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THEMA:   Wie ist das Leben nach dem Beruf ?

 27 Antwort(en).

dodger begann die Diskussion am 19.11.02 (18:15) mit folgendem Beitrag:

Tja, was bedeutet das, Rente / " Entberuflichung " ?

Endlich Zeit für alles, was ich mein ganzes Leben tun wollte und den Rest genießen,
Oder der Verlust der Identität, der Aufgabe und zurück bleibt ein leerer Raum den zu füllen es nicht jedem leicht fällt ...?


wese antwortete am 19.11.02 (19:57):

Etwas von alledem dürfte wohl richtig sein. Ich meine, es ist individuell sehr verschieden.

Es gibt tatsächlich Leute, die mit dem Rentnerdasein Schwierigkeiten haben. Manche kommen sich nach einem Berufsleben überflüssig und unbrauchbar vor. Das gilt wohl in erster Linie für Menschen, die keine Familie, Kinder, Enkel usw. haben.

In der Regel hat man doch ein ganzes Berufsleben lang Zeit, sich auf die "Zeit danach" vorzubereiten. Ausnahmen sind jene Leute, die völlig unvermittelt in eine solche Situation geraten. Zum Beispiel Frührentner, oder Menschen die auf Grund einer Krankheit nicht mehr arbeiten können. Wenn das urplötzlich passiert, dann kann es sehr wohl zu Problemen kommen.

Ansonsten gilt die alte Weisheit: Der Mensch arbeitet, um leben zu können, nicht umgekehrt.


eko antwortete am 19.11.02 (20:01):

Lieber dodger,

offenbar bist Du noch nicht im Rentenalter, Deinen Worten nach zu schließen.

Ich habe schon ein ganzes Jahrzehnt das Vergnügen der "Entberuflichung" ( neue Wortschöpfung, was ?)

Es ist mir in dieser Zeit noch nicht eine Minute langweilig geworden, ich habe immer etwas gehabt, mit dem ich mich beschäftigen konnte. Und auch mal ganz einfach nur "Nichtstun", die Seele baumeln lassen, auch das gehört zum Rentnerdasein.

Aber - und das ist sehr wichtig! - man muss sich darauf vorbereiten. Viele, sehr viele erwischt es gleich nach der Zurruhesetzung. Sie haben nicht rechtzeitig vorher sich Gedanken gemacht, was sie im Ruhestand machen können und machen wollen. Es sind zumeist die "Workaholiker", die es erwischt. Sie kennen nichts ausser ihrer Arbeit, haben sonst keine großen Interessen, lagen im Feierabend nur vor der Glotze.

Und im Ruhestand kann man ja nicht den ganzen Tag vor die Glotze liegen.

Also muss man etwas tun - und darüber muss man sich rechtzeitig vorher Gedanken machen. Da muss man eben etwas aktiv werden und nicht darauf warten, bis einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Möglichkeiten gibts zuhauf, die brauche ich hier nicht aufzuzählen.

Einverstanden?

Gruß vom e k o


DorisR antwortete am 19.11.02 (20:18):

Auf alle Faelle kann man sich ehrenamtlich betaetigen, entweder indem man seine beruflichen Kenntnisse weiter verwendet, oder indem man sich neue Fertigkeiten aneignet. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass niemals vorher bewusst gewesene Talente auftauchen. Diejenigen Ruhestaendler, die nicht nur im Schaukelstuhl sitzen wollen, sind meistens viel mehr engagiert als sie's waehrend der Berufstaetigkeit waren! Unten genannte Organisation ist sehr zu empfehlen.

Internet-Tipp: https://www.enymo.org; www.patenschaften.aktiv.de


WANDA antwortete am 20.11.02 (08:24):

auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig und nicht so einfach.
Der Beruf strukturiert die Zeit, er lässt einen Kollegen treffen, oft wird an einem Projekt gearbeitet, das verbindet, usw. usw.
Jetzt möchte ich nicht mehr zurück. Der Umgewöhnungsprozess dauerte bei mir lange.


bello antwortete am 20.11.02 (10:20):

Kreativität ist gefragt.


schorsch antwortete am 20.11.02 (13:18):

Schon der Gedanke "ich muss nicht mehr" kann uns helfen. Wenns bei mir mal langweilig wird, denke ich an meine ehemaligen Arbeitskollegen, die jetzt gewiss im Betrieb herumrennen und -stressen - wie ich es noch vor ein paar Jahren selber getan habe!
Und wenn ich dann mal einen "Ehemaligen" treffe und dieser sagt: "Duu heschs schöön!", dann hab ichs tatsächlich!


dodger antwortete am 20.11.02 (17:06):

An dieser Stelle möchte ich mich für die Offenheit und die Anregeungen bedanken.
So langsam kann ich eine Perspektive entwickeln, die mir hoffentlich die Gelegenheit ermöglicht die Zeit danach und die anscheinend überwiegenden positiven Aspekte gut umzusetzen.
Jedoch bin ich weiterhin für jede Meinung dankbar


Hanskarl antwortete am 20.11.02 (20:33):

Hallo dodger,

ich möchte mich zu folgendem Satz äußern: "Oder der Verlust der Identität, der Aufgabe und zurück bleibt
ein leerer Raum den zu füllen es nicht jedem leicht fällt ...?"

Wenn die Identität eines Menschen aus seiner beruflichen Aufgabe geschöpft wurde, wird er sie verlieren und
natürlich entsteht eine Leere. Aber dieser Mensch wäre doch arm zu nennen, oder?

Der Ruhestand gibt Zeit zu denken, sich Fragen zu stellen und sich um Antworten zu bemühen - dies gilt
für nach innen gerichtete Menschen - und es schafft Identität.

Mehr nach außen gerichtete Menschen bekommen endlich Zeit zur Geselligkeit, zum Gespäch oder wie
hier zur Beteiligung an einer Diskussion im Forum und für viele Aktivitäten mehr.

Ich bin seit sechs Jahren im Ruhestand, habe mit 55 bewußt gekündigt, weil Kinder groß, Reichtum nicht
zu erwarten, auch in weiteren Berufsjahren nicht und weil Vermögen ausreichend um normal zu leben.

Wenn ich etwas bereue, dann, daß ich diesen Entschluß nicht, wie ich es ursprünglich wollte, schon mit
50 Jahren verwirklicht habe - dann wäre mein Leben eben noch etwas bescheidener ausgefallen.

Nimm bitte einmal einen Meterstab, klapp ihn auf und lege Deinen Zeigefinger auf die Zahl Deiner heutigen
Lebensjahre, den anderen Zeigefinger lege auf 73 - das statistisch ( meines Wissens ) zu erwartende Leben-
alter. Das was bleibt ist nicht viel und über alle Maßen kostbare Zeit.

Gruß Hanskarl


Sonnenblume antwortete am 20.11.02 (20:45):

Mein Leben nach dem Beruf ist schön und ausgefüllt! Nicht eine Minute habe ich bereut, rechtzeitig daheimgeblieben zu sein. Wichtig ist, dass man die Neugierde nicht verlernt, sich nicht gehen lässt und Kontakt zu anderen Menschen pflegt. Dann kommt man auch mit weniger Euros aus und kann das Leben genießen.
Wie herrlich ist es, in Ruhe das Frühstück genießen zu können und nicht mehr ins Büro hetzen zu müssen:-)


Utelo antwortete am 21.11.02 (12:27):

Hallo Miteinander,
wie Sonnenblume schon schreibt, bin ich froh über meinen Rentnerdasein. Es ist super, nach einem stressigen Job und allein 3 Kindern groß zu ziehen und auf dem rechten Weg zu halten, nun endlich sagen zu können: Ich muss nicht mehr. Wenn ich jetzt um 6 Uhr morgens wach werde, m u s s ich nicht aufstehen, nein in
k a n n. Und ich kann einfach morgens los gehen und den ganzen Tag weg bleiben, wo auch immer. Und ich kann spontan einen Kurzurlaub machen. Und die Tätigkeiten fürs Haus, die sonst nach Feierabend erledigt werden mussten, kann ich jetzt irgendwann am Tag machen. Vormittags in der VHS Englisch oder Italienisch lernen, die Nachbarschaft viel besser kennen lernen. Tausend Sachen gibts, die Spaß machen und schön sind, weil ohne ZeitDruck und ohne muss. Und jetzt lerne ich auch mittlerweile "NEIN" zu sagen, wenn mir wieder irgend etwas aufgebürdet werden soll, was ich nicht will. Auch dies eine Folge der entspannteren Lebensweise. Ich finde das Rentnerdasein super!!!!!


Helga B. antwortete am 21.11.02 (18:39):

Mir erscheint das Leben nach dem Beruf - genau wie das davor - unterschiedlich schön oder weniger schön. Manchmal langweile ich mich auch. Was ist weniger schön finde ist, daß man mit zunehmendem Alter in unserer Gesellschaft weniger angesehen ist; anscheinend kann man sich nur über den Beruf definieren bzw. über Jugend, die aber bekanntlich auch bei den Jungen vergeht.Und manchmal bin ich auch traurig, daß nicht mehr soviel Leben vor mir liegt, denn leben tu ich nach wie vor sehr sehr gern. Tschüß Helga B.


gregor antwortete am 22.11.02 (01:44):

Hallo Helga B.,
du schreibst, dass man mit zunehmendem Alter in unserer Gesellschaft weniger angesehen ist, dass man sich nur über den Beruf definiert bzw. über Jugend.
Dann kann ich nur vermuten, dass du dich in den falschen Kreisen bewegst, möglicherweise Kontakte, die nur aus deiner früheren Berufstätigkeit resultieren.
Ich möchte dir raten, dich anderen Menschen zuzuwenden, bei denen nicht nur deine früheren beruflichen Erfahrungen gebraucht werden, sondern die auch deine menschlichen Qualitäten zu schätzen wissen.
Bringe dich z. B. ein in eine ehrenamtliche Tätigkeit, bei kirchlichen Organisationen, bei deinem Verein um die Ecke, bei der seelischen Betreuung von einsamen Menschen etc.
Es gibt so viele Möglichkeiten!
Gut ist auch die Teilnahme an Gruppenreisen. Dabei knüpft man neue Kontakte und oft erwächst daraus ein ganz neuer Freundeskreis. Aber daran arbeiten kannst nur du selber!
Du bist traurig, dass nicht mehr so viel Leben vor dir liegt? Sei lieber glücklich, dass du all das Negeative nicht mehr durchstehen musst, was jüngeren Menschen heute noch bevor steht und was du längst hinter dir hast.
Was ändert sich, ob man noch 50 Weihnachten vor sich haben könnte, oder eventuell "nur noch" 20 Weihnachtsfeste.
Denk positiv, werde aktiv und geh auf die Menschen zu.
Dann bleibt dir kaum noch Zeit zum Grübeln.
Liebe Grüße
gregor


schorsch antwortete am 22.11.02 (11:21):

Helga hat insofern recht, als der Loslösungsprozess der Kinder es mit sich bringt, dass sie alles, was die "Alten" erlebt haben und erzählen, nichts ist im Vergleich zu den derzeitigen Sorgen und Nöten, die man selber hat (Ein langer Satz - entschuldigung). Zum Trost: Das wird sich spätestens dann ändern, wenn die jetzigen Jungen selber alt sind!


Jojo antwortete am 22.11.02 (13:28):

Gregor seine Ratschläge mögen ja gut gemeint sein; aber sie sind natürlich nicht allgemein gültig.
Jede/er hat so seine eigenen Empfindungen und Erfahrungen mit dem Ruhestand und es ist auch ein sehr großer Einschnitt im Leben. Also bitte nicht so pastorale Vorschläge (Entschuldigung), die brauchen wir alle nicht.
Jojo


Johannes Michalowsky antwortete am 22.11.02 (18:25):

Da gibt es bestimmt keine pauschale und allgemeingültige Antwort. Bekannt ist der Spruch bezw. sogar die Erkenntnis, daß Rentner viel weniger Zeit haben als die Menschen, die im aktiven Leben stehen und als man in dieser Situation selber auch gehabt hatte.

Dafür gibt es für mich mehrere Erklärungen:

1. Hat man auf einmal Zeit für Dinge, die man schon immer mal machen wollte, und man sieht, daß das eine ganze Menge und unter dem Strich zeitaufwendig ist.

2. Gestaltet man sein Leben sehr viel bequemer, und auch das kostet Zeit: schön ausschlafen, ausgiebig frühstücken, Mittagsschlaf, Kaffeeklatsch, Dinge, die man sich im allgemeinen nicht hatte erlauben können.

3. Es entsteht Zeitdruck: Man merkt, was man noch alles möchte und stellt fest, daß der wahrscheinliche Zeitrahmen, der noch zur Verfügung steht, immer enger wird - und es jeder Zeit zu Ende sein kann.

So sieht meine eigene Erfahrung aus, aber wie gesagt, jeder wird das für sich und anders sehen.


Frieder antwortete am 24.11.02 (19:57):

Ich bin 70 Jahre jung, mit kaufm. Ausbildung(Angestellter).
Noch berufstätig - mit 60 - habe ich mich zur Vorsorge für °danach° zum Verwalter einer Wohnungseigentümergemeinschaft wählen lassen.
Montags treffe ich mich mit Senioren zum Malen. Freitags beim Seniorentreff Kunstgeschichte danach Politik. Ursprünglich hatte ich noch größere Pläne, doch meine Kraftläßt erheblich nach, was ich zuvor nicht wissen konnte oder wollte, was aber Folgen hat.
Da du noch im Beruf bist,lieber dodger, rate ich, sehe dich um, wo du dich mit deinen Kenntnissen noch engagieren kannst.
Natürlich ein Hobby finden oder vorhandenes ausbauen. So wird der Übergang geglättet und aus Langweile Kurzweile
Gruß Frieder.


Rosmarie S antwortete am 24.11.02 (22:19):

"Wie ist das Leben nach dem Beruf?"

Lieber Dodger,

für mich zunächst sehr gewöhnungsbedürftig, heute aber schöner, als es je war!

Dir alles Gute!
Rosmarie


Tessy antwortete am 24.11.02 (23:12):

Eigentlich ist schon alles gesagt, aber ich möchte noch eins draufsetzen:
Wichtig!!
Wer einen Partner/Partnerin hat, sollte nicht vergessen, gemeinsame Planung zu betreiben, denn auch für den anderen beginnt ein neuer, gewöhnungsbedürftiger Lebensabschnitt.

Solch eine Besprechung sollte evtl.mit einem ähnlichen Satz enden:
.......und vergesse nicht, ich war bisher in einer wichtigen Position, wundere dich also nicht wenn ich in nächster Zeit die Arbeiten die du seit Jahren machst etwas kritisiere und versuchen werde das ganze zu reformieren....
;-))


Nuxel antwortete am 25.11.02 (03:21):

sehr gut,Tessy
bringst Schmunzeln in die Runde----aber der Unterton macht nachdenklich!
Was bisher so reibungslos und annehmlich für Partner und Familie war.....
jaja,da sind wir Frauen wohl mal wieder gefragt,bei der friedlichen Lösung;-))
Und ohne Diplomatie-weibliche Diplomatie-wird das wohl selten gutgehen...
denkt Nuxel


gregor antwortete am 25.11.02 (03:57):

Hallo Jojo,
Entschuldigung angenommen (*ggg*).

Helga B hat Hilfe gesucht und kam mir sehr resigniert und traurig vor. Meine Vorschläge waren bestimmt nicht pastoral gemeint, sondern vielmehr als Anregung.
Auch wenn diese Vorschläge, wie du meinst, "von allen" nicht gebraucht werden, könnte es doch möglicherweise den "einen" Menschen geben, der sich davon angesprochen sieht.

Helga hat sich bisher leider nicht wieder gemeldet. Ich würde mich freuen, wieder von ihr zu lesen.

Liebe Helga B,
es wäre sicherlich interessant, wenn du zu den Fragen, die dich bewegen, ein eigenes Thema einstellen könntest. Ich würde mich darüber sehr freuen.

Gruß gregor



Helga B. antwortete am 25.11.02 (09:48):

Hallo, Gregor,nett, daß Du meine "Eingabe" so stark interpretiert hast - leider liegt Deine Interpretation total daneben. Ich habe ich keine Hilfe gesucht (wobei denn?). Ich bin ich mit keiner einzigen Person aus meinem früheren Beruf zusammen. Was ich geschrieben habe, sind ganz im Gegenteil so ganz allgemeine Beobachtungen meinerseits.
Ehrenamtlich würde ich wohl arbeiten, habe aber die Erfahrung gemacht,daß es meistens nur ehrenamtlich Arbeit gibt, die totlangweilig ist und daß die bezahlten Kräfte Angst haben, daß man ihnen "ins Handwerk pfuscht".
Gerade weil ich g e r n lebe, hätte ich gern noch viele Jahre vor mir. Außerdem habe ich früher (und nicht nur ich) manches von dem nicht erleben können, was die heute Jungen erleben und leicht war's auch meistens nicht. Auch bei persönlichen Gesprächen redet man ja bekanntlich leicht aneinander vorbei, aber anscheinen passiert das noch mehr beim Schreiben. Nichts für ungut und Gruß Helga B.


schorsch antwortete am 25.11.02 (10:48):

Wenn man in den "Ruhestand" (andere nennen es "Unruhestand") tritt, muss man sich schon vorher bewusst sein, dass man den Motor um einige Zacken langsamer schalten muss. Das macht sich schon am Morgen bemerkbar: Ein bisschen länger liegen bleiben; ein bisschen langsamer aufstehen und frühstücken; ein bisschen länger die Zeitungen lesen; ein bisschen länger überlegen, was man nun machen möchte;......
Wer nun meint, er/sie könne sich ein Ehrenamt zulegen indem er/sie sich mitten unter die Mit-Senioren stellt (oder noch schlimmer unter die noch Arbeitenden) um hier seine Lebenserfahrungen dem staunenden Publikum weiterzugeben, liegt schon mal falsch. Denn jeder Senior hat seine eigenen Lebenserfahrungen und jeder Junior möchte seine eigenen machen. So bleibt uns also nur an den Wegrand zu stehen und dem Lebensfluss milde lächelnd zuzuschauen - oder von ihm treiben lassen, auf dass wir doch noch ein bisschen dazu gehören!


WANDA antwortete am 25.11.02 (17:57):

Bei vielen, die in Rente gehen, verändern sich die Lebensbedingungen nicht nur durch das nicht mehr im Beruf sein. Und das ist glaube ich auch eine Frage. Ich verlor bald nach der Berentung meinen Mann. Zog wieder um, was von der sehr kranken Ex-Schwiegermutter sehr begrüsst wurde.
Selbst ziemlich angeschlagen widmete ich mich der Schwiegermutter, weil kein anderer da war und und und .....


gregor antwortete am 26.11.02 (04:15):

Sorry, Helga B,
habe deinen Beitrag so interpretieren müssen, wie er für mich real rübergekommen ist. Auch in deinen erneuten Ausführungen bekundest du allgemein nur recht Negatives.
Liege ich richtig, wenn du mit deinem derzeitigen Dasein völlig unzufrieden bist und auch dein vergangenes Leben recht unbefriedigend beurteilst?
Was hindert dich daran, deine Zukunft positiver und aktiver anzugehen?
Nichts für Ungut,
Gruß
gregor


Helga B. antwortete am 26.11.02 (14:09):

Hallo, Gregor,
glaubst Du wirklich, daß ich gern lebe, wenn für mich alles negativ zu sein scheint? Wäre das nicht etwas unlogisch? Tut mir leid, wenn meine Ausführungen bei Dir so ankommen; gemeint sind die nicht so.
Eines muß ich sagen: Ich langweile mich schnell, und wenn ich irgendeine "minderwertige Arbeit" machen soll, nur weil ich sie ehrenamtlich verrichte, dann tu ich lieber das, was mir Spaß macht. Gruß Helga


Medea antwortete am 27.11.02 (12:16):

Vielleicht auch eine Möglichkeit, nicht u.U. in ein tiefes Loch zu fallen. Als mein Vorruhestand anstand, habe ich mich bei der Uni angemeldet, mir mich interessierende Vorlesungen angehört und Seminare besucht - und es blieb tatsächlich keine Zeit mehr, um vielleicht trüben Gedanken nachzuhängen. Mir hat es gutgetan und meiner Tochter imponiert.

Beste Grüße Medea.


Friedrich S. antwortete am 27.12.02 (14:17):

Fast alle Zuschriften zu diesem Thema waren lesenswert und für manchen zukünftigen Rentner sehr lehrreich.
Ich habe auch schon viele Rentner kennen gelernt, welche mit ihrem „Los“ nicht zufrieden waren, aber oft waren solche Leute auch im Arbeitsleben nicht so ganz glücklich?
Die Zuschrift von „eko“ über eine frühzeitige Vorbereitung auf den Ruhestand ist sehr wichtig. Auch die Worte von HelgaB sind manchmal für viele Menschen eine bittere Erfahrung, wenn man von früheren langjährigen Kolleginnen und Kollegen nicht mehr wahrgenommen wird. Dieser Umstand hat mich anfangs auch schwer getroffen.
Aber wie schon in einer weiteren Zuschrift erwähnt, man sollte sich neuen Aufgaben widmen und auf keinen Fall bei den Kindern ausweinen und beschweren!
Unsere nachfolgende Generation hat z.Z. genügend eigene Probleme im Arbeitsleben!
Zu guter Letzt möchte ich die Zuschrift von Tessy aufgreifen, denn es ist auch für den Ehepartner oder Lebensgefährten nicht immer einfach, wenn sich plötzlich Tag für Tag beide Partner in der Wohnung tummeln.
Trotzdem sollte man sich über jedes „gemeinsame“ Jahr freuen, welches man bei relativ guter Gesundheit erleben darf, denn dann sind Anpassungsprobleme „die größte Nebensache der Welt“.
Meine Eltern und Schwiegereltern durften sich leider nicht an eine lange gemeinsame Zeit erfreuen.

Ein glückliches neues Jahr 2003 und ein langes Rentnerleben

wünscht Friedrich S. aus Niedersachsen