden nach der
Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) in
Wiesbaden jährlich zur Anklage gebracht. Die
meisten Frauen kommen aus mittel- und
osteuropäischen Staaten, zwischen 10 und 15
Prozent aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Nach
Schätzungen des BKA werden mit Frauenhandel in
Deutschland jährlich 1 Milliarde Euro
umgesetzt. Hauptprofiteure dieses Zweiges der
organisierten Kriminalität sind deutsche Zuhälter
(47%) vor türkischen (14%), russischen (10%) und
polnischen (8%) Bordellbetreibern.


Angelika antwortete am 22.06.03 (11:16):

Nachtrag Man kann einfach mal auf die Seite des Arbeitsamtes gehen und unter den o.g. Kennziffern suchen - dann weiss man, dass es kein Witz ist.

https://www.arbeitsamt.de


pilli antwortete am 22.06.03 (11:54):

dank dir für die rasche info, Angelika

neee, das ist kein witz, Schorsch :-)

ich las es gestern in meinem frühstücks-blättchen und habe mich gleich auf den pc gestürzt um zu sehen, ob ich es euch zum nachlesen anbieten kann.

daß es wichtig ist, zuhälterei und menschenhandel auf diesem vielleicht möglichen wege eine grenze zu bieten, darüber sind wir uns wohl einig.

was aber ist, wenn der gesetzgeber hier nicht eine kluge argumentation findet, sodaß unter dem aspekt der "gleichbehandlung" angedacht werden m ü s s t e , daß
auch nicht mehr vermittelbare arbeitskräfte einbezogen werden. und da gilt es halt nachzudenken, witz hin oder her!

gefordert sind wir, meine ich mal...


Johanna antwortete am 14.07.03 (12:09):

Als ich diese Artikel und die Meinungen dazu las, fiel mir spontan ein: Prostitution ist nicht strafbar, aber Zuhälterei. Wie ist das dann eigentlich mit dem Arbeitsamt? Kann die Institution Arbeitsamt dann für Zuhälterei bestraft werden?